Nachtrag zum Spiel gegen VfL Wolfsburg – von Lutz Noeske

Ich möchte Folgendes zum Veröffentlichen mitteilen:

Natürlich will ich Frau Lepkes Bericht nicht in Frage stellen, sondern nur das schreiben, was mich bewegt. Ich habe erst alle für mich greifbaren Meldungen zu unserem Auswärtsspiel in Wolfsburg abwarten wollen, ehe ich mich äußere. Bei DFB-tv musste ich erfahren, dass Lisa nach der Attacke kurz weggetreten war, was ihre Leistung um so wertvoller macht. Deshalb sollte man ihr das 0:1 auch nicht ankreiden. Auch wenn man das nicht tun sollte, möchte ich dieses Mal noch Tabi wegen ihrer zwei wunderschönen und clever herausgespielten Tore sowie Amanda auf Grund der tadellosen Abwehrleistung hervorheben. Aber wer mich kennt, weiß, dass ich noch zu viele Schwachstellen im Team sehe. Wenn diese beseitigt werden könnten, dann sähe es noch besser aus. Mehr möchte ich dazu nicht sagen.

Wenn Susi nicht schon so wunderschön aus dem AOK-Stadion berichtet hätte, wären meine Eindrücke noch länger ausgefallen. Aber da ich das, was Susi geschrieben hat, auch so formuliert hätte, wenn vielleicht auch nicht so brillant, so hat sie mit ihrem Bericht voll meine Meinung getroffen.

Da ich dieses Mal so stolz auf Turbine war, hätte ich gern nach dem Spiel unsere Mädels umarmt. Aber dann hätte ich Ärger mit Hartmut bekommen, denn der Fanbus kann nicht Rücksicht auf Einzelschicksale nehmen.

So viel für heute.

MfG

Lutz




Pure Almuthion!

Spielbericht zum AFBL-Spiel VFL Wolfsburg gegen Turbine Potsdam am 15.10.2017 – von Susanne Lepke

Goldenes Oktobersonnenwetter herrschte vor, während und nach dem Spitzenspiel zwischen den Raubtieren (Wölfinnen) und den stechenden Insekten (Torbienen). Weit nach dem Ausschlafen startete der Fanbus, diesmal in XL-Ausgabe, um 10.45 Uhr in Potsdam. Vollbesetzt, mit dem wieder genesenen Fanbuskoordinator an Bord, dazu gesellten sich zur üblichen getreuen Fanbusschar vier weibliche Newcomer: Zwei Frauen aus Berlin und zwei schwedische Freundinnen von Amanda Ilestedt. Natürlich allesamt herzlichst übers Busmikrofon begrüßt und beklatscht.

Die kurze Anreise wurde durch zwei Baustellenstaus ausgedehnt, sodass auf die traditionsreiche Pullerpause verzichtet werden musste. Der „Drang“ am Stadioneingang war somit groß.

2041 Zuschauer, mit der entsprechenden Frauenfußballneugier ausgestattet, unternahmen den Sonntagsausflug ins AOK-Stadion, darunter natürlich „10.000 Turbinefans“, so der spontan einsetzende Fangesang nach der Verkündung der Zuschauerzahlen durch den schnellsprechenden Stadionsprecher.
Das VfL-Vereinsmanagement hatte sich eine besondere Begrüßungsgeste für die Potsdamer Fans einfallen lassen: 50 Eintrittskarten zum ermäßigten Preis. Mit 5 Euro war man dabei – und ca. 20 Turbinefans profitierten aufgrund der Altersstruktur auch tatsächlich davon😊

Empfangen von netten Ordnungskräften (keine Ironie) gerieten die Potsdamer Fans auf einen Irrweg und standen mit ihren Platzkarten im diagonal gegenüberliegenden falschen Block. Ein „W“ stand auf der Karte, ein „O(hhh)“ hätte es sein müssen. Aber die Ordner ließen Gnade vor Recht walten und gestatteten den zahlreich erschienenen Turbinefans das Platznehmen im falschen Block. Mürrische Wolfsburg-Fans, die nun ihr Recht auf ihren nummerierten Platz inmitten des blauen Blocks bestanden, ließ man natürlich freundlichst gewähren, aber spätestens nach dem Einsetzen der seichten Trommelklänge flüchteten diese „rechtmäßigen“ Besucher in all die leeren Reihen um sie herum.

Bei der Verkündigung der Mannschaftsaufstellung gewährte der Stadionsprecher den Fans wiederholt keine Chance zum Mitsprechen der Spielernamen. Im Eiltempo ignorierte er den gewöhnlichen Wunsch der Gästefans und hechelte im Mordstempo die Spielernamen herunter. Sei’s drum, in Gütersloh war’s diesbezüglich eine Woche zuvor dreimal so schön.

