Turbinefans helfen beim Aufbau für den Turbine-Hallencup mit

Aktivisten der ersten Stunde (VIP-Raum einrichten)

Es werden von Jahr zu Jahr mehr fleißige Fan-Hände, die beim Aufbau für den Internationalen Turbine-Hallencup (https://www.turbine-potsdam.de/6-internationaler-aok-turbine-hallencup/) mithelfen. So auch in diesem Jahr, als es galt, am späten Vorvorabend (Donnerstag) den VIP-Raum mit Bodenbelag vorzubereiten.
Auch am Folgetag versammelten sich ca. 15 Fans, um von 13.00 – 22 Uhr aus der roten MBS-Arena eine grüne AOK-Spielstätte zu machen. Der Kunstrasen wurde ausgelegt, die Banden aufgestellt und festgeschraubt und nebenbei der Liveticker zum parallel stattfindenden Freundschaftsspiel zwischen dem polnischem Gastverein Gornik Leczna und Turbine Potsdam bruchstückhaft per Liveticker verfolgt. Auch wurde in der VIP-Lounge der selbstgebackene Käsekuchen von Beatrice Martens vertilgt und später Grünzeug-Wraps .
Der goldene Abschluss des Arbeitseinsatzes stellt dann die spielerische Erprobung des Fußballrasens durch die Turbinefans selbst dar, die sich kurzerhand einen Ball schnappten und nach kurzer Zeit luftschnappend vom Platz wankten und ein Sauerstoffzelt forderten.

Für den Abbau am Sonntag nach dem Turnierende sind wieder fleißige Hände gefragt. Wer macht mit?

Text: Susanne Lepke
Fotos: Felix Adamczik, Beatrice Martens, Susanne Lepke




Kuddelmuddel, medaillen und pokale

Futsal-Kreismeisterschaft der E-Juniorinnen am 14.1.2018 in Lehnin

von Micha

Es war Alles angerichtet: die Teilnehmer und der Spielplan standen fest und der Austragungsort Emsterlandhalle in Lehnin hat schon etliche Erfolge unserer Turbinchen gesehen. Dann sagte Union Fürstenwalde ab. Die Staffelleiterin und Ex-Turbine Ulrike Wagner bat nun Turbine mit einer zweiten Mannschaft anzutreten, um nicht den Spielplan über den Haufen werfen zu müssen. Da dies in der Spielordnung aber nicht vorgesehen ist, spielte dieses Team als Turbine E3 außer Konkurrenz, da Turbine ja bereits mit der E2 vertreten war. So hätte wenigstens der Spielplan aufrecht gehalten werden können. Hätte ! …..denn die FSG Falkensee war bis Turnierbeginn nicht vor Ort erschienen und hatte sich bis dahin auch nicht gemeldet. Was also tun ? Die Spiele der FSG fielen weg und wurden für die jeweiligen Gegner als 2:0-Sieg gewertet. Außerdem wurde die Spielzeit von 1×10 auf 1×12 Minuten ausgedehnt. Na, und zu allem Überfluß ließ DJ Edison seine Aufzeichnungen in Lehnin liegen. Wir hatten uns im Vorfeld geeinigt, daß er über die E3 ich über die E2 berichte. So muß ich es eben allein versuchen, obwohl mir zur E3 die statistischen Details fehlen. Also frisch auf ans Werk !

Nachdem der RSV Eintracht das Turnier mit einem 3:0-Sieg gegen den Storkower SC eröffnete, war unsere E3 (wie gesagt: außer Konkurrenz) gegen den BSC Preussen 07 dran. Hier gab es ein Wiedersehen mit einer lieben „alten“ Bekannten: Piroschka „Piri“ Wolff. Zu Saisonbeginn trug sie noch das Turbinetrikot, wechselte aber aus Zeitgründen zu den Preussen, weil dieser Verein näher zu ihrem Heimatort Rangsdorf liegt. Für die Preussen ging’s in diesem Spiel darum, ins Turnier zu kommen, wie es auch für die anderen Gegner der E3 darauf ankam, auf Betriebstemperatur zu bleiben. Da die Ergebnisse nicht gewertet wurden, konnten diese Teams ohne Druck befreit aufspielen. Unsere E3-Mädels hatten ja auch keinen Druck und so liefen sie heute zur Hochform auf und man konnte ihnen den Spaß ansehen. Nach 12 Minuten stand für unsere E3-Turbinchen gegen den BSC Preussen ein 1:0-Sieg zu Buche. Da das nächste geplante Spiel (der FSG Falkensee) wegfiel und der BSC gegen unsere E2-Turbinchen gleich wieder ran sollte, gab’s ’ne Pause. Aber dann galt es und die erste Chance hatte der BSC, aber Fine war auf dem Posten. Es wurde, wie auch die anderen Spiele der E2, ein Spiel der verpassten Gelegenheiten. Mir fiel auch auf, daß im gesamten Turnierverlauf die eine oder andere Spielerin Probleme mit dem Futsal-Ball hatte. Er hat eben ganz andere Eigenschaften. So verzog Nele nach Lucie-Ecke und bei einem Schuss aus der Drehung. Aber die Preussinnen hielten auch dagegen. Dann in der 7. Minute ging Nele über links. Ihren Schuß konnte die Keeperin nicht festhalten und Leni staubte ab – 1:0. Da das Ergebnis trotz allen Hin und Her Bestand hatte, verließ auch unsere E2 gegen den BSC Preussen das Parkett als 1:0-Sieger. Anschließend war unsere E3 gegen den Storkower SC dran. Hier drehten unsere Mädels voll auf und wussten zu begeistern. Am Ende stand ein 4:1-Sieg zu Buche und das „zu 1“ sollte das einzige Gegentor bleiben.
Nach kurzer Pause war die E3 erneut dran, diesmal gegen den RSV Eintracht. Auch dieses Spiel wurde von unseren Turbinchen überlegen geführt und am Ende hieß es 3:0 für unsere Mädels. Im anschließenden Spiel gegen den Storkower SC hätte sich unsere E2 mit einem Sieg etwas absetzen können. Hätte ! Zunächst war es ein Kampfspiel. Aber mit zunehmender Spieldauer gewannen unsere Turbinchen immer mehr die Oberhand. Aber was ließen sie an Chancen liegen ! Die dickste hatte Nele, die freistehend sich die Ecke aussuchen konnte, aber nach links abspielte….. So blieb’s beim 0:0. Aber kann oder soll man den Mädels jetzt einen Vorwurf machen ? Es sind noch Kinder zwischen 8 und 11 Jahren. Da passieren solche Dinge.
Nachdem der Storkower SC gegen den BSC Preussen mit 0:1 den Kürzeren zog, galt es für unsere E2 gegen den RSV. Ein Sieg für die Turbinchen und sie sind Meister. Dies galt für den RSV zu 80% mindestens genauso. So wurde es ein packendes Spiel, bei dem sich beide Teams im Auslassen von Chancen fast überboten. Da kam es auf die Abwehrreihen an. In der 11. Minute gelang es dem RSV dann doch, unsere Abwehr zu überwinden und 1:0 in Führung zu gehen. Mano ! Dann kam auch noch Pech hinzu, als in der Schlußminute Melina einen Freistoß trat, Nele den Ball annahm und aus der Drehung – nur den Pfosten traf. So war der Drops gelutscht.
Nach einer erneuten Pause gab’s dann das fällige „Wir gegen Uns“ – Spiel. Da auch dieses Spiel nicht in die Wertung kam, ging’s für unsere E2 um Nichts mehr und man sah auch, daß hier und da dann doch die Kräfte und die Konzentration nachließen. Die E3 wollte aber ihre weiße Weste wahren und legte nochmal los. Am Ende stand es 4:0 für unsere E3. Das letzte Turnierspiel bestritten der BSC Preussen und der RSV Eintracht. Und hier war nochmal Pfeffer drin: Ein Remis – und der RSV wäre Meister dank des Torverhältnisses. Dies bedeutete demnach für den BSC, zwischen Platz 3 und 1 (bei einem hohen Sieg) war Alles drin. So gaben beide Teams nochmal Alles. Der RSV ging in Führung, aber der BSC kämpfte und konnte ausgleichen. Platz 1 für den BSC war zu diesem Zeitpunkt zwar kaum mehr möglich, aber Platz 2 wäre bei einem Sieg noch drin. Da hatte der RSV aber Was dagegen und gewann dieses Spiel 2:1. Damit holte sich der RSV Eintracht die Kreismeisterschaft vor unseren E2-Turbinchen, dem BSC Preussen und dem Storkower SC. Und unsere E3 ? Sie gewannen alle ihre Spiele und waren heimliche „Meister der Herzen“.

