Challenge-Cup des SV Adler Berlin für D-Juniorinnen
10.5.2018 von Micha
Was macht ein Turbinefan an Himmelfahrt? Na ja, es gibt ja Kerle, die sich bis zur TGL (Totale GehirnsLähmung) zuschütten, weil sie denken, dies wäre männlich. Erwachsene hingegen nutzen den Tag zur Arbeit in Haus und Garten und feiern abends trotzdem. Immer mehr wird er auch als Tag mit der Familie genutzt. Kurzfristig erfuhr ich von o.g.Termin in Berlin-Lichtenrade. Also warf ich meine Pläne für den Tag über den Haufen und machte mit der D1 einen „Familienausflug“ zu den Berliner Adlern. Parallel zum Challenge-Cup veranstalten die Adler auch den „Champions-Cup“. Brei allen Fortschritten, die unsere D1 im Saisonverlauf nachgewiesen hat, wäre eine Teilnahme dort aber noch eine Nummer zu groß gewesen. Selbst die U13 des VfL Wolfsburg (als Team mit dem bekanntesten Namen) kam unter den 12 Teams nicht über den 7. Platz hinaus. So trafen unsere Turbinen beim Challenge-Cup auf die zweiten Mannschaften von vier Berliner Vereinen. Gespielt wurde Jeder gegen den mit Hin – und Rückspiel bei 1×12 Minuten. Da es aber auch ein 4-Tage-Wochenende war, waren nicht alle Spielerinnen an Deck. So musste die D1 u.a. auf Keeperin Ditte verzichten. Aber ihre Vertretung Mathi machte einen guten Job. Im Feld bekam die D1 Verstärkung von C2-Spielerin Amy „A.K.“ Kroh. Altersmäßig kann sie ja noch U13 spielen und sie war ein Gewinn.
Erster Gegner waren die Mädels von Borussia Pankow, so was wie mein Heimatverein, bin ich doch selbst Pankower. Für unsere Mädels ging’s darum, gut ins Turnier zu kommen. Sie hatten sofort die Oberhand und spielten sich Chancen heraus. So scheiterten A.K. nach einem Alleingang, Leo (nachdem sie einen Abstoß abfing) sowie Anny nach schönen Zusammenspiel mit Svenja jeweils knapp. Schade, das Runde wollte nicht ins Eckige. Aber was unsere Mädels heute durchgehend auszeichnete, war die Arbeit gegen den Ball. Da wuren besonders im Mittelfeld die Zweikämpfe angenommen und auch gesucht. Das entlastete die Abwehr, so daß die Borussia gar nicht in Tornähe kam. Auch wenn dieses Spiel 0:0 ausging, hatte ich das Gefühl: hier geht heute was. Das zeigten unsere jungen Turbineladies dann im nächsten Spiel gegen Blau-Weiß Berolina Mitte. Beide Teams gingen gleich voll zur Sache und jeder hatte ’ne Chance. Nachdem Mathi sich in der 3. Minute lang machen musste, versuchte es A.K. in der 6. zweimal, aber Berolina’s Keeperin war auf dem Posten. Wie zuvor zeichneten sich unsrere Mädels auch in diesem Spiel durch gute Defensivarbeit aus. Das machte sich dann in der 10. Minute bezahlt: Sophie setzte sich im Mittelfeld in einem Zweikampf durch, nahm den Ball gut mit und bediente mit einem genauen Zuspiel die freistehende Svenja – 1:0. In der Schlußminute zeigte A.K. ihr Können, als sie von außen den Ball hoch ins lange Eck zum 2:0-Endstand jagte. So starteten unsere Turbinen gut ins Turnier und ihre Gesichter strahlten Zuversicht aus.