Das AOK-Stadion ist insgesamt eine hübsche und moderne Stätte. Alles im zarten Frühlingsgrün gehalten, selbst der Rasen ist grün. Einziges Manko ist das Sitzplatzgefühl auf der Gegentribüne, denn hier fühlt man sich eher wie bei Ryanair als bei der Lufthansa. Setzt man sich tatsächlich auf den Sitzplatz, versperrt ein fulminantes Stahlgestänge den Blick aufs Spielfeld. Aber bei solch einem Spitzenspiel sitzt man ja eh nicht…
Faszinierend – oder auch unverständlich – war aus Potsdamer Sicht, dass das Flutlicht während der gesamten Spielzeit mit der Nachmittagssonne um die Wette strahlte, während z.B. die Potsdamer Nikolaikirche bei Nacht nur erahnt werden kann.

Im Gegensatz zu diesem Lux-us stand das kulinarische Versorgungskonzept des Stadions. Man durfte hier in der Halbzeitpause auf keinen Fall plötzlichen Durst oder Hunger verspüren, schon gar nicht bei der heftigen Oktobersonneneinstrahlung von gefühlten 25 Grad. Denn dann wird man jäh von einer langen Warteschlange vor dem einzigen Kioskangebot ausgebremst und muss mit trockener Kehle irgendwann eine wichtige Entscheidung treffen: zweite Halbzeit gucken oder weiterhin auf den Durstlöscher hoffen?

Nun aber zum Spiel:

Dass Potsdam nicht Madrid ist, sollte der Autostadt auf jeden Fall klargemacht werden. Nach dem Kantersieg von 12:2 beim CL-Spiel in Wolfsburg gegen Athletico Madrid galt es nun, aufklärerische und erdende Saiten aufzuziehen. Turbine Potsdam besuchte als Tabellenfünfter den bisher ungeschlagenen Tabellenersten, der bis zum heutigen Spieltag noch kein einziges Gegentor kassiert hatte.

Kaum ertönte der Anpfiff, begann der Schlagabtausch. Ein kampfbetontes Spiel entspann sich, die Torbienen waren hellwach (deren Fans auch) und Wolfsburg benötigte sieben Minuten, um zum ersten Angriff zu kommen. Weitere sieben Minuten später klingelte es leider im Potsdamer Tor. Lisa Schmitz, die im weiteren Spielverlauf etliche Glanzparaden vorm Tor und ganz weit vorm Tor zeigte, war hier eigentormäßig vom Pech verfolgt – und Anna Blässe wurde in den Medien als Torschützin gefeiert. Im Stadion gab es dazu keine Ansage.
Aber es dauerte keine weiteren sieben Minuten, sondern nur lächerliche sechs, als Potsdam antwortete und die, heute in Bestform aufspielende Tabea Kemme für den Ausgleich sorgte.

1:1 zur Halbzeitpause – völlig passend und spielspannend hoch zehn. Die Sonne und die trockene Kehle taten ihr Übriges. Ein begeisterndes und ausgeglichenes Spielgeschehen – und die interviewte Wob-Person sprach in der Halbzeitpause von einem „Ich hoffe auf ein 2:1“ – Betonung auf „hoffen“. Die Demut kehrte in Wolfsburg ein, nachdem das erste Gegentor der Saison kassiert worden war.

Auch die zweite Halbzeit belohnte alle Frauenfußballfans im Stadion oder vor den drei spielübertragenden Fernseh- oder Internet-Kanälen. Hier konnte man heute richtig fette Werbung für den Frauenfußball genießen.

Nach einem Potsdamer Abwehrfehler gingen die Wölfinnen wieder in Führung, als Harder in der 73. Minute für das 2:1 sorgte. Aber Potsdam -wie gesagt, nicht Madrid- benötigte diesmal nur vier Minuten um zu antworten. Frech und athletisch elegant rappelte sich Tabea Kemme, die gemeinsam mit der Torhüterin Almuth Schult am Boden lag, als erste wieder auf und umspielte Schult – ein Tor mit Seltenheitswert. Jedenfalls außerhalb von Wolfsburg. Die Fans jubelten euphorisch und sangen „Danke, Almuth, danke!“ Na ja, das ist nicht so schlimm wie der „Almuth hat den Ball“-Gesang, den der damalige Cheftrainer von Potsdam stark kritisiert hatte. Oder?
Nach diesem Ausgleichstor jaulten die Wölfinnen auf und legten eins drauf. Jetzt begannen über zehn Zitterminuten, die aus Potsdamer Sicht kaum auszuhalten waren. Wolfsburg ballerte unentwegt auf Lisas Gehäuse – und vergab glücksselig eine Chance nach der anderen. Selbst der Pfostenknaller litt unter einen falschen Winkelberechnung, sodass der Ball wieder aufs Spielfeld hüpfte. Erst in den letzten Spielminütchen fand auch Potsdam wieder den Weg in die gegnerische Hälfte und ließ den einen oder anderen kühnen Fan-Gedanken auf ein 3:2 aufkeimen.

