Von sonne, regen, einer torflut und kleinen herbstmeistern

D-Juniorinnen-Landesklasse: Turbine Potsdam – SG Sieversdorf 30:0
sowie E-Juniorinnen-Kreisliga: Ludwigsfelder FC – Turbine Potsdam 0:7

11.11.2018 von Micha

Das „Wettergerücht“ verhieß nichts Gutes und ich hoffte inständig, daß es nicht gerade während der Spiele regnete, damit ich Fotos machen konnte sowie meine Aufzeichnungen (wie schon passiert) nicht nass werden und sich in ihre Bestandteile zerlegen. Nun gut, zumindest dieser Wunsch ging in Erfüllung. Ansonsten sollten wir uns nicht über den Regen (während des Aufwärmens der Teams) beschweren. Wie oft haben wir in diesem Jahr um Regen gebettelt ? Aber Wetter hin, Wetter her ! Was ich heute in der Waldstadt erlebte, waren ….

TORE ! TORE ! TORE !

Am Vortag hatten unsere D-Mädels den Jungs von Grün-Weiß Brieselang mit einem 9:1-Sieg das Wochenende versaut und dem Bibi – und – Tina-Lied „Mädchen gegen Jungs“ neue Nahrung geliefert. So fuhr ich frohgelaunt zum Spiel und wurde nicht enttäuscht.
Zu Gast war heute die SG Sieversdorf. Deren Trainer erzählte mir, um 5.45 Uhr aufgestanden zu sein. Von Potsdam aus liegt Sieversdorf noch ’ne Ecke hinter Neustadt/Dosse. Da ist man ewig unterwegs. Und dann diese Packung (0:30)! Was soll ich nun darüber schreiben? Da bleibt eigentlich nur die Statistik, sonst artet es in einen Roman aus. Unsere Turbinen spielten wie aus einem Guss. Jedwede Art, Tore zu erzielen, war heute vertreten: Flankenläufe, Doppelpässe, Soli’s und, und, und. So lagen unsere Grashüpfer bereits nach den ersten 30 Minuten mit 14:0 in Front. Die Gäste taten mir leid, waren sie doch hoffnunglos unterlegen. Sie hatten leider auch keine Wechselspielerin dabei.


Jojo hat freie Bahn


Elli (verdeckt) hat getroffen,
Jolien (14) braucht nicht eingreifen


Jolien (14) haut drauf


Julia spielt die Abwehr aus

Da unsere Turbinegirls nicht abschalteten, wurde die zweite Halbzeit eine Kopie der Ersten. Einzelaktionen, tolle Pässe und Zusammenspiele, Aufmerksamkeit bei Abstößen und zweiten Bällen – Alles war vertreten. Selbst Keeperin Celine versuchte es mit einem Freistoß. Die Turbinen spielten wie im Rausch. Da verwundert es, daß von unseren Feldspielerinnen Lucy und Pauli ohne Tor blieben. Aber selbst in solch einem Spiel muss ja jemand hinten absichern. Kaum zu glauben, daß es trotzdem noch etliche Pfostenknaller und ungenutzte Gelegenheiten gab. So endete dieses Spiel mit 30:0! Frank aus Hamburg rechnete aus, daß unsere Mädels 1:40 Minuten pro Tor brauchten. Dies erklärt auch, warum es mir kaum vernünftig möglich war, gleichzeitig Fotos und Notizen zu machen. Hoffentlich verlieren unsere Mädels nicht im nächsten Spiel die Bodenhaftung. Abgesehen davon, daß Jojo und Jolien mit einem Hattrick glänzen konnten, verteilen sich die Tore wie folgt: Fritzi 6, Jojo 5, Jolien und Mille je 4, Magda und Julia je 3, Lu 1 sowie Elli und Aimie je 2.


….Ball zu Mille und Schuß


Der Ball im Rücken des Gegners


Lucy zieht ab

Jetzt kann man darüber debattieren, ob solch ein Ergebnis sein muss. Sollte man auch, aber dabei auch ein paar Dinge beachten: es ist ja nicht so, daß unsere Waldstadt-Teams ständig nur von Kantersieg zu Kantersieg eilen. Auch sie haben solch bittere Niederlagen erlebt. Ich war bzw. bin oft genug zugegen und weiß nur zu gut, wie sich die Sieverdorfer Mädels und ihr Anhang fühlten. Da tun Einem die Gegnerinnen ehrlich leid. Erst Recht, wenn sie zwei Stunden durch die Pampa fahren und dann solch eine Packung bekommen. Aber andererseits wollen unsere Mädels am Wochenende nur das umsetzen, Was sie sich unter der Woche im Training erarbeitet haben. Da kann man schlecht zur Halbzeit sagen „Mädels, hört auf zu spielen!“. Dann würden sie das auch im nächsten Spiel tun und bitter auf die Nase fallen. Stattdessen nahm Trainerin Bettina Stoof in beiden Halbzeiten Spielerinnen zusätzlich vom Feld, um den Gästen eine kleine Chance zu lassen. Es gibt auch Trainerinnen und Trainer, die sich dann taktische Kniffe einfallen lassen und ihre Mädels (oder Jungs) müssen dann auch in solchen Spielen kreative Lösungen finden. Aber leider tun das nicht alle Trainer. Und wenn dann am Saisonende zwei Tore fehlen (Alles schon passiert) – ich möchte dann nicht als Trainer vor’s Team treten müssen, wenn ich es vorher gebremst habe!
So habe ich einerseits ’ne Menge Mitgefühl mit der SG Sieversdorf empfunden, mich aber andererseits an einem perfekten Spiel unserer Mädels erfreut. Schließlich weiß ich, wieviel jahrelanges Training dahinter steckt. Und so erwiesen sich heute als „nimmersatt“ und stillten ihren Torhunger: Celine Bunde (TW), Luisa „Lu“ v. Bülow, Aimie Appel, Paulina „Pauli“ Grüne, Ellena „Elli“ Frieden, Friederike „Fritzi“ Knabe, Milaine „Mille“ Schewitza, Johanna „Jojo“ Thobe (SF), Magda & Julia Sawika, Jolien Franeck sowie Lucy Thiermann.


„Turbine Nimmersatt“
h.v.l.: Lu, Jojo, Fritzi, Mille, Aimie, Lucy, Julia
v.v.l.: Pauli, Jolien, Celine, Elli, Magda

Nach dem Spiel fuhr ich gemeinsam mit E1-Trainer Patrick Mackaus schnurstracks nach Ludwigsfelde zum Spiel seiner Mädels gegen den dortigen Ludwigsfelder FC. Für Patrick eine Reise in die Vergangenheit, war er doch einst Trainer beim LFC und hatte auch Gina Chmielinski in seiner Obhut. Nach dem Spiel waren seine kleinen E1-Turbinchen …..

UNSERE KLEINEN HERBSTMEISTER

Vor Ort unterhielt ich mich mit dem Einen oder Anderen. Dabei ging es oft um ein Thema: so erzählte mir z.B. der Co-Trainer des LFC: „er ist seit vier Jahren dabei und hätte sich nie vorstellen können, daß seine LFC-Mädels mal gegen Turbine das Spitzenspiel bestreiten“. Ja, es war tatsächlich das Spiel „Zweiter gegen Tabellenführer“. Wenn man bedenkt, wie schwer es LFC-Mädchenteams in der Vergangenheit hatten, freut man sich irgendwie mit. Das galt natürlich auch für Patrick. Aber unsere Mädels traten ja nicht nur als Tabellenführer an, sondern als Titelverteidiger! So hatten sie im Vorjahr das Double gewonnen.


Patrick schwört seine Mädels ein

Wie in der Waldstadt ließ das Wetter auch hier beim Aufwärmen beide Teams im Regen stehen. Aber zum Anstoß war’s vorbei und später kam sogar Clärchen raus, um sich an unseren Grashüpfern zu erfreuen. Leider musste unsere E1 auf den „kleinen Pitbull“ Leni Niemann verzichten. Sie hatte sich am Vortag beim 6:1-Sieg in Falkensee am Fuß verletzt. Sie versuchte es beim Aufwärmen, aber es brachte Nichts. Man muß es ja nicht verschlimmern. Natürlich konnte man in ihrem Gesicht ihren Gemütszustand ablesen. So drückte sie ihrem Team die Daumen und beschäftigte sich mit der Statistik. Apropos Statistik: Patrick lässt seine Wechselspielerinnen während des Spiels Statistik nach von ihm vorgegebenen Punkten führen. Das hatte z.B. auch was für seine Halbzeitansprache gebracht. Außerdem schauen unsere Mädels so genauer hin und lernen dazu.
Mit dem Anpfiff waren unsere Grashüpfer bemüht, durch hohen Ballbesitz die Spielkontrolle zu erlangen. Das gelang auch, zumal Lara, Piri und Henni hinten durchgehend Nichts anbrennen ließen und so gefährliche Situationen für Sophia im Turbinetor vermieden. So bauten unsere Mädels Druck auf. In der 4. Minute „schlich“ sich Piri nach vorn, nahm einen langen Ball auf und schoß – da fehlten nur die berühmten Zentimeter. Natürlich wollte der LFC beweisen, warum er auf Platz 2 steht. Sie versuchten es immer wieder, aber (wie bereits erwähnt) unsere Hintermannschaft ließ sie nicht in vernünftige Schußpositionen kommen. Aus solch einem abgewehrten Angriff entwickelte sich in der 6. Minute ein Konter unserer Mädels. Der Ball kam zur mittig stehenden Nele und die begann ihre Beweisführung, daß sie heute nicht nur einen kräftigen Schluck aus der Zielwassserpulle nahm. Nein, sie trank sie leer! – 1:0 aus Turbinesicht. Es war schön anzusehen: wenn der Ball hinten erobert wurde, ging sofort nach vorn die Post ab. So entwickelte sich auch das 2:0 in der 12. Minute: Emma trieb den Ball schön über links nach vorn. Zentral lief sich Nele frei, bekam den Ball und traf – 2:0. Aber natürlich gelang nicht Alles: Piri setzte von hinten zu einem starken Solo an und scheiterte erst an der Keeperin (16.). Schade! Dafür narrte Nele eine Minute später die gesamte Ludwigsfelder Hintermannschaft und erhöhte auf 3:0. Trotz des Rückstandes gaben die kleinen Gastgeberinnen nicht auf und so war es ein schön anzusehendes Spiel. Nach 24 Minuten leistete sich der LFC einen Stockfehler in der Defensive. Nele schaltete am schnellsten und ging drauf – 4:0. Inzwischen kam ja auch Clärchen raus und freute sich genauso wie unser Einer. So endeten die ersten 25 Minuten mit einem komfortablen 4:0-Vorsprung für unsere Turbinchen. In dieser Altersklasse weiß man ja nie. Aber so wie unsere Mädels hier auftraten, hatte ich nicht das Gefühl, daß da noch was anbrennt.


