2. RUNDE DFB-POKAL DER FRAUEN 2019/2020

Lesedauer 8 Minuten
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Borussia Bocholt vs. 1. FFC Turbine Potsdam

Von den Kilometern her, wäre ein Fanbus gefahren, wenn …. wir wenigstens 40 Mitfahrer zusammengekriegt hätten. Aber bei 30 Fans wäre der Eigenanteil zu hoch gewesen. Und laut Hartmut gibt es da einfach auch eine Schmerzgrenze.

So war wieder Eigeninitiative gefragt. Peter, der in den meisten Fällen auch nicht „nein“ sagen kann, machte es möglich, dass wenigstens ein kleiner Teil der Fan-Gemeinde sich auf den Weg ins Münsterland machte.

Entspannt kamen wir auch mit zwei Autos in Bocholt an. Die Kleinstadt liegt nur wenige Kilometer von der Holländischen Grenze entfernt, kommt sehr sauber daher und die Menschen dort sind so was von gastfreundlich.
Dies aber im wahrsten Sinne des Wortes.

Freude auf das Spiel ( auch wenn sie sich keine Chancen ausrechneten, gegen Turbine auch mal ein Tor zu machen), Freude über das eigentlich schöne Wetter (den kurzen Schauer zu Beginn des Spiels kann man ignorieren) und die gemeinsame Liebe zum Frauenfussball waren die vorherrschenden Dinge dieser Begegnungen.
Die Frauenmannschaft von Borussia Bocholt spielt in der Regionalliga.
Sie stehen derzeit auf dem Tabellenplatz 1 (wenn auch erst 2 Spiele gespielt sind) erhoffen sich aber den Aufstieg in die 2. Frauenfussball-Bundesliga.
In der letzten Saison sind sie in der Relegation knapp an diesem Ziel gescheitert.

Somit wäre ein Wiedersehen mit so manchem Bocholter- Fan oder Verantwortlichen gar nicht mal so unrealistisch!

Die Turbinefans ( 14 an der Zahl, die wir auch im Karli oder im Fanbus, oder vor Ort der Spiele treffen- Dexy, Frank, Jürgen Wolf,…) sowie Eltern, Freunde, Bekannte unserer Turbinen waren zwar nicht in der Überzahl, aber wie immer nicht zu überhören. Überrascht waren aber alle, die nicht mit so viel Andrang und Interesse an diesem Fussball-Spiel gerechnet hatten, aber sich zu den 732 Zuschauern zählen durften.
Der Stadionsprecher hatte sich gut vorbereitet. Die Erfolge von Turbine Potsdam (sogar die DDR-Meistertitel wurden genannt) stimmten, und man hörte wirklich den Stolz in der Stimme, gegen so eine siegreiche Mannschaft im DFB-Pokal antreten zu dürfen.
Auch wurde den Fans wieder die Gelegenheit gegeben, die Namen unserer Turbinen laut anzusagen.

Im Pokal ist ja immer Einiges anders: so durfte Zala Mersnik im Tor stehen, unsere „Neuen“ Lara Schmidt, Marie Höbinger und Sophie Weidauer standen in der Startelf.
Man konnte nun nicht behaupten, dass sich die Gastgeberinnen versteckten, oder nur ihr Tor verteidigten, sondern sie wagten sogar in den ersten Minuten einen Angriff aufs Turbinetor. Der Ball ging nur knapp am Pfosten vorbei – Schrecksekunde bei den Turbinen.
Aber dies war wirklich nur eine der wenigen Ausnahmen.
Ab der 9. Minute konnte man drauf hoffen, dass der Ball auch fast immer im Netz landete. Die Torschützinnen waren Tory, 2 x Anna, Sarah, Marie, Nina. Rahel brauchte dann kurz vor Schluss nur noch den Fuß hinzuhalten und einzunetzen. Zahlreiche Chancen blieben auch bei den Turbinen ungenutzt ( zwei mal ging der Ball nach einer Flanke nur Zentimeter an den Fußpitzen dreier Turbinen vorbei) Die Bocholter Mädels brauchen sich trotz der hohen Anzahl an Toren nicht zu verstecken, sie haben auch ihre Chancen gehabt, müssen nur noch an ihrer Technik feilen (obwohl auch unsere Mädels nicht immer überragend waren).