Nach nur (zum Glück!) einer Nachspielminute entdeckte die Schiedsrichterin ihre Pfeife und die Jubelei brach los. Ein Unentschieden kann sich unterschiedlich anfühlen. Gegen Bremen erschien das Pünktchen wie eine gefühlte und frustrierende Niederlage, gegen Wolfsburg jedoch wie ein Sieg!
Pure Almuthion!

Potsdam ist nun in der Tabelle noch einen Platz weiter abgerutscht – aber die Fans sind beseelt. Unglaublich – oder? Weil Potsdam eben nicht Madrid – und schon gar nicht Wolfsburg ist.

Auf der Rückfahrt gab es nach all dem Angestoße auch eine Geldsammlung für den Nachwuchsbereich von Turbine Potsdam. Die Spendendose trug aufrecht und wacker das Torwartmädchen Celine aus der E bzw. D-Jugend durch den Mittelgang des Fanbusses – und sage und schreibe kamen 300€ zusammen!

Danke, Fans!

Nun steht eine Länderspielpause an. Am 30. Oktober sehen wir uns wieder, zum Heimspiel gegen Frankfurt. Schauen wir mal. Aber alles wird gut.

Text: Susanne Lepke
Fotos: Susanne Lepke, Marco Haase, Brigitte Grantzow




Wir haben SECHS – und die haben nüscht

Spielbericht zum DFB-Pokalspiel (2. Hauptrunde) FSV Gütersloh gegen Turbine Potsdam am 08.10.2017 – von Susanne Lepke

Gütersloh ist im Vergleich zu den meisten Auswärtsfahrten einen Katzensprung entfernt. So startete der Fanbus weit nach Sonnenaufgang um 8.00 Uhr in Potsdam.
Gütersloh ist der Ort, an dem die Mannschaft und die Fans vor fünf Jahren euphorisch die letzte gelungene CL-Qualifikation feiern durften. In der Saison 2012/13 belegte man letztmalig den 2. Platz in der Bundesliga. Und der FSV Gütersloh stieg damals in die 2. Bundesliga ab.
Neben der ganzen Freude kam damals auch etwas Wehmut auf, denn die Tönnies-Arena in Rheda-Wiedenbrück ist ein hübsches und modernes Stadion. Und das sollte man vorerst nicht mehr wiedersehen – bis zu dem heutigen Tage der DFB-Pokal-Begegnung der 2. Hauptrunde.

Nach einer gewohnt feuchtfröhlichen Anreise mit „Unterleibskuchen“ (Pflaumenkuchen) und charmanter Busfahrer-Moderation erreichte man nach fünf Stunden das Stadion, das von seiner Größe her ideal zu den Frauenfußball-Bedürfnissen passt. Nicht zu groß, mit freier Platzwahl, nah am Spielfeldrand. Zwar wurde auf dem Spielfeld Kunstrasen ausgesät, was den „Torbienen“ anfangs etwas Probleme bereitete, aber der Rest stimmte einfach:

Ins Schwärmen geriet man, wenn man dort die Toiletten aufsuchte, denn die gab es zahlreich und in einem angenehm sauberen Zustand.
Ins Schwärmen geriet man auch, wenn man auf dem Weg zum Sitzplatz durch die Katakomben lief, vorbei an einem langen Buffet zum Verzehr von selbstgebackenen Kuchen, geschmierten Brötchen und passendem Kaffee. Hier verbreitete sich anheimelnde, familiäre Herzensatmosphäre.

Ins Schwärmen geriet man aber spätestens dann, als man der Stadionsprecherin lauschte, die die Potsdamer Gäste nicht nur sehr freundlich begrüßte, sondern sich mitfreute, als die Potsdamer Fans die Spielerinnen-Aufstellung mitbrüllten. Nach jedem Spielerin-Namen schob die besagte Stadionsprecherin einen Kommentar durch ihr Stadion-Mikrofon wie „Wunderbar!“, „Das klang gut!“ usw. ein.
Die Tönnies -Arena steigt somit in die Top 3 der beliebtesten Ausflugsziele auf.

