Wichtige Informationen zum Wolfsburg-Spiel am 12. Mai
Für die Fanbus-Reisenden (diesmal im XXL-Bus mit 67 Plätzen ohne wässrigen Luxus aller Art, d.h. kein Kaffee, kein WC an Bord) werden die Eintrittskarten von unserem hochorganisiertem Fanbuskoordinatoren Hartmut zentral geordert. Wir werden im Sitzplatzbereich S2 platziert, ebenso wird der Sitzplatzbereich S1 den Turbinefans zugewiesen.
Kosten: 8€, nur Vollzahler-Tickets möglich, das Eintrittsgeld wird im Bus eingesammelt
Abfahrtzeiten: 9.15 Uhr ab Potsdam Hbf., 9.30 Uhr ab Michendorf
Rückfahrt: 17.00 Uhr ab Wolfsburg
Achung: Wer nicht mit dem Fanbus anreist, muss sich die Eintrittskarte selbst kaufen. Entweder im Onlineshop des VfL oder telefonisch im Service Center: 05361 8903 903.
TURBINE- FANTALK
Die Saison 21018/2019 neigt sich dem Ende zu. Trotzdem möchte der 1. FFC Turbine Potsdam vor dem letzten Spiel gegen den VfL Wolfsburg am kommenden Sonntag allen Fans die Möglichkeit geben, mit zwei Spielerinnen intensiver zu sprechen.
Klara Cahynova und Luca Maria Graf werden die Fragen zu ihrer Entwicklung, zu den Saisonerfahrungen, zum kommenden TOP-Spiel beantworten.
Stattfinden wird diese Veranstaltung am 09.05.2019 ab 19.00Uhr in der Trattoria Toscana in Potsdam, Zeppelinstr. 136. Einlass: ab 18.30 Uhr
Fotos: Peter Tietze, Stephan Geisler, Stefan Blumenthal
Des einen Leid ist des anderen Freud
Spielbericht zur
AFBL-Begegnung von Bayer Leverkusen gegen 1. FFC Turbine Potsdam am 28.04.2019
Sonntag, 5.30 Uhr – alles schläft, nur einer fährt. Der
Fanbus.
Das Gefährt machte sich am drittletzten Spieltag der Saison
2018/19 auf den Weg zur Verteidigung des 3. Tabellenplatzes, diesmal in
Leverkusen. Den Gastgeberinnen stand das Abstiegswasser bis zum Hals, also Flut
statt Ebbe. Die Potsdamerinnen konnten dagegen mit einem Drei-Punkte-Vorsprung zum
4. Platz entspannt aufspielen, also Ebbe statt Flut. Die Quellen der Motivation
sprudelten somit unterschiedlich stark.
Aktive Pausengestaltung
Bevor jedoch der Anpfiff auf dem Nebenplatz hinter der
Bayarena ertönte, packten die Frühaufsteher_innen diesmal an jedem
Raststättenhalt einen echten Fußball aus und übten das Kurzpassspiel – und das sogar
bei Regen. Während der Park-Durchreiseverkehr durch Daggi energisch geregelt
wurde, um auch die Straße als Spielfläche fremdnutzen zu können, beteiligten
sich viele Turbinefans im Alter von 15 – über 80 Jahren am Techniktraining. Als Außenstehende
hätte man meinen können, dass der der VfL Arthrose 1895 gegen den FC Gicht 1905
hier alles gab. Es war ein
unterhaltsames Unterfangen, dass die Launen erheiterte und die Vorfreude auf
das echte Fußballspiel steigerte. Vielleicht sollte diese Ball-Mitnahme im
Fanbus zum Ritual werden?
Auch die Busrunden in Form von diversen Getränken aufgrund
von Geburtstagen und Goldenen Hochzeiten erheiterten die Gemüter. Und leckere
Fischrogen-Crepes eines Fans, der nebenbei eine Fischzucht betreibt.
Und eine Ansage der reizenden Busfahrer entzückte die
Reisenden: „Wir bleiben so lange sitzen, bis wir stehen.“ Gemeint war, dass alle
Passagiere so lange sitzen bleiben, bis der Bus eingeparkt hat.
Ankunft in Leverkusen
Nach einem geduldigen Schlangestehen vor dem Kassenhäuschen
vor der Bayarena, das von einer Dame mit sehr ruhigen Bewegungsabläufen
bewirtschaftet wurde, wurde den angereisten Turbinefans Einlass gewährt – mit
Ausnahme von Schalmeien, Edding-Stiften und Fotoapparaten ab einer bestimmten
Objektivgröße.
Der Laune tat das keinen Abbruch, schließlich schien (noch)
die Sonne im Ulrich-Haberland-Stadion. Fast 500 Zuschauer_innen zeigten ein
Frauenfußballinteresse, darunter fast 100 heimische und auswärtige Turbinefans.
Für Leverkusen bedeutete das eine stattliche Besucherzahl. Und für Anna Gasper,
Jojo Elsig und Lisa Schmitz (im kärglichen Stadion-Faltblatt als Lida
Schmitz ausgewiesen…) bedeutete das ein Wiedersehen beim ehemaligen Verein.
Auf geht’s, Potsdam!
Und los ging’s mit dem Spiel um den 3. Platz bzw. gegen Abstiegskampf. Beide Seiten begannen frisch und frei und bereits in der 6. Minute klingelte es im gegnerischen Tor. Was fast wie ein Außennetz+Tor aussah, entpuppte sich als ein Abstaubertor durch Lara Prasnikar.
Diese fungierte diesmal nicht als Joker, sondern stand von Anfang an auf dem Platz. Das war ein perfekter Start im Sinne der 4‘/5/6:0-Tipps, die die euphorischen Turbinefans im Vorfeld abgegeben haben. Nach dem einige Minuten ins Land zogen, stimmten die Fans das „Wo bleibt denn das 2:0?“ an. Die Antwort auf diese Frage ließ auf sich warten, sehr lange … – und blieb am Ende unbeantwortet. Denn nichts Berichtenswertes passierte im weiteren Verlauf des Spiels.
Manche Fans vor Ort behaupteten sarkastisch, dass Potsdam schwach begonnen und dann stark nachgelassen hätte… Fakt war, das die Turbinen durchaus Bemühungen zeigten, Zweikämpfe annahmen, gut über die Flügel spielten und jede Menge Laufdaten für ihre digitalen Speicherbänder unter den Trikots sammelten. Besonders in der ersten Halbzeit wirkten sie spielbestimmend. Aber sie scheiterten allzu oft am finalen Pass vorm Tor, zu oft verebbte der Angriff im gegnerischen Strafraum. Auch die Frei- und Eckstöße blieben ungenutzt. Erwähnenswert war noch ein Pfostentreffer durch Svenja Huth.
Seitenwechsel
Leverkusen startete nach dem frühen Rückstand kampfeswillig
in die zweite Halbzeit und bildete erneut einen Motivationskreis. Immerhin
stand es unverändert nur 0:1, das gab Hoffnung und Mut. Und die Gegnerinnen
steckten nicht auf, denn die Motivation, gegen den Abstieg kämpfen zu wollen,
war spürbar. Und die Spielführerin Ivana Rudelic (ehemals JUSV Jena) mobilisierte
ihre Mannschaft unentwegt mit lautstarken Worten. Der Co-Trainer am Rande ebenso.
Der Sprechanteil zwischen Heim- und Gästetrainer lag bei 90 zu 10 Prozent.
Und dieses Engagement, dieses Nicht-Aufgaben-Wollen, wurde
dann tatsächlich in der 92. Minute belohnt, als Rudelic knallhart nach einem Konter
einnetzte. Potsdam hatte sich vorher mit unzählbaren, mehr oder minder
durchdachten Angriffszügen erfolglos um ein zweites Tor bemüht. Dieses Remis wirkte
am Ende gerecht, auch wenn Potsdam die spielbestimmende Mannschaft war.
Respekt für Leverkusen
Die anwesenden Fans waren nach diesem Ausgleichstreffer emotional
zwiegespalten. Zum einen herrschte Frust aufgrund der Spielqualität und
Erfolglosigkeit, die konträr zur eigenen Erwartung lag. Zum anderen erblühte die
Anerkennung gegenüber der Leverkusener Mannschaft, die für ihren unermüdlichen Kampfeswillen
am Ende belohnt wurde. Da gab es vom gesamten Potsdamer Fanblock einen Applaus
für die Gastgeberinnen, die sich daraufhin freundlich und überrascht bedankte.
Auch Rudelic‘ Hände wurden mehrfach von Potsdamer Fans geschüttelt.