Emma flankt scharf nach innen


Emma mit fliegenden Haaren,
aber leider einen Schritt zu spät


Jubel: Nele hat wieder getroffen


Henni „hypnotisiert“ Ball und Gegnerin


Pausebrause –
und über die Turbinchen lacht die Sonne

Mit dem Wiederanpfiff setzten unsere kleinen Turbinchen ihr Spiel fort. Sie bauten wieder Druck auf und kamen so zu diversen Chancen. Erneut startete Piri ein Solo und erneut war bei der LFC-Keeperin Endstation (27.). Der sofortige Gegenzug des LFC endete bei Sophia. Wie immer war sie da, wenn sie gebraucht wurde. Das schönste Tor fiel in der 32. Minute durch – (3x dürft ihr raten) richtig: Nele! Die LFC-Abwehr bekam den Ball nicht weg, setzte einen herrlichen halbhoch geschossenen Seitfallzieher an, der ins lange Eck zischte – 5:0. Aber es ging auch anders: Phine bediente in der 36. mit einem 1A-Zuspiel Emma, die mit einem geilen Schuß ins lange Eck auf 6:0 erhöhte. Man sah es deutlich: die Mädels wussten, daß es ein wichtiges Spiel war. Und je höher sie führten, um so sicherer wurden sie in ihren Aktionen. So trauten sie sich auch mal Was: eine Ecke in der 43. Minute schickte unser „laufender Meter“ Nina mit einem hohen, seitlichen Bogen an den langen Pfosten! Aber die LFC-Girls steckten zu keinem Zeitpunkt auf und so kam es in der 45. Minute wieder auf Sophia an, die im richtigen Moment rauskam. Auch unsere Mädels waren noch nicht satt: nach einem präzisen Zuspiel durch Nina erhöhte Nele auf 7:0 und machte damit ihr halbes Dutzend voll (49.). In der Schlußminute versuchte es Piri erneut mit einem Solo, aber leider war wieder bei der Keeperin Endstation. Piri konnte einem Leid tun. Vielleicht hätte Nele ein bisschen Zielwasser für Piri übrig lassen sollen (grins). Aber so gewannen unsere Grashüpfer dieses Spiel mit 7:0 und sicherten sich damit die Herbstmeisterschaft.


Hoch gewinnt: Ella + Alina (10)


Lara trickst die Gegnerin aus

Unter der Obhut von Trainer Patrick Mackaus knüpfen unsere E1-Mädels an ihre erfolgreiche Vorsaison an. Sicher, für die Herbstmeisterschaft kann man sich im Prinzip nix kaufen, aber es ist eine deutliche Ansage an die anderen Teams und bringt Selbstvertrauen. Heute bekam ich auch das erste Mal so richtig mit, wie Patrick und das Team zusammenarbeiten. Er erreicht die Mädels – sie verstehen ihn und so ist dann auch im Spiel so etwas wie die Handschrift des Trainers zu erkennen. Was sicher auch zum Erfolg beiträgt: sonst sind z.B. Nina, Piri und „aus der Entfernung“ auch mal Henni immer für Tore gut. Heute waren es eben Nele und Emma. Wie bei den Großen macht es so das Team schwer auszurechnen. Also gilt unser Glückwunsch nicht nur Trainer Patrick Mackaus, sondern auch unseren kleinen Turbineladies: Sophia v. Bülow (TW), Emma Schudek, Nicky Rohloff, Henriette „Henni“ Knabe (SF), Josephine „Phine“ Schmich, Ella v. Bremen, Piroschka „Piri“ Wolff, Alina Staake, Nina Thoma, Nele Riesler, Lara Köcer und natürlich auch Leni „kleiner Pitbull“ Niemann. Natürlich darf man dabei nicht Lucie Bulir vergessen, die sich vor Wochenfrist von der Mannschaft verabschiedete, weil sie mit ihrer Familie den Wohnort wechselt und es zeitlich einfach nicht mehr hin bekommt.


Unsere kleinen Herbstmeister:
h.v.l.: Nina, Piri, Ella, Leni, Henni, Patrick
sitzend/hockend v.l.: Nele, Nicky, Lara,
Sophia, Emma, Alina, Phine




Sieben auf einen Streich

Spielbericht zum AFBL-Spiel Borussia Mönchengladbach gegen Turbine Potsdam am 04.11.2018

 

Bevor es in dieser Saison zur erneuten Unterbrechung wegen Länderspielpause und DFB-Pokal-Runde – mit sich anschließender englischer Woche Nr.2 kommen sollte –  lud der Fanbus zu einem kleinen Sonntagsausflug nach Mönchengladbach ein. Da der Spielbeginn auf 11.00 Uhr festgesetzt war, öffnete der Fanbus bereits um 2.00 Uhr seine Türen und saugte den blauen Inhalt genussvoll in sich auf. Und wenn jetzt ein Leser oder Leserin ein Bild vor Augen hat, dass sich der Bus schlafend die Autobahn entlang schunkelte, der oder die irrt sich. Partyalarm! Nichts mit schlafen – sondern hoch die Tassen! Schlafen war in der Zeitspanne von 2.00 – 5.00 Uhr morgens völlig überbewertet. Um diese Frühmorgenzeit werden Sprüche geklopft, Witze gerissen, zugeprostet – und die gute Laune schwappt auf die leere Autobahn.

v.l.n.r. Franz und Ilse Pateley (links); Marlis, Ingrid (sule)

An Bord nahm zum letzten Mal das Ehepaar Pateley Platz, beide straff auf die „90“ zugehen und sich mit einer Busrunde von der Fanbusgemeinde verabschiedeten. Großen Respekt für ihr agiles, langjähriges Mitreisen und auf ein häufiges Wiedersehen im Karli!

Mönchengladbach empfing die Turbine-Fans überpünktlich, megaentspannt und freundlich. Die Ordner begrüßten jeden einzelnen Fan mit einem Lächeln und winkten die Gäste am Kassenhäuschen vorbei, denn es galt ein freier Eintritt! Es durfte an allen Orten und Ecken getrommelt und mit Kuscheltieren geschmust werden, es gab keine Revierkämpfe beim Aufhängen von Fanclub-Banner, Fahnen und Blockfahne. Es herrschte ein gelassene Atmosphäre, dass der bayerischen Stadion-Security ein Betriebsausflug nach Mönchengladbach zwecks Horizonterweiterung zu empfehlen ist.

Und im Gegensatz zu Bremen gab es hier als „Schmankerl“ auch noch ein Morgenlicht: Das Flutlicht war angeschaltet und strahlte während der zweiten Halbzeit mit der Sonne um die Wette. Und es hielt durch:-)

Große Eskortekids (sas)

Kein Dunkeltuten, sondern einen lichterhellenden Start der Torbienen beobachteten die 320 Zuschauer_innen. Die Einlaufkids waren fast genauso groß wie die Turbinen, sodass die Mädels zwischendurch und nicht darüber hinweg sehen mussten, um den Blickkontakt zu ihrem Fanblock zu wahren. Das sah ungewohnt lustig aus. Und die Turbine-Fans machten dieses Spiel zum Heimspiel. Der Telekom-Reporter der Fernsehübertragung erzählte von kaum etwas anderem als von der tollen Stimmungsmache der Turbine-Fans.

Die Fans kämpften während des Spielverlaufs mit Verkrampfungen der Halsmuskulatur, denn man schaute in der 1. Halbzeit nur nach rechts, in der zweiten Halbzeit nur nach links. Es entpuppte sich eine einseitige Partie – mit insgesamt 12 Ecken für Potsdam. Die Borussinnen stellten sich hinten rein und Potsdam startete einen Angriff nach dem anderen in Richtung Mauer. So reihte sich zwischen 80 und 123,5%ige Torchance nach Torchance aneinander, ab und zu traf man mal den Pfosten, mal die Latte. Es gab Zeiten, dass die Torbienen kein Rezept im Umgang mit solch einem Blockade-Spiel vorliegen hatten. Aber das ist Turbine-Geschichte, denn es entfaltete sich ein unterhaltsames und unaufgeregtes Spiel. Nur für Dexy nicht, der x-mal nicht fassen konnte, wie „so viele Geschenke“ vergeben wurden.  Na, ist denn schon Weihnachten?!

Torjubel (sas)

Am Ende gab es eine reiche Bescherung, denn Anna Gasper (12‘), Sarah Zadrazil (18‘), Rieke Dieckmann (38‘) und die Hattrick-Dame Lena Petermann (47‘, 73‘, 82‘) wickelten die  „Geschenke“ aus und machten Tore. Dexy zeigte sich dezent zufrieden. Svenja Huth, die wiederum den grünen Acker überall beackerte, erwirkte in der 90. Minute einen Elfmeter, den Feli Rauch diesmal souverän verwandelte.

Also sieben auf einen Streich in Mönchengladbach – wichtig für die Tordifferenz und ein hübscher Sieg hinsichtlich der Tabellenplatzpflege. Gut zwei Stunden lang konnte man sich an dem zweiten Tabellenplatz, also an der CL-Qualifikation für Turbine Potsdam schöngucken, bevor dann der Anpfiff der Begegnung Bayern München gegen den SC Sand ertönte. Und an dieser Stelle erfuhr die Fanbus-Rückfahrt ein weiteres Highlight, als das Unentschieden mit schallendem Applaus honoriert wurde. Ein winziges Pünktchen trennt nun Turbine vom 2. Tabellenplatz – das sieht schon mal gut aus, auch wenn man laut Rudi nicht auf die Tabelle schauen soll.

Nun nimmt die DFB-Terminplanung erstmal den Drive aus dem guten Lauf der Turbinen. Am 17. November geht es dann nach Duisburg zum DFB-Pokal-Spiel und am 25.11. wird Leverkusen im Karli begrüßt.

Bis dahin allen eine gute Zeit!

Text: Susanne Lepke

Fotos: Saskia Nafe (sas), Susanne Lepke (sule) und Peter Tietze (peti), Manfred Heyne

 

 

 

 

 

 

 




BREMEN UNPLUGGED (ohne Strom) – SV WERDER BREMEN GEGEN 1.FFC TURBINE POTSDAM

Spielbericht zur AFBL-Begegnung: SV Werder Bremen gegen 1. FFC Turbine Potsdam am 24.10.2018

Erste englische Woche in dieser Spielzeit – das hieß für die Turbinen am Mittwoch in Bremen gegen den SV Werder Bremen anzutreten.
Für die Fans ging es zu ungewohnter Tageszeit um 11.15 Uhr ab dem Hauptbahnhof Potsdam los.

 

die Drei vom Fischbrötchen-Stand – (bea)


Sonst wird im Bus gefrühstückt, heute gab es für Fischesser einen Leckerbissen zum Mittag:
Rollmöpse gesponsort von Micha Müller, der Fischer ist, Peter brachte Brötchen mit, Manu das Gesunde, den Salat.

 

Da Hartmut mit den Busfahrern genügend Zeit eingeplant hatte, war der Bus schon ca. 2 Stunden an der Stadtgrenze
von Bremen. Dann brauchten wir aber für die Strecke von 2 km über eine halbe Stunde. Es war Rush Hour in Bremen.

Im Vorfeld gab es ein Schreiben des SV Werder Bremen zu sicherheitsrelevanten Regelungen.
„Da ihr Verein erfreulicherweise im bundesweiten Vergleich der AFBL eine vergleichsweise hohe Anzahl an
mitreisenden Fans aufweist“ ….“ist im Stadion Platz 11 Folgendes zu beachten“.
„Jegliche Gästefans, welche mit Fahnen, Fahnenmaterial oder ähnlichem anreisen (insbesondere Trommeln)
müssen zwangsläufig ein Stehplatzticket erwerben. Ein Zutritt zur
Sitzplatztribüne wird durch den Sicherheits-
und Ordnungsdienst nicht gewährt, da gerade die 
Medien in ihrer Arbeit sehr eingeschränkt werden“.
Dass Trommeln laut sind, wissen ja alle, aber Fahnen ???.  Na gut, für uns hieß es: entweder trommeln im Stehplatzbereich, oder wir sitzen und dürfen keinen Lärm machen.
Aber ist Singen eigentlich Lärm?
Wir entschieden uns für Variante 2 – lautstarker Gesang mit Klatschpappenunterstützung. 

Übrigens: Frank meldete seine Fahnen an, durfte sie im Sitzplatzbereich anbringen, und…Torbinchen wurde zwar auch
abgetastet, aber sie durfte ohne Schwierigkeiten, ohne Anmeldung ins Stadion.