Das moderne Stadion ist umgeben von der Tönnies-Fleisch-und-Wurst-Fabrik und dem dazugehörigen LKW-Meer, das mit laufenden Kühlaggregaten auf die Beladung wartete. Leider hat der Werksverkauf sonntags geschlossen, aber vom Geschmack der angebotenen Grillbratwurst wurde nur Gutes berichtet. Vom Dach der Fleischfabrik grüßte ein fröhlich-schmunzelndes Kuh-Ziegen-Schwein-Ensemble (siehe Foto), das sich minütlich um sich selbst drehte – bevor es später durch den Fleischwolf gedreht werden würde…
Durch den Tönnies-Fleischwolf ließen sich unsere Torbienen nicht drehen. Der herbstdepressiv machende Bremer „Wiesenhof“ eine Woche zuvor mit dem kläglichen 1:1 war spätestens nach den ersten 20 Minuten vergessen, als die Potsdamer Mädels ein Kunstrasen-Rezept gegen den aktuellen Tabellen-Spitzenreiter der 2. Bundesliga gefunden hatten.

Es regnete Tore, drei in der ersten und drei in der zweiten Halbzeit – erzielt von sechs verschiedenen Torschützinnen: Kiwic, Gasper, Kemme, Schmidt, Aigbogun, Ehegötz. Und es hätte sogar noch kräftiger „regnen“ können, denn manche Torchance wurde vergeben – oder von den beiden imposanten „Abseitsrichterinnen“ (gewöhnlich auch Linienrichterinnen genannt) gar nicht erst zugelassen. Zu oft und zunehmend weniger nachvollziehbar wurde das gelbe Fähnchen im Gütersloher Wind hin- und hergewedelt. Das führte unter den Fans anfangs zu Protest, später zu kopfschüttelndem Gelächter. Irgendwann endete der humorvolle Sarkasmus in einem Fangesang: „Wir – wolln – die Faaaahne sehn, wir wolln die Fahne sehn, wir wolln, wir wolln die Fahne sehn.“

Sei es drum, mit einem 6:0 kann man diesen Fakt gelassen sehen. „Wir haben SECHS – ihr habt nüscht“, lautete das Fazit der Potsdamer Fans in Richtung der Fangemeinde von Gütersloh.

Nun kann man mit Blick auf den nächsten Sonntagsausflug in die heißgeliebte Autostadt hoffen, dass das getankte Selbstvertrauen über die Banden des AOK-Stadions hinwegquillt.

Eine nettes Bonu-Erlebnis gab es auf der Rückreise, als man an der Raststätte Marienborn nochmals auf den Mannschaftsbus traf. Spontan wurde am Eingang der Raststätte ein Kinderlied reaktiviert: Mit der Melodie von „Ziehen durch – durch die goldne Brücke“ krauchten die Torbienen durch den Armbogenreigen der Fans. Frauenfußball-Atmosphäre halt.
Am Ende gilt dem Fanbuskoordinatoren Hartmut Feike gute Besserung, der die sechs Tore von Gütersloh nicht miterleben durfte und ehrwürdig von einem passabel arbeitenden Steward vertreten wurde.

Wir sehen uns in Wolfsburg – zahlreich und lautstark – und optimistisch gestimmt!

Text: Susanne Lepke
Fotos: Susanne Lepke

Torwartfrau aus Gütersloh

Im Dialog

Entspannung nach der Auswechslung

Trainer und…

Robbenstellung

Steht auf, wenn du am Boden bist

Sonneneinstrahlung

Auswechselspielerinnen in Torposition

Vereintes Trainergespann

Ballmädchen vor genialem Hintergrund

Inga Schuldt vor Apfelpanorama

Einlauf der Mannschaften

Die Blockfahne wird zusammengepackt

Erschöpfung am Ende

Mannschaftsbus vor Fleichfabrik

Nach dem Schlusspfiff

Spiel läuft

Tribünenblick

Fangerassel

Spiel läuft

Handshake

Was ist los?

Mannschaftsaufstellung

Auswechselbank

Einlaufkinder

Distanzierter Beobachter

Stadiondekor

Motivationskreis in Blau

Fotograf on tour

Kurz vor dem Anpfiff

Gleich geht’s los

Jojo mit Familienbesuch

Durchs Tornetz geblickt

Auswechselbank 2

Edelfans

Es ist Zeit.

Potsdamer Fans on tour

Stillleben am Kaffeeklatschtisch

Fanutensil

Getrommel und Getröte

Warmup

Stadionblick

Die Blockfahne ist gespannt

Auswechselbank 1




Herbstdepression – Turbine Potsdam gegen Werder Bremen am 02.10.2017

Spielbericht zum ABL-Spiel: Turbine Potsdam gegen Werder Bremen am 02.10.2017 im Karli – von Susanne Lepke

Ein Satz mit x? Das war wohl nix.

Dieser Spielbericht wird ein ganz kurzer, denn der Frust über das am Montagabend unter Flutlicht Erlebte ist noch groß. Da hilft auch kein Eine-Nacht-darüber-Geschlafe.