Natürlich zollten die Turbinefans auch ihrer eigenen
Mannschaft am Ende einen Applaus, aber weniger euphorisch und der eine oder
andere Disput zwischen Fan und Spielerin entspann sich. Insofern war das verständlich,
wenn man berücksichtigt, dass sich die mitreisenden Fans zwei
aufeinanderfolgende Nächte halb um die Ohren geschlagen hatten, um ein
torreiches Spiel gegen einen vermutlichen Absteiger zu erwarten.
Nun ist der Abstand zwischen dem dritten und vierten Platz
auf ein Pünktchen geschmolzen. Ob dieser Fakt ausreichend motivierend für die
beiden verbleibenden Spielen wirken wird, bleibt fraglich. Vielleicht wirkt es
motivierender, wenn man als Spielerin beobachten muss, wie die eigenen Fans der
gegnerischen Mannschaft begeistert applaudieren.
Schmerzvoll, aber sportlich fair. Des einen Leid ist des
anderen Freud.
Letztes Heimspiel und anschließendes Fanfest
Am 5. Mai steht das letzte Heimspiel dieser Saison an – gegen den MSV Duisburg. Die treuen Fans werden natürlich wieder mit neuer Hoffnung – und Erwartung – ihre Torbienen anfeuern. Anschließend wird der Spieß dann umgedreht, wenn im Rahmen des Fanfestes auf dem Nebenplatz des „Karl-Liebknecht-Stadions“ die heißgeliebten Spielerinnen auf den Zuschauerrängen Platz nehmen, um das Duell zweier Fan-Mannschaften anzufeuern. Trommeln, Ratschen und Tröten werden gerne von den Fans zeitweise ausgeliehen.
Auch steht neben diesem Fan-Fußballspiel eine Tombola, eine
Autogrammstunde, Musik und Moderation auf der Festordnung. Also kommt
zahlreich, liebe Turbinefans!
Alle Fotos der Galerie von Saskia Nafe – wie immer herzlichen Dank!
Umfrage zur Fankultur
Hallo, liebe Turbine-Fans,
am vergangenen Sonntag war ich bereits bei Euch im Stadion und habe meine Umfrage im Rahmen meiner Masterarbeit zum Thema Fankultur im Frauenfußball durchgeführt. Um so viele Teilnehmer_innen wie möglich zu bekommen, bitte ich alle Interessierten, der Umfrage online über den folgenden Link zu folgen:
Spielbericht zur Partie der Allianz-Frauen-Bundesliga – 1.FFC Turbine Potsdam gegen Borussia Mönchengladbach
Im Vorfeld wurde schon gefragt, ob denn das Karli zu Ostersonntag überhaupt voll werden würde. Osterferien, Ostern mit Familie, strahlender Sonnenschein und Temperaturen über 20 °C sprachen eigentlich dagegen. Aber was gibt es für einen Fan Besseres, als bei schönem Wetter, die Turbinen anzu(feuern)? In den Park kann man auch an anderen schönen Wochenenden gehen. Dies sagten sich eventuell auch die 1164 Zuschauer, die nach der Teilnahme am Tippspiel euphorisch mit einer hohen Torausbeute rechneten.
Das Spiel – 1. Halbzeit Keiner rechnete damit, dass die Mönchengladbacher Spielerinnen so früh zu einer Torchance kamen. In der 12. Minute konnte Lisa das Gegentor verhindern. Vielleicht lag ja auch die Ursache in der lautstarken Unterstützung durch eine kleine Gruppe Borussen-Fans aus Berlin begründet?
Die Turbinen kamen schwer in Gang, wir Fans wurden schon langsam unruhig, da ja gegen den Tabellenletzten jeder eine torreiche Partie erwartete. Erlöst wurden die Fans erst in der 30. Minute, als Sarah nach Vorlage von Svenja den ersten Ball im gegnerischen Netz versenkte. Gina erhöhte kurz danach auf 2:0.
Halbzeitpause Auch diesmal gab es das Ballschuss-Duell zwischen zwei Fans. Es gewann diesmal Saskia, aber auch der der Zweitplazierte Enno, der mit Vater und Kumpels ins Karli gekommen ist, erhielt seinen Preis: ein Paar Fussballschuhe einer Turbine.
Wer von den Fans (auch die ohne Mitgliedschaft im Fanclub) Ambitionen hat, diese Halbzeit-Aktivität mitzumachen (die es hoffentlich auch noch in der nächsten Saison geben wird) meldet sich doch einfach mal über die Kontaktadressen des Fanclubs Tubinefans e.V. , oder sprecht Fans im Stadion an. Bestimmt weiß jemand, wo wir zu finden sind. Dies war etwas Eigenwerbung für den Fanclub!
Das Spiel – 2. Halbzeit Sie begann doch etwas überzeugender, das Spiel bewegte sich fast immer in der gegnerischen Hälfte. Nach dem Torschuss von Svenja ertönte das lang vermisste „Dampflökchen“ – Tsch, Tsch, Tsch, Huth, Huth
3 Minuten später zeigte, die nach der Pause eingewechselte Lara ihr Können. nach Vorlage von Anna stand sie richtig und brauchte nur noch einzuschieben. Wie eine Kopie landete 2 Minuten später, nach Vorlage von Anna, der Ball wieder im Tor. Wieder war es Lara.
Die Mädels sahen deutlich entspannter aus, mit den 5 Toren im Rücken. Dies traf auch auf die Fans auf der Tribüne zu. Wir widmeten uns weniger dem Spielgeschehen, als den Aktivitäten der Linienrichterin auf unser Seite. Bei ihr konnten wir die Abseitsentscheidungen (sprich: das Fahne-Heben) überhaupt nicht nachvollziehen. Die im Minutentakt erspielten Torchancen endeten im Fahne-Heben. Wir haben nachher schon gar nicht mehr mitgezählt. Abseits sah sie nicht, aber sobald eine Turbine in Tornähe kam, war die Fahne wieder oben. Tori schaffte es aber kurz vor Ende der Partie , sich mit dem 6:0 zu belohnen.
Player(in) of the match wurde Anna, obwohl sie keinen Ball im Tor versenkte, gab sie aber viele Vorlagen, hatte auch einen Pfostenschuss und war während des gesamten Spiels präsent. Sie durfte nach ihrer Preisverleihung den Gewinner des Tippspiels ermitteln. Aus 12 richtigen Tipps zog sie Daggis Karte. Der Gewinn – ein Trikot von Feli, sah zwar recht lütt aus, passte ihr aber dennoch.
Ein schöner Ostersonntag, 3 Punkte erspielt, Tabellenplatz 3 verteidigt, den Vorsprung zum nächsten Verfolger (dank dem 2:2 der SGS Essen gegen den SV Werder Bremen) auf 3 Punkte erhöht und es war schön, mal wieder viel Spielfreude bei den Turbinen zu sehen.
Nächsten Sonntag geht es um 05.30 Uhr wieder auf große Reise mit dem Fanbus nach Leverkusen.
Kindergekreische und ein hupender Zug – Turbine besiegt mit aller Kraft den SC Freiburg
Spielbericht zur Frauen-Bundesliga SC
Freiburg gegen Turbine Potsdam am 14. April 2019
Frauenfußball
in Freiburg ohne Fanbus – aber mit Fans! 1600 Kilometer an einem einzigen Tag
hin- und zurückzufahren, vermag weder Bus noch Fan. Aus diesem Grund rollt nie
ein Fanbus nach Freiburg, was aber den einen oder anderen eingefleischten
Turbine-Fan nicht davon abhält, per Zug oder privaten PKW, z.B. in einem Skoda…
zu steigen, um sich auf den weiten Weg zu machen.
Mit einer
Übernachtung im Schwarzwald – ähh – Schwäbischen – ähh – doppelt sorry! – im Südbadischen,
intensiviert solch ein Wochenendausflug das gemeinsame Fanerleben. Und wer eine
Reise macht, hat auch etwas zu erzählen…
Die Anreise
Die 11 Turbinefans,
die sich für die Fahrt einem Kleinbus mieteten bzw. per Skoda reisten, wurden nach
einstündiger Fahrt von rot leuchtenden Motorschadenhinweislämpchen ausgebremst.
Der Skoda wollte nicht direkt nach Freiburg, sondern „seine Freunde“ im
Skoda-Autohaus in Dessau besuchen. Der gewünschte neue Rußpartikelfilter stellte
für die flexibel Autowerkstatt kein Problem dar. Auch die sich währenddessen am
Skoda-Frühstücksbuffet labenden Turbine-Fans nicht, die ein Schnitzelchen und
Kuchenstückchen nach dem anderen in ihre Münder schoben. Neben netten Gesprächen
und einer flinken Reparatur gab es am Ende noch zwei Flaschen Autohaus-Sekt als
Reisproviant vom Autohaus geschenkt. Ja, wer eine Reise macht, hat etwas zu
erzählen.