So vergaß Ulrike Wagner bei der Siegerehrung auch nicht, sich zuerst bei unserer E3 vor allem auch für ihre begeisternde Spielweise zu bedanken. Natürlich bekam auch dieses Team Erinnerungsmedaillen. Na ja, sie hatten hier nix zu verlieren und so war ihnen der Spaß am Spiel deutlich anzusehen.
Auch unsere E2-Turbinchen waren mit sich und der Welt zufrieden und so bleibt als Fazit: ein spannendes Turnier mit tollen Leistungen, bei dem es sich lohnte, dabei zu sein. Aber Glückwunsch an den Meister RSV Eintracht und natürlich auch an unsere beiden Turbineteams sowie dem BSC Preussen und dem Storkower SC.


Fertigmachen zur Siegerehrung

Vizemeister (E2) dürfen sich nennen: Josephine „Fine“ Schmich (TW), Lucie Bulir, Henriette „Henni“ Knabe, Johanna Böning, Nele Riesler, Melina Murawski, Leni Niemann, Nina Thoma sowie Trainer Jens Pichotta.


Unsere Vizemeister

Die weiße Weste bewahrten sich (E3): Celine Bunde (TW), Nicky Rohloff, Lara Köcer, Emma Schudek, Friederike „Fritzi“ Knabe, Ellena „Elli“ Frieden, Aimie Appel sowie Trainerin Bettina Stoof.


„Käpt’n“ Elli und ihre „Unschlagbaren“


Der obligatorische Kreis


„Ooh, guck mal ’ne Medaille“


Der „Vizekreis“


E2-„Käpt’n“ Lucie mit strahlendem Lächeln und dem Pokal


Unsere junge Garde vereint




Interesse an der Fanbusfahrt nach Frankfurt am 14.03.2018?

Siegreiches Halbfinalspiel im DFB-Pokal am 01.04.2015 in Frankfurt

Das Viertelfinale im DFB-Pokal findet am 14.März in Frankfurt a.M. statt. Die Anstoßzeit ist noch nicht bekannt.

Obwohl der Termin mitten in der Woche liegt, soll ein vollbesetzter Fanbus dorthin rollen. Bus und Fahrer stehen´bereit und die Hotline zum Fanbuskoordinator Hartmut Feike ist freigeschaltet.

Bitte meldet euch unverzüglich bei Hartmut, wenn ihr neben dem Interesse auch noch die Zeit für diese Fanbusreise mitten in der Woche nach Frankfurt habt.

Euer Fanclub Turbinefans e.V.




Weltklasse-Spektakel in Jöllenbeck

Bericht über das 38. „Weltklasse“ – Hallenturnier in Jöllenbeck am 13./14.01.2018

Tortenberge, Mettbrötchen mit extra viel Zwiebeln, weiße bzw. hellblaue Papierbändchen am Handgelenk, ein Meer an roten Organisationsjacken, Schiedsrichter mit Wischmob, ein Kegel-Pokal, ein Hotel namens „Weitblick“, eine Pizza von „da Leo“ sowie Liveticker und Videos über die Grenzen von Jöllenbeck hinweg– das ist Jöllenbeck!

Fanblock mit JC

Ja, sie hat sich wieder gelohnt, die Reise zur Sporthalle der Realschule in Jöllenbeck. Zum 38. Mal, welch langer FF-Atem – Respekt (!), lud das engagierte „Weltklasse“-Frauenturnier-Organisationsteam zum Hallenturnier ein. Mit dabei treue Stammgäste wie der AC Sparta Prag oder auch Turbine Potsdam, der Anlass unserer Reise. Ca. 50 Fans hatten sich privat per Autos oder Deutscher Bahn auf den Weg gemacht, um das 20-jährige „Bühnen-Jubiläum“ von Turbine Potsdam zu feiern. So lange und treu ist der Verein mittlerweile dabei.

Und die „Weltklasse“ sollte mal wieder zur Herzenssache werden

Diesmal war es ein freundliches „Nachbarschaftstreffen“:
• vier deutsche Mannschaften (SGS Essen, 1. FC Köln, Werder Bremen und Turbine Potsdam)
• drei dänische Mannschaften (VSK Aarhus, Fortuna Hjørring und KoldingQ)
• und der tschechische Vertreter AC Sparta Prag.

Werder Bremen

Insgesamt wurden pro Mannschaft sechs Gruppenspiele in zwei Gruppen ausgetragen, die am 1. Turniertag und am Vormittag des 2. Turniertages durchgeführt wurden. Hierbei zeigte das junge Team von Werder Bremen einen grandiosen Auftritt und ging als souveräner Gruppensieger der Gruppe 1 hervor. Selbst am Abend des ersten Turniertages unterstrich dieser norddeutsche Verein seine Spitzenmäßigkeit, indem er auch noch den Pokal beim traditionellen Kegeln aller Mannschaften an sich riss.

Aufstellung vor dem 1. Spiel

Auch unsere „Torbienen“ mit Lisa Schmitz, Inga Schuldt, Anna Gasper, Jennifer Cramer, Marina Georgieva, Elise Kellond-Knight, Gina Chmielinski, Felicitas Rauch, Laura Lindner und Lara Prašnikar zeigten eine fanbegeisternde Vorstellung und holten mit fünf Siegen und einem Unentschieden (gegen Aarhus) den Gruppensieg. Begleitet wurde das Team von Torwarttrainer Dirk Heinrichs und Physio Jessi Viehweger, die sich nicht nur um das gesundheitliche und mentale Wohl der Potsdamer Spielerinnen kümmerte, sondern beherzt auch eine verletzte Kölner Spielerin umsorgte, und als Taxifahrerin des Mannschafts(klein)busses die Torbienen hin- und zurücklenkte.

Erfreulich und den herzlichen Charakter des Turniers unterstreichend war, dass KoldingQ und der 1. FC Köln die Chance „erhielten“, das jeweils letzte Gruppenspiel zu gewinnen, sodass keine Mannschaft punktlos aus der Gruppenphase hervorging. KoldingQ schaffte es als „Spätzünder“ am Ende auch noch auf Platz 6.

Im Halbfinale traf Potsdam dann, wie im Jahr zuvor, auf die SGS Essen. Man kann eine überzeugende Gruppenphase spielen, aber wenn dann in den entscheidenden Spielen der Einbruch kommt, nützt das gar nichts. Somit stand die Revanche für die Niederlage gegen Essen aus dem Vorjahr an. Und jetzt passierte etwas Unglaubliches: Turbine fegte wie ein Sturm über den Hallenboden, spielte im Rauschzustand, die Essener Fangarde verstummte nach der 2.0-Führung, die Turbinefans brüllten sich die Stimme aus dem Leib – und am Ende wurde Essen eiskalt mit einem klaren 4:0 abserviert. Unfassbar krass, adrenalinerzeugend, hochgradig begeisternd!
Unseren Toschützinnen waren: Marina Georgieva (2x), Feli Rauch und Lara Prašnikar – Danke

Eine Stunde später – also nach zwei gekühlten Bieren, einem Mettbrötchen alias „Hackepeterbrötchen“ und einem Sahnetortenstück – folgte dann das Finale gegen unsere Vereinsfreundinnen vom AC Sparta Prag, die die Turbinefans nicht nur aus Jöllenbeck kennen, sondern auch vom heimischen Turbine-Hallencup – und überhaupt schon seit ganz langer Zeit aus der Schröder-Ära.

Zum 7. Mal der 38-jährigen Turniergeschichte stand nun Turbine Potsdam im Finale, viermal am Ende erfolgreich mit einem Pokal bestückt.
Das Kurzzeitgedächtnis aus der Gruppenphase, in der beide Finalisten bereits zweimal gegeneinander gespielt und jeweils Potsdam mit 5:4 und 3:2 knapp als Sieger hervorgegangen war, funktionierte auch noch. Also erwarteten alle Zuschauenden ein spannendes Spiel.

Was dann ganz schnell unspannend wurde…
Das konnten die Turbinefans gar nicht so schnell verdauen, wie es 0:3 gegen sie stand. Es wurde ruhiger in der Halle, denn die Potsdamer Fans erzeugten nun weniger von dem wohlbekannten Lärm. Zum Glück waren die Essener Fans für Prag, sodass es nicht „finsterruhig“ in der Halle wurde.
Immerhin schnellte die Freude empor, als Feli Rauch zum 1:3 einnetzte. Lange konnten die Turbinefans aber diesen Treffer nicht bejubeln, denn die postwendende Antwort folgte gnadenlos – 1:4. War das ärgerlich! Ein bisher begeisternder Turnierverlauf sollte aus Potsdamer Sicht nun in einem Desaster münden. Unglaublich traurig, frustrierend, verstummend…. Na ja, dann schoss Anna Gasper aufs Tor – und es wurde tatsächlich ein Tor – 2:4. Und dann? Die Minuten verrannen, nichts geschah. Hier eine Chance, da eine Chance, großes Raunen – und auch hörbares Aufatmen, wenn tschechische Torschüsse ebenso missglückten.
Noch drei Minuten Spielzeit! Nichts. Dann aber, ungefähr bei 2:30min verbleibender Spielzeit, klinkte sich „KK“ ein und erzielte den Anschlusstreffer – 3:4!
Spielunterbrechung. Anna Gasper hatte sich bei einem Zusammenprall mit der tschechischen Torhüterin verletzt und verließ stark humpelnd, teilweise hüpfend, das Spielfeld. Wie schade, wie groß das Mitgefühl! Hatte sie doch ein grandioses Turnier gespielt. Eine bittere Pille! Hoffentlich ist die Verletzung nicht so schlimm, wie der erste Eindruck denken ließ.