Eine Spielverlegung vom regulären Sonntagsnachmittag auf Montagabend war angesagt, dank einer medialen Veröffentlichung im Fernsehen. Die UNESCO-gerechten, absenkbaren Flutlichtmasten waren in den Babelsberger Himmel gerichtet. Nach Zeugenaussagen bereits seit dem Frühjahr 2017… Und der stimmungsdeprimierende Tagesdauerregen hörte pünktlich zu Spielbeginn auf.

Nach einem überraschenden Stimmungshoch, als bereits in der 2. Spielminute das 1:0 für Potsdam fiel und ein Teil der Fans sofort von einem 7:0 zu träumen begannen, setzte alsbald ein herbstdepressives Gekicke ein.

Werder stand geblockt im Strafraum und verteidigte, Potsdam rannte aussichtslos dagegen an. Erfolg hatten die „Damen vom Wiesenhof“, als ein abgefälschter Pfostenknaller von der Ex-Turbine Marie-Louise Eta in der 56. Minute zum Ausgleich führte.

Insgesamt ein trostloses Gekicke. Erst am „Abend wurden die Faulen fleißig“, als Potsdam in den letzten Minuten incl. Nachspielzeit noch einmal alles nach vorn warf, Biss zeigte und auf das Siegtor drängte. Vergeblich.

Erinnerung an das stark verfrühte DFB-Pokal-Aus gegen Werder Bremen ein Jahr zuvor kamen hoch. Neuer Angstgegner?

Was soll’s.

Eine depressiv machenden Fußballerlebnis – aus Potsdamer Sicht.
Und für das Fernsehzuschauervolk vermutlich keine Werbeveranstaltung für den Frauenfußball.

Werder Bremen feierte das Auswärtspünktchen wie einen Sieg.
Potsdams Pünktchen fühlte sich wie eine Niederlage an.

Ende


Text: Susanne Lepke
Bilder: Susanne Lepke




Lange Reise mit Unverständnis und Unentschieden – Spielbericht Freiburg-Turbine Potsdam vom 24.09.2017

Wenn keine Spielverlegung mehr auftritt, dann war am Sonntag die erste von zwei Auswärtsfahrten ohne Fanbus pro Saison. Ich buche immer separat und bin also hin sowie zurück allein unterwegs. Dieses Mal im Freiburger Möslestadion angekommen, hatte ich dass Gefühl, dass noch weniger Turbine-Sympathisanten als sonst da waren. Ob es an den durchwachsenen Leistungen gegen Jena und in Duisburg oder der Bundestagswahl lag, lässt sich nicht feststellen und ist im Nachhinein auch egal.

Seit dem, trotz Sieges, miserablen Spiels im Duisburger PCC-Stadion gab es die grandiose WM-Quali mit einem 1:0-Selbsttor gegen Tschechien als Höhepunkt. Ein Glück, dass ich diese Partie genau wie die Slowenien-Begegnung nicht sehen konnte. Das über Presse, Funk und Fernsehen Gemeldete hat mir gereicht. Nun also Freiburg.

Da gilt für mich genau dasselbe wie nach Sand: PREIS GEHT VOR SCHNELLIGKEIT, was für die Hinfahrt bedeutete, 21:45 Uhr Flixbus. Die Reise war mit viel Schlaf, wenig Essen und noch weniger Lesen verbunden. Am Ende hatte der Doppelstockbus sogar knappe zehn Minuten Verfrühung.

Vom Spiel wäre schnell erzählt, wenn sich die letzten zwanzig Minuten vor Anpfiff nicht unglaublich gestaltet hätten. Da ich mit meinem Bericht knapp zwei Tage später schreibe, weiß ich nicht, ob sich schon in den einschlägigen Kreisen herumgesprochen hat, was da passiert ist. Wer das Möslestadion kennt, weiß, dass die Turbine-Fans immer auf der Haupttribüne auf Höhe der Mittellinie sitzen. Bis zum besagten Zeitpunkt war alles in Ordnung, bis uns Ordner bedeuteten, wir dürften dort nicht bleiben und bei Nichtfolgeleistung drohten sie mit Erscheinen der Polizei und der Managerin. Letztere kam wirklich, als wir uns weiter weigerten, einen Standortwechsel vorzunehmen. Entgegen Ihrer freundlichen Begrüßung im Programm auf Seite 5: „Der Mannschaft des 1. FFC Turbine Potsdam, Trainer Matthias Rudolph sowie den mitgereisten Fans gilt mein herzlicher Willkommensgruß hier in Freiburg“, meinte Frau Bauer recht rüde, hier wäre kein Gästeblock und als Bimbo und Bernd Geräusche mit den mitgebrachten Klatschpappen erzeugten, reagierte sie noch säuerlicher: So etwas wäre hier nicht erlaubt. Bisher war ich immer sehr angetan von den Spielen in Freiburg (außer bei Turbine-Niederlagen), aber dies hatte ich noch nicht erlebt. Wenn es einen Gästeblock geben sollte, den es bisher nie gab, muss man das vorher kundtun und nicht erst kurz vor Spielbeginn. Frau Bauer ist schon ewig SCF-Managerin und hat sich bisher noch nie über uns Turbine-Fans beschwert, warum ausgerechnet am 24. September 2017? Die angedrohte Polizei hätte sich bedankt, wenn sie wegen solcher Lapalie tatsächlich erschienen wäre. Ohne ihr Ziel erreicht zu haben, ging Frau Bauer dann ergebnislos wieder weg, sichtlich zerknirscht. Und wir blieben sitzen und haben dann durch unser Verhalten auch keinen weiteren Anlass zu Klagen aus Freiburger Sicht gegeben.

