Auf Mille’s und Grace’s Spuren oder die wasserschlacht von Töplitz
Endrunde E-Juniorinnen-Kreisliga (U11): Turbine Potsdam – Storkower SC 11:0
24.6.2016 in Töplitz von Micha
Eines vorweg: An diesem Freitag wie auch am darauffolgenden Samstag herrschten an den Spielorten mit Turbinebeteiligung subtropische Verhältnisse. In Töplitz fand ich wenigstens noch ein halbwegs schattigen Platz, von dem aus ich das Spiel beobachten konnte. Trotzdem wußte ich bald nicht mehr, wie ich noch schwitzen sollte. Aber ich saß ja nur da, die beiden Teams mußten dagegen in der prallen Sonne spielen !! Deshalb ziehe ich an dieser Stelle meinen Hut vor allen kleinen und großen Grashüpfern, egal ob Männlein oder Weiblein, die an diesem Wochenende, anstatt in den nächsten Badesee zu springen, für ihre Vereine bzw. Teams da waren !
Aber zum Spiel: Melissa „Mille“ Kössler und Grace Lehwald haben einst in der F- bzw. E-Jugend bei den Turbinchen in der Waldstadt angefangen. In dieser Saison wurden sie mit der U17 zum zweiten Mal Deutscher Meister. Auf ihre Spuren begab sich in dieser Saison unsere E1. Die Ausgangsposition vor dem Spiel war folgende: unsere Mädels hatten in der Endrunde zwei der drei Spiele gewonnen und brauchten noch einen Punkt, um Kreismeister zu werden. Da man nie weiß, wie lang bei diesen Bedingungen die Kräfte reichen, gingen unsere Mädels auf Nummer sicher und übernahmen sofort das Kommando. Nach 2, 3 guten Chancen trat Lya in der 6. Minute eine Ecke, in deren Verlauf Amy im dritten Versuch mit einem Schuß aus dem Hinterhalt das 1:0 erzielte. Eine Minute später versuchte es Lya wie so oft von sonstwo. Die Keeperin konnte nur abklatschen und Elli versuchte es zweimal, konnte die Torfrau aber nicht überwinden. In der 10. hatte Elli dann mehr Glück: Johanna spielte auf Anna-Lena, die heute draußen agierte und von Matti vertreten wurde. Freistehend scheiterte Anna-Lena an der Keeperin. Elli setzte nach und konnte so das 2:0 markieren. Zwei Minuten später sah Elly dann Lya. Diese ging mit dem Ball zwei drei Meter und schob zum 3:0 ein. Dann war eine Minute später wieder Elli an der Reihe, als sie einen Abschlag abfing und nicht lang fackelte – 4:0. noch in der selben Minute bediente Lya die startende Anna-Lena. Die kam über links, sah in der Mitte Elli stehen – 5:0. Der Drops war längst gelutscht und es gab zunächst für beide Teams eine Trinkpause. Diese nutzte Trainer Chris Helwig, um die Ersatzspielerinnen auf’s Feld zu schicken. Und die machten gleich weiter: Pauli mit einem Schuß von rechts ins lange Eck – 6:0 (16.). Nachdem Eva nach Vorarbeit von Pauli und Lya die Keeperin zu einer Parade zwang, gab Pauli den Ball in der 23. quer zu Helena. Die markierte freistehend den
7:0-Halbzeitstand. Unsere Grashüpfer waren drückend überlegen. Und die Gäste ? Sie versuchten sich ungeachtet des Spielstandes zu wehren und kamen gegen Ende der ersten Halbzeit etwas auf und erspielten sich zwei Chancen. Sie fanden aber nicht die Mittel, den Sturmlauf der Turbinen zu bremsen. Zudem hatten sie nur eine Wechselspielerin dabei, was bei diesen Temperaturen sicherlich ein entscheidender Nachteil war.
In den zweiten 25 Minuten ließen es die Turbinen ruhiger angehén, ohne jedoch die Kontrolle über das Spiel herzugeben. Es entwickelte sich ein Spiel zwischen den Strafräumen mit hier und da mal einer Chance, so z.B. nach einer schönen Kombination über Johanna und Pauli, die Svenja abschloß. Auf der Gegenseite ließ Matti Nichts anbrennen. Nach der Trinkpause zogen unsere Turbinchen nochmal an. Anna-Lena prüfte mit einem Drehschuß die Keeperin. In der 43. Minute schnappte sich Eva den Ball, zog in die Mitte und schoß den Ball hoch ins Netz – 8:0. 47 Minuten waren um, als Lya über rechts kam. Ihre Flanke erwischte Anna-Lena genau
– mit dem Kopf und wuchtete das Leder zum 9:0 unter die Querlatte. Was ihr mit den Füßen nicht gelang, schaffte sie also mit Köpfchen ! Den Torreigen beendete Lya in der 48. und 49. Minute mit den Treffern zum 10:0 (wunderschöne Bogenlampe) bzw. 11:0.
Dann war Schluß und nach der Hallenmeisterschaft im Winter und dem Kreispokalsieg in der Vorwoche machten sie heute das Triple perfekt und wurden auf dem Feld auch Kreismeister ! Natürlich wurde Das ausgiebig gefeiert, obwohl man in den Gesichtern sah, daß die Temperaturen ihre Spuren hinterlassen haben. Bei der Siegerehrung erhielten sie ihre Medaillen und den Meisterpokal von niemand Geringerem – Ehre, wem Ehre gebührt – als Staffelleiterin Ulrike Wagner. Ulrike Wagner ? Richtig ! Die erste Turbinespielerin, die an der Sportschule lernte. Wegen einer Knieverletzung mußte sie jedoch schon früh ihre Karriere beenden und kickt heute just for fun in Turbine’s Ü40. So schließt sich der Kreis und ich erzählte den Mädels noch von Mille und Grace und drückte den Wunsch aus, das möglichst viele von ihnen den selben Weg gehen können. Nach ein paar Siegerfotos folgte das, was bei diesen Temperaturen unvermeidlich war: eine ausgiebige Wasserschlacht mit allem, was dazu geeignet war.
Jetzt ist Amy fällig!
Nachschub holen!
Begehrtestes „Opfer“ dabei: Trainer Chris Helwig. Na ja, auch weil er sicherlich glücklich und stolz auf seine Mädels war, ließ er es über sich ergehen und hatte bald wie alle Anderen nichts Trockenes mehr auf dem Leib. Trainerin Bettina Stoof hielt sich dagegen abseits und meinte hinterher: „….da brauch ich die Trikots nicht mehr waschen, sondern nur zum Trocknen aufzuhängen“.
Im Laufe der Saison waren natürlich mehr Mädels in der E1 im Einsatz, als heute dabei sein konnten. Ihnen Allen gebührt Dank und Anerkennung. Bei der meisterlichen Wasserschlacht waren dann heute dabei:
o.v.l.: Trainer Chris Helwig, Amy Kroh, Helena Heymann, Lya Bergemann (SF), Eva Wuttich, Antonia „Toni“ Grüne, Trainerin Bettina Stoof.
u.v.l.: Elena „Elli“ Frieden, Anna-Lena Kulbe, Johanna Thobe, Paulina „Pauli“ Grüne, Svenja Nolte,
liegend: Mathilda „Matti“ Stern.
Siegerehrung durch Ulrike Wagner
Da ist das Ding!
Bettina versprach den Mädels als Siegprämie einen Gang zu McDonalds. Da kann ich im Namen aller Turbinefans nur sagen: “ Haut rein, Mädels und laßt es euch schmecken. Ihr habt es verdient“