Um halb acht kamen die Bremerinnen zum Aufwärmen aufs Feld, von den Turbinen weit und breit nichts zu sehen.
Die Info, dass der Mannschaftsbus im Feierabendverkehr steckte, verwunderte uns nicht. Wir waren auch vorher drin.
Nach relativ kurzer Aufwärmzeit pfiff Fr. Westerhoff  ca. 15 Minuten Verspätung das Spiel an. 
Die Turbinen begannen wieder forsch und flott, waren die spielbestimmende Mannschaft, hatten einige Torchancen, aber wie das immer so ist …

 

nur der Mond scheint – (bea)


Nach 27 Minuten ging plötzlich das Flutlicht aus, es wurde dunkel, die Flutlichter verglimmten langsam.
So etwas hat wohl noch nicht Jeder gesehen und erlebt.

Der Mond schien hell, die Mädels standen noch auf dem Rasen rum, die
Zuschauer versuchten
mit den  Handys etwas Licht ins Ganze zu bringen.
Als dann die Notlichter an den Masten angingen, wurden die Mädels in die Kabine geschickt. 

Die Zeit in der Kabine hat den Turbinen gut getan. Sie kamen, als die Masten endlich wieder volles Licht gaben,
voller Tatendrang auf den Rasen.

In der 39. Minute konnte die Bremer Torfrau den Ball nicht halten, Rieke Dieckmann stand richtig und schob nur noch
den Ball rein.  Anna hatte in der Nachspielzeit der ersten Hälfte
die Chance, und nutze sie. Mit dem 0:2 ging es wieder in die Kabine.
Auch in der zweiten Halbzeit ließen die Turbinen nichts anbrennen. Die Einwechselung von Lena Petermann zahlte
sich aus, sie schoss ihr erstes Tor in der Allianz-Frauen-Bundesliga. Lara komplettierte dann kurz vor Toresschluss
noch mit einem Distanzschuss das Ergebnis 0:4.

Für die Fans ging es um 22.00 Uhr in Richtung Heimat, endlich wieder ein Auswärtssieg.

..und wie schon an der Überschrift erkennbar:  Die Fans können auch ohne Trommeln ihre Mädels anfeuern, und das Erlebnis , ein Abendspiel ohne Flutlicht hat man ja auch nicht alle Tage. 

Nun müssen die Turbinen am Sonntag gegen Freiburg im Karli noch einmal alles geben, dann haben sie die englische Woche auch überstanden.

Text:  Beatrice Martens
Foto:  Saskia Nafe (sas), Beatrice Martens (bea)

 

 




Seelenfrieden – – – Turbine Potsdam gegen Bayern München

Spielbericht zur AFBL-Begegnung 1. FFC Turbine Potsdam gegen FC Bayern München am 21.10.2018

 

Bereits eine Stunde vorm Anpfiff kam es zur Schlangenbildung vorm „Karli“. Obwohl das Spiel im Fernsehen übertragen wurde, strömten ungewöhnlich viele Menschen zur Heimspielstätte des 1. FFC Turbine Potsdam. Sonniges Herbstwetter, Spielbeginn erst 15.00 Uhr anstelle 14.00 Uhr, noch dazu eine Spitzenpartie – insgesamt 2058 Frauenfußballinfizierte wollten an diesem Sonntagnachmittag einfach nichts anderes vorhaben. Potsdam kann es also doch noch, was die 2000er Grenze anbelangt – Zuschauerrekord in der noch jungen Saison, die eher mit Zuschauerschwund an allen Stadionorten zu kämpfen hat.

 

Unter den 2058 Zuschauenden weilte…

auch der Trainer der Nationalmannschaft Horst Hrubesch und der Brandenburgische Finanzminister – wenn sich beide Besuche auszahlen, wäre das atemberaubend.

Außerdem wurden die „weitangereisten“ Bayernfans aus Mahlow und weiteren Berliner Speckgürtelörtchen durch den Stadionsprecher begrüßt. Und diese durften alle ihr Kuscheltier ins Stadion mitbringen. Welch kuschelige Gastfreundschaft, welch warmherziger Luxus, welch Neid!

Auf geht’s mit dem Ärmelhochkrempeln_Foto: sas

Hätten von diesen 2058 Zuschauenden alle das vorangegangene Auswärtsspiel gegen die SGS Essen geschaut, wären wohl nur 58 Unverwüstliche ins Stadion gekommen. Aus der Sicht der Fanbusbesatzung sollte sich heute eine Zitterpartie anbahnen, mit Dauer-Kopfschüttel-Syndrom und einem prognostizierten Kantersieg für Bayern. Von Optimismus keine Spur, höchstens eine insgeheime, ganz stille Hoffnung, die sich hütete, nach außen dringen zu wollen.

 

Das Motto des Spiels

Trotzdem stehen die reisewütigen, eingefleischten Turbinefans hinter ihren Mädels. Jojo Elsig hatte in einem sozialen Netzwerk zum „Ärmelhochkrempeln“  aufgerufen, und die enttäuschten Essen-Reise-Fans ein knallharten „A…aufreißen“ gefordert.

Beim vorbereitenden Anbringen der Blockfahne fragte eine beobachtende Fanfrau irritiert, ob man diesen Stoffberg heute überhaupt bräuchte. Die trotzige Antwort der Blockfahnen-Inhaber_innen lautete prompt: „Ja, zweimal!“

 

Turbine mit Volldampf voraus

Genesene Amanda Ilestedt wieder im Aufgebot_Foto: sas

Und los ging’s, mit richtig Pfeffer im Gepäck! Die Startaufstellung war mal wieder vom Trainer mächtig durchgeschüttelt worden: Treue Vereinskameradinnen wie Kiwic, Schmidt und Schwalm begannen die Partie im Sitzen, während die genesene Amanda Ilestedt wieder mitspielen durfte. Die Torwartfrau Lisa Schmitz fiel weiterhin verletzt aus, somit hütete wiederholt Vanessa Fischer das heimische Gehäuse.

Und dann passierte kurz nach Anpfiff das Unglaubliche! Diese Blockfahne, die geduldig ihrer Dinge ausharren wollte, wurde flugs in voller Breite entfaltet. Bereits in der 3. Minute klingelte es heftig im gegnerischen Tor. Rieke Dieckmann gelang die Vollendung eines Stochertors – der Überraschungscoup war gelungen! 1:0 gegen diesen oberkarätigen und durchfinanzierten Bayernkader, der irgendwie einen Kopf größer und im Kreuz ein Kruzifix breiter wirkte. Was bahnte sich hier denn an? Ein Oktoberfest inmitten von Potsdam-Babelsberg?!  War das „Maß“ jetzt voll?

Torjubel_Foto: sas

Und die Turbine-Welle rauschte weiter, schwappte über die bayerische Abwehr hinweg, umspülte den Strafraum, bis die Schiedsrichterin kurze Zeit später auf den Elfmeterpunkt zeigte. Bitte, wie?! Sollte es in Kürze, gerade mal nach 10 Spielminuten, 2:0 stehen?

Im Fanblock machte sich preußische Bescheidenheit und ein soziales Mitgefühl zu den arg gebeutelten Bayernmadels breit. Nee, das wäre doch des Guten zu viel… kann man so doch nicht bringen… echt jetzt, ey…

Feli Rauch spürte das, was die Fans im Block D dachten, und setzte den Elfmeterschuss galant an den Pfosten. Mist, verdammter, wäre ein 2:0 doch irgendwie brillant schön gewesen. Aber nach dem ausgehungerten Spiel in Essen wollten alle wohl auf dem Boden der Tatsachen bleiben und nicht gleich überschwänglich nach den Sternen greifen.

Und so ging die Partie munter weiter. Die bayerischen Damen, die etwas müde und behäbig wirkten, kamen jetzt besser ins Spiel. Und es dauerte nicht allzu lange, bis Nicole Rolser zum 1:1 ausglich. Es sollte so sein.

Der Stimmung auf den Fanrängen tat das keinen Abbruch. Die 2058 Zuschauer_innen durften ein  spannendes Spiel verfolgen, bei dem es nun munter hin und her ging. Torchancen entspannen sich auf beiden Seiten und der bayrische Trainer Thomas Wörle forderte in regelmäßigen Abständen unverhohlen und wildgestikulierend seine Elfmeter ein.

 

Ein Loblied

Kurzzeitig ausgebremst_Foto: sas

Das war ein kampfbetontes Spiel! Potsdam hatte sein Mittelfeld wiedergefunden. Gina Chmielinski ackerte und wirbelte ununterbrochen und bekam alle Bälle, die nicht über ihrem Kopf hinweg schwebten. Auch Anna Gasper spielte auf der Sonnenseite. Sarah Zadrazil und Rieke Dieckmann pumpten und ächzten, lagen darnieder und rappelten sich wieder auf – welch Kampfgeist! Auch dem Tagwerk von Jojo Elsig konnte man bei diesem Spiel genießend verfolgen. Und würde eine Lara Prašnikar einfach mal aus bester Torposition knallhart abziehen, dann würde hier nicht nur der Konjunktiv stehen, sondern ein fettes 2:1. Nicht zu vergessen – weil unvergessen – einmalig – und hochverdient am Ende zur „besten Spielerin“  gekürt: unser Dampflökchen Svenja Huth, die überall war und manchmal wie ein Flöckchen tanzend umherwirbelte, wenn eine Gegenspielerin sie wuchtig ausbremste.

Falls eine brillante Spielerin vergessen wurde zu erwähnen: Bitte um Nachsicht. „Die Mannschaft war der Schtar“;-)

 

Seelenfrieden

Ein absoluter Seelenfrieden stellte sich nach dem vergangenen Wochenerlebnis ein: Hier stand eine kompakte Mannschaft auf dem Platz, die den Kampf zum Gesichtwahren aufgenommen und die Ärmel auf Muskelshirthöhe hochgekrempelt hatte. Es machte einfach Spaß, dieser spannenden Partie beizuwohnen. Emotionen pur – und Genugtuung zum Schluss. Ein Unentschieden, das man in der letzten Saison aufgrund der inflationären Verbreitung zum Himmel hätte schießen können, ging hier völlig in Ordnung.

Danke, Mädels, Danke!

Schauen wir euphorisch in die Zukunft. Nach einer mageren Ausbeute von 7 Punkten in 5 Spielen fahren wir nun frischbefreit nach Bremen, empfangen anschließend den leergekauften Kader aus Freiburg und schnuppern dann noch in Mönchengladbach.

Das dürfte tabellenmäßig klappen.

 

Text: Susanne Lepke

Fotos: Saskia Nafe (sas), Susanne Lepke (sule)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 




Achtung – Baustelle! SGS Essen gegen Turbine Potsdam

Spielbericht zum AFBL-Spiel: SGS Essen gegen Turbine Potsdam am 14.10.2018

 

Da fährt man extra nach Essen – um dann hungrig nach Hause zurückzukehren. Mit einem knurrenden Magen und verdammt knurrigem Bauchgefühl. Die Fußballspeise, die in Essen durch die Torbienen serviert wurde, war einfach schwer verdaulich, wenn nicht sogar ungenießbar.

Der vierte Spieltag der Frauen-Bundesliga stand an. Nach einem knapp verlorenen Startspiel in Hoffenheim, einem „dreckigen“ Sieg gegen Frankfurt und einem halbwegs akzeptablen 3:1-Sieg gegen den SC Sand reisten die treuen Turbinefans nun am frühen Morgen nach Essen. Um 5.45 Uhr erklomm man die fünf Stufen hinauf zum Stammplatz im Fanbus, nippte am Kaffee oder Bier, knabberte am gekochten Ei oder der Leberwurststulle und stimmte sich auf das Kommende ein.