Schöne Geste, Lisa!

Noch eine Spielminute! Selbst die Potsdamer Torhüterin Lisa Schmitz gesellte sich jetzt zu den Feldspielerinnen, alles wurde nach vorn geschmissen. Freistoß in der 20. Sekunde vor Schlusspfiff: Lisa Schmitz bekommt den Ball zugespielt – und…? … versenkt ihn brachial im gegnerischen Tor! Die Halle bebte! Herzrhythmusstörungen aller Art. 10 -9 -8 … die letzten Sekunden wurden fanblockgewaltig heruntergezählt. Die Schlusssirene ertönte. Unentschieden! Neunmeterschießen.

Multifrau Jessi

Klar, wünscht sich jeder Turnierzuschauende mal ein Neunmeterschießen. Aber doch nicht im Finale! Und schon gar nicht, wenn die eigene Mannschaft davon betroffen ist.

Also Augen zu und durch.
Vorweggenommen: Es bedurfte 14 Torschüsse, bevor der Sieger feststehen sollte.

1. Feli Rauch – Bande. Raunen. Fehlstart. Vorteil als Beginnende vertan.
2. Elise Kelond-Knight „KK“ – drin.
3. Marina Georgieva – Pfosten? Prag jubelt. Nein – Stahlknaller! Der Innenpfosten wurde getroffen, bevor der Ball zurückprallte – Tor! Prag beendet den Freudentanz. Weiter geht’s.

4. Jennifer Cramer – gehalten. Stöhnen. Haare raufen.
5. Laura Lindner – gehalten. Raunen. Trauer. Kopfschütteln.
6. Lara Prasnikar – drin. Yeah!
7. Gina Chmielinski – drin. Erdbeben!!

Ein Krimi ohne Ende! Dazu eine souveräne Lisa Schmitz, die den einen oder anderen gegnerischen Schuss hielt. Dieses einmalige, fiebrig-brodelnde Finalerlebnis, das hat der engagierte Veranstalter des „Weltklasse“-Frauenturniers einfach nur verdient. Bitteschön – und Danke!

Manch ein Potsdamer Fan fühlte sich bei dieser Spannung und diesen Emotionen an das Elfmeterschießen von Getafe, als in Madrid 2010 unglaublicher Weise doch noch der CL-Sieg gelang, erinnert.

Nach 2010 durfte nun Turbine Potsdam wieder den Pokal entgegennehmen. 2010 war auch der CL-Sieg. Jetzt kommt Logik ins Spiel, was den kommende Rückrunde der Bundesliga betrifft;-)

Auf Händen getragen

Lisa Schmitz wurde von ihren Mitspielerinnen spontan auf Händen getragen – und bei der Siegerehrung auch noch als beste Torwartfrau geehrt. Am Rande bemerkt: Das Voting hierfür erfolgte weit vor dem Finalspiel. Eine lustige Beobachtung war auch, dass die Potsdamer Fans die Ansage des Hallensprechers spontan beendeten: Hallensprecher: „Beste Torwartfrau des Turniers mit der Nr. 1 wurde…“ Die Turbinefans ins Wort fallend: „…Lisaaa Schmitz!“

Als „Beste Spielerin“ und gleichzeitig auch „Torschützenkönigin“ wurde Lea Schüller von der SGS Essen geehrt. Auch dazu herzliche Mitfreude und Gratulation!

Die einhellige Meinung war, dass Turbine Potsdam den Turniersieg verdient gewonnen hätte und nach acht Jahren auch mal wieder dran gewesen wäre. Einleuchtend, wenn man die überzeugende Gruppenphase mit zwei Siegen gegen den Finalisten im direkten Vergleich und das vom Hallenboden hinwegfegende Halbfinalspiel gegen Essen betrachtet.

Aber auch Sparta Prag hätten die Fans den Sieg gegönnt, denn sie durften als treuer Stammkunde des Turniers noch nie diesen Genuss erfahren. Vielleicht klappt das in zwei Wochen beim Internationalen Turbine-Hallencup am 28./29. Januar? Turbine Potsdam muss doch nicht seinen eigenen Pokal verteidigen – oder?

Verletzte Anna Gasper

Alles Gute für Anna Gasper! Hätte doch manch ein Turbinefan auf den Turniersieg verzichtet, um die Verletzung rückgängig zu machen.
Dank an das Organisationsteam incl. der „Flaschenöffner“, Tortenbäcker, Brötchenschmierer, Hallenein- und ausräumer, Livetickerer usw.!
Dank an unser alljährliches Lieblingsrestaurant „Pizzeria Da Leo“, deren Inhaber uns knutschend und umarmend begrüßten, einen „Turbine-Saal“ reservierten und uns kulinarisch lecker umsorgten.

Dank an unser Lieblingshotel „Weitblick“, deren Calauer Inhaberin nicht nur für „Weltklasse“-Zimmer und schmackhaftes Frühstück mit handgemixtem Rührei sorgte, sondern auch ganz nett das Gästebuch mit aktuellen Zeitungsartikeln vom Turnier beklebte.

Wir kommen wieder – in zweitausendneunzehn!

Und wir laden alle FF-Fans ein, auch mal zum „Internationalen Turbine-Hallencup“ Ende Januar nach Potsdam in die MBS-Arena zu kommen. Eine andere, aber auch ganz besondere Aura und Stimmung, die man wenigstens einmal in seinem Frauenfußballleben erfahren haben muss!
Links:
Liveticker, Fotogalerie und Videos von fupa.net: https://www.fupa.net/berichte/sgs-essen-weltklasse-2018-ueberall-glueckliche-gesichter-1071783.html
Homepage des Veranstalters: http://www.frauenturnier.com/

Text: Susanne Lepke
Fotos: Felix Adamczik, Susanne Lepke, Katrin Jarmer




Spielbericht FC Sand gegen Turbine Potsdam am 17.12.2017

Als ich mir die Unmenge von Fans vor Anpfiff im Sander Orsay-Stadion betrachtet habe, waren mir nur drei Personen namentlich bekannt: Dexy, Otto und Lutz. Stillschweigend, ohne Diskussion unter den Dreien, war deshalb schon klar, dass Lutz für die warmen Worte – bei gar nicht so eisigen Temperaturen – zuständig sein wird.
Hier also sein Erlebnisbericht vom letzten Spiel der Hinrunde in der Saison 2017/18:

Die Tour umfasste vom Bett bis ins Bett genau den Zeitraum vom Sonnabend,16.Dezember (3:00 MEZ) bis Montag 18. Dezember (1:10 MEZ). Das hört sich viel an, war aber gar nicht so dramatisch, denn dazu gehörte eine Übernachtung im „Rammersweier Hof“ in Offenburg und außerdem ist alles, was mit Turbine zu tun hat, keine Last für mich, sondern steht unter dem Motto: Wenn möglich, alle Turbine-Pflichtspiele der Saison zu besuchen. Neben der Tatsache, dass Sand stets ohne Fanbus individuell bespaßt werden muss, kam noch die Wetterunsicherheit hinzu.
Ich hatte mir ein Limit gesetzt: Wenn ich bis Freitag, 22:00 Uhr, nichts höre, wird gefahren, auch weil dann für Hinfahrt und Hotel keine Stornierung mehr möglich war. Ich habe noch ganz schön gezittert, denn bis dahin kamen Absagen aus Jena und Essen in meine Wohnung geschneit (toller Wortwitz für diese Jahreszeit).

Die Fahrerei ist schnell erzählt. Am Berliner Hauptbahnhof habe ich oben erwähnten Otto getroffen, von dem ich zwar wusste, er wird auch in Sand sein, aber nicht, dass er die gleiche Reiseroute hat wie ich. Hinzu ca. 20 Minuten Verspätung und auf der Rücktour dann etwa das Doppelte. Wer dazu noch weitere Details braucht, dem erzähle ich gern mehr – auch unter vier Augen – vielleicht beim Hallen-Turnier in der MBS – Arena. Weiteres würde den Rahmen dieses Berichtes sprengen.