Den weiteren
Reiseverlauf stoppte dann nur noch Bouletten und Kartoffelsalat nach delikater Hausmacherart
und ein Blick vom Aussichtsturm auf die Frankfurter Skyline an der Raststätte „Taunusblick“.
Der Vorabend
Am frühen
Abend erreichte die „Reisegruppe Blau“ ihre Herberge, das „Hotel Helene“. Kurz danach kehrte sie mit der Freiburger
Straßenbahn zum Spätzle- und Brägele-Essen in einem urischen „Anker“-Restaurant
ein. Bier und Fleisch der benachbarten Brauerei „Ganter“ und Metzgerei „Kindle“
mundeten hervorragend – und die Kinderschnitzel gab es nur in der Zwillings-Variante.
Die Welt stand Kopf und der volle Magen auch– und so durfte das eine oder
andere Schnitzel aus der Gaststätte styroporumhüllt hinausspazieren .
Die Party
auf Zimmer 24 erheiterte all diejenigen, die nicht währenddessen einschliefen, ungemein.
Und spätestens, als das Elfmeterschießen von Getafe angeschaut wurde, schlug
auch der letzte Partygast seine Äuglein wieder auf.
Sonntagsvormittagsspaziergang
Am Sonntag
sollte der Anpfiff um 13.00 Uhr im Mösle-Stadion ertönen. Es blieb noch
ausreichend Zeit zwischen Frühstück und Freiburger „Fußball-Braten“. So konnte
man mit einer früheren Fußballspielerin der Region, die zufällig im selben
Hotel wohnte, über ihre alten Zeiten plaudern, als sie damals 2003 gegen
Turbine Potsdam gespielt hatte. Und die „Reisegruppe Blau“ nutzte das Zeitfenster,
um einen Spaziergang in der historischen Altstadt von Freiburg zu unternehmen.
Nachdem sich auch die Reiseleiterin Alina von der historischen Säule des sehenswerten
Marktplatz-Hauses losgeklammert hatte, orientierte man sich nun auf den eigentlichen
Anlass der Reise: „Da, wo ihr spielt, sind wir.“
Die Stadionatmosphäre
Auf ging’s ins
Mösle-Stadion, das in der Regel immer um die 1000 Zuschauer_innen besuchen. So
auch an diesem ungemütlichen, nasskalten April-Sonntag, der absolut untypisch
für die sonnenreichste Region Deutschlands war.
Das Trommeln
und Ratschen ist hier nicht gestattet. Mittlerweile haben sich die Turbinefans
mit dieser Leise-Sein-Regel still arrangiert. So zogen sie sich immer mal
wieder die Handschuhe aus, wenn sie klatschen wollten. Aber das Maskottchen wurde
eingelassen – und Banner sowie Fahnen auch, also blieb die gute Laune ungetrübt.
Man fand im
Möslestadion zueinander: Die Zugreisenden, weitere PKW-Reisende, die Eltern von
Anna Gasper und Turbinefans aus der Region. Der Reporter wünschte sich vor
Spielbeginn ein Briefing, um die pinkfarbenen Zuschauer_innen am Telekom-Bildschirm
mit wichtigen Fakten versorgen zu können. Und alle Zahlen, ob die 800 km
Entfernung, die Anzahl der anwesenden Turbinefans oder das Motto des Fanbanners
– trug er unverfälscht in die Medienwelt weiter.
Es herrschte
eine sehr freundliche Stimmung im Stadion – ob Ordner, ob Freiburger Fans, ob
Stadionsprecher. Und der letztere bewahrte sich das gemächliche Tempo nach
einheimischer Art, sodass die Turbinefans ganz genüsslich die
Spielerinnen-Namen mitbrüllen konnten.
Nur die Freiburger Fans sollten die Namen ihrer Spielerinnen noch
lernen. Schon allein, damit Lena Lotzen euphorisch begrüßt werden kann, wenn
sich nach einem halben Jahr Verletzungspause (beim Hinspiel gegen Potsdam) erstmals
wieder auf dem Platz stand.
Was an
dieser Stelle überhaupt nicht ignoriert werden sollte – und konnte! – war das
Tinnitus-auslösende Etwas an der rechten Ohrseite. Neben dem Turbine-Fanblöckchen
saß ein kreischender Kinderchor von ca. 6-9-jährigen Mädchen, die das Spiel wirklich
aufmerksam verfolgten. Obwohl keine Boygroup auf dem Rasen stand, ging das
Gekreische sofort los, sobald sich der Hauch einer Torchance anbahnte. Und wenn
das Spiel dahinplätscherte, wurde immer wieder von vorn die Zahl 1-10 in einem Kinder-Fußball-Vers
abgezählt. Es nervte – aber i der zweiten Halbzeit wurde etwas ruhiger – und die
Eltern hatten am Sonntagabend vermutlich ihre Ruhe, da die Töchter nun ausgepowert
und heiser waren.
Die erste Halbzeit
Nun zum
Spiel: Die Mission, das Saisonziel „3.Tabellenplatz“ erreichen zu wollen, galt
ungehindert. Nach dem Selbstvertrauen schenkenden 5:0-Sieg gegen Bremen wollte
man heute mit wichtigen drei Punkten den derzeitigen 4. Platz verlassen.
Jedoch spürte
man das beim Zusehen der ersten Halbzeit nicht.
Die Turbinen
erschienen etwas energielos und immer wieder wurde der Angriff durch die Mitte
geprobt und ausgebremst. Es gab für die Potsdamerinnen nur wenige Torchancen –
und zum Glück nutzten die Freiburgerinnen ihre viel größeren Chancen auf den Führungstreffer
nicht. Einen Anteil an dem „Unglück“ der Freiburgerinnen hatte dabei Lisa
Schmitz, die nach langer Zeit mal wieder das Potsdamer Gehäuse hüten und sich
hinsichtlich der WM-Ticket-Nominierung von der besten Seite zeigen durfte.
Svenja Huth
setzte in der 4. Spielminute einen Torschuss an den Pfosten. Das erzielte Tor
in der 11. Minute durch Bianca Schmidt zählte wegen eines Fouls an der Torwartfrau
nicht. Freiburg konnte bei den Pfostentreffern mithalten, aber auch bei Bällen,
die zeitlupenartig an der Torlinie entlangkullern, ohne dabei den leichten Dreh
nach innen zu bekommen. Auf gefühlte sieben Torchancen kam Freiburg, die
teilweise durch starke Schmitz-Paraden abgewehrt wurden. Das klingt alles nach
einem spannenden Schlagabtausch.
War es aber
nicht!
Einige
Turbinefans resümierten am Ende der 1. Halbzeit, dass das Hotel toll war – und das
Essen – und die Zimmerparty usw., um die Mühsal ihrer weiten Anreise zu
legitmieren.
Das Schönste
an der ersten Halbzeit war der Zug. Nicht irgendein Spielzug, sondern alle
20-30 Minuten fuhr längsseitig zum Stadion ein Regionalexpress der Marke RE 1
vorbei – und einer von diesen hupte beim Anblick des Spiels im Vorbeifahren.
Und das Schönste
an der Halbzeitpause, das weder der Kinderchor trällerte noch Pausenmusik über
die Lautsprecher ertönte. Dafür packte ein Turbinefans aus der Region eine Lautsprecherbox
aus und ließ die „Turbine-Hymnen-Album“ lauthals abspielen. Das blaue Volk sang
polyphon mit und feierte ab.
Die zweite Halbzeit
Die
Turbinefans blieben optimistisch und hofften auf eine bessere zweite Halbzeit.
Und diese begann tatsächlich in einem höheren Tempo und stärkeren Zweikampfverhalten.
Die Anzahl der unselig machenden Fehlpässe verringerte sich – aber dann foulte
Feli Rauch eine Gegenspielerin im Strafraum. Die Schiedsrichterin, die insgesamt
mehr Unmut bei den Freiburger Fans als bei den Turbinefans verursachte, zeigte rigoros
auf den Elfmeterpunkt. Sharon Beck verwandelte diesen sicher – und der
Kinderchor kreischte.
Drei Minuten
später wiederholte sich diese Szene in ähnlicher Form auf der gegnerischen
Seite. Anna Gasper kam im Strafraum zu Fall und Feli Rauch wollte etwas wieder
gut machen. Sie zog knallhart ab – und der Schuss saß. 1:1 in der 60. Minute.