Wer Bewegung mochte, konnte am unterhaltsamen Schuhe-Versteck-und-Entknotungs-Spiel über, unter und neben den Sitzen im Fanbus teilnehmen: geeignet von Ü 31  – Ü 70… Nein, kein Kindergarten.

Für einzelne Getränke-Busrunden gab es auch ausreichend Anlässe, sodass dass man mit viel Trinken nach Essen reiste.

Helmut Rahn mit Nachfolgerin_Foto: ins

Vor Ort  begrüßte uns wieder Helmut Rahn in Bronze. Auch der Stadioneinlass war freundlich. Und die Ordnungskräfte waren sogar tanzfreudig, jedenfalls konnte eine weibliche Essener Ordnungskraft Daggis Einladung zum Tänzchen einfach nicht abschlagen und wirbelte gemeinsam mit ihr zwischen den Stadionrängen herum.

Der Stadionsprecher begrüßte die Gästefans ebenfalls sehr freundlich. Nur bei der Verkündung der Mannschaftsaufstellung legte er ein sportliches Tempo an den Tag, der das Mitsprechen der Spielerinnennamen nur in Ansätzen ermöglichte. Na ja, sei es drum. Dafür war man mit sehr gastfreundlichen 3 € für den Eintritt dabei – Dankeschön für diese Willkommensgeste!

Undurstig, aber torhungrig, ließen sich die Turbinefans auf die rotgepolsterten (!) Sitze fallen. Essen war seit Jahren immer für eine spannende Partie gut. Allzu oft war man in der Vergangenheit zum Verlieren angereist, ohne diese Option vorher zu bedenken,

Die Erwartungen waren nach der Länderspielpause hoch, weil Petermann und Ilestedt als gesund genesener Kader wieder in den Mannschaftskader rückten. Auch Essen war gut in die Saison gestartet und bot mit Lea Schüller und Linda Dallmann bemerkenswerte Spielerinnen auf.

Die Torwartfrau Lisa Schmitz nahm verletzungsbedingt auf den Zuschauerrängen Platz. Ebenso auch Nina Ehegötz, die derzeit noch auf die Knie-OP wartet.

Das Spiel begann und nach wenigen Minuten waren die Turbinefans bereits satt. Hier entspann sich kein Spiel, sondern hier war ein Hühnerhaufen zu besichtigen. Ein hektischen Reagieren anstatt durchdachten durchdachtes Agieren. Essen störte oft und schnell, und Potsdam kam damit überhaupt nicht klar. Bereits in der 11. Minute klingelte es bei Essen zum 1:0. Das Anschlussstor für Potsdam kurze Zeit darauf zählte nicht und entpuppte sich später noch als unerkanntes Eigentor… Ärgerlich, nix Videobeweis.

Torjubel_Foto: sas

Durch einen Alleingang von Svenja Huth konnte Potsdam dann ausgleichen. Aber das hektische Hin- und Hergekicke, klaffende Löcher in der Abwehr und Im Mittelfeld, machten das Spiel zu einem spannenden Offensivspiel. Jedoch nervten die zahlreichen Fehlpässe und Unstimmigkeiten, die auf das Gegenteil einer mannschaftlichen Geschlossenheit zielen ließen. Der DFB-Ticker sprach von einem Spiel auf Augenhöhe. Wahrscheinlich aus der Perspektive von Maulwürfen gesehen, denn die Fans beobachteten ein grottenschlechtes Spiel mit mangelnden Absprachen, lahmen Zweikämpfen und Sprintduell-Niederlagen. So genannte“ individuelle Fehler“ ließen das CL-Ziel wie ein Kartenhaus zusammenbrechen. Und den Essener Rasen zu einer einzigartigen Großbaustelle verkommen.

Der Biss, der unmittelbare Siegeswille, das „A-Aufreißen“, die Abgeklärtheit und das selbstbewusste Spielen –  alles war fehl am Platze und frustrierte die weit angereisten Potsdamer Fans enorm.

Linienrichterin im Abseits (der Linie)_Foto: sule

Hinzu kam noch eine ominöse Schiedsrichterinnen-Leistung, die Handspiele nicht sah, nur selten auf das Spiel auf Vorteil weiterlaufen ließ, einen Elfmeter ignorierte (Eigentore so und so) und x-mal, selbst knapp neben der Mittellinie, auf Abseits entschied. Eine Linienrichterin mutierte zur zwölften Feldspielerin, das sie meist im Feld umherlief als die Balance zu Linie einzuhalten. Irgendwann riefen selbst die Essener Fans, übrigens fast 1.200 Zuschauer im Stadion, höhnisch ein „Abseits!“ von den Rängen.

Frauenfußball eben.

Bundesliga….!

DFB-Verantwortung.

 

Der Vollständigkeit halber: Das Spiel endete 3:2 für Essen. Feli Rauchs Freistoßtor war nur ein Tropfen auf den heißen Stein.  Lea Schüller war schneller und besser. Glückwünsch für Essen, Trauerfrust für Potsdam.

Essen spielte nicht viel stärker als Potsdam, zeigte sich aber in den Zweikämpfen verbissener und nutzte hier und da die Potsdamer Abwehrfehler souveräner aus.

Insgesamt vielleicht ein spannendendes Spiel, aber qualitätsmäßig ein Spiel auf unterstem Niveau. Sind die Ansprüche der Potsdamer Fans mittlerweile so hoch?!

  • Die Fans, die tausende Kilometer im Bus zu den Auswärtsspielen fahren und sich dabei die eine oder andere Nacht um die Ohren schlagen…
  • Die Fans, die trotz der sechsjährigen Erfolgslosigkeit das immer noch unermüdlich tun (letztes Mal 2012 Deutscher Meister)…

Diese Fans möchten ein Spiel sehen, bei dem sich verdammt noch mal der A… aufgerissen wird! Sie möchten ein Spiel sehen,  bei dem sich die Mannschaft geschlossen und kampfeswillig zeigt (und nicht nur Svenja Huth, die sich jedes, aber auch wirklich jedes Spiel abrackert). Die Fans wollen ein Spiel mit Engagement, Konzept und technischem Können.

Es darf am Ende eine Niederlage sein, wenn das Spiel an sich SEHENSWERT war.

In Essen war es das nicht, entgegen der öffentlichen Spielberichtserstattung.

Wiederholt sich diese Spielqualität gegen Bayern, können wir einpacken.

 

Auf geht’s, Potsdam, auf geht’s!!!

 

Text: Susanne Lepke

Fotos: Saskia Nafe (sas) , Susanne Lepke (sule). Ingrid Schröder (ins)

 

 

 

 

 

 

 




Mittagsschläfchen – Turbine Potsdam gegen den 1. FFC Frankfurt

Spielbericht zur  AFBL-Begegnung 1. FFC Turbine Potsdam gegen 1.FFC Frankfurt am 29.09.2018

Vor ein paar Jahren noch stellte das Duell zwischen Potsdam und Frankfurt (ohne Oder;-) ein brisantes, emotional hochkochendes Spitzenspiel der Frauen-Bundesliga dar. Mittlerweile sprudeln die Geldquellen eher in Autostädten oder kuscheltierfeindlichen bayrischen Landeshauptstädten… In der Finanzmetropole  Frankfurt ist diese Geldquelle versiegt. Der ehemals hochkarätig aufgestellte Frauenfußball des DFB-Städtchen dümpelt nach dem Wegfall des Hauptsponsors seit einigen Jahren vor sich hin. Der 1. FFC Frankfurt versucht als eigenständiger Frauenfußballclub, aus dem eigenen Nachwuchs zu rekrutieren. Ein blutjunges, „starloses“ Team stand demzufolge am Sonnabend auf dem „Karli“-Rasen und die Namen der Spielerinnen erschienen bis auf wenige Ausnahmen eher „namenlos“.

 

Frauenfußball ohne Männer

In den alten Zeiten parkte ein Fanbus aus Frankfurt vorm „Karli“. Heutzutage steht eine Handvoll Frankfurter Fans, ausstaffiert mit zartem Glöckchen und einem Trömmelchen, im Stehplatzbereich. Der 1.FFC Frankfurt leidet, der Manager Siegfried Dietrich vermutlich noch mehr. Ein Liebäugeln mit dem Anschluss an den Männerverein „Eintracht Frankfurt“ kann aktuellen Pressemeldungen entnommen werden.

Die Emanzipation des Frauenfußballs scheint ohne „männlichen Ernährer“ nicht möglich zu sein.

Blockfahne in Aktion

Potsdam, die wahre Stadt des Frauenfußballs, beschreitet unermüdlich den emanzipatorischen Weg. Und mit jeder weiteren Saison, die ohne den ganz großen Erfolg endet, stellt dieser Weg alles andere als einen netten Spaziergang dar. Auch in Potsdam wird zunehmend aus dem eigenen Nachwuchs rekrutiert –  sportliche Frühförderung statt Shopping.

Leider sinken jedoch auch die Zuschauerzahlen. Diesmal schauten gut 1.400 Menschen zu – und das bei bestem Fußballwetter. Vielleicht lag es an der Fernsehübertragung bei Sport 1, vielleicht am dem „Sportschau“-Sonnabend? An der „Hertha“ (BSC) lag es jedenfalls nicht, denn diese hatte den bayrischen Goliath bereits am Freitagabend mit einem kolossalen 2:0 besiegt.

Fakt ist, die passable Durchschnittszahl von 2000 Besuchern pro Spiel wird in Potsdam gegenwärtig nicht erreicht. Und Fakt ist, dass sich hier zwei ehemalige Rivalinnen begegneten, die aufgrund der kommerziellen Entwicklung im Frauenfußball nun zu befreundeten Leidensgenossinnen geworden sind. Wobei der Potsdamer Verein der Einäugige unter den Blinden zu sein scheint.

Und beide Vereine haben eine (weitere) Gemeinsamkeit: Der Cheftrainer ist von Beruf: Lehrer.

 

Die erste Halbzeit

Ähm… ja….  also…

Die erste Halbzeit bestand ausschließlich aus den letzten fünf Minuten. Die ersten 40 Minuten wurden erschreckend verschlafen. Ein Anpfiff um 14.40 Uhr hätte den gleichen Effekt gehabt. Ein Fremdschämen hinsichtlich der Fernsehübertragung auf Sport 1 machte sich breit. Die mediale Werbung für den Frauenfußball war akut gefährdet!

Es war eine Lethargie bei den Torbienen zu beobachten, die alles andere als aufgeregt über die Wiese summten. Keine Körperspannung, kein Drang nach vorn, kaum eine Spielidee oder klar erkennbarer Schachzug – das Gekicke ermüdete auch zusehends die Zuschauer_innen. Zum Glück konnte es Frankfurt nicht besser und wollte auch die Fehler nicht ausnutzen.

In der 38. Minute war dann das große Schnarchen vorbei. Die allgemeine Mittagsruhe beendete Lara Prašnikar, die nach einer Zuspiel-Stafette von Huth und Rauch zum 1:0 einschob. Jetzt kam einiges in Bewegung, was sich nicht nur am Entrollen der Blockfahne messen ließ. Die früh eingewechselte Bianca Schmidt, die für die verletzte Wibke Meister gekommen war, zeigte mit ihrer Erfahrung die Richtung an und eröffnete mehrfach ein gutes Spiel nach vorn. Dass Eckbälle eine vertane Liebesmüh sind, muss man in dieser jungen Saison leider häufiger beobachten. Aber es gibt auch Ausnahmen, denn kurz vor Halbzeitende stand Rahel Kiwic goldrichtig und konnte zum 2:0 einköpfen.