Nach einem guten Hotel-Frühstück ging es dann in Dexys Auto zum, nach seiner Aussage 13 km entfernte Bundesliga-Stadion des SC Sand. Für mich war es seit dem Aufstieg der Badenerinnen mein dritter Besuch dort und ich war immer sehr angetan von der freundlichen Atmosphäre vor Ort, was ich auch noch einmal in einer E-Mail an Geschäftsführerin Claudia van Lanken (Ende 90 sogar kurzzeitig Nationaltorfrau) zu Ausdruck bringen werde.
Das leidige Thema Programme hat sich schnell erledigt, denn die freundliche Dame an der Kasse sicherte mir zehn Programme zu, die ich dann auch tatsächlich bekommen habe. Mit denen nach dem Spiel auf den Sitzplätzen gefundenen hatte ich dann knapp fünfzehn Stück.
Nun aber endlich zum Wichtigsten, denn der Hauptgrund meiner Anwesenheit war natürlich nicht das Einsacken von Unmengen Programmen.

Für bereits frühere Sand-Besucher noch eine Bemerkung: Auf der Hintertorseite am Eingang gibt es jetzt eine riesige Anzeigetafel. Das ist so ein großes Gerät, das hätte im Karli überhaupt gar keinen Platz, total beeindruckend! Was aber noch viel spektakulärer war: Es wurde neben Aufstellungen, Ein- und Auswechslungen, Spielstand und -zeit auch das Eckballverhältnis angezeigt. Leider hatten sich die Veranwortlichen mit dem Ding in der zweiten Halbzeit etwas übernommen, denn da kam es zu mehreren längeren Farb- und Totalausfällen.
Was bereits in Bielefeld Lia beim Aufwärmen passierte, war hier bei nun bei Tori der Fall, denn trotz ihrer Meldung in der Startaufstellung, war sie nicht spielfähig. Für sie kam Anna hinein, die Tori aber zu keinem Zeitpunkt ersetzen konnte. Ihre Dynamik aus den letzten Partien hat sichtlich gefehlt. Vielleicht hätte Turbine dann nicht so lange zittern müssen, denn speziell nach dem Anschlusstreffer durch Nina Burger wurde es noch einmal eine turbulente Schlussphase. Aber insgesamt würde ich den Auswärtssieg als verdient bezeichnen. Es war wieder die mangelnde Chancenverwertung, die bis in die Nachspielzeit immer noch die Möglichkeit für Sand zum Unentschieden bot. Da stimmt voll die Einschätzung unseres Cheftrainers auf Seite 5 des Programms „Sandsturm“: „Mit dem SC Sand treffen wir auf einen Gegner, der seit Jahren sehr unangenehm zu spielen ist. Wir hoffen, dass wir unseren positiven Trend der letzten Wochen fortsetzen können und wollen das Jahr 2017 unbedingt mit einem Sieg abschließen.“ Schön, dass auch der zweite Satz von Rudis Aussage so eingetroffen ist. Wenn auch ähnlich knapp wie in der letzten Saison, als es ein 1:0 durch Ullas späten Treffer gab.

Zu den äußeren Bedingungen lässt sich sagen, dass der Rasen für diese Jahreszeit in erstaunlich gutem Zustand war, der für ein ansehnliches Spiel auf beiden Seiten sorgte.
Wie man immer so schön sagt, das 1:0 durch Sarah Zadrazil kurz vor der Pause fiel natürlich zu einem psychologisch günstigen Zeitpunkt. Größerere Aufregung erzeugte dann der Elfmeter in der zweiten Halbzeit. Das Foul an Svenja Huth passierte genau an der rechten Strafraumlinie und vor meiner Nase. Wie heißt es in der Fachsprache: ein Kann-Elfmeter, den pfeift nicht jeder. Aber wenn ich daran denke, wie oft Turbine besch… wurde. Dieses Mal war das Glück auf unserer Seite. Den Strafstoss verwandelte meine neue Lieblingsspielerin Rahel Kiwic, bei der ich nach dem Spiel im Gespräch mit ihrer Mutter kein Wort verstanden habe.
Unverständlich waren wieder die Auswechslungen. Gina Chmelinski, die sich wie schon in den letzten Spielen in jeden Zweikampf hineingehauen hatte und zu den Besten gehörte, nahm Rudi heraus, während Feli Rauch sowie Nina Ehegötz wie so oft in letzter Zeit keine Belebung darstellten. Laura Lindner hätte mal eine größere Chance verdient, als erst in der Schlussminute eingewechselt zu werden, um zu zeigen, ob sie eine Alternative ist.
Wenn diese Kleinigkeiten sich noch zum Guten wenden, dann ist in der Rückrunde noch einiges möglich in Richtung CL.

Drei Sachen möchte ich noch zum Schluss loswerden. Wie ich aus der Fachpresse entnehmen konnte, durften unsere Akteurinnen mit den Nummern 6 und 16 gleich von Sand aus in den Weihnachts- bzw. Jahresendurlaub nach Australien und in die Schweiz fahren. Damit blieb ihnen die achtstündige Busrückfahrt nach Potsdam erspart.

Wenn ich sehe, wen ich alles getroffen habe in den diversen Zügen auf der Hin- und Rückfahrt: Werder-, Wolfsburg-, Eintracht-, Schalke-, Freiburg-Fans, dann muss ich sagen, dass sie alle einen riesigen Wirtschaftsfaktor darstellen. Egal, ob Bahn- oder wie bei Turbine Busfahrer: Sie alle brauchen Fahrkarten, Verpflegung und wie ich nach Sand ein Hotel, so kann man sich vorstellen, was da die jeweilige Branche für Umsätze macht. Und es gibt neben dem Fußball noch Hand-, Volleyball, Eishockey, bei denen es ähnlich ist.

Das Stadion in Jena wird genau so wie das Karli von zwei unterschiedlichen Vereinen belegt. Während das USV-Spiel am Sonntag sehr früh abgesagt wurde, wurde alles getan, dass der FCCZ am Tag vorher gegen Wiesbaden spielen konnte. Ich kenne zwar keine Details. Aber das zeigt, welche Wertschätzung der Frauenfußball genießt – gar keine.

So bleibt mir noch, allen (ob Fans, Spielerinnen, Trainer-Team etc.), die diese Zeilen lesen, eine tolle Zeit zum Jahresende zu wünschen und auf erfolgreiche letzte elf Bundesliga-Spiele zu hoffen.

Text: Lutz Noeske
Fotos: Susanne Lepke (vom März 2017)




Es begab sich zu der Zeit… Weihnachten in der Turbine-Familie

Knisternde Stille, eine Turbine-Weihnachtsgeschichte wird erzählt, die von Hirsch Heinrich und dem Rentier Rudi mit der roten Nase handelt, doch plötzlich schießt Tabea Kemme von ihrem Platz hoch und zeigt eine Torjubel-Geste. Insgesamt fallen in „Krissels Partyhaus“ zu Potsdam innerhalb von 10 Minuten um die 25 Tore! Sensationell! Denn sobald eine Spielerin ihren in der Weihnachtsgeschichte eingepackten Nachnamen heraushörte, sollte sie von ihrem Stuhl aufspringen und torfrenetisch herumtanzen.

Doch dann springt die Partytür auf und die 80-jährige Rosi sowie vier weitere lustige Gesellen des älteren Semesters stürmen mit ihren Rollatoren die Tanzfläche, Rock’n’Roll ist angesagt.

Und ein Pokal- und Geschenke-Berg türmte und entleerte sich.

Was sich hier am Abend des 10.Dezember 2017 abends in Potsdam-Babelsberg abspielte, wäre eine Notiz in den Lokalnachrichten der örtlichen Zeitung wert gewesen. Der gesamte Kader der 1. Bundesliga-Mannschaft von Turbine Potsdam hatte es sich auch in diesem Jahr nicht nehmen lassen, der Einladung des Fanclubs „Turbinefans“ zu folgen, um ein herzlich-munteres Adventsmiteinander von Fans und Spielerinnen zu feiern.

Warm war’s, nein, kochend heiß – im Saal und im Herzen. Nach dem Kälte-Test im „Karli“ mit einem hübschen 2:0-Sieg gegen Hoffenheim sollte der nächste Höhepunkt an diesem zweiten Advent folgen. Knapp 50 Fans und ca. 30 Spielerinnen nebst „Hintermannschaft“ sowie ein Hund… teilten sich Tische, Tresen und Buffet. Zum Ende des Jahres nahm man sich Zeit für nette Gespräche, Autogramme, Fotos, Geschenke und für das Denken an andere.

Der Fanclub überreichte an die Kapitänin Lia Wälti das mittlerweile bewährte Weihnachtsgeschenk, einen selbst erstellten XXL-Foto-Geburtstagskalender, der sicherlich wieder einen unübersehbaren Platz in der Mannschaftskabine erhalten wird. Außerdem ehrte der Fanclub mit zahlreichen Pokalen sportliche Leistungen der Spielerinnen, für die es gewöhnlich keine Pokale gibt. Bianca Schmidt, die im letzten Jahr noch beanstandet hatte, noch nie einen solchen besonderen Pokal erhalten zu haben, wurde z.B. für ihr Comeback in die Nationalmannschaft geehrt. Leider konnte sich aus Krankheitsgründen diesen erträumten Augenblick nicht genießen.