Der dritte Gegner hieß dann SV Buchholz, ein benachbarter Ortsteil von meinem Zuhause. Es war ein Spiel auf Augenhöhe. Die ersten 5 Minuten gehörten unseren Turbinen, ohne aber die entscheidenden Vorteile zu erzielen. So kam der SVB mehr ins Spiel und hatte seinerseits Chancen, von denen er eine in der 8. Minute zur 1:0-Führung nutzte. Zwar versuchte es Svenja später nochmal, aber in diesem Spiel musste sich unsere D1 0:1 geschlagen geben. Nun ja, noch war ja Alles drin. Im letzten Hinspiel trafen die Turbinen dann auf die Gastgeberinnen vom SV Adler Berlin. Es war wieder so ein Hin und Her wie zuvor. Einen zweiten Ball durch A.K. nach einer Ecke konnte die Keeperin nur mit Mühe abwehren. Auch Mathi auf der Gegenseite bekam zu tun und stand goldrichtig. So nach der Hälfte der Spielzeit neigte sich die Waage aber zugunsten unserer Turbinen. Zunächst fing Helena einen Abstoß ab und schoss sofort – da fehlten nur Zentimeter ! In der 10. Minute ein schöner Spielzug: Leo setzt sich im Mittelfeld durch und schlug einen schönen langen Ball nach rechts auf AK. Diese sah Eva am langen Pfosten stehen. Eine genaue Flanke – und Eva brauchte nur noch den Fuß hinzuhalten – 1:0. Die letzte Möglichkeit gehörte auch unseren Mädels: einen Anny-Freistoß ließ die Keeperin prallen, Sophie war zur Stelle – und wieder fehlten nur die berühmten Zentimeter. So wurde dieses Spiel 1:0 gewonnen und für mich hatte sich bis hierher das Kommen längst gelohnt. Ich sah doch eine andere Turbinemannschaft, wie noch zu Saisonbeginn. Vor Allem sah man, daß die Mädels nach den ersten Erfolgen in der Liga (u.a. ein 3:3 nach 0:3-Rückstand gegen Babelsberg 03) den Kopf frei haben und auch über ein großes Kämpferherz verfügen.
Der Ball schwebt
Was führt A.K.(9) im Schilde?
Etliche Spiele endeten Remis. So war klar, daß unsere Turbineladies mit 7 Punkten richtig gut dastehen. Dieses Bewusstsein sah man auch den Gesichtern der Mädels. Aber jetzt kam die Rückrunde. Würden die Turbinen so weiter machen können? Mittlerweile war es auch zienlich warm. Aber die D1 hatte (wie man so sagt) einen Lauf und so stieg natürlich auch das Selbstvertrauen. Und das zeigten sie dann auf dem Platz ! Zunächst ging es gegen Berolina Mitte. Nach drei Minuten zeigten sie, was ich meine: einen Berolina-Angriff konnte Helena erfolgreich stören und leitete sofort den Gegenangriff ein. In dessen Verlauf kam der Ball lang auf Emi, die überlegt ins lange Eck zum 1:0 vollendete. Zwei Minuten später versuchte es A.K. mal von j.w.d., aber leider ging der Ball knapp vorbei. Auffallend war auch bis hierher: unsere Mädels kämpften um jeden Ball ! Trotzdem konnten die Gegnerinnen ja auch Fußball spielen und nutzten so in der 8. Minute eine Gelegenheit durch einen Schuß ins lange Eck zum 1:1-Ausgleich. Als es dann in der 10. Minute nochmal vor’m Turbinetor „brannte“, konnte Anny die Situation bereinigen und so endete dieses Spiel 1:1. Dann stand das Rückspiel gegen den SV Buchholz an und die Frage war: können unsere Mädels den Spieß umdrehen nach dem 0:1-Hinspiel? Sie konnten ! …..und ließen die Gegnerinnen nicht zur Entfaltung kommen. Schon in der ersten Minute zeigte Svenja eine wunderschöne Ballmitnahme. Ihr Schuß aus der Drehung sah aber die Keeperin auf dem Posten. Nach 4 Minuten die nächste Chance. Diesmal war es Romy, die den Ball klasse behauptete. Sie gab weiter zu A.K. und nach einem Flachschuß ins lange Eck stand es 1:0 für Turbine. Zwei Minuten später zog Romy einfach mal ab – ihr Schuß flog knapp am Lattenkreuz vorbei. Unsere D1 dominierte das Spiel, ließ in der Folge aber ihre Chancen überhastet liegen. Da wollten sie wohl zuviel. So blieb’s beim 1:0. Bis hierher verkniff ich mir jedweden Blick auf die Tabelle. Aber nun musste ich doch mal draufschauen und es sah gut aus. aber noch waren ja auch zwei Spiele zu absolvieren. Zunächst war Borussia Pankow der Gegner. Dieses Spiel zeigte unseren Mädels, daß sie in ihrer Konzentration nicht nachlassen dürfen. Nachdem Borussia in der 2. Minute einen Warnsachuß abgab, schnürten unsere Turbinen die Gegnerinnen zwar ein, aber im Torabschluß tauchte Kollege Schlendrian auf. Hannah fing einen Abstoß ab – stand völlig frei und schoß vorbei. Oje !! Helena zeigte ein herrliches Solo und zog ab – die Keeperin bekam grad noch so den Fuß dran. Den zweiten Ball konnten die Turbinen leider nicht unter Kontrolle bringen. Nachdem dann ein schönes Zusammenspiel zwchen Hannah, Leo und Svenja bei der Keeperin endete, ging dieses Spiel mit 0:0 aus.