Die ersten Forderungen im Fanblock D wurden laut, die Halbzeitpause diesmal ausfallen zu lassen, da die Torbienen nun endlich aufgewacht waren. Die Schiedsrichterin gab dieser Forderung nicht nach und pfiff ab …

…und wenig später wieder an. In den vorangegangenen beiden Spielen hatten die Torbienen jeweils eine sehenswerte erste Halbzeit geboten und waren danach eingebrochen. Vielleicht sollte es diesmal umgekehrt sein?

 

Die zweite Halbzeit

Das Spiel gewann etwas an Tempo, auch wenn parallel dazu die Anzahl der Fehlpässe stieg. Die eingewechselte Gina Chmielinski brachte frischen Wind in die Partei. Der Fleißbiene Svenja Huth schaute man sehr gern zu, ein „Dampflökchen“-Tor wäre eine logischer Verdienst gewesen. Auch Sarah Zadrazil überzeugte mit ihrer Athletik und ihrem (Zwei-)Kampfgeist und könnte mit ihrer Spielweise in die Fußstapfen von Tabea Kemme schlüpfen. Auch Rieke Dieckmann zeigte sich im Mittelfeld engagiert und Jojo Elsig wirkte in der Abwehr sicher und beruhigend. Und auf gelbe Karten musste man bis zur 75. Minute warten, so friedlich, fair und wohlgesonnen plätscherte die Begegnung vor sich hin.

Sie hat leider den Ball gefangen.

Die Krönungen des Spiels stellten aber beide Torhüterinnen dar. Die ehemalige „Turbine“ Bryane Haeberlin meisterte ihren Job bravourös und war aus Potsdamer Sicht leider zu oft und blitzschnell an der richtigen Stelle. Auch auf die Potsdamer Torhüterin Lisa Schmitz war Verlass. Hundertprozentige Torschüsse, die man bereits drin gesehen hatte, waren beim Augen-wieder-Öffnen dann doch nicht drin, weil es eben Lisa gab. Somit war es logisch, dass der Fanblock „Lisa“-Rufe skandierte und sie am Ende zur „Besten Spielerin“ gekrönt wurde.

Wie in der ersten Halbzeit gab es auch in der zweiten Halbzeit zwei Tore zu sehen. Als die Frankfurter Spielerin Pawollek  (mit der Nummer von Anja Mittag – Nr.31) in der 79. Minute einen sehenswerten Anschlusstreffer erzielte, erwachte auch der oder die Letzte auf und neben dem Rasen. Jetzt kam nicht nur Tempo, sondern auch Spannung ins Spiel! Und Tory Schwalm wurde im Minutentakt umgetauft. Wenn sie wortreich diversen Schiedsrichterentscheidungen begegnete, hieß sie „Tory Schweig“. Wenn sie es mit einer Schwalbe versuchte: „Tory Schwalb“. Es galt zu beachten, dass die alternativen Namensgebungen immer mit „Schw…“ begannen. Nur bei ihrem Treffer in der 95. Minute fehlten die Umtauf-Worte:-)

Unter Olé-olé-Gesängen und entrollter Blockfahne endete die Partie am Ende eindeutig mit 3:1. Ein Spiel, das man nicht unbedingt gesehen haben muss und das alles andere als Zuversicht und Selbstbewusstsein hinsichtlich des Saisonfortgangs auslöst. Aber gewonnen ist gewonnen und x-mal besser als ein sechstes Unentschieden in Folge. Und eine glückselige Erfahrung im Gegensatz zum Gegner, der nach drei Spielen immer noch punktlos ist. Schauen wir mal, was da noch kommt.

Am kommenden Wochenende wird aufgrund der Länderspiel-Abstellungsphase pausiert, anschließend setzt sich der Fanbus in Richtung Essen in Bewegung. Bei dieser Partie muss Potsdam ausgeschlafen und hellwach, ohne dieses Baldrian-Doping, an den Start gehen. Sonst sind wir Frankfurt.

Text: Susanne Lepke

Fotos: Saskia Nafe

 




Vom Regen in die Sieg-Traufe – Turbine Potsdam gegen SC Sand

Spielbericht zur Bundesliga-Partie 1.FFC Turbine Potsdam gegen den SC Sand am 23.09.2018

 

„Durchregnete“ Feli Rauch

Es ist schön, wenn man ein Dach über dem Kopf hat. Da möchte man als Fan nicht mit den Spielerinnen tauschen. Man KANN es sowieso nicht, wenn man an das fußballerische Können und die Fitness denkt, aber man WILL es auch nicht, wenn es 90 Minuten lang durchregnet. Somit freut man sich, ein Dach über dem Kopf zu haben und bewundert all diejenigen Fans, die auf der Stehtribüne mit Regenplane und Schirm ausharrten. Schon allein deshalb war es mehr als verdient, als die Torbienen nach dem Schlusspfiff zuallererst den wenigen Fans auf der Stehtribüne ihren Applaus zollten.

Waschechte Fans aus Sand und ein Ehrengast

Am zweiten Spieltag trotzten 1202 Zuschauer_innen dem triefenden Regen und schauten sich die Partie gegen den SC Sand an. Unter ihnen weilten ca. 10 weitangereiste Fans aus Sand, denen ein großer Respekt gilt! Denn das Örtchen Sand liegt bei Offenburg, ungefähr 700 km entfernt. Das ist so weit weg, dass bei Auswärtsspielen in Sand der Fanbus streikt, da diese Strecke an einem Tag mit Hin- und Rückfahrt nicht zu bewältigen ist. Die Potsdamer Fans, die fast ausschließlich weite Wege auf sich nehmen, wenn sie auswärts Torbiene-Fußball gucken wollen, wissen es somit zu schätzen, wenn „echte“ Fans im Stadion zu Gast sind. Liebe Sander Fans, auch wenn es mit einem Fantreffen vor Ort nicht geklappt hat: Schön, dass ihr da wart! Beim nächsten Mal bekommen wir das mit einem Treffen vor am Vorabend des Spiels hin – ganz bestimmt!

Es wären nur 1201 Zuschauende im „Karli“ gewesen, wenn sich nicht auch die Brandenburgische Ministerin für Jugend, Bildung und Sport, Britta Ernst, auf den Weg gemacht hätte. Sicherlich ein Zeichen der Wertschätzung für die Vereinsarbeit des 1.FFC Turbine Potsdam und für den Frauenfußball an sich.

 

Die Reaktion auf den Fehlstart

Die Frage, wie die Torbienen mit dem Fehlstart vom letzten Sonntag, dem 0:1 gegen die TSG 1899 Hoffenheim umgehen würden, stand im Raum. War die Niederlage verdaut? War das Selbstbewusstsein zurückgekehrt? Würde man mit dem Fehlen zweier Spielerinnen, der verletzten Nina Ehegötz und der gesperrten Rahel Kiwic, klarkommen?

Der Blick auf die Auswechselbank zielte fast ins Leere, denn die Spielerinnen-Reserve war an einer Hand abzählbar… Der Trainer hatte notgedrungen die Aufstellung ändern müssen: Wibke Meister stand u.a. im Startaufgebot und Bianca Schmidt nun in der Abwehr. Da Petermann nicht auf den Kopf, aber etwas auf den Fuß gefallen war, konnte sich nicht auf dem Platz stehen.

 

Das erste Heimspiel der Saison

Als der Anpfiff zum ersten Heimspiel der Saison ertönte, durfte man sofort engagiert kämpfende Torbienen erleben, die im Zweikampf wendiger als ihre Gegnerinnen waren und den spielerischen Drang nach vorn entfalteten. Ja, die Niederlage war verdaut und das Selbstbewusstsein wieder da! Auch die Sander Fans waren da, trotz ihrer Minderheit war ab und zu ein anfeuernder Laut zu hören.

Der Torjubel ist groß.

Und es dauerte nur bis zur 17.Minute, als sich der Lohn einstellte. Sarah Zadrazil nahm den Querpass von Feli Rauch dankend an und netzte zum 1:0 ein. Der absolut befreiende Jubel war riesengroß, die Blockfahne wurde im Block C entrollt und das „Karli“ tobte.

Die Torbienen zeigten sich danach weiterhin überlegen und verkrafteten auch die frühe Auswechslung der verletzten Bianca Schmidt. Für sie kam Klára Cahynová, die ihre Sache gut machte und das Spiel immer wieder couragiert nach vorn trieb. Auch das „Dampflöckchen“ Svenja Huth wirbelte an allen Enden und Ecken des Stadions, ihre Laufarbeit begeisterte. Und natürlich noch mehr ihr 2:0, dass nach ihrem Freistoß aus ca. 40m Entfernung zu einem sehenswerten „Tor des Monats“ avancierte. Die Fantribünen versanken im Qualm, den nun mal eine Dampflok hinterlässt.

In bester Torlaune steuerten die Torbienen zur Halbzeitpause die trockene Kabine an. Und die Fans zeigten sich ebenfalls in bester Unterhaltsstimmung.

Die zweite Halbzeit plätscherte dann so dahin… Der Torvorsprung wurde verwaltet, es entspannen sich nur noch wenige sehenswerte Spielszenen. Sicherlich war das auch diesem Dauerregen geschuldet, der den Ball rutschig werden ließ. Die Glitschigkeit stellte auch eine Herausforderung für beide Torhüterinnen dar. Lisa Schmitz hatte zwar etwas weniger zu tun, aber die Sander Torhüterin Carina Schlüter machte ihre Sache sehr gut. Somit blieb es beim 2:0.

Ihr Debüt

Luca Maria Graf erhielt nach ihrer Einwechslung ihr Bundesliga-Debüt. Sarah Zadrazil wurde nach dem Schlusspfiff zur besten Spielerin gewählt und bildete später den Mittelpunkt auf einem Familienfoto.

Mehr passierte nicht.

Es reichte zum Sieg. Und der war wichtig.

Am kommenden Wochenende wird bereits am Sonnabend, 14.00 Uhr, der andere FFC aus Frankfurt/Main zu Gast sein. Dieser hatte das Spiel gegen die TSG Hoffenheim ebenfalls verloren, und zwar deutlich mit 1:4.

Also rocken wir das – mit mindestens 1203 Zuschauer_innen!