Nun war die Partie wieder offen, und Potsdam zog die Zügel etwas straffer als Freiburg
– und der Kinderchor wimmerte.
Jetzt hatte
sich die lange Anreise auch aus Sicht der Turbinefans gelohnt. Die Spannung
stieg, die Hektik wurde etwas größer und die Emotionswelle schwoll an – nur der
Kinderchor verebbte.
Torchancen
auf beiden Seiten, Freistöße auf beiden Seiten, gelbe Karten mehr auf Seiten
der Potsdamerinnen – und dann wurde in der 81. Minute Lara Prašnikar eingewechselt. „Prašnikar“ heißt auf Deutsch „Prachtexemplar“,
jedenfalls könnte man das annehmen, als man ihren genialen Torschuss und -treffer
in der 85. Minute beobachtete. Unglaublich – aber wahr! Jetzt kreischten die Turbinefans – und der
Kinderchor schluchzte.
Ganz
bescheiden reagierte Lara Prasnikar später am Mannschaftsbus auf die Glückwünsche
der Fans.
Nach einer
spannenden Endphase endete das Spiel mit einem sich hübsch anfühlenden
Auswärtssieg – der letzte war schon etwas länger her… Und der Platz 3 wurde
zwei Stunden später auch erreicht, als Rölfl gegen Essen in der 90. Minute doch
noch den Ausgleichstreffer für Bayern erzielte. Die bayrische Mission war
natürlich nicht der zweite Tabellenplatz im Kampf um die Meisterschaft…
Resümee
Der
Wochenendausflug nach Freiburg hatte sich rundum gelohnt. Trotz Nebelkälte, phasenweisem
Schneetreiben und Nieselregen. Die Menschen, die Stadt und das Spiel – waren einfach
eine Reise wert. Mehrere Male wünschten verschiedene Freiburger Zuschauer_innen
der „Reisegruppe Blau“ eine gute Heimfahrt. Es gab sogar Fans, die den Turbinefans
per Handschlag zum Sieg gratulierten.
Ein halbes
Stündchen vor Mitternacht erreichte die „Reisegruppe Blau“ wieder die Heimat,
gesättigt mit Torte, Wienern und Restbouletten. Vielen Dank dem Kleinbusfahrer
Peter, dem „Reisebüro Martens“ und der Reiseleiterin Alina. Ohne diese gäbe es
keine Turbine-Familie.
Text: Susanne Lepke
Fotos: Saskia Nafe (sas), Reisegruppe
Blau
Wieder mal fünf – diesmal für uns
Spielbericht zum
Bundesligaspiel 1. FFC Turbine Potsdam gegen Werder Bremen am 24.03.2019
Heimspiel im „Karli“ – und die Frauenfußball-Liebhaber_innen
strömten – trotz der „Doppelklatsche“ der vorangegangenen Woche (0:4 im
DFB-Pokal gegen den VfL Wolfsburg und 0:5 gegen FC Bayern München). Knapp 1.500
Zuschauende gesellten sich ins heimische Stadion und sollten die Sonne sehen,
auch wenn diese kurz nach dem Anpfiff hinter den Wolken verschwand. Sie sollte
trotzdem unentwegt weiter scheinen …
Anstoß für Werder Bremen, das Spiel gegen den Zehntplatzierten
der Tabelle begann. Doch nach genau 16 Sekunden erlangten die Torbienen erstmals
den Ball und gaben diesen danach kaum wieder her. Von Beginn an erspielten sich
die Gastgeberinnen eine Torchance nach der anderen, es mangelte nur an der
Vervollkommnung. Nach 20 Minuten stand es immer noch 0:0, das gab Hoffnung;-)
Als Tori Schwalm nach knapp einer halben Stunde im Strafraum
arg ausgebremst wurde, verweigerte die Schiedsrichterin den straffen Fingerzeig
auf den Elfmeterpunkt. (Nach dem Spiel soll sie sich für diese Fehlentscheidung
entschuldigt haben.)
Aber Gerechtigkeit siegt! Gina Chmielinski trat als Richterin auf und wendete das Blatt zum Guten, indem sie genau eine Minute später nach einem Freistoß von Feli Rauch und der Mithilfe von Amanda Ilestedt zum 1:0 einnetzte. Endlich konnten die Fans mal wieder an einer Torjubelszene teilhaben. Das tat der leidgeprüften Fanseele gut!
Und es ging munter weiter. Bremen hielt mit und hatte in den
folgenden Minuten den Ausgleichs-treffer auf dem Fuß, jedoch zeigte sich die
wiederholt im Tor stehende Vanessa Fischer hellwach. Und dann trat Feli Rauch
den nächsten Freistoß und fand in Jojo Elsig eine dankbare Abnehmerin: 2:0!
Schon wieder ein Torjubel und schon wieder durfte die Blockfahne im Block C
ausgerollt werden.
Mit diesem Halbzeitstand ging es in die Pause. Und um die
gute-Laune-Stimmung noch weiter zu heben, fand zum zweiten Mal ein kleiner
Wettbewerb für die Fans statt. Wer schaffte es wohl diesmal, an der am Anstoßpunkt
platzierten Allianz-Fahne anzudoggen? Fan Frank (FF – wie Frauenfußball;-) oder
Fangirl Dagi? Das weibliche Wesen zog trotz des Frauenfußball-Events den Kürzeren,
aber bei diesem kleinen Ball-Wettbewerb gibt es nur Sieger_innen. Als Preise
gab es ein Trikot bzw. handsignierte Fußballschuhe – und alles strahlte.
Quietschvergnügt ging es in die zweite Halbzeit. Freistoß
reihte sich an Freistoß, Eckball an Eckball und Torchance an Torchance (u.a. durch
Huth und Schmidt). Aber dann kam Tori Schwalm angeflitzt, die einen hübschen
Pass von Svenja Huth zum 3:0 verwandelte. Also wieder gejubelt, wieder die
Blockfahne entfaltet und wieder Olé-olé gesungen. Wobei an dieser Stelle auch erwähnt
werden sollte, dass die ungefähr 10-Mann/Frau-starke Bremer Fantruppe Spaß
hatte und ihre „Wiesenhof-Garde“ unentwegt und humorvoll anfeuerte.
In der 70. Minute kam es zu einer Spielunterbrechung, da die
Bremerin Sofia Nati behandelt und am Ende ausgewechselt werden musste. Im
Nachhinein stellte sich heraus, dass sie sich einen Kreuzbandriss zugezogen hatte.
Wir wünschen ihr an dieser Stelle einen optimalen Genesungserfolg und viel
Geduld und Zuversicht, was die langwierige Heilung betrifft.
Anschließend folgte die Wiederholung des „Dreizunulls“, aber
nicht auf der Leinwand, sondern live im Karli, indem diesmal Anna Gasper im
Strafraum ein Zuckerpässchen auf Tori Schwalm spielte und letztere wiederholt
aus der Kurzdistanz einschob. 4:0 –
Jubel, Blockfahne, olé-olé.
Kurz danach kam es dann zu einer Dreierauswechslung bei
Potsdam: Chmielinsky, Cahynova und Ilestedt räumten den Rasen, Dieckmann, Prasnikar
und Kiwic durften nun mitspielen. Alles war
in trockenen Tüchern, nur Feli Rauch hatte noch nicht genug. In der 87. Minute
zirkelte sie einen Freistoß genial ins linke obere Eck, ein begeisterndes Tor!
Also wieder Torjubel und Blockfahne entrollt und olé-olé-Gesänge.
Ein neuer Stil entpuppte sich in Potsdam: Fünfe müssen es
sein – entweder gegen uns oder für uns…
Als beste Spielerin wurde nach dem Schlusspfiff Tori Schwalm
gekürt – verdient. Ihr kurzes Interview ins Stadionmikrofon verlautete, dass
dieser Sieg dem Selbstvertrauen diene und sehr wichtig für die Mannschaft sei. „Auch
für uns!“, meinten die leidgeprüften Fans daraufhin spontan.
Es war schön, sich mal wieder richtigen Fußball angucken zu
dürfen. Natürlich spielt es sich gegen einen Zehntplatzierten einfacher als
gegen die uneinholbaren Tabellenführenden Bayern und Wolfsburg. Aber auch gegen
schwächere hat sich Potsdam in der Vergangenheit immer wieder mal schwer getan.
Der Auftritt an diesem Spielsonntag war jedoch souverän und
beruhigte die kritisch-aufgebrachte Fanseele. Schauen wir weiter, was die nächsten
Spiele bringen. Erst in einem Monat wird wieder wegen der
Länderspiel-Abstellungsphase im „Karli“ Fußball gespielt.