Nun begann das Rechnen. Im letzten Spiel gegen die Gastgeberinnen vom SV Adler Berlin hätten sich unsere Mädels sogar eine 0:1-Niederlage leisten können. Aber darauf hatten sie keine Lust, sondern wollten ihren Schwung beibehalten. So ging eine Svenja-Chance nach Sophie-Vorarbeit nur knapp vorbei. Es wurde ein Kampfspiel, denn auch die Adler konnten dieses Turnier noch gewinnen. Aber dann in der 7. Minute zog A.K. mit Ball am Fuß los und besorgte per Flachschuß das 1:0. Damit waren die Messen gelesen, denn unsere Mädels machten überhaupt nicht den Eindruck, daß sie hier noch was anbrennen ließen. Mit der Führung im Rücken hatten sie auch mehr zuzusetzen. So hatten A.K. und Eva noch eine Doppelchance, aber die Keeperin konnte 2x parieren. Also endete dieses Spiel mit 1:0 für unsere Turbinen und das hieß: TURNIERSIEGER !! Leider verletzte sich Helena im letzten Spiel am Fuß und konnte nicht mehr laufen. Aber Gott sei Dank ist nichts gebrochen. Gute Besserung, Helena !
Wie lautet nun mein Fazit? Zunächst war’s die richtige Entscheidung, den „Vatertag“ mit der „Turbinefamilie“ zu verbringen. Ich hatte doch viel Freude an unseren Mädels. Immer mehr teile ich auch die Einstellung von Trainer Mike Mrohs. Ihm sind Ergebnisse zweirangig. Er will sehen, daß sich die Mädels entwickeln und seine Vorgaben umsetzen. Ich war zu Saisonbeginn dabei, und wenn ich die Mädels heute sehe ……Mike hatte Recht. So nahm er den Druck von den Mädels und sie geben es ihm jetzt in Form von Erfolgen zurück. Natürlich erwies sich A.K. als Glücksgriff. Mit ihrer Erfahrung (sie spielt ja auch Landesauswahl) war sie heute Führungsspielerin und dabei Eine, die die Bezeichnung auch verdient. Absolut keine Allüren nach dem Motto: „ich mache Alles selbst !“ Klar, wo es sich anbot, zeigte sie manche Einzelaktion. Aber sie war sich auch nicht zu schade, für’s Team die „Drecksarbeit“ (sprich: Defensivaufgaben) zu verrichten. Eine Teamplayerin ! …..die so auch das gesamte Team mitzog. Nun ja, sie traf auch nicht auf unbekannte Mitspielerinnen. Mit Mathi, Sophie, Romy und Eva hat sie schon in verschiedenen Turbineteams zusammengespielt. Und was auch nicht unerwähnt bleiben darf: Betreuerin Nicole Nolte (Svenja’s Mama) wies mich mal auf den starken Teamgeist hin, der in der Truppe herrscht. Dies war auch heute zu merken. Schaut euch die Fotos unten an. Sie zeigen glückliche Turbinegesichter, die ihren ersten großen Erfolg feiern konnten ! Den heißt es aber nun bestätigen. Daß sie auf dem richtigen Weg sind, haben sie heute bewiesen. Und so sah’s am Ende aus:
1. Turbine Potsdam 6:2 Tore 15 Punkte
2. Berolina Mitte 5:5 Tore 11 Punkte
3. Adler Berlin 4:5 Tore 9 Punkte
4. SV Buchholz 2:3 Tore 8 Punkte
5. Borussia Pankow 2:4 Tore 7 Punkte
Trainer Mike Mrohs, Betreuerin Nicole Nolte sowie die Eltern und meine Wenigkeit waren heute besonders stolz auf: Mathilda „Mathi“ Stern (TW), Emelie „Emi“ Kreuzer, Sophie Daniel, Hannah Heyne, Leonor „Leo“ Müller, Eva Börndorfer, Amy „A.K.“ Kroh, Anny Dethloff, Helena Heymann (SF), Svenja Nolte sowie Romy Downer.
Apropos Teamgeist: Die Siegerehrung konnte Kapitänin Helena aufgrund ihrer Verletzung nicht mitmachen, sondern schaute auf einer Bank sitzend zu. Aber nachdem Jede ihre Medaille hatte und der Siegerpokal überreicht war, ging das Team sofort zu Helena, um ein vernünftiges Siegerfoto zu machen. So handelt ein Team ! Da hatte dann selbst der Wettergott ein Einsehen. Erst als die Siegerehrung beendet und alle Fotos geschossen waren, schickte er einen kräftigen Gewitterschauer auf die Erde. Das tat aber der guten Laune beim Turbineclan keinen Abbruch.
Bei der Siegerehrung
„Turbine…..Potsdam“
Dieses Foto sagt mehr als 1000 Worte
Strahlende Sieger:
h.v.l.: Anny, A.K., Leo, Romy, Hannah, Eva
v.v.l.: Sophie, Helena, Mathi, Emi, Svenja,