Natürlich wurde die Weihnachtsfeier auch für Danksagungen an besonders engagierte Menschen genutzt. Hartmut Feike wurde für die Organisation der Fanbus-Auswärtsfahrten gedankt, denn seit 2007 rollt der Fanbus kontinuierlich zu fast jedem Auswärtsspiel, mittlerweile hat das Gefährt 7x den Erdball umrundet. Den beiden Fanbusfahrern Peter und Detlef wurde herzlich für ihr charmantes und verlässliches Tun gedankt. Auch die Geschenke- und Pokalbeauftragte Marina Hartmann wurde bedacht, ebenso die beiden Michas (Seifert und Kaatz), die sich unermüdlich für den Turbine-Nachwuchs engagierten.

Ein schöner Moment war aber auch das Denken an „Kaba“, der Ex-Torwartfrau Ann-Kathrin Berger, die mittlerweile für Birmingham spielt und derzeit schwer erkrankt ist. Fans und Spielerinnen beteiligten sich am Packen eines Weihnachtspäckchens.
Sich Zeit zu nehmen füreinander, an andere zu denken und ganz ungezwungen miteinander zu reden und zu feiern – das ist Weihnachten in der Turbine-Familie.
Bleibt (oder werdet) gesund, genießt die Adventszeit und Weihnachtsfeiertage und rutscht allesamt wohlbehalten ins Neue Jahr hinein. Der gute Vorsatz für 2018 wird ein großartiges Wiedersehen beim Turbine-Hallencup am letzten Januar-Wochenende in der MBS-Arena sein.

Text: Susanne Lepke
Fotos: Beatrice Martens, Peter Tietze, Susanne Lepke

 




Abstimmung zum „Tor des Monats“ für Svenja Huth

Liebe Turbinefans,

bis zum 16.12.2017, 19.00 Uhr, seid ihr aufgerufen, euch an der Abstimmung zum „Tor des Monats“ der ARD-Sportschau zu beteiligen.

abstimmung-zum-tor-des-monats-fuer-svenja-huth

Unsere Svenja Huth steht neben vier männlichen Torschützen (Borussia Mönchengladbach, 1.FC Magdeburg, Dynamo Dresden und 1. FC Saarbrücken) mit ihrem Treffer zum 4:0 beim Länderspiel gegen Frankreich auf der Abstimmungsliste.

Frauenpower ist angesagt!

Euer Fanclub „Turbinefans e.V.“




Vom Viertel-Adventskranz zum Viertelfinale

Spielbericht: DSC Arminia Bielefeld gegen Turbine Potsdam (DFB-Pokal-Achtelfinale) am 03.12.2017 – von Susi

Fanbusanreise im Schnee

Kaum war das erste Lichtlein angezündet worden, musste es auch schon wieder ausgepustet werden, denn da draußen im Winterwald wartete hupend der Fanbus, um mit einem Sonntagsausflug zur Bielefelder Alm ins Schüco-Stadion zu locken.

Ein flackerndes Batterielicht schmückte die hinteren Reihen des Busses, dazu etliche rote Zipfelmützen, also pure Adventsstimmung an Bord. Und als dann die jüngste Mitfahrerin Emilia die Raststätte „Lappwald“ mit einem flugs selbstgebauten Schneemann bereicherte, war der Traum von der weißen Weihnacht perfekt.

Die Reise sollte auch relativ kurzweilig werden, denn Bielefeld, das es nach dem Volksmund eigentlich gar nicht gibt, lag fast um die Ecke. Wäre nicht der kräftige Flockenwirbel gewesen, der kurz nach der Abreise einsetzte und das Flachland flugs in einen romantischen Winterwald verwandelte. Die Autobahn wurde dadurch langsamer und die Ankunft etwas knapper als sonst.

Zeitsparend war der Fakt, dass es kein Programmheft zu kaufen gab. Es reichte gerade noch so, einen XXL-Glühwein im Stadion zu ordern, bevor man sich hinter das flatternde Absperrband begab, das den Turbine-Fanblock von den Männerfußballfans von Arminia Bielefeld trennte. Letztere waren noch im Siegestaumel der vorangegangenen Partie gegen St. Pauli, die im heimischen Stadion 5:0 geendet hatte.

Respekt für all die Bielefelder Fußballfans aus der Männerwelt, die ins Stadion kamen, um diesmal ihre Damen zu unterstützen. Lautstarke Fangesänge sorgten für eine Stereo-Unterhaltung, denn oft treffen die Turbinefans in auswärtigen Stadien auf eine eher stumme Masse.

Auch der Stadionsprecher war von freundlicher Natur. Er pries mit wohlwollenden Worten die Besonderheit der Landeshauptstadt Potsdam mit all ihrer Architektur, Kultur und Natur an, die aus diesen Gründen auch zur Heimstätte von Günther Jauch und Wolfgang Joop geworden war.

Wärmende Worte, die aber gegen die vorherrschenden Arschkälte im Stadion nichts entgegnen konnten. Schnee und Regen und eisiger Wind ließen das Fanblut in den Adern radikal erfrieren. Auch der Kapitänin Lia Wälti wurde beim Erwärmen nicht warm genug, sodass sie sich verletzte und Kellond-Knight als spontaner Ersatz in der Startelf stand. Die Ersatz-Kapitänin Feli Rauch führte ehrenhaft ihr Amt aus und verließ später unehrenhaft den Platz…

Das Spiel lief gut an, die Turbinen bestimmten das Spielgeschehen, was in der ersten Halbzeit fast ausschließlich in einer Hälfte stattfand. Nach dem Führungstreffer durch Rahel Kiwic in der 17. Minute war der Jubel groß. Die Bielefelder Damen kamen zum ersten Mal in der 25. Minute vors gegnerische Tor. Ein entspanntes Unterfangen, mit zahlreichen Eckbällen für Potsdam, nur der Torsegen hätte höher ausfallen müssen.
In der Halbzeitpause hätte es die Möglichkeit gegeben, den Schalter für das Flutlicht zu finden. Das wettermäßige Dauergrau und die einsetzende Abenddämmerung verlangten danach, aber nichts dergleichen geschah. Wenigstens eine Adventskerze auf dem Mittelpunkt des Rasens wäre eine erhellende Aktion gewesen.

Mit dem Start in die zweite Halbzeit hatten sich die Gegnerinnen aufgrund der knappen Führung entschlossen, vom reinen Verteidigen etwas Abstand zu nehmen, sodass sich das Spiel zeitweise auch ins Mittelfeld verlagerte. Ein kurz gefeiertes Abseitstor zählte nicht, aber der erneute Treffer durch Rahel Kiwic belohnte die spielerische Überlegenheit der Torbienen. Diese hielt auch an, als die Potsdamerinnen nach Rauchs roter Karte nur noch zu zehnt und kapitänslos auf dem Platz standen.

Nach 90 Minuten sollte das Spiel jedoch nicht enden. Die Schiedsrichterin ließ weiterspielen, länger als die Summe sämtlicher Verletzungspausen. Auch, als den Gastgeberinnen in der 95. Minute der Anschlusstreffer gelang, war die Sache noch nicht satt. Aber dann ertönte er doch, der Qualifikations-Pfiff zum Viertelfinale.
Der Jubel der eingefrorenen Fans war kurz und kräftig. Danke, Mädels – ein DFB-Pokal-Viertelfinale hatten wir länger nicht mehr und freuen uns umso mehr.

Wir sehen uns am kommenden Sonntag im „Karli“ zum Spiel gegen Hoffenheim und danach zur gemeinsamen Weihnachtsfeier von Fanclub und Mannschaft. Wie schön, dass ihr auch in diesem Jahr die Einladung angenommen habt.