Aber wenn es am 14. April ins weit entfernte Freiburg geht,
werden auch dorthin wieder einige treue „Turbine-Groupies“ reisen und mit aller
Leidenschaft (Betonung auf „schaft“ und nicht „Leiden“) das Spiel verfolgen.
Text: Susanne Lepke
Fotos: Saskia Nafe
Blutleer
Spielbericht der
Bundesliga-Partie FC Bayern München gegen 1. FFC Turbine Potsdam am 17.03.2019B
Der Spielbericht soll mit den gleichen Worten wie im
vorangegangenen Spielbericht zum DFB-Pokal-Viertelfinalspiel gegen den VfL
Wolfsburg vom 13. März beginnen:
Sch… Wetter, Sch…
Spiel, aber die Busfahrt war gut.
Wobei das erste „sch“ diesmal für „schön“ stehen soll, denn
das Wetter war galant. Die strahlend warme Frühlingssonne sollte am Ende den
eigentlichen Sinn für den zeitintensiven Sonntagsausflug nach München
darstellen: 16 Stunden Busfahrt in den sonnigen Süden, während es am Heimatort
regnete. Auch gibt es immer mindestens zwei Gründe, sich auf den meist langen
Weg zu einem Auswärtsspiel zu machen: Die Fanbusfahrt an sich und die Vorfreude
auf ein schönes Spiel der Lieblingsmannschaft.
Nach der nur halb oder gar nicht verdauten „Klatsche“ gegen
Wolfsburg sollte nun aber brutal die nächste „Klatsche“, serviert vom FC Bayern,
folgen.
Das Hinspiel im Karli war damals 1:1 ausgegangen. Nun galt
es – mit dem gleichen Kader – das Rückspiel anzutreten. Der Fanbus war
ausgebucht – trotz des desaströsen Untergangs der Turbinen in der Autostadt.
Entweder sind die Turbinefans masochistisch veranlagt oder verdammt treu. Aber
irgendwann reißt auch der letzte Geduldsfaden…
Es lohnt sich nach München zu fahren, denn das Stadion im
Bayern Campus ist ein sehenswertes Goldstück in der frauenfußballerischen
Stadion-Architektur. Modern, sauber, saftig grüner und aalglatter Rasen und ein
Aufgebot an Rasensprengern, das selbst die Fontainen von Sanssouci erblassen lässt.
Auch die Akustik stimmte, denn der Hall der Anfeuerungsrufe versprach
Hörsturz-Gefahr.
Die Fußballneugierigen wurden von einer Samba-Trommelcombo
am Eingang zum Campus und einem Kuschel- und Ballontier-Verkaufsstand begrüßt.
Partystimmung – und die Menschen strömten. Woher diese auf einmal herkamen,
bleibt unbeantwortet. Es waren mehr als die sonst gewohnten 500 Zuschauer_innen,
ein gefühlter Zuschauerrekord. Wer
erinnert sich noch an die alten Aschheim-Zeiten… Da hat sich tatsächlich
optisch Sehenswertes in München getan. Nur die Namen der eigenen Spielerinnen
müssen die Besucher_innen noch auswendig lernen. Da hallte nichts zurück, als der
Stadionsprecher die Mannschaftsaufstellung bekanntgab. Er konnte das eilige,
gastunfreundliche Sprechtempo auch bei der Heimmannschaft ungehindert beibehalten.
Der feine Unterschied war nur, dass die Turbinefans mal wieder das Sprintduell
mit dem Stadionsprecher annahmen. Bei einsilbigen Namen wie „Schmidt“, „Huth“
und „Rauch“ konnten sie auch tatsächlich mithalten.
Die Penibilität der Einlasskontrollen stand ganz im „Mia san
mia“- Flair. Erst nach hitzigen Diskussionen
durften alle Trommeln ins Stadion einwandern – und das bisher wiederholt abgewiesene
knallgelbe Maskottchen flatterte diesmal über alle Ordner hinweg und durfte tatsächlich
live das Drama mitverfolgen.
Das Erreichen des Kiosks war dagegen mit sportlichem Einsatz
verbunden, da der Leberkäse vom anderen Ende des Stadions mild
entgegenlächelte. Und am hochgelobten Weizenbier konnte man sich gar nicht
laben, denn es galt Alkoholverbot. Dafür wurden alkoholfreie Getränke in Plastikflaschen
verkauft… Na gut, andere Bundesländer, andere Sitten.
Nun zum Qualitätstest für die leidgeprüften Gästefans: Nach
dem Wolfsburg-Spiel erwartete man alles, nur keine Wiederholung des fünf Tage
zuvor Erlebten. Insbesondere ging man von einem kämpferischen Einsatz, spürbarer
Willensstärke und einer Freude am Spiel aus, denn ohne solche Erwartungen setzt
man sich nicht 16 Stunden lang den Hintern in einem Bus platt.
Und die Turbinen bedienten in der ersten Halbzeit
tatsächlich einige dieser Erwartungen. Sie zeigten einen Spielwillen, einen
kämpferischen Einsatz, auch etwas Spielfreude. Ab und an rollte der Ball sogar
über die Mittellinie und nahm Kontakt mit der bayerischen Torwartfrau
Zinsberger auf. Auch wenn es – analog zum Spiel gegen Wolfsburg – nach 20
Minuten mal wieder 2:0 gegen uns stand, konnte man als Turbine-Fan trotzdem
hingucken. Der Beginn erschien nicht ganz so unkoordiniert, auch wenn es viele
Ballverluste und Fehlpässe gab. Die Anfeuerungsrufe der Fans verebbten auch
nicht nach dem 3:0, die Fans waren willens, Mut zu machen, denn gegenüber dem
Duell gegen Wolfsburg hoppelten keine Kaninchen vor der Schlange ziellos hin
und her, sondern man strengte sich an.
Die zweite Halbzeit war dann ideal zur verbitterten
Frusterzeugung geeignet. Ein schnelles 4:0 und dann war die smart dampfende
Turbine abgeschaltet. Da passierte nichts mehr, kein Aufbäumen, kein Charakter,
nichts – einfach Nichts. Jedenfalls nichts, was man als Fußball auf
Bundesliganiveau bezeichnen kann. Nebenbei fiel das 5:0 – und hätte es Vanessa
Fischer nicht gegeben, wäre das Spiel vermutlich 10:0 ausgegangen. Da helfenA
auch kein aufmunterndes Trösten und Krönchen- Geraderücken, da müssen jetzt
klare Worte gesprochen werden! Hier geht
es um die Spielerehre, um den Respekt gegenüber den weitreisenden Fans – und
fehlende Moral und Kampfgeist können nicht ausschließlich mit finanziellen
Voraussetzungen begründet werden. Das Gesehene hat nichts mehr mit der
Vereinsphilosophie zu tun. Da kann der „Sportbuzzer“-Spielbericht noch so
weichspülen. Ein Teil des Vereinsvorstands von Turbine Potsdam war live vor Ort
und könnte unabhängig von den Medienberichten urteilen. Peinlich auch der
Gedanke, dass dieses Spiel live im Fernsehen und Internet übertragen wurde.
Der Frust der Fans über die wiederholte Spielweise, nicht nur
über den Spielausgang, ist mittlerweile riesengroß. Die Forderung nach einem
charaktervollen Teamgeist, nach einer Rückkehr zu einer mental souveränen
Spielweise ist unüberhörbar. Was ist mit der Lieblingsmannschaft bloß los?!
In der Hinrunde gab es noch zwei Unentschieden gegen Bayern und Wolfsburg, und jetzt zwei schmerzvolle „Klatschen“ – erzeugt vom selben Kader. Eine selbst am Schluss noch kämpfende Chmielinski lässt etwas hoffen, auch das Turbine-Eigengewächs Vanessa Fischer – und auch die einsatzbereite Johanna Elsig. Aber diese drei gibt es nicht in vierfacher Ausfertigung.
Vielen Dank an den Verein, der den reisewütigen Turbine-Fans
die Busfahrt spendierte.
Text: Susanne Lepke
Fotos: Saskia Nafe (sas) , Beatrice Martens (bea)
DFB-POKALFINALE 2019 – ADE
Eigentlich sollte der Bericht sehr kurz ausfallen, Sch…. Wetter, Sch…. Spiel, aber die Busfahrt war gut.
Aber für die, die nicht mit in Wolfsburg waren, hier noch ein paar Worte mehr.