Wie oben bereits erwähnt, lässt sich das Spiel kurz zusammenfassen. Wieder viele Chancen liegengelassen. Dazu kam, dass die seit längerem außer Form befindlichen Ese und Feli für fast alle Potsdam-Anhänger unverständlich weiterhin von Beginn an spielen durften. Aber die später eingewechselten Ehegötz und Schwalm waren auch nicht besser und konnten so nicht beweisen, dass sie eine brauchbare Alternative sind. Ob beim 1:1-Ausgleichs-Freistoß Fehler gemacht wurden. will ich nicht beurteilen. Aber aus dem bisher Geschriebenen lässt sich erkennen, dass mit viel Glück das Unentschieden gerecht war, denn Freiburg war der erwartet schwere Gegner, der noch ganz andere Mannschaften ärgern wird, und mich würde es nicht wundern, wenn es am Saisonende gar ein CL-Platz werden wird.

Text: Lutz Noeske
Bilder: Peter Tietze, Beatrice Martens




Informationen zu den Fanbusfahrten nach Gütersloh und Wolfsburg

:

Fanbus und Mannschaftsbus in trauter Nachbarschaft

Hallo Turbinefans,

wer in dieser Saison live miterleben möchte, wie Turbine Potsdam in der DFB-Pokalrunde ein- und nicht gleich wieder aussteigt…, der möge im Fanbus Platz nehmen. Anmeldung über Hartmut Feike werden bis 29.09.17 erbeten.

Abfahrtszeiten des Fanbusses am 08.10.2017:
Potsdam: 08.00 Uhr
Michendorf: 08.15 Uhr

Überweisung bitte bis 29.09.17

Und wer das Spitzenspiel gegen Wolfsburg live miterleben und dorthin auf gesellige Art und Weise hinfahren möchte, der melde sich bitte bis zum 30.09.17 bei Hartmut Feike an.

Abfahrtszeiten des Fanbusses am 15.10.17
Potsdam: 10.45 Uhr
Michendorf: 11.00 Uhr

Überweisung bitte bis zum 05.10.17

Die Höhe der Überweisungen muss wie immer bei Hartmut Feike unter den bekannten Kontaktdaten erfragt werden.

i.A. Susanne Lepke
(Vorsitzende des Fanclubs „Turbinefans“)




Viel Arbeit, wenig Lohn – MSV Duisburg gegen Turbine Potsdam

Spielbericht zum 2. Spieltag der Hinrunde der Allianz-Frauenbundesliga am 09.09.2017

Potsdam, morgens, 5.30 Uhr. Blaues – äh – „Barca“-Gewimmel am Potsdamer Hauptbahnhof. Abfahrt in den Ruhrpott nach Duisburg, siebeneinhalb Stunden hin – sieben Stunden zurück – eine Stunde Naturdusche vor Ort, doch dazu später mehr.

Graues Wetter, regennasse Autobahn, der Herbst hält Einzug und ein neues Fanbusmodell ebenso. Mit den altbekannten Busfahrern Peter und Detlef am Lenkrad sitzend. Dazu ein neues „Coffee to go“-Angebot, denn die Busneuerung macht es nun erforderlich, bei Kaffeedurst den Bus verlassen zu müssen, da sich die Kaffeemaschine in einer Art Gepäckluke an der Außenseite des Busses befindet. Und die traditionelle Rückreise-Bockwurst entpuppt sich nun als „no-go“, denn die nicht vorhandene Küchenausstattung machte dies leider unmöglich.

Aber dafür gab es auf der Reise Nacktschnecken-Witze und Aluminiumbrillengesichter gratis… Eine Nacktschnecke heißt Nacktschnecke, weil deren Hypothek zerplatzt ist (ha ha). Ersatz bot auch ein tschechisches Pralineninnereien-Gesöff, ein Pistazien-Likör, der den einen oder anderen Gaumen umschlabberte.