Das Abschiednehmen nach dem Spiel von den vielen freundlichen Bocholter- Fans und – Verantworlichen fiel doch schwer. Ich glaube ich habe mich von Dirk (Welche Funktion er im Verein bekleidete, habe ich nicht erkunden können. Er begrüßte uns beim Eintreffen auf dem Parkplatz, war während des Spiels auch für Fahrzeuge und Stellpläze zuständig und lud die Turbinefans am Anschluss an das Spiel zu einer Runde ein) mindestens dreimal verabschiedet. Kontakte haben wir geknüpft. Falls die Bocholter Mädels aufsteigen, sieht man sich bestimmt öfter.

Den Abend haben wir dann in einem Asia-Restaurant ausklingen lassen, zusammen mit einer Überraschungs-Familie (Katrin, Driton, Larissa und Maileen, wohnen in Dinslaken, nur einige Kilometer von Bocholt entfernt). Sie waren nicht beim Spiel, was eigentlich verwunderlich ist. Sie kommen ja fast immer zu den Spielen, wenn Turbine in ihrer Gegend spielt. Aber Larissa hatte zur gleichen Zeit selber ein Spiel.
So war dieser Spieltag wieder einmal rundum gelungen.

Da wir in Bocholt übernachteten, begann auch der Sonntag sehr entspannt.
Emilia hatte an diesem Tag Geburtstag, es gab kleine Geburtstagskuchen und viele Geschenke. Sie wollten dann auch nach Hause, nachmittags gab es bestimmt noch Geburtstagskuchen mit der Familie.
Frank fuhr ebenso beizeiten los, da er in Hamburg sich das Pokal-Spiel gegen Werder Bremen live im Stadion ansehen wollte.
Peters Auto-Besatzung war schon auf dem Weg Richtung Heimat, vor uns im Stau stand der Mannschaftsbus der SGS Essen. So wurde spontan entschieden, dass wir uns in Meppen das Pokal-Spiel ansehen werden.
Überrascht waren einige Fans von Essen, was Turbinefans in Meppen machen, sowie die Trainerriege des SV Meppen, denen wir erklärten, dass Turbine am Vortag schon in Bocholt gespielt und gewonnen hat.

Wann hat man denn schon ein Wochenende mit so viel Frauenfußball?

Dazu kann ich sagen, dass Fans am kommenden Wochenende sogar noch mehr Frauenfußball sehen und erleben können.

Am Freitag, den 13.09.2019 ( nur nicht abergläubisch sein) fährt ein Fanbus um 09.45 Uhr ab Potsdam Richtung Köln . Turbine spielt dort ab 19.15 Uhr gegen die FC Köln-Frauen .
Wenn man dann am Samstag rechtzeitig wach wird, kann der Fan ab 11.00 Uhr auf dem Sportplatz – An der Sandscholle unsere U15 gegen die Jungs von Babelsberg 03 spielen sehen.
Am Sonntag geht dieses Vergnügen weiter:
Ab 11.00 Uhr spielen die 2. Mannschaft von Turbine gegen die 2. Mannschaft von Bayern München in der Waldstadt. Kaum zu Ende muss man sich dann noch in Babelsberg auf dem Sportplatz Rudolf-Breitscheidt-Str. noch das Spiel unserer 3. Mannschaft gegen den FSV Babelsberg 74 (dort spielen unsere Inka und Freddy) ansehen.

Noch mehr Frauenfußball geht nicht!!!

Text: Beatrice Martens
Foto: Beatrice Martens (bea), Saskia Nafe (sas)

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