Ich versuche eigentlich immer das Positive zu sehen, wie – wir haben noch nie im AOK-Stadion verloren – Pokalspiele sind immer etwas anderes als die Liga – Turbine hat gegen den VfL Wolfsburg immer gekämpft. Aber auch jeder Optimist hat seine pessimistischen Phasen, und irgendwann ist immer das erste Mal.
Angefangen haben die Turbinen ja gar nicht so schlecht, aber dann gab es das Foul von Pernille Harder an Vanessa (Vanessa hatte den Ball schon, aber Fr. Harder sprang trotzdem voll in sie rein). Beide blieben erst einmal benommen liegen, da kamen wieder Erinnerungen hoch. Dann das Gegentor, geschossen von Alex Popp, und die Spielweise der Turbinen ließ immer mehr nach. Das zweite Tor für Wolfsburg ließ nicht lange auf sich warten.
Die Turbinen taten sich auch im zweiten Durchgang schwer, wirkten viel zu harmlos und schienen ohne Plan. Das Potsdamer Mittelfeld konnte nur selten den Ball gegen die Wolfsburgerinnen behaupten. Ungenaue Pässe wurden immer wieder in gefährliche Konter umgewandelt. Die nächsten zwei Tore waren vorprogrammiert.
Noch etwas Positives habe ich vergessen, zu erwähnen: die Zulosung vom VfL Wolfsburg war für die Fans ja fast wie ein Heimspiel, da nur zweieinhalb Stunden Busfahrt (eine Tour) anstanden, und wir damit auch noch vor Mitternacht wieder zuhause waren.
Resümee der ganzen Geschichte: Das Pokalfinale in Köln ist sowieso nicht unser Ding, dort haben die Turbinen noch nie einen Sieg errungen.
Konzentrieren wir uns wieder auf den Liga-Betrieb, München steht an, diesmal im Campus. …. und Torbinchen darf auch hier nicht ins Stadion. (Dann geben wir sie eben wieder an der Garderobe ab)
Der 1. FFC Turbine Potsdam sucht Manager_in für Sponsoring/Finanzen (m/w/i)
Nach Essen pappesatt
Spielbericht zur
AFBL-Begegnung 1. FFC Turbine Potsdam gegen die SGS Essen am 23.02.2019
Zweieinhalb Monate hatte der Ball im „Karli“ geruht – an
einem Sonnabend hieß es nun Heimspielstart in die Rückrunde der
Frauenbundesliga.
Die Sonne schien und der Himmel zeigte sich im traditionellen
Turbine-Look. Jedoch trügte der (Sonnen)Schein, denn das Thermometer wies nur
wenige Grad über Null auf. 1231 Zuschauer_innen wohnten, warm angezogen und
braune oder rote Heißgetränke zu sich nehmend, der Partie bei.
Mit neuer Hoffnung bestückt, hoffte man nun auf ein
sehenswerteres Spiel als das gegen den 1. FFC Frankfurt am vergangenen Sonntag,
als die Torbienen die 3:1-Führung leichtfertig aus der Hand gaben.
Während der Woche hatte es emotionale Nachrichten gegeben: Das
Kapitäninnen-Duo Svenja Huth und Feli Rauch (Stellvertreterin) hatten ihre
Verträge bei Turbine Potsdam nicht verlängert. Erfreulich dagegen die Entscheidung
von Jojo Elsig, als Nationalspielerin weiterhin dem Potsdamer Verein erhalten bleiben
zu wollen.
Auf der Stehtribüne hinterm Schmitz-Tor hatte sich ein „mächtiges
Häuflein“ Essener Fans versammelt, 7 Menschen an der Zahl – eine Glückszahl…
Gut zu hören, eine XXL-Fahne schwenkend, die Trommel mit zwei Schlegeln rührend.
Den Zuschauer_innen wurden im Stadion zwei neue Aktionen angeboten:
zum einen ein Tippspiel, an dem man kurz hinterm Stadioneingang kostenlos teilnehmen
konnte – und ein Zielschießen-Fan-Duell in der Halbzeitpause.
Das Spiel leitete die 29-jährige Schiedsrichterin Angelika
Söder, die im Gegensatz zu den „Frankfurter Regeln“ stehende Grüppchenbildungen
in der Coachingszone oder gar das Umherwandern eines Trainers auf dem
Fußballplatz tolerierte.
Insgesamt zeigte sie einmal die gelbe Karte – gegen Svenja Huth. Die an einem Finger abzählbare Strafkarten-Anzahl lässt vermuten, dass es sich um ein blütenreinweißes Spiel gehandelt haben muss. Welch Trugschluss! Die Schiedsrichterleistung war dermaßen desolat, dass man (und frau) sich ernsthaft fragt, inwiefern die Analyse von Schiedsrichterleistungen beim DFB, Abteilung Frauenfußball, überhaupt thematisiert wird. Warum scheint es unwichtig zu sein, dass es eine Qualitätsgarantie und Verlässlichkeit gibt? Es ist frustrierend – nicht zum ersten Mal! Und alles andere als eine Werbung für den Frauenfußball.
Fouls wurden nicht gesehen – oder gesehen und nicht
gepfiffen – Abseits war dagegen sehr häufig zu „bestaunen“ – das „Handspiel“
galt als Fremdwort – und das Siegtor für Potsdam in der 94. Minute wurde
aufgrund eines angeblichen Stürmerfouls nicht gegeben. Die Kenntnis über das Stürmerfoul
konnte übrigens dank einer Recherche im Nachgang des Spiels mit Hilfe des
Internets gewonnen werden. Während der Spielsituation schauten sich die Fans im
Fanblock D allesamt ratlos an, weil kein „Experte“ zur Verfügung stand, der
einem die Logik des Schiri-Pfiffs erklären konnte.
Und Svenja Huth erhielt das seltene Gelb nicht wegen eines
Fouls – sondern wegen Meckerns. Verständlich.
Nun zum Spiel: Es gab zwei unterschiedliche Halbzeiten, eine
sehenswerte und eine „Lieber-nicht-Hingucken-Halbzeit“. Diesmal war die zweite
Halbzeit die bessere aus Turbine-Sicht. Konstante Spielweisen sind derzeit in
Potsdam überbewertet…
Zur Freude der 7 Menschen hinterm Tor, das Lisa Schmitz hütete, klingelte es relativ zeitig gleich zweimal hintereinander. Bereits in der 4. Minute gelang der Essener Spielerin Dancia Wu ein hübscher Führungstreffer, der von Lea Schüller in der 12. Minute dick und fett unterstrichen wurde. 0:2-Stand nach 12 Minuten im „Karli“ – welch Schock, der eine Stimmstarre unter den Turbinefans auslöste° Beim Anblick des unsicher und ungeordnet agierenden Torbienen verging einem die Lust am Zuschauen. Die Torbienen kamen kaum aus über die Mittellinie hinaus, das Mitzählen von Fehlpässen intensivierte nur den Frust. Essen war taktisch klug eingestellt und zeigte ein wirkungsvolles Vor-Checking. Und dass man nicht auf den Ball wartet, sondern zu ihm hinläuft, schien eine vergessene Weisheit zu sein.
War das grässlich anzuschauen! Erst das sieg-vergeigte Spiel
in Frankfurt – und jetzt das hier – zu Hause! Als ein Fan in Richtung Spielfeld
brüllte: „Verdammt, wir sind euretwegen hier!“, war alles gesagt.
Tröstlich
waren am Ende der ersten Halbzeit zwei Momente:
Potsdam hatte
Glück, dass ein Torschuss von Lea Schüller nur an den Pfosten ging.
Und Potsdam hatte Glück, dass es Tory Schwalm gelang, in der
41. Minute zum Anschlusstreffer einzunetzen.
In der Halbzeitpause gab es die Premiere, das Mittelfahnen-Zielschießen-Duell
zwischen zwei Turbinefans namens Manu und Chris als Unterhaltungsangebot. Chris
gewann, aber auch der/die Zweiplatzierte ging und wird niemals leer ausgehen.
Ein signiertes Trikot von Wibke Meister wurden neben einem Turbine-Jahreskalender
und in Aussicht gestellten Ball als Preise überreicht.
Auf zur zweiten Halbzeit! Potsdam kehrte überpünktlich aus
der Kabine zurück und stand kurzzeitig verloren auf dem Platz bereitet. Die
Haltung stimmte schon mal… Und es musste eine Ansage gegeben haben, denn die
Torbienen spielten nun forscher und durchdachter. Bereits in der 46. Minute hatte
ein Doppelwechsel stattgefunden: Bianca Schmidt kam für Rahel Kiwic und die
endlich genesene Amanda Ilestedt für Rieke Dieckmann. Über die Spielweise der
beiden konnte man sich freuen. Endlich kam mehr Dampf in die Partie!