Text: Susanne Lepke
Fotos: Susanne Lepke




Nachtrag eines Fanbusreisenden zum Spiel vom 19.11.2017: FC Köln gegen Turbine Potsdam

von Lutz Noeske

Eins-zu- Sieben-Schwäche des Stadionsprechers und Viktoria Elsig

Endstand

Ein richtiger Hardcore-Fan lässt sich durch nichts abschrecken, weshalb es für mich unverständlich war, dass es auf der Fahrt nach Köln so viele leere Sitzplätze gab. Jeder Einzelne wird seine Gründe gehabt haben, nicht dabei gewesen zu sein: Diese zu kritisieren, steht mir dienstgradmäßig nicht zu.
Wir Berliner durften uns zum ersten Mal in dieser Saison über eine Abholung vom „Bahnhof Zoo“ freuen, die aber auch sehr früh (4:15) begann. Leider werden wir diesen Luxus nur noch nach Hoffenheim und München genießen können. Unser Kleinbus mit Dauerauswärtsbusfahrer Detlef brachte uns aber nicht nach Potsdam, sondern nach Michendorf. Die Rückfahrt erfolgte auf gleichem Wege. Hiermit noch einmal der Dank an Detlef, denn in Berlin betrug die Wartezeit auf die S-Bahn nur 4 Minuten, was mich dann gegen 1:30 in mein Bett sinken ließ.
Soviel zu den Reiseumständen. Aber dies soll ja kein Wohlfühlbericht werden – nur für alle Weggebliebenen zur Information – sondern den 8:0-Auswärtssieg beleuchten.
Vor Spielbeginn verabschiedete der Fanclub Ronny Rieger, die Turbine leider wieder verlässt.
Da auch unsere Chefreporterin die Reise nach Köln nicht mit antratt, soll es doch noch eine Kunde von diesem Spiel geben.
Es fing damit an, dass es kein Programmheft gab, was ich in der heutigen Zeit nicht nachvollziehen kann.
Wie bereits in der vorletzten Saison nahmen wir wieder auf Höhe der Mittellinie Platz. Schon kurz nach Anpfiff bereits das erste Tor, was aber trotzdem keineswegs darauf hindeutete, dass es dieses Mal fast zweistellig werden sollte. Die Aufstellung war die gleiche wie gegen Bayern, nur KK musste auch noch weichen. Ich glaube, jetzt sind die Schwachstellen beseitigt und Rudi lässt nun immer so spielen.
Genau so schwungvoll agierten unsere Turbinen dann auch, wobei man aber ehrlich zugeben muß, dass die Gastgeber in allen Belangen unterlegen waren, was nach ihren bisherigen Ergebnissen nicht unbedingt zu erwarten war.
Der zweite Treffer zog den Kölnerinnen dann endgültig den Zahn und es folgten dann noch weitere sechs Buden, teilweise sehenswert herausgespielt, darunter noch ein Eigentor der Torfrau, gleichmäßig auf die restliche Spielzeit verteilt.
Mitte der zweiten Halbzeit konnten Tabi und Svenja zur Schonung ausgewechselt werden, um eventuell am Freitag Frau Jones bei der Nationalmannschaft in Bielefeld zu retten. Mit der Anzahl der Treffer stieg natürlich die Stimmung bei uns im Fanblock, wobei der Stadionsprecher auch noch für Heiterkeit sorgte. Als eindeutig zweimal Tabi (Nummer 21) traf, meinte er unsere Österreichrin Sarah Zadrazil (Nummer 27) wäre erfogreich. Das legte ich ihm als die in der Überschrift erwähnte Eins-zu-Sieben-Schwäche aus. Die Witze darüber hielten bis zur Halbzeitpause an. Auf dem Gang zur Toilette sprachen mehrere Fans davon, die nächsten Tore erzielt Viktoria Elsig.
Also ein rund herum gelungener Ausflug in eine der größten Karnevalshochburgen Deutschlands.

Text: Lutz Noeske




Sieben geschossene und ein geschenktes Tor – 1. FC Köln gegen 1.FFC Turbine Potsdam am 19.11.2017

Der 9. Spieltag führte die Turbinefan-Gemeinschaft nach Köln am Rhein.
Für die Berliner Fans begann die Reise bereits um 04.15 Uhr. Busfahrer Detlef
brachte sie nach Michendorf, wo dann für alle das große Abenteuer begann.

Es war die erste Fahrt nach Karnevalsbeginn, und das Ziel der Reise war dazu angetan, sich etwas faschingsmäßig zu stylen.

Um die 7-stündige Fahrt herumzukriegen, waren die Aktionen
– Geburtstagslage von Ingrid Schröder

– Fankalender
Bestellung

– Dankeschön-Sammlung
eine willkommene Abwechslung.

Die Herausforderung an sich war der Fragebogen des Schülers Lenard Sima vom Humboldt-Gymnasium Potsdam zu Unterschieden der Fankultur zwischen Männer- und Frauenfußball. Die Fans waren gefragt, ihre Gedanken dazu, trotz schaukelnde Busfahrt, zu Papier zu bringen. Aber alle haben sich tapfer daran beteiligt.

Gunther war diesmal wieder unser Fanbus-Reiseleiter, da Hartmut verdientermaßen seinen Geburtstag in Ägypten feierte.

Das Spiel fand im Südstadion statt, in dem am Vortag die Fortuna Köln gegen
den 1.FC Magdeburg 1:2 verlor. War das ein gutes Zeichen? Gewinnen dort grundsätzlich nur die Gäste?

Die Turbinefans verbinden mit dem Stadion nur ungute Erfahrungen:
Vor zwei Jahren sah es für die Turbinen nicht gut aus, sie verloren gegen den schon feststehenden Absteiger.
Aber man soll sich ja nicht immer nur an Vergangenes erinnern.

Auch diesmal traten Köllsche Cheerleaders in Rot-Weiß mit viel musikalischem Tempo und Hebefiguren auf. Auch wir Turbinefans klatschten im Takt der Musik mit.

Für Ronny, die Team-Managerin, war es die letzte Fahrt mit der (Frau)schaft.
Die Turbinefans bedankten sich bei ihr, mit einer von Marina gebastelten Fotocollage, die vielen Fotos gemeinsamer Erinnerungen beinhaltete.

Auch Ronny haben wir zu unserer Weihnachtsfeier am 10.12.2017 eingeladen.

Aus der Überschrift kann man ja schon ersehen, was die Turbinen auf dem
Spielfeld anstellten.
Gina legte schon nach vier Minuten vor. (Im DFB-TV wurde das Tor Viktoria Schwalm zugerechnet). Da Tory sich beim Bayern-Spiel wahrlich ein Tor verdient hatte, durfte sie sich mit dem Tor Nr. 2 belohnen. Papa Schwalm war mehr als glücklich.
Tabea schoss das dritte Tor. Der Stadionsprecher konnte die Rückennummern 21 und 27 nicht auseinanderhalten, somit galt aus seiner Sicht Sarah Zadrazil als mikrofonverkündete Torschützin. Oder konnte er hellsehen? Denn Sarah Zadrazil machte tatsächlich das nächste Tor.
Es schien, dass heute jede ihre Chance bekam, den Ball im Netz zu versenken.
Kurz vor der Pause war wieder Tabea dran, Halbzeitstand: 0:5!

In der 2. Halbzeit traten die Kölnerinnen defensiver auf, um eine zweistellige
Niederlage zu vermeiden. Die Turbinen ließen sich aber nicht beirren.
Leider erzielte Köln dann auch noch ein Eigentor, wir nehmen aber auch gern
Geschenke an😉
Die Turbinen beherrschten auch weiterhin die Partie, weitere Torchancen konnten von Tory und Rahel verwertet werden.
Endstand 0:8, und dies bei sintflutartigem Regenfällen!
Trotzdem kamen die Turbinen, zwar klatschnass und durchgefroren, noch zum Bedanken, und drückten anschließend auch noch ihre Ronny Rieger.

Nachzutragen ist noch, dass 365 Zuschauer im Stadion waren, davon 60 – 70
Turbinefans.

Endlich wurde mal wieder was fürs Toreverhältnis getan. Man weiß ja nicht,
wofür wir das noch brauchen.

Weiter so, Mädels!

Der Auswärtssieg, die 3 Punkte und ein 5. Tabellenplatz wurde dann auf der Rückfahrt fulminant gefeiert. ehe der Bus nach Mitternacht wieder in Potsdam landete.

Text: Beatrice Martens
Fotos. Beatrice Martens, Peter Tietze




Fanbusfahrten nach Köln (19.11.) und Bielefeld (03.12.)

Freches Turbinchen

Für Köln am 19.11.2017 sind noch Plätze im Bus ab Potsdam frei.
Abfahrtzeiten:
Potsdam: 05.00 Uhr
Michendorf: 05.15 Uhr

Anmeldungen noch bis 11.11.17 möglich an Hartmut Feike unter 0172 – 32 61 922 oder feike@gmx.de.

Für Bielefeld am 03.12.2017 sind noch Plätze frei.
Anmeldungen ab 21.11.2017 an Hartmut Feike unter 0172 – 32 61 922 oder feike@gmx.de möglich.

Abfahrtszeiten
Potsdam: 08.00 Uhr
Michendorf: 08.15 Uhr

Preise müssen bei Hartmut Feike unter den bekannten Kontaktdaten erfragt werden.

i.A. Susanne Lepke
Fanclub Turbinefans e.V.




Fanblock-Kartenbestellung für den Turbine-Hallencup am 27./28. Januar

Liebe Turbine-Fans,

wer gern beim stimmungsvollen Internationalen Turbine-Hallencup, der am 27. und 28. Januar 2018 in der MBS-Arena stattfindet, im Fanblock sitzen möchte, der kann bis zum 10. Dezember eine Kartenbestellung wie folgt vornehmen:

Auch Sporting Lissabon ist von den Fans begeisert (Foto: Sporting Lissabon)

Kartenpreis: 30€ (für beide Turniertage gültig, keine Ermäßigungen oder Verkauf für einzelne Tage möglich)

Der Kartenverkauf (auch von ermäßigten oder TagesKarten) ist jedoch über diesen Termin hinaus über den offiziellen Freiverkauf möglich.