 

Text: Susanne Lepke

Fotos: Saskia Nafe (Herzlichen Dank!)




der umbruch ist gelungen

Frauen-Landesliga: Turbine Potsdam III – Ludwigsfelder FC 6:0

9.9.2018 von Micha

Da bin ich wieder ! Nach ausgiebiger Sommerpause (die auch gern zwei Wochen länger hätte sein können) melde ich mich zurück zum Dienst. Dies hieß heute ein Besuch bei unserer 3. Frauenmannschaft gegen den Landesliga-Neuling Ludwigsfelder FC, bisher im Kreis aktiv. Vor’m Spiel kam deren Kapitänin auf mich zu und fragte: „Na Micha, kennst Du mich noch ?“. Das Gesicht kannte ich noch, aber der Name…. Es war Milena Enge, einst in unserer U17 mit Mädels wie Torri Schwalm, Vanessa Fischer, Inga Schuldt, Jenny Hipp oder Annika Hofmann aktiv. Ach ja, das waren noch Zeiten ! Wie vor fast jeder Saison mußten Trainer Gordon Engelmann und sein Team einen personellen Umbruch bewältigen. Na ja, nach dem Abi macht die Ausbildung es der Einen oder Anderen nicht möglich, in Potsdam zu bleiben. Mal eine Mannschaft über 2 – 3 Jahre zu entwickeln ist so kaum möglich. Von den heute 13 eingesetzten Turbinen waren zwei externe Neuzugänge, 5 Mädels wurden aus der letzten B2/B3 hochgezogen und 6 waren aus der vorigen 3. Mannschaft „übrig“.
Aber Jammern hilft nicht und so ging’s frisch ans Werk. Es fing gut an (oder auch nicht): Freya scheiterte im 1:1 an der Keeperin und Jojo brachte das Kunststück fertig, fast auf der Linie des leeren (!) Tores mehr über die eigenen Füße zu stolpern, als den Ball einzuschieben. Aber gut, ich saß draußen und hätte ich es besser gemacht ? In der 11. Minute gab’s Rot: Eine LFC-Spielerin holte eine Turbine (ich konnte nicht erkennen, wer) von den Beinen. Der Schiri sah es als Notbremse an. von beiden Teams hätte die Eine oder Andere noch eingreifen können. Selbst Trainer Gordon hätte nur Gelb gegeben, zumal aus seiner Sicht unsere Spielerin mehr gestolpert sei als gefallen. Sei’s drum, die eh schon defensiv eingestellten Gäste standen nun noch tiefer und verteidigten mit Allem, was sie hatten. Natürlich waren unsere Turbinen überlegen, aber sie machten sich teils durch ungenaue Pässe oder Konzentrationsmängel beim Abschluß selbst das Leben schwer. So spricht es mehr für die Gäste, daß die Führung für unsere Mädels erst in der 45. Minute und auch nur durch ein Eigentor fiel: Maja hielt aus gut 25 Metern drauf. Die Keeperin klärte mit einer Hand zur Ecke. Diese wurde von Freya hereingebracht – genau auf den Kopf einer Gegnerin, die zwar schulbuchmäßig hochstieg, sich aber in der Richtung irrte und so den 1:0-Pausenstand für unsere Turbinen erzielte. Trotz Allem war ich zufrieden. Ich wollte sehen, wie unser Team miteinander harmoniert und was die Gäste so drauf haben.
Mit dem Wissen „solche Gegner muß man müde spielen, erst recht bei deren Unterzahl“ kamen unsere Mädels mit neuem Elan aus der Kabine. Es dauerte zwei Minuten (47.) bis der Ball aus dem Mittelkreis lang zu Maja kam. Die ging ein paar Schritte und schoß flach ins Eck – 2:0. Unsere Mädels drückten weiter, aber es blieb wieder Viel liegen. Trotzdem muß man zwei Dinge herausheben: Die Gäste verteidigten geschickt, so lang die Kräfte reichten und unsere Turbinen gingen die gesamten 90 Minuten volles Tempo und erreichten am Ende so ihr Ziel. Aber es dauerte erstmal bis zur 58. Minute und es bedurfte eines Standards: ein Freistoß von Stina aus gut 20 Metern schlug unter der Querlatte zum 3:0 ein. Ein geiles Ding !! Zehn Minuten später wieder so ein „Bock“: Maja bediente Tessi. Beim ersten Versuch schoß sie die Keeperin an. Sie bekam den zweiten Ball und schoß an der bezwungenen Keeperin, aber auch am leeren Tor vorbei. Mano ! In der 72. Minute bekam dann Keeperin Gesa (eigentlich Feldspielerin), die die verhinderte Stammkeeperin Kristin vertrat, Gelenheit sich auszuzeichnen: Erst klärte sie einen Schußversuch der Gäste vorschriftsmäßig zur Ecke, um diese dann sicher herunterzupflücken. Mehr kam von den Gästen nicht. Dafür aber von unseren Mädels: In der 77. erreichte ein Pass aus dem Mittelfeld Freya. Der LFC spielte auf Abseits. Aus meiner Sicht war’s gleiche Höhe, aus Sicht Gordon’s stand eine Gegnerin sogar ein Meter dahinter. Die Fahne des Assistenten blieb unten. Und da Abseits nur dann ist, wenn der Schiri pfeift, konnte Freya an der Strafraumgrenze sich die Ecke aussuchen und auf 4:0 erhöhen, auch wenn das Einige in Troß der Gäste nicht wahr haben wollten. Drei Minuten später schickte Ronja mit einem herrlichen Diagonalpass Meli auf die Reise, die platziert ins lange Eck zum 5:0 vollendete. Einem schönen Spielzug über Freya, Maja und Lilli versagte die LFC-Keeperin mit einer beherzten Parade den Erfolg. Den Schlußpunkt setzten die Turbinen in der Schlußminute: eine Flanke fast von der rechten Eckfahne schlug Maja auf den langen Pfosten. Dort stieg Freya unbedrängt zum Kopfball hoch und schickte das Spielgerät entgegen der Laufrichtung der Keeperin zum 6:0 ins Netz.
So konnten unsere Turbinen nach dem 2:1-Auftaktsieg in Premnitz nachlegen. Ich fand’s gut, daß unsere Mädels permanent Druck machten und sprach gegenüber Gordon von einem schönen Sieg. Das sah er als Trainer natürlich etwas anders. Sicher, bei etwas mehr Konzentration hätten unsere Mädels auch zweistellig gewinnen können. Die „dicken Brocken“ kommen erst noch und da müssen unsere Mädels froh sein, wenn sie eine Hand voll Chancen bekommen. Aber als Fan sehe ich ein 6:0 eben anders als ein Trainer. Und so konnten unter Trainer Gordon Engelmann und seinem Co-Trainer Matthias Storch für einen schönen Nachmittag sorgen: Gesa Ponick (TW), Maja Borg, Stina Weil, Johanna „Jojo“ Herholz (46. Lilli Raddatz), Leonie „Leo“ Thiem, Amelie Spliesgart (SF), Simone Lubig (70. Ronja Hirsch), Meline „Meli“ Andermann, Vanessa Storch, Theresa „Tessi“ Wagner sowie Freya Uhrlau.
Für den Moment haben nach zwei Spieltagen sechs Mannschaften jeweils sechs Punkte, wobei unsere Turbinen auf Platz 5 stehen.




Einsteigen bitte! Die ersten beiden Fanbusfahrten der neuen Saison 2018/19 stehen an

Bitte in diese Busse nicht einsteigen;-)

Auf geht’s, Potsdam, auf geht’s!

Fanbusfahrt Nr.1 zum DFB-Pokalspiel nach Meppen am  09.09.2018

Abfahrtzeiten:

Potsdam Hbf: 6.00 Uhr

Michendorf: 6.15 Uhr

 

Fanbusfahrt Nr.2 zum 1.Bundesliga-Spiel nach Hoffenheim am 16.09.2018

Abfahrtzeiten:

Potsdam Hbf: 1.45 Uhr (Yeah!)

Michendorf: 2.00 Uhr

 

Anmeldungen für beide Fahrten sind über Hartmut Feike noch möglich. Die Preisauskunft erfolgt ebenfalls über Hartmut Feike.

 

Euer Fanclub „Turbinefans e.V.“

 

 

 

 




Zwischen Abraumbergen abgeräumt_Testspiel gegen Sparta Prag

Testspiel gegen Sparta Prag am 26.08.18 im Friesenstadion zu Sangerhausen

 

Abraumberg mit „schwarzer Piste“_Foto: SL

Ca. 100 Turbinefans haben sich am August-Sonnabend per Bahn oder Auto auf den Weg nach Sangerhausen gemacht. Das Städtchen, das von Abraumbergen umsäumt wird, liegt gut 200 km von Potsdam entfernt in Sachsen-Anhalt.  Hier werden seit Jahrzehnten die Mifa-Fahrräder geboren. Und auf dem Weg nach Sangerhausen fährt man an Staßfurt vorbei – am Geburtsort der DDR-Fernseher.

Vor zwei Jahren war man hier schon einmal zu Gast, als Turbine Potsdam gegen den USV Jena bei schweißtreibenden 38 Grad testete – und siegte.

Abgeklatsche_Foto:SL

Diesmal wartete der Gegner Sparta Prag bei windigem, sonn-erfrischendem Wetter im Friesenstadion auf die Potsdamerinnen. Sparta Prag gehört seit Jahrzehnten zum sportlichen Freundeskreis von Turbine Potsdam. In der letzten Saison hatten die Tschechinnen knapp die Meisterschaft vor Slavia Prag gewonnen – mit insgesamt 5 Mannschaften in der Liga. Regelmäßig werden die tschechischen Gäste zum Turbine-Hallencup begrüßt. Es stand ein ebenbürtiger, weiblicher Gegner für das letzte Testspiel in der Saisonvorbereitung 2018/19 bereit. Und Sangerhausen selbst ist ein Ort, an dem „Freunde zu Gast bei Freunden“ sind.

Das Friesenstadion, das bis zu 5000 Zuschauende schlucken kann, wollte sich an diesem späten Sonnabendnachmittag nicht füllen. Zwei Mannschaften waren extra hierhin angereist, viele Turbinefans hatten sich ebenso auf Reisen begeben, doch das Interesse an diesem Spiel schien bei den Einheimischen begrenzt. Schade. Viel Aufwand, wenig Ertrag – eine Einladung ins „Karli“ hätte mehr Kulisse gehabt.

Die Gastgeber gaben sich jedoch große Mühe. Es ertönten freundliche Stadionansagen, bei denen der Stadionsprecher mehr Fachkompetenz als so mancher Fernsehreporter zeigte. Auch die Tombola wies imposante Preise auf: eine Fahrt mit einem Heißluftballon oder ein Abendessen mit den Mannschaften. Besonders unterhaltsam wirkte die Verkündung der Losnummern, die aufgrund technischer Probleme kaum durch die „schnarrenden NVA-Lautsprecher“ ihren Weg fand. Das klang in etwa so: „Die Losnummer 1krchzz-ei-schnarrr-nf“ gewinnt …“

Der Eintritt war für Frauen und Mädchen frei, die männlichen Besucher durften mit 3€ dabei sein. Die Getränkepreise gestalteten sich als freundlich und die Bratwürste schafften es auch noch irgendwie rechtzeitig vor dem Anpfiff auf den Grill.

Aber das war alles nur Nebensache – nun zum Spiel.

Toschützin des 1:0_Schmidi_Foto: SL

Turbine startete gut in die Partie, bestimmte zunehmend das Spiel und hielt sich überwiegend in der gegnerischen Hälfte auf. Und Bianca Schmidt schien zu einer neuen Höchstform aufzulaufen, denn sie bot – wie bereits eine Woche zuvor beim Spiel gegen die amerikanische Testspielmannschaft – Anlass zum Torjubel. 1:0 – so konnte es weitergehen. Und das tat es dann auch, denn in der 40. Minute stand Svenja Huth bereit für das 2:0. Die  in der Luft wedelnde Abseitsfahne wurde vom Schiri nachträglich ignoriert, das Tor zählte. In der Halbzeitpause zeigte der Linienrichter, vermutlich seit mindestens 60 Jahren auf dem Platz stehend, sein wahres Können: Er zeigte eine wunderbare Fußball-Jonglage.

In der zweiten Halbzeit wurde bei Potsdam kräftig durchgewechselt und das Spiel begann dahinzuplätschern. Zu oft probierten es die Potsdamerinnen durch die Mitte – anstatt die Flügel zu bedienen. Auch wenn die Spielweise nicht so recht zu überzeugen schien, klingelte es dank eines „meeeeterweiiiten“ Abseitstores – jedenfalls nach Meinung der wissenden Turbinefans – zum 3:0,  geschossen von Melissa Kössler. Und während das große Turbine-Maskottchen plötzlich wie ein Pfeil die Tartanbahn zur Ehrenrunde entlangschoss und die Fans ihren „Olé-olé“-Gesang zelebrierten, erhöhte Anna Gasper auf ein 4:0. Da man aber den Spielverlauf an einer Hand abzählen wollte, kam die eingewechselte Lara Prašnikar des Wegs und erhöhte auf ein nettes 5:0.  Eine fette Ausbeute, obwohl die Spielweise nicht so sehr begeisterte. Das Tor, das am Ende unter den Fans am meisten diskutiert wurde, war das 5:1 – der Ehrentreffer für die Pragerinnen.