Nun war Potsdam die spielbestimmende Mannschaft und
erarbeitete sich eine Torchance nach der anderen. Svenja Huth traf die Querlatte,
Feli Rauchs direkter Eckstoß wurde gerade noch mit der Faust von der Essener
Torhüterin Sindermann abgewehrt. Ebenso auch ein strammer Schuss von Tory
Schwalm. In der 72. Minute wurden die Torbienen dann für ihre Mühen belohnt:
Lara Prašnikar
stand goldrichtig und schob zum Ausgleichstreffer ein.
Den Rückstand von zwei Toren hatte die Lieblingsmannschaft
nun aufgeholt. Respekt! Vermutlich liegt den Torbienen solch ein Negativgefühl mehr
als eine glorreiche Führung ins Ziel zu tragen.
Traurig für Essen – und etwas Seelenfrieden stiftend für die
Potsdamerinnen und deren anfeuernden Umfeld.
Die letzten fünf Minuten wurden dann inclusive der fast
5-minütigen Nachspielzeit (angezeigt waren 4 Minuten…) richtig spannend, denn
beide Mannschaften wollten das Siegtor erzielen. Da Turid Knaak mit der 1000%-igen
Chance nichts anzufangen wusste, schon gar nicht in einer 93. Minute…,
versuchte es Potsdam in der 94. Minute erfolgreicher. Aber dieses 3:2 sollte
nicht zählen, da man kurzzeitig vergessen hatte, mit der Schiedsrichterin zu
rechnen… Das war Werbung für den Frauenfußball (Ironie aus.)
„Player oft he match“ wurde die Essenerin Spielerin Lea
Schüller, die anschließend ein kurzes Interview über das Stadionmikrofon gab – eine
beidseitig wertschätzende Geste.
Insgesamt vier zuschauende Menschen hatten den Ausgang der
Partie vorausgeahnt und den richtigen Tipp von 2:2 auf der Tippkarte notiert. Als
Gewinner ausgelost wurde am Ende Familie Schinkel – ein treues TP-Pärchen wurde
somit vom Glück genkutscht.
Mehr gibt es nicht zu sagen.
Text: Susanne Lepke
Fotos: Saskia Nafe (sas)
Beteiligung an der Umfrage vom 1.FFC Turbine Potsdam
Liebe Fans,
habt ihr 5-10 Minuten Zeit, um euch an der folgenden Umfrage zu beteiligen, die der Verein 1.FFC Turbine Potsdam erstellt hat? Je höher die Beteiligung, um so aussagekräftiger das Ergebnis.
Also: auf den „Umfrage“ klicken und ab geht die Antwort-Post.
Wer sich an dieser Umfrage (über den Fanshop beim Hallencup oder über die Internetseite von Turbine Potsdam) bereits beteiligt hat: Dankeschön:-)
Bei den Heimspielen im „Karli“ oder auf den Auswärtsfahrten des Fanbusses gibt es auch die Möglichkeit, an der Umfrage mit Stift und Papier teilzunehmen.
Euer Fanclub „Turbinefans“ e.V.
Sieg vergeigt
Spielbericht zum
Bundesligaspiel 1.FFC Frankfurt gegen 1.FFC Potsdam am 17. Februar 2019
Nach dem Nachholspiel am vergangenen
Sonntag, das siegreich mit 3:2 gegen den SC Sand endete, galt es nun, mit
hochgradiger Zuversicht in die Rückrunde zu starten. In Frankfurt am Main –
nicht Oder… – stand nämlich der Wegweiser, der auf die Richtung zur Champions League-Qualifikation
hinwies. Nicht nur beim Turbine-Hallencup, sondern auch in der allgemeinen
Saison sollte endlich mal wieder internationales Flair in die Potsdamer
Frauenfußballwelt Einzug halten.
Der Fanbus startete frühmorgens
um 4.00 Uhr in Richtung Bankenmetropole und war gut gefüllt. Leider fehlten
einige Stammfahrer_innen aus gesundheitlichen oder familiären Gründen, denen an
dieser Stelle gute Wünsche und nette Gedanken zu Teil werden sollen.
Überpünktlich traf der Bus am Ziel ein, die Stadiontore waren noch verschlossen. Als Zeitüberbrückung diente eine „Verbrüderungsszene“, denn es wartete bereits ein weiterer Reisebus vor den Stadiontoren. Dieser war mit Einwohner_innen der Heimatstadt von Tory Schwalm bestückt. War es doch tatsächlich gelungen, viele Menschen dieses Ortes zusammenzutrommeln, um der Potsdamer Spielerin die Ehre zu erweisen. Manche der Mitreisenden sollten zum ersten Mal ein Frauenfußballspiel erleben. Eine großartige Aktion, die bisher einmalig in der Vereinsgeschichte von Turbine Potsdam ist. Diese musste natürlich sofort auf einem Großgruppenfoto festhalten werden.
Als sich die Stadiontore eine
Stunde vor Spielbeginn öffneten, war die Begrüßung seitens der Einlasskräfte,
wie bei den letzten Begegnungen auch, sehr freundlich. Der Eintrittspreis für
die Fanbusreisenden minimierte sich dank 25 Freikarten auf 1€ – vielen Dank
dafür an den gastgebenden Verein! Das 28-seitige Stadionheft gab es kostenlos
dazu, ebenso ein Gratis-Tombola-Los.
Die Frühlingssonne begann mit ihrer
Aufwärmung. Das Cateringangebot belief sich neben dem gewohnten Bier auf
Apfelwein, Rindswurst, Frikadelle… äh… Bulette und delikat aussehenden
Kuchenstücken. Ergebnis: Beste Stimmung.
Als der Stadionsprecher die Gäste um die Mittagszeit mit einem frischen „Guten Morgen!“ begrüßte, tat dieser Widerspruch der Stimmung keinen Abbruch. Und seine Feststellung, dass sich die Potsdamer Fans lauter als die Frankfurter Fans anhören würden, erst recht nicht. Dass man bei den Auswärtsspielen nur selten als Fan eingeladen wird, in einem angemessenen Tempo die Spielerinnen-Aufstellung mitsprechen zu dürfen, ist man (leider) gewohnt. Aber während des Verlesens der Mannschaftsaufstellung kam es zu einer ungewohnten Formulierung seitens des Stadionsprechers. Zitat: „…Nr. 13: Riecke Dieckmann, Nr. 19: Felicitas Rauch, und nun die Ausländer: Nr.23: Clara Cahynova, Nr. 24: Lara Prasnikar, Nr. 25 Rahel Kiwic…“ Bei dieser Wortwahl breitete sich im Potsdamer Fanblock Verwirrung aus: Seit wann wird ein Sportteam nach der Herkunft zerteilt?! Es roch nach Diskriminierung.
Wie dem auch sei: Nach einer
Schweigeminute für die beiden verstorbenen, ehemaligen Frankfurter Spielerinnen
Heidi Mohr und Katharina Lindner wurde das Spiel angepfiffen. Es war die Begegnung
Nr.55 zwischen Frankfurt und Potsdam – Tradition pur.
Auch die ehemalige
Bundestrainerin Sylvia Neid und „Natze“ Nadine Angerer weilten unter den
angeblich 1700 Zuschauenden. Das Stadion, dessen Größe mit dem „Karli“
vergleichbar ist, wirkte irgendwie leerer als die genannte Zahl.
Potsdam startete sehr gut ins
Spiel, ergriff sofort die Initiative und wirkte spielbestimmend. Diese
Überlegenheit wurde auch belohnt, als Rahel Kiwic („Ausländerin“) in der 12.
Minute zum 1:0 einköpfte. Ihre Frisur erschien heute besonders hochgesteckt;-)
Ein Torjubel entspann sich im
Potsdamer Fanblock, die Freude und die Zuversicht über einen souveränen Start
in die Rückrunde waren groß. Jedoch waren die Feiergesänge noch gar nicht
beendet, als drei Minuten später das Ausgleichstor durch Marith Prießen
erfolgte.
Ah ja, so so… Gut, dann
trotzdem weitermachen! Die Potsdamer Antwort sollte dann ein Strafstoß sein,
denn die Schiedsrichterin, die in dieser Partie wenig zeigte, zeigte in der 26.
Minute nach einem Handspiel auf den Elfmeterpunkt. Feli Rauch verwandelte
diesen souverän: 2:1 für Potsdam.
Das gab Auftrieb: Ein Potsdamer Eckball
folgte dem nächsten, dagegen ließ der „heißgeliebte“ Frankfurter Eckball-Ruf
„Ecke, Ecke? Tortortor!“ lange auf sich warten. Auch gab es einige Torchancen
für Potsdam, z.B. durch Huth, Prasnikar und Cahynova. Doch es sollte beim
Halbzeitstand von 2:1 bleiben.