Kartenbestellung (Anzahl, Name) über Dagmar Koebe
E-Mail: fam.koebe@web.de
Telefon: 0173-2386553

Die Bankverbindung zur Überweisung der Kosten ist dieselbe wie im letzten Jahr. Die Bankdaten können bei Dagmar Koebe direkt erfragt werden (siehe o.g. Kontaktdaten).
Die Überweisung der Kosten muss bis zum 18. Dezember 2017 erfolgt sein.
Wer dieses Hallenfußball-Turnier noch nicht miterlebt hat, der oder die hat etwas verpasst! Hier pulsiert eine leidenschaftliche Herzensstimmung, weswegen die alljährlich geladenen Gäste-Vereine nur so ins Schwärmen geraten.

Seid live dabei!

Der Fanclub-Vorstand „Turbinefans e.V.“




Hurra, sie spielen wieder Fußball! Turbine Potsdam gegen Bayern München

Spielbericht zum Bundesliga-Spiel Turbine Potsdam gegen Bayern München am 12.11.2017 – von Susi

Grau-trübes Sonntagswetter, kühle 7 Grad, Glühwein-Angebot für 3€. Blaue Fahnen flattern auf der Stehtribünenseite im Novemberwind, das Turbinchen-Maskottchen trottet über den Rasen. Die Fernsehkameras stehen bereit, vom RBB und vonTelekom Sport. Es ist 13.35 Uhr – eine ungewöhnliche Anstoßzweit für das Spitzenspiel zwischen Potsdam und München, eine Idee der Fernsehsender.

Bayrische Ausschmückung

Gut 1.800 Zuschauende hat es trotz der kühlen Temperaturen ins „Karli“ gezogen, echte Fans eben. Dazu gehören auch die rötlichen Besucher aus den Bayern-Hochburgen Mahlow und der Spreeregion, die hinterm Tor Stellung genommen haben. Alle anderen Frauenfußballinteressierte hat es auf der kuscheligen Couch vor dem heimischen Fernseher festgesogen.
Nach fünf Unentschieden in Folge galt es nun, diese unzufrieden machende Serie zu durchbrechen. Erst recht nach dem vorangegangenen Spiel gegen die SG Essen, das ein grottenschlechtes Gekicke darstellte, musste eine Wiedergutmachung her.
Nun waren also die Mädels aus München zu Gast, die irgendwie allesamt 20 cm größer und 20 cm breiter als die Turbinen wirkten. Die Namen des bayrischen Kaders hatten halbwegs wissende FF-Fans allesamt schon mal gehört, ein beeindruckender Kader, trotz einiger verletzter Spielerinnen und vielen Abgängen nach der letzten Saison.
Das letzte Duell gegen Behringer und Co ging im Frühling diesen Jahres 0:4 verloren und stellt bis zum heutigen Tage auch die letzte Niederlage für Turbine Potsdam dar. Seitdem spielen die Turbinen unentschieden oder gewinnen ganz selten auch mal.
Nachdem die Co-Trainerin Josephine Schlanke (aus Versehen) ihren Handschuh aufs Spielfeld geworfen hatte, entfachte sich das Duell gegen Bayern München. In den ersten 20 Minuten entspann sich dieses Duell leider nicht auf Augenhöhe, den Bayern stand, Bayern spielte, Bayern bestimmte. Und weil das so war, zeigte die Schiedsrichterin In der 8. Minute auf den Elfmeterpunkt. Behringer zog unbeeindruckt ab, das bedeutete die Führung für die bayrischen Damen. Traurig – aber wahr.
Eine Pfostenknaller-Antwort wenige Minuten später durch Tabea Kemme ließ den Potsdamer Trotz etwas erahnen, der sich ab der 20. Minute zu entwickeln begann. Die Potsdamerinnen fanden nun zunehmend besser ins Spiel, nahmen die Zweikämpfe gezielter an und standen im Mittelfeld besser.
Die Mannschaftsaufstellung ähnelte der vorangegangenen gegen die SG Essen. Es gab nur zwei Unterschiede: Zum einen Sarah Zadrazil und zum anderen Rahel Kiwic, die 1,85cm große Abwehrspielerin, die den Bayern-Damen auf Augenhöhe begegnen oder gar überflügeln sollte. Viktoria Schwalm, die Nr. 17, gehörte wie in Essen zur Startelf. Insebsondere Schwalm und Kiwic nutzten die Chance und das entgegengebrachte Vertrauen dermaßen „schamlos“ aus, dass einem beim Zuschauen fast der Mund offenstehen blieb. „Tory“ Schwalm, die erst in den letzten 10 Minuten ausgewechselt wurde, erhielt nach dem Schlusspfiff den Preis für die beste Spielerin der Partie. Und Rahel Kiwic trug sich nicht nur in der 52. Minute in die Torschützinnen-Liste ein, sondern kandidiert aktuell auf der DFB-Vorschlagsliste für die „Beste Spielerin des Spieltages“. Also bitte hier bis zum 16.11.17 voten!
Aber nicht nur diese beiden Spielerinnen lösten Begeisterung aus, sondern ganz besonders mit dem Start in die 2. Halbzeit verwandelte sich das „Karli“ in einen „Hexenkessel“. Emotionen pur, lautstarkes Angefeuere, Atemlosigkeit, Herzgekaspere! Die Turbinen spielten tatsächlich mal wieder Fußball! Fulminanten Fußball! Fast die gesamte zweite Halbzeit wurde nur in einer Hälfte gespielt. Soweit, wie die bayrische von der brandenburgischen Landeshauptstadt entfernt ist, soweit war auch das Torgehäuse für die Gäste entfernt. Auf einmal lief der Ball, eine teilweise gewitztes Kurzpassspiel mit dem Drang zum Tor, eine Chance reihte sich an die nächste. Brisante Spielminuten, ein Augenschmaus, der mit einem Pfostenknaller durch Kiwic garniert wurde.
Und Thomas Wörle verließ immer häufiger seine Coachingszone, um die vierte Schiedsrichterin in ein brüllendes und gestenreiches Gespräch zu verwickeln. Aber der runde Gegenstand an sich, dieser Fußball, der surfte auf der Welle der Zuschauerbegeisterung immer fein in Richtung gegnerisches Tor.
Und dann?

Elfmeter für Bayern

In einem kurzem Moment der aufkeimenden Erinnerung, dass es noch ein zweites Torgehäuse gab, welches es mal wieder zu besichtigen galt, machte sie Fridolina Rolfö auf den Weg und nutze die einsame Chance der Bayern nach gut 25 Minuten gespielter zweiter Halbzeit zum erfolgreichen Einnetzen. Ein Tor aus dem Nichts, die Führung erschien hochgradig ungerecht – wie ein Faustschlag ins Gesicht.
Aber gesichtslos zeigten sich die Turbinen daraufhin nicht. Kampf stand an, mannschaftliche Geschlossenheit, Spaß am Fußball, spielerische Ideen und weiterhin dieser ungemeine Drang zum Tor. Wie Wibke Meister in der Halbzeitpause als interviewte Turbine_Experin vor der RBB-Kamera wissend vermeldete: „Wer nicht aufs Tor schießt, schießt keine Tore.“ Kluges Mädchen😊
Sie präsentierte im Interview souveräne Äußerungen vor der Kamera, denen man gern lauschte. Dank an dieser Stelle auch dem RBB für die mediale Gestaltung der Halbzeitpause. Auf anderweitige Verbraucher- oder Programmhinweise wurde verzichtet, die gesamte 15-minütige Sendezeit wurde für Informationen rund um den Potsdamer Frauenfußball genutzt: für ein Interview mit Wibke Meister und Matthias Rudolph (Aufzeichnung), für die Analyse von Spielszenen aus der 1. Halbzeit sowie für den filmischen (Rück-) Blick auf die Nationalspielerinnen Tabea Kemme und Svenja Huth. Somit wurde der besondere Charakter des Frauenfußballs bedient, nämlich der totale Fokus auf den Sport an sich.
Doch zurück zum Spiel:
Nach diesem gnadenlos effektiven Torschuss der bayrischen Mädels in der 72. Minute, der zum zweiten Mal ein Rückstand für die Turbinen bedeutete, spielten unsere Mädels unbeirrt weiter. Auch die Fans ließen nicht locker. Und die Karten der Schiedsrichterin in zweifarbiger Ausführung saßen jetzt lockerer. Nach vielen unbestraften Fouls – auf beiden Seiten – zückte die Schiedsrichterin 10 Minuten später sogar die rote Karte gegen Verena Faißt, die Svenja Huth auf dem Weg zum Torabschluss unsanft foulte. Ein zentraler Freistoß folgte, von der 17-jährigen Gina Chmielinski ausgeführt, die sich (bewusst?) rotzfrech zeigte. Schuss mit rechts gegen die Mauer, Abpraller, langer Schuss mit links in Richtung Tor – Abpraller am linken Pfosten – Toooor! Genial, glücklich, hochverdient, dieser Unentschieden-Stand in der 82. Minute.
Und die Turbinen wie die Zuschauenden spürten: Da ging noch was. Das roch nach Sieg! Die Schiedsrichterin pfiff nun jedes „Foulchen“ im bayrischen Strafraum, ein Freistoß folgte dem nächsten – doch es gelang leiderleiderleider nichts mehr, was sich „Tor!“ nennen durfte.
Trotzdem: Nach dem letzten Spielberichts-Gemecker über das fünfte Unentschieden schwingt jetzt ein überschwängliches Gelobe für das sechste Unentschieden auf in den Potsdamer Himmel. Das war ein sehenswertes Fußballspiel! Da ließ es sich selbst der Ex-Trainer Bernd Schröder nicht nehmen, mal wieder den Karli-Rasen zu betreten, um dem Fanblock ein „Die Mädels haben gut gespielt!“ zuzurufen.
Die Blutblase aufgrund der Trommelei befindet sich im Heilungsprozess, die eine oder andere heisere Stimme erholt sich, der Herzrhythmus bewegt sich wieder in gesunderen Abständen.
Danke, Mädels, für dieses Spiel! Auch wenn sich die Pünktchen-Addition in der Tabelle nicht belohnend auszahlt, ihr könnt sehr stolz auf eure gezeigte Leistung sein. Allen fünf Mannschaften, die derzeit über euch in der Tabelle stehen, habt ihr zwei Punkte abgenommen. Freiburg – gefühlter Sieg, Wolfsburg – glückseliges Unentschieden, Bayern – gefühlter Sieg, Frankfurt – gefühlter Sieg, Essen – ärgerliches Unentschieden.