Die ehrwürdige Vertretung für den Steward Hartmut Feike namens „Urmel“ waltete verantwortungsbewusst seines Amtes. Er zählte viel und wischte wenig. Niemand blieb nach den Raststättenpausen auf der Strecke, und die Getränkevielfalt erstreckte sich nicht im Mittelgang des Busses.

Pünktlich vor Ort angekommen kam die Potsdamer Reisegruppe mit äußerst sozialen Preisen in Kontakt: Der Eintritt für einen Stehplatz kostete 5€, das Bier 2€ und eine Riesenportion Pommes ebenfalls 2€. Leider gab es nicht mehr den leckeren Backfischstand. Als Alternative konnte die Ruhrpöttsche Currywurst probiert werden, deren äußeres Erscheinungsbild eher einer Gulaschsuppe glich.
Die Sonne beschien den Fan-Stehtisch, die Ordner lächelten, das Geburtstagskind Lisa strahlte, die Stimmung war vor Spielbeginn bestens. Selbst diejenigen, die in den Duisburger Vereins-Lostopf griffen und eine Niete nach der anderen herauszogen, lächelten immer noch, denn man hatte mit seinem Pech unterm Strich Gutes für den gastgebenden Verein getan.

Eine Cheerleading-Girlgroup wiederholte noch mal schnell neben den Kabineneingang die grundlegenden choreographischen Schritte, bevor sie sich dann auf das große Feld wagte und puschelraschelnd beide Mannschaften begrüßte. Riesige Duisburger Fahnen wurden dazu mehr oder weniger schwingend geschwenkt.

Der Anpfiff ertönte, die Sonne verschwand und dunkle Wolken zogen auf. Duisburg zeigte sich engagiert und zweikampfstark und bremste die Turbinen abrupt in ihrem Spielaufbau aus. Da kam aus Potsdamer Sicht nichts so richtig in Gang. Das Raunen über abgewehrte Torchancen auf der Duisburger Seite häufte sich.

Der Himmel begann bei diesem Anblick an zu weinen, erst leise, und dann immer lauter. Ein „netter“ langanhaltender Regenguss entlud sich über alle Spielerinnen und alle Stehplatz-Fans. Eine unbewirtschaftete Holz-Imbissbude bot Zuflucht für durchweichte Fans. Andere harrten im triefenden Regen aus. Nur die Harten kommen in den Duisburger Garten. Beide Fan-Taktiken nützten nichts, die 1. Halbzeit war wieder mal nicht sehens- sondern eher leidenswert.

Es regnete unentwegt, auch während der Halbzeitpause und auch beim Anpfiff zur 2. Halbzeit. Eine nette Geste des Stadionsprechers folgte, der alle Stehplatzausharrenden auf die fast leere Tribünenhälfte einlud, um überdacht dem weiteren Spielgeschehen beiwohnen zu können. Aber da man nicht noch nasser als nass werden konnte, machten die meisten Fans davon keinen Gebrauch. Trotzdem herzlichen Dank für diese wirklich freundliche Geste!

Ebenso gestenreich kümmerte sich das Duisburger Maskottchen, dieses blau-weiß-gestreifte Zebra namens Ennatz, um die Turbinefans. Es trommelte euphorisch mit, versendete Luftherzchen, stand für Fotoshootings bereit und spielte hinter der Bande Verstecken.
Trotz dieser unterhaltsamen Ablenkung, die irgendwie bei der bisherigen Spielqualität notwendig erschien, schielte der eine oder andere Fans am Zebra vorbei auf den Rasen und konnte beobachten, dass es nun etwas besser lief. Die Torchancen häuften sich, aber auch die Anzahl der gelben Karten. Als unser Dampflökchen aufgrund einer Notbremsung im Strafraum schmerzlich darniederlag, zeigte die Schiedsrichterin auf den Elfmeterpunkt. Auf Kaykay (Elise Kellond-Knight) war souverän Verlass und Turbine durfte nun nach knapp 60 Spielminuten mit 1:0 in Führung gehen. Dezenter Jubel kam auf – und es regnete weiter.

Und dann wiederholte sich der Spielverlauf fast analog zum vergangenen Spielsonntag. Nicht nur die annähernd gleichen Aus- und Einwechslungen erinnerten an den erfolgreichen 1. Spieltag gegen den USV Jena, sondern auch die letzten zehn Spielminuten. Potsdam hatte noch ausreichend Puste und Spielspaß, sodass es jetzt zu zwei 100%ig vergebenen Torchancen kam. Huth und Gasper standen nacheinander jeweils allein vorm Tor und „versemmelten“. Dazu gesellte sich noch ein Lattentreffer. Spätestens jetzt erschien der Elfmeter-Sieg verdient.
Ein kampfbetonter 1:0-Sieg und damit drei Punkte. Viel Arbeit, wenig Lohn. Nach dem „Wie“ wird spätestens am Folgetag niemand mehr fragen.