In der zweiten Halbzeit begannen
die Turbinen eher zerfahren und unwillig. Die spielerische Überlegenheit
verblasste. Man gewann den Eindruck, Frankfurt ins Spiel bringen zu wollen. Das
Mittelfeld wirkte leer, die Laufbewegungen eher statisch, viele Zweikämpfe
wurden gar nicht erst angegangen. Die ersten 20 Minuten schienen kaum
sehenswert und unterhaltsam, sondern plätscherten so dahin. Nur die kaum
nachvollziehbare Schiedsrichterleistung sorgte für „Unterhaltung“. Fouls wurden
auf beiden Seiten nicht gesehen, auch das eine oder andere Abseits nicht. Dafür
durfte der Frankfurter Trainer auf die Tribüne abwandern – und auch Rudi musste
gleich zu Spielbeginn den Pärchenbetrieb einstellen. Denn in der Coachingzone
darf immer nur ein Trainer oder Trainerin stehen. Ja. in Frankfurt kann man immer
wieder etwas dazulernen!
In diesem „Geplätschere“ und
„Belagere“ fiel dann eher aus dem Nichts das 3:1 für Turbine Potsdam. Tori
Schalm hatte sich überlegt, ihrer heimatlichen Fangemeinde eine Ehre zu
erweisen und netzte in der 69. Minute mithilfe des Pfostens ein. Das passte!
Aber wie schon beim ersten
Gegentor ließ auch diesmal die Frankfurter Antwort nicht lange auf sich warten:
Bereits vier Minuten später fiel durch Geraldine Reuteler der Anschlusstreffer.
Hmmm – nun galt es, die
3:2-Führung über die verbleibenden 20 Minuten (incl. Nachspielzeit) zu retten.
In der 80. Minute sollte der Doppelwechsel von Bianca Schmidt und Luca Maria
Graf für Praniskar und Schwalm nochmal frischen Wind bringen. Und tatsächlich
kam nun endlich Spannung auf, denn Frankfurt drehte auf und wollte unbedingt
den Ausgleichstreffer. Die Partie wurde kopfloser, es gab mehr Reaktion als Aktion.
In der 87. Minute lief die Frankfurterin Shekiera Martinez allen auf und davon
und erzielte tatsächlich diesen gewünschten Ausgleich.
Sprachlosigkeit, Frust,
Kopfschütteln. Wann hatte Potsdam in der Vergangenheit schon mal so klar
geführt und dann die Führung hergegeben. Das ist lange her.
Das Unentschieden erzeugte puren,
knallharten Frust – bei den Spielerinnen wie bei den Fans. Der Wegweiser in
Richtung Champions League – Qualifikation wurde in der 87. Minute demontiert.
Auch, weil die im Anschluss
stattfindende Spitzenspiel zwischen Bayern und Wolfsburg nicht in einem 3:3,
sondern in einem 4:2-Sieg für die Bayern endete.
Ja – die Saison ist noch lang,
Wunder können geschehen, und rein rechnerisch… all diese Floskeln haben ihre
Berechtigung. Den aktuellen Frust beheben sie jedoch nicht.
Text: Susanne Lepke
Fotos: Saskia Nafe (sas), Susanne Lepke (sule), Peter Tietze (peti)
„VOM WINDE VERWEHT“ UND 3 PUNKTE
Allianz-Frauenbundesliga SC Sand – 1.FFC Turbine Potsdam am 10.02.2019
Im Dezember 2018 fuhren schon einmal Fans nach Sand, um am Spielsonntag wegen starken Schneefalls und Nichtbespielbarkeit des Platzes nach dem Frühstück wieder den Heimweg anzutreten. Nun gab es diesen Nachholtermin, wieder im Winter, wieder eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass das Spiel ausfällt. Aber die Wettervorhersage sah nicht winterlich aus, 13°C tagsüber.
Peter und Mandy waren bereit, noch einmal diese lange Tour von 720 km mit einigen Fans auf sich zu nehmen. Die Unterkunft im Gasthaus zur Krone mit super ausgestatteten Zimmern und der super schwäbischen Küche kann man nur empfehlen.
So nah der französischen Grenze nutzten wir die Gelegenheit, uns die neue Trambrücke über den Rhein in natura anzusehen und einen kurzen Abstecher nach Frankreich zu machen.
Zurück in Sand (Ortsteil von Willstätt, 12 km von der französischen Grenze entfernt) begann es zu regnen. Die Sturmböen waren vom Feinsten – alles andere als ein angenehmer Fußballsonntag. Zur Eintrittskarte gab es Stadionhefte, soviel man wollte und das Heft passte zum Wetter und war Programm – „Sandsturm“. Das Orsay-Stadion (bis 2017 noch Kühnmatt-Stadion) hatte noch zwei Neuerungen : einen Kommandoturm mit Kamera und eine große Anzeigentafel (früher wurden die Spielstände mit Papptafeln an einer Wand angebracht).
Schon während der Aufwärmphase sah man, dass dies kein leichtes Spiel wird. Der Wind machte mit dem Ball, was er wollte. Weit geschossene Bälle kamen immer wieder zurück. Das Gespräch der Trainer mit der Schiedsrichterin sah nicht vertrauenerweckend aus, wir befürchteten, dass aufgrund der Sturmböen, das Spiel nicht angepfiffen wird. Aber es wurde gestartet, Turbine musste in der 1. Halbzeit gegen den Wind spielen. So war es nicht verwunderlich, dass wir nach 2 Minuten schon im Rückstand waren. Lisa hatte keine Chance, sie konnte nur zusehen, wie der Ball vom einer Böe ins Turbinetor getragen wurde. Die Turbinen steckten aber nicht auf, waren ständig vor dem Sander-Tor präsent, und hatten durch Feli in der 27. Minute endlich auch das erste Tor.
Nach der Pause hofften wir, dass das Spiel mit dem Wind den Turbinen in die Karten spielen müsste. In der 51. Minute schaffte es Lara, aus der zweiten Reihe den Ball abzuziehen und mit Windhilfe im gegnerischen Tor zu versenken. Leider mussten die Turbinen 8 Minuten später im Getümmel den Ausgleich hinnehmen. Turbine war die dominantere Mannschaft, hatte aber auch extrem mit den Windböen zu kämpfen. Sarah erlöste dann alle mit einem Abstaubertor. Die drei Punkte mussten nun nur noch verwaltet werden.
Die Mädels sahen nach dem Spiel aus, als wenn sie eine Schlammschlacht ausgetragen hatten. Völlig durchnässt aber glücklich, trotz der „fast irregulären“ Witterungsbedingungen die 3 Punkte mit nach Hause zu nehmen.
Nachzureichen ist noch: es waren 268 Zuschauer, davon ca. 20 Turbinefans
Auf der Rücktour nutzten wir in einer Raststätte die Gelegenheit, dort die Auslosung des DFB-Pokal-Viertelfinales live im TV anzusehen. Leider erfüllte sich unserer Wunsch, und der der Turbinen nicht, nach 4 Jahren endlich mal wieder ein Heimlos zu bekommen. (Dafür hat wieder der VfL Wolfsburg, die Mannschaft mit dem größten Etat, ein Heimspiel, wie schon in der ganzen letzten Saison) Wir haben aber eine kurze An- und Abreise, und die Turbinen haben gegen Wolfsburg noch nie aufgesteckt, haben immer gekämpft. …und die Hoffnung stirbt zuletzt!
Am Sonntag gilt es aber erst einmal , gegen den 1. FFC Frankfurt zu gewinnen. Die Wettervorhersage ist: mild 11°C und sonnig (hoffentlich keinen Sturm).
Text: Beatrice Martens Fotos: Saskia Nafe(sas), Peter Tietze(peti), Beatrice Martens(bea)
EILT !!! FANSCHAL „HALLENCUP 2019“ WIRD NOCHMALS AUFGELEGT
Der Turbine-Fanshop bot zum 7. Internationalen AOK Turbine-Hallencup einen Fanschal “ Hallencup 2019″ an, der ein besonderes Highlight war. Die limitierte Edition von 50 Stück war so schnell verkauft, die Nachfrage aber hoch. So hat sich der Fanshop dazu entschlossen, noch einmal in einer kleinen Auflage nachproduzieren zu lassen. Bis Freitag, den 01.02.2019 kann man online über www.fanshop-turbine.de einen der begehrten Fanschals erwerben. Die Lieferzeit beträgt dann 4-6 Wochen!