Nach diesem letzten Testspiel sind die Turbinefans sich in einem einig: Der DFB-Pokalgegner Meppen sollte auf keinen Fall unterschätzt werden. Testspielergebnisse wie ein 16:0 noch ein 5:1 sollten darüber hinwegtäuschen, ob die derzeitige Spielqualität tatsächlich konkurrenzfähig ist. Bedrückende Erinnerungen an das frühe Aus in Bremen werden wach.

 

Drücken wir unseren Torbienen die Daumen, dass der Start in die DFB-Pokalrunde am 8./9. September erfolgreich gelingt, ebenso der Start in die Bundesliga am 16. September mit einem Auswärtsspiel in Hoffenheim.

 

Text: Susanne Lepke

Fotos: Susanne Lepke (SL), Saskia Nafe (sas)

 

 

 




Und sie wehrten sich erfolgreich

Testspiel gegen die Männer von Blau-Weiß Damsdorf am 22.08.2018

 

Auf ging es mittenrein ins Brandenburger Land, an einem sommertrockenen Mittwochabend, querfeldein durch werdende Brandenburger Steppen, die früher mal ertragreiche Obstplantagen waren. Anlass des Ausfluges per Auto oder Fahrrad war das vorletzte Testspiel in der Saisonvorbereitung. Der Gastgeber war diesmal eine hochmotivierte Männermannschaft von Blau-Weiß Damsdorf. Übrigens sehr sympathische Farben…

Markus‘ Zugmaschine

Nicht nur der liebenswerte, ehemalige Busfahrer René, der viele Jahre den Mannschaftsbus lenkte,  wohnt hier, sondern auch ein weiterer begeisterter Turbinefan namens Markus, der seine am Ortseingang parkende weiße Zugmaschine mit Turbine-Logos aller Art dekoriert hatte. Eine absolute Sehenswürdigkeit.

An diesem Abend war etwas los in Damsdorf, das in der Nähe von Kloster Lehnin liegt. Das Bier entfleuchte zwar etwas verhalten aus dem Zapfhahn der ansässigen Sportskneipe, aber es tropfte zu einem unschlagbaren Preis von 2€ in den Becher – also war alles gut.

Viele Turbinefans hatten nach Damsdorf gefunden – und auch viele neugierige Einheimische. Tolles Wetter, gute Stimmung, Bratwurst und Bier, ein Ball, 11 Männer und 11 Frauen. Die Ersatzbank drängte sich in jeweils in eine kleine Holzhütte, ein lustiger Anblick.

Lia ist da!
(Foto: © fk & co 2018)

Und ein Überraschungsgast saß am Spielfeldrand: Lia Wälti! Aufgrund einer leichten Sportverletzung war sie von Arsenal London vorzeitig freigestellt worden und hatte die Wahl: Reise in die heimatliche Schweiz oder Reise nach Damsdorf. Ein Beweis, wie sehr Lias Herz an Turbine hängt – und viele Fans besuchten sie am Spielfeldrand und überschütteten sie mit herzlichen Begrüßungsworten.

Das Spiel selbst war ebenfalls unterhaltsam. Eine hochmotivierte Männermannschaft stand auf dem Rasen, die selbst in der zweiten Halbzeit noch ausreichend Kondition und Ideen zeigte, um ernsthaft Paroli zu bieten. Und auch der Torwart begeisterte, der im Verhältnis zum Torgehäuse etwas zu klein erschien, aber dafür flink wie ein Wiesel war. Er wusste viele Torchancen zu verhindern. Das erste Tor ging an die Männer, das zweite an Turbine und das dritte (leider) wieder an die Männer. Lustig wirkte eine Beobachtung, als ein männlicher Spieler während des Passspiels seine Mitspieler anwies: „Vorsicht, linker Mann… äh Frau!“

Als Laura Lindner in der zweiten Halbzeit eingewechselt wurde, trug sie das Trikot von Luca Maria Graf. Auch eine witzige Beobachtung.

Auch wenn das Spiel verloren ging, war der Ausflug nach Damsdorf ein lohnenswerter.

Am 25.08. steht das letzte Testspiel gegen Sparta Prag in Sangerhausen an – unter aufmerksamer Beobachtung vieler Turbinefans.

 

Text: Susanne Lepke

Fotos: Susanne Lepke, Saskia Nafe, fk&co 2018




Not America – Turbine first!

Spielbericht zum Freundschaftsspiel zwischen Turbine Potsdam und John Hopkins University (USA) am 18.08.2018 im „Karli“

 

Gäste aus den USA

Von der anhaltende Dürre war auf dem „Karli“-Rasen nicht zu spüren, denn dieser war grasgrün und extrem torreich.

Einen Monat vor dem Start in die neue Saison empfing Turbine Potsdam einen fern angereisten Gast aus den USA zu einem Freundschaftsspiel. Dieser hatte kurz zuvor bei Union Berlin die Berliner Luft geschnuppert und war mit einer 1:4-Erfahrung in die brandenburgische Landeshauptstadt angereist.

Bei sonnigem Wetter (was auch sonst bei diesem Jahrhundertsommer) schauten 517 Zuschauer_innen dem DAF*-Spiel zu. Der Termin kollidierte mit Einschulungsfeiern, der Schlössernacht und der Urlaubszeit im Allgemeinen, was vermutlich zu dieser geringen Zuschauerzahl führte.

Ein Novum war, so der Stadionsprecher, dass die Eltern der Spielerinnen vollständig zugegen waren. Das wäre eine wahre Turbine-Familien-Fotogalerie geworden, wenn diese sich neben ihre Töchter auf dem Rasen gruppiert hätten…

Und nicht nur die Eltern, auch die ehemalige Spielerin Viola Odebrecht, schaute interessiert zu und wurde von ihren treuen Fans mit dem damaligen Schlachtruf „Viola, mach uns glücklich!“ lautstark begrüßt.

Vor dem Spiel wurde eine Autogrammstunde veranstaltet, bei der sich die Fans stapelweise mit der saisonalen Grundausstattung versorgten. Auch vor dem Fanshop-Wagen bildete sich eine lange Schlange, denn das limitierte Heimtrikot-Sonderangebot lockte viele Menschen an. Ein Lob gilt nicht nur dieser Aktion, sondern auch dem neuen Fanschal, der mit einem begeisterndem „Frauen-Power“-Design aufwartete.

Fanclub-Blumen für die Neulinge

Kurz vor Spielbeginn wurde dann der gesamte Turbine-Kader ausführlich vorgestellt. Drei der vier Neulinge: Rieke Dieckmann, Lena Petermann und Karoline Smidt Nielsen wurden offiziell begrüßt und vom Fanclub mit blau-weißen-Rosensträußen willkommen geheißen. Der vierte Neuling, Luca Maria Graf, war leider wegen des U20-WM-Aus verhindert.

Das Spiel selbst war keines auf Augenhöhe, 90 Minuten wurde in einer Hälfte gespielt.Turbine war für die Amerikanerinnen mehr als eine Hausnummer zu groß. Nach einem Halbzeitstand von 4:0 erhöhten die Turbinen nach einer umfangreicheren Auswechslung auf ein dickes 16:0. Als sehr erfolgreiche Torschützinnen zeigten sich Huth, Ehegötz und Prasnikar, aber auch Schmidtis Flugkopfball-Tor wurde frenetisch gefeiert. Die Fans kamen mit ihren Torubel-Gesangsritualen manchmal kaum hinterher, sodass ein Fan die Spielerinnen spontan bat, dass sie ihren Fans doch bitte mal eine Atempause gönnen sollten.

Endstand

Nach dem einen oder anderen Tor hielten die amerikanischen Spielerinnen kurz inne und bildeten einen Sprech-Motivations-Kreis, dessen Ausbeute aber im märkischen Sand versackte. Der Klassenunterschied war einfach zu gravierend. Und Turbine hätte ohne die gegnerische Torwortfrau mit 25:0 siegen können – und mit der Verwertung eigener Torchancen einen gefühlten 40:0-Sieg einfahren können.

So war es ein unterhaltsamer, sommerlicher Nachmittagsspaß für alle Turbinefans – am geliebten Ort des Geschehens – im Karli.

 

* Deutsch-Amerikanische Freundschaft

 

Text: Susanne Lepke

Fotos: Susanne Lepke, Saskia Nafe

Stehkreis-Methode nach Gegentor

aus dem Block D heraus




Geplante Testspiele zur Saisonvorbereitung 2018/19

Fan-Trikot

1.FFC Turbine Potsdam vs. Gornik Leczna

Wann: Sonntag, 22.07.2018, 14.00 Uhr
Wo: SV Friedrichsthal e.V. Friedrichsthaler Chaussee 65 in 16515 Oranienburg

 

SV Dallgow 47 e.V (Männer) vs. 1.FFC Turbine Potsdam

Wann: Samstag, 28.07.2018, 14.00 Uhr
Wo: Charlottenstraße 1-3 in 14624 Dallgow-Döberitz

 

St. Pölten (weibl.) : 1.FFC Turbine Potsdam

Wann: Freitag, 10.08.2018, 17.00 Uhr
Wo: SV Union Haus im Ennstal, Österreich

 

SV Rottenmann : 1.FFC Turbine Potsdam

Wann: Sonntag, 12.08.2018, 16.00 oder 17.00 Uhr
Wo: SV Union Haus im Ennstal, Österreich

 

1.FFC Turbine Potsdam vs. Johns Hopkins University (Baltimore, USA)

Wann: Samstag, 18.08.2018, 15.00 Uhr
Wo: Karl-Liebknecht-Stadion, Potsdam-Babelsberg

1.FFC Turbine Potsdam vs. SV Blau-Weiß Damsdorf

Wann: Mittwoch, 22.08.2018, 18.30 Uhr
Wo: Damsdorf

1.FFC Turbine Potsdam vs. AC Sparta Prag

Wann: Samstag, 25.08.2018, Anstoßzeit: 17.00 Uhr
Wo: Friesenstadion Sangerhausen, Kyffhäuser Straße 14 in 06526 Sangerhausen

 




eine kleine Randnotiz…..

Vom Saisonausklang im Karli von Micha

Über das Halbfinale unserer U17-Mädels gegen den „Eff-Zee“ ist bestimmt genug geschrieben worden. Es war gegen einen Gegner auf Augenhöhe dann eben Pech, so zu verlieren. Mehr brauch ich von meinem Senf nicht dazugeben. Ich nutzte aber die Gelegenheit, den Kölner Mädels viel Erfolg zu wünschen. Ja, die besten Fans der Liga können auch in Würde verlieren ! Na, und da es für den „Eff-Zee“ im Finale gegen Wolfsburg ging, war ich bestimmt nicht der Einzige, der ihnen die Daumen drückte. Nach einer Saison mit zwei Abstiegen täte es dem Maskottchen „Hennes VIII.“ bestimmt gut, wieder etwas Sonne über dem Geißbockheim zu haben.
Natürlich freute ich mich über den Sieg unserer Ersten, auch wenn’s ein bisschen gedauert hat. Erfreut war ich auch über das reichhaltige Kuchenangebot an diesem Tag. Man, soviel Kuchen kann ja kein Mensch essen ! Also mein Kuchenbedarf ist für die nächsten Wochen gedeckt. Nun ja, mein Magen war zu 100% gefüllt und mein Portemonnaie um einige Scheine leerer. Aber da war ja noch „Rudi’s“ Klasse. Da ich aber absolut Nichts mehr runterbekam, gab ich ihnen für ihre Klassenfahrt ein Scheinchen so dazu.
Ich hatte heute aber noch was Anderes im Sinn: Fotos machen ! Auf der Mitgliederversammlung konnte Jeder sehen, daß zwischen Lia Wälti und den „Bambinis“ Sara und Maali die Chemie stimmt. Aus sicherer Quelle wusste ich, daß Sara und Maali persönliche Abschiedsgeschenke für Lia gebastelt haben. Da auch Lisa Schmitz gerade für ihre kleinen „Kolleginnen“ ein Herz hat, wollte ich sehen, ob ich dies bezüglich ein paar Fotos machen kann. Ich war mal dabei, als nach einem „zu-Null-Sieg“ im Karli Lisa sofort nach dem Abpfiff hinters Tor ging und die dort wartende Maali abklatschte. Das wäre ein Foto wert gewesen ! Na und dann konnte ich ein Foto schießen, welches mir schon sehr lange im Kopf rumschwirrte: Bernd Schröder mit unseren jüngsten Turbinchen. Als ich auch dieses Foto im Kasten hatte, war ich mit mit und der Welt zufrieden. Aber schaut euch die Foto’s selbst an !