In Köln wird am kommenden Wochenende ein Sieg gefeiert. Ganz bestimmt!

Text: Susanne Lepke
Fotos: Susanne Lepke




Nächste „Punktlandung“ – SGS Essen gegen Turbine Potsdam

Spielbericht zum Allianz-Bundesligaspiel SGS Essen gegen Turbine Potsdam am 05.11.2017 – von Susanne Lepke

Unentschieden scheint der neue Stil des Potsdamer Frauenfußballs zu sein. Unentschieden scheinen auch bald eingefleischte Fans zu sein, ob sie sich auf eine lange Fanbusreise sollten. Auf „Unentschieden“ reimt sich „unzufrieden“…
Das fünfte Unentschieden in Folge, das deprimiert die Potsdamer Fans – und ganz sicher auch die Mannschaft. Auch das Trainerduo erstarrte während der Partie zunehmend in seiner Körpersprache, von der Sprache an sich ganz zu schweigen – weil diese schweigend war.

Die Potsdamer Krise ist perfekt.

Nun mag noch jemand daher kommen und meinen, dass Potsdam (neben Freiburg) immer noch ungeschlagen sei. Das tröstet nicht wirklich – und der Blick auf den nunmehr gefestigten 6. Tabellenplatz widerlegt diese Schönfärberei. Die ersten Vergleiche und Erinnerungen an Schröders letzte verkorkste Saison kehren ins Bewusstsein, die zerfahrene Unentschiedenheit in der Spielweise erzeugt Frust.
Die Fehlpassquote war (auf beiden Seiten) sehr hoch, der Ball verkümmerte allzu oft im gegnerischen Strafraum. Spätestens in der zweiten Halbzeit versiegte auch das letzte Interesse am Beobachten des zerfahren wirkenden Mittelfeldgeplänkels. Ideen und Kreativität fehlten auf dem Rasen fast völlig, klare Spielzüge in Richtung Tor waren Seltenheit – ein Trauerspiel.
Aber es gab einen kleinen Lichtblick: Die meisten Turbinefans konnten im Presseblock Platz nehmen, was gepolsterte rote Ledersitze und dazugehörige Klapptische bedeutete. Sitzkomfort pur, das Gesamtpaket zu einem freundschaftlichen Eintrittspreis von 3 Euro, ein lukratives Gastvereinsangebot für den Potsdamer Fanbus – herzlichen Dank! Der Fanbus rollte übrigens zum 110. Mal.
Trotzdem – lieber hart sitzen oder im triefenden Regen stehen oder sich von Stürmen und weißen Flöckchen wegpusten lassen – aber dafür mit dreimal soviel Punkten nach Hause fahren.

Die erneute Punktlandung wird zur Bruchlandung.
Es reicht – entscheidet euch endlich!
Gegen ein Unentschieden.

Text: Susanne Lepke
Fotos: Peter Tietze, Beatrice Martens




… und schon das vierte Mal nur ein Remis – Turbine Potsdam gegen Frankfurt

Spielbericht zum Bundesliga-Spiel am 30.10.217 – von Beatrice Martens

Das 6. Spiel der Turbinen wurde wieder wegen einer TV-Übertragung auf einen Montagabend, 18.00 Uhr, verlegt. Die 1643 Fans ließen es sich trotz sehr kühler Temperaturen nicht nehmen, das TOP-Spiel des 1.FFC Turbine Potsdam gegen den (ehemaligen Erz-) Rivalen 1. FFC Frankfurt live im Karli zu erleben.
Vor dem Spiel wurden die neuen Fanartikel des Fanshops vom Stadionsprecher Hartmut und einem kleinen Jungen (ich habe leider nicht mitbekommen, zu welchem Papa er gehörte) vorgestellt. Der Erlös aus dem Verkauf des Turbine-Kochbuches „So isst Turbine“ kommt voll dem Verein 1.FFC Turbine Potsdam 71 e.V. zugute. Auch der neue Turbine-Kalender ist für 19,90 € im Angebot.

Nun aber zum Spiel – in der Startelf stand Bianca (wieder genesen), Svenja (auch wieder fit- wurde von Hartmut betont) und Caro Siems. Letzgenannte spielte flott und frech auf, war viel am Ball, und gewann die meisten ihrer Zweikämpfe.
Übrigens, beim 1. FFC Frankfurt stand die Ex-Turbine Bryanne Heaberlin im Tor.

Den ersten großen Aufreger gab es in der 13. Minute, als Svenja von Laura Störzel im Strafraum gefoult wurde, Frau Derlin das Spiel aber weiterlaufen ließ. Sie erkannte weder das Foul, gab auch keinen Strafstoß, geschweige denn einen Elfmeter.
Die Erlösung gab es in der 21. Minute, als Svenja nach eiem Zuspiel von Tabea verwandelte.
Wir konnten endlich wieder unser „Tsch,Tsch,Tsch, Huth, Huth!“ anstimmen.

In der 23. Minute schloß Tabea mit einem Lattentreffer ab. Kurz danach scheiterte Feli an Bryanne.
Der Ausgleich in der 30. Minute durch Crnogorcevic brachte die Turbinen wieder auf den Boden der Tatsachen zurück.

Auch die 2. Halbzeit brachte keine Erlösung für unsere Fanherzen. Viele Chancen wurden nicht genutzt. So schoss Svenja einen Querpass, aber gleich zwei vor dem gegnerischen Tor stehende Turbinen konnten sich nicht noch länger machen und den Ball reinlenken. Auch die Vorlage von Tabea konnte Feli nicht im gegnerischen Tor unterbringen.

Die Linienrichterin auf unserer Seite machte auf sich aufmerksam, da sie die Fahne hob, sobald eine Turbine in Tornähe kam. Nach vielen Abseits-Fehlentscheidungen war sie so verunsichert, dass sie sogar bei berechtigtem Abseits ihre Fahne unten ließ.
Der Spielberichts-Vertreter Lutz, der eigentlich für diese Zeilen vorgesehen war, kriegte sich kaum noch ein. Er forderte den „Video-Beweis“, die Handbewegung war richtig professionell.

Player of the Match (seit dem 2. Heimspiel treffen die Pressevertreter die Entscheidung) war diesmal unsere Svenja. Die Ehrung ging aber leider etwas im allgemeinen Getümmel und Gewusel auf dem Platz unter. Verdient hätte es auch Tabea gehabt, die über die gesamte Spielzeit ackerte, die Vorlagen gab, aber leider nicht belohnt wurde.

Es blieb beim 1:1, es wurden also wieder 2 Punkte verschenkt.
Vielleicht will Turbine ja diese Saison der „Meister der Unentschieden“ werden?

…und die nächsten Spiele haben wir Gegner, die in der Tabelle punktemäßig noch vor uns stehen.

Text: Beatrice Martens
Fotos: Beatrice Martens