Wo die Große ist, will die Kleine auch hin.
C2-Keeperin Anna (ab Herbst Sportschule)
und Bambini-Keeperin Maali


Lia, nicht mit fremden Federn, sondern
mit ihrem „größten“ Fan Sara


Turbine’s jüngste und „älteste“
Keeperin – Maali und ihr Idol Lisa


„Uns Bernd“ mit den Bambinis Maali und Elaine
oder: „eine alte Turbine-Eiche mit ihren jungen Trieben“




Sei nicht traurig, Pots-dammm! Turbine – SC Sand am 03.06.18

Spielbericht zur AFBL-Partie: Turbine Potsdam gegen den SC Sand am 03.06.2018

 

Tränenreich ging es am vergangenen Sonntag im „Karli“ zu. Erst weinte die U17 und später beweinten Menschen Abschiede. Nähern wir uns jedoch dem „Tal der Tränen“ schrittweise.

Engagiertes Coaching (Foto: SL)

Das „Vor-Spiel“: U 17- Halbfinal-Rückspiel gegen den FC Köln

Am letzten Spieltag der Saison 2017/18 wurde doppelt so viel Fußball gespielt wie sonst. Bevor der FC Sand zur Sonntagnachmittags-Kaffeezeit im „Karli“ begrüßt wurde, stand der Stadionrasen für das U17-Halbfinal-Rückspiel Turbine Potsdam gegen den FC Köln an. Besonders auffällig und bewundernswert zeigte sich hier übrigens die Kölner Trainerin, die mit einer fulminanten, überbordenden Körpersprache die Mannschaft vorantrieb und die Bedeutung des Spiels ganz klar einzuordnen wusste.

Der Fanclub, der gewöhnlich den Vormittag des letzten Spieltages für einen gemeinsamen Ausflug mit einer Nachwuchsmannschaft nutzt, nahm nach der Ankündigung dieses „Vor-Spiels“ sofort von der Tradition Abstand und war sich einig, früher ins Stadion kommen zu wollen, um den Turbine-Nachwuchs lautstark zu unterstützen. Für die jungen Mädels bot sich demzufolge eine ungewohnte, aber sicher hochmotivierende Stadionkulisse.

Das Hinspiel eine Woche zuvor war 2:2 ausgegangen – und auch hier stand es nach 80 Minuten, was in dieser Altersklasse den Schlusspfiff bedeutet, 1:1. Also folgte (ohne Nachspielzeit) ein Elfmeterschießen, was grundsätzlich immer Spielspannung und Nerv-Glück bedeutet.  Und hierbei kommt die erste Träne ins Spiel, denn die stadionunerfahrenen Nerven versagten beim Turbine-Nachwuchs. Das Rückspiel ging somit verloren, die Trauer war groß, der Kölner Jubel sichtbar und gut zu hören. Wäre der Rasen keine gut geebnete Fläche, hätte der Turbine-Nachwuchs mehrere Pfützen hinterlassen. Aber den jungen Kickerinnen stehen alle Türen und Stadiontore offen, auch wenn zuerst einmal die gesamte Welt zusammenbricht.

Zwischen den beiden Spielen

Zwischen dem einen und dem anderen Spiel gab es sehr viel Kuchen zu essen, denn im Eingangsbereich fand ein regelrechter Kuchen-Battle statt. Zum einen lud Rudis eigene Klasse 10A zum Kuchenessen ein. Die Schüler_innen nutzten die Stadionkulisse, um für ihre Abschlussfeier zu sammeln. Zum anderen versuchten die Eltern des Turbine-Nachwuchses unter den Fittichen der Nachwuchstrainerin Bettina Stoof, ihren Kuchen gegen eine Spende anzubieten, um die Nachwuchsarbeit fördern zu können. Das Überangebot erbrachte nicht den erwarteten Erfolg, aber Kleinvieh macht auch Mist. Tränen flossen hierbei aber nicht.

 

Abschiedstränen

Kurz vor 14 Uhr liefen dann beide Mannschaften der 1. Bundesliga auf. Eine große Zeremonie bahnte sich an, denn es galt, fünf Spielerinnen zu verabschieden, darunter auch die Kapitänin und ein Turbine-Urgestein. Bereits im Spielertunnel kullerten die ersten Tränen über die Kapitänswange.

Folgende Spielerinnen wurden verabschiedet:

Fanclub-Geschenk an Tabi (Foto:Saskia) (Foto:Saskia)

Tabea Kemme, die vereinstreue Stamm- und Nationalspielerin, derzeit verletzt, die nach 4383 Tagen Vereinszugehörigkeit den Verein in Richtung Arsenal London verlässt.

Lia Wälti, die Kapitänin, Schweizer Nationsspielerin und Stammspielerin über fünf Jahre, die große Dankbarkeit an alle Anwesenden sendete und ebenfalls nach London aufbricht.

Eseosa Aigbogun, eine weitere Schweizerin, die zwei Jahre für Turbine kickte und immer quirlig über die Seite nach vorne lief, aber vor dem Torgehäuse zu oft zu viel Respekt hatte. In welche Richtung sie demnächst läuft, ist derzeit noch ungewiss.

Marina Georgieva, Österreicherin, die ein Jahr lang für Turbine kickte und nun zum aktuellen Tagesgast FC Sand wechselt. Übrigens ließ sie wissen, dass es von Sand aus noch eine halbe Stunde weiter nach Hause ist als von Potsdam aus– unglaublich! Der Fanclub hat ihr versprochen, in Sand für sie zu jubeln.

Laura Lindner, aus dem eigenen Nachwuchs stammend, die nun in die zweite Mannschaft zurückkehrt und somit gar nicht so richtig geht.

Die fünf Spielerinnen wurden vor dem Anpfiff vom Vorstand mit Sekt und gerahmten Trikots verabschiedet. Der Fanclub „Turbinefans“ reihte sich auf kreativ Art und Weise in die Dankesgemeinde ein und überreichte neben den mittlerweile traditionell sonderangefertigten blau-weißen Rosensträußen auch einige XXL-Foto-Collagen: Diese Unikate werden in  mühevoller und zeitintensiver Kleinarbeit jedes Mal vom Fanclubmitglied Marina Hartmann gebastelt und werden sicherlich einen Ehrenplatz in den heimischen vier Wänden erhalten. Als Schmankerl überreichte der Fanclub nalle Spielerinnen, die 5 Jahre und länger dem Verein zugehörig waren ein Saisontrikot, das auf dem Rücken die Anzahl der Vereinstage anzeigte. Danke hier an die Ideengeberin und Strichlisten-Erstellerin: Mini sowie an Dagi und den Fanshop, welche die praktische Umsetzung möglich machten.

So ein hübsches Trikot! (Foto: SL)

Dass sich Tabi sofort dieses Trikot-Geschenk überstreifte und die nächsten Stunden mit der Zahl 4383 durchs Stadion und drumherum lief, zeugte von ihrer Freude übers Geschenk und der Wertschätzung gegenüber den Fans.

Auch die Choreo im Fanblock D, die von den beiden Fans Caro und Mini erdacht, produziert und organisiert wurde, war eine Augenweide. Herzlichen Dank den beiden für Idee und Engagement!

 

Das letzte Spiel der Saison 2017/18 – gegen den SC Sand

Nun noch ein paar Worte zum Spiel, das eher eine Nebensache darstellte, denn es ging wiederholt um ein dickes, fettes Nichts. Der 4. Tabellenplatz war bereits einen Spieltag zuvor sicher nach vorn und hinten einbetoniert worden. Es galt nun, ein schönes Fußballfest zu feiern. Die Sonne, die sich vormittags gar nicht gezeigt hatte, kroch hinterm dem „Waschküchen“-Himmel hervor und spielte eifrig mit.

Die Abschiedszeremonie vor Spielbeginn zeigte Wirkung: Völlig von Sinnen, emotional umdisponiert, klingelte es bereits in der 3.Minute in Lisa Schmitz‘ Tor. Leider. Gedankenverloren.

Danach trocknete der laue Sommerwind  die Tränen und es ging mit der Kapitänin an Bord volle Kraft voraus! Potsdam gewann die Überlegenheit und Nina Ehegötz kitzelte einen Elfmeter heraus. Feli Rauch versenkte diesen eiskalt im Netz – Ausgleichstor! Die Blockfahne wurde im Fanblock eilig entrollt und ein 1.600 stimmstarker Chor sang das enthusiastisches „Olé“.

Anschließend plätscherte die Partie so dahin, wobei man Lia Wälti anmerkte, dass sie unbedingt ein Abschiedstor erzielen wollte. Die Chance war da, neben ungezählten anderen…, aber der Siegtreffer ließ auf sich warten. Erst in der 81. Minute machte Rahel Kiwic das Ding klar. Und Lara Prašnikar bestärkte sie zwei Minuten später darin. Mit 3:1 ging das Spiel wohlverdient und klar aus.

Ciao, ihr beiden! (Foto: SL)

Ein emotionaler Moment – um noch einmal auf das Tal der Tränen zurückzukommen – war die Auswechslung von Lia Wälti kurz vor Spielende. Zeitlupenartig verabschiedete sie sich von allen Spielerinnen und anschließend von den Fans. Merci vielmals, liebe Lia!

Autogrammstunde beim Fanfest (Foto: SL)

Im Anschluss an diese Begegnung wurde auf dem Platz neben dem „Karli“ ein kleines Fanfest, initiiert von der Allianz und AOK, gefeiert. Drei Hüpfburgen stellten die eigene Entscheidungsfähigkeit auf die Probe (Spaß aus Erwachsenensicht). Diesmal schlossen der Getränkewagen und Holzkohlegrill nicht mit Beginn des Festes – und die Autogrammjäger-Schlange war diesmal doppelt so lang wie beim letzten Mal.

Der herzliche Wortschwall und die Abschieds-Drückereien nahmen kein Ende und werden somit die fußballfreie Zeit überbrücken.

Allen einen schönen Sommer, den Spielerinnen und dem Team dahinter eine genussvolle, erholsame Zeit und den „auswandernden“ Spielerinnen breite Spazierwege mit nettem Weg-Dekor.

Der Fanclub feiert am 7. Juli sein Sommerfest und verabschiedet sich somit zeitverzögert in die Sommerpause.

Allen Turbine-Wohlgesonnenen eine gute Zeit und Dankeschön für euer herzensgutes Engagement!

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Text: Susanne Lepke

Fotos: Saskia und Susanne Lepke und eine unbekannte Fotografin > uF:-))