Am Ende wurde verhalten gejubelt, bei der Mannschaft wie auch bei den Fans. Anschließend galt es, den Kampf mit der triefend nassen Blockfahne aufzunehmen, die während des Spiels neben dem Spielfeld ausgebreitet auf dem Rasen lag. Beim Hinaustragen aus dem Stadion hinterließ sie eine Schleifspur.
Ein kurzer Plausch mit der Ex-Duisburger und aktuellen Schweizer Nationaltrainerin Voss-Tecklenburg entspann sich vor dem Einsteigen in den Fanbus. Auch der neue Busfahrer des Mannschaftsbusses wurde im Vorbeimarsch beäugt. Er hieß nicht René.
Auf der Rückfahrt entspann sich ein idyllischer Regenbogen am Autobahnhimmel. Also alles easy, alles cool. Drei Punkte halt. Und Tabellenzweiter.

Außerdem bedankte sich der im Fanbus oft mitreisende Schatzmeister von Turbine Potsdam, Hans-Jürgen Schlotter, mittels zahlreicher Piccolos (oder heißt das Piccoli?) bei den Passagieren für die freundliche Mitnahme in dem Fangefährt sowie für das lautstarke auswärtige Engagement.

Gewonnen ist gewonnen und nicht zerronnen.

Nun gibt es zwei Wochen Pause, bevor sich dann vereinzelte Fans auf den langen Weg nach Freiburg begeben werden. Für eine eintägige Fahrt ist einem Fanbus diese Distanz zu lang.

Text: Susanne Lepke
Fotos: Susanne Lepke, Peter Tietze




Vielen Dank für die Blumen – Turbine Potsdam gegen USV Jena

Spielbericht zum Bundesligaspiel: Turbine Potsdam gegen USV Jena am 03.09.2017

Da ist sie endlich, die neue Saison 2017/18! Mit Startschuss im heimischen „Karli“ und knapp 2000 Zuschauende vor Ort – trotz Liveübertragung im Fernsehen und Internet.
Unmengen an Zeugen konnten die folgende Neuerungen beobachten:
• neue Spielerinnen: Amanda Ilestedt, Rahel Kiwic, Nina Ehegötz, Inga Schuldt
• eine neue Co-Trainierin an Michael* – äh – Matthias Rudolphs Seite: Josephine Schlanke
• einen Seitenwechsel der Auswechselbank, nur vor der Nase des Fanblock D spielend
• ein 100%-igen Preisanstieg beim Stadionheft (2€ anstaelle von 1€)
• höhere Preise für die Dauerkarten

Zu Beginn wurden die neuen Spielerinnen mit blau-weißen Rosensträußen aufs Herzlichste begrüßt. Manch „fan-licher Überschwang“ mutierte zur überbordenden Gastfreundschaft, indem plötzlich auch eine Jenenser Spielerin einen Blumenstrauß überreicht bekam – und später galant weiterleitete.
Es wurde auch auf anderer Ebene heftig gratuliert und verabschiedet. Zum einen dem Vereinspräsidenten Rolf Kutzmutz zum 70. Geburtstag (allgemeines erstaunendes Raunen „70?! Echt?! Denkt man gar nicht:“), zum anderen ein Abschiedsdank an Sven Weigang, der fünf Jahre die U17 von Turbine Potsdam trainiert.

Es gab noch nie so viele neue Trikots am 1. Spieltag zu sehen wie zum diesjährigen Saisonstart. Dank eines lukrativen Angebots des AOK-Hauptsponsors wurden 250 + 100 Trikots zum Schnäppchenpreis angeboten und in Windeseile verkauft Und dann flanierte auch noch das Maskottchen mit einseitig herabhängendem Fühler durchs Stadion und verteilte an einige Glückspilze nagelneue Auswärtstrikots.

Vielen Dank für diese beiden Aktionen!

Das neue Heimspiel-Trikot erscheint in seinem Design ungewöhnlich. In das übliche Blau drängelt sich ungehindert eine Riesenportion Bordeauxrot hinein, das Ganze in Streifen garniert. Gewöhnungsbedürftig, aber die Entscheidung des Mannschaftsrates müssen die Fans akzeptieren. Auch Bernd Schröder hatte da einige Probleme mit seinem Wohlgefallen…
Schein oder Sein – das war nun am 1. Spieltag die Frage. Der USV Jena war zu Gast, ein eher unkalkulierbarer Gegner mit schalem Beigeschmack, wenn man an die verkorkste Saison 2015/16 zurückdenkt. Ein Ost-Derby, dessen Fanlager seit vielen Jahren eine freundschaftliche Beziehung pflegen. Die USV-Fans standen jedoch im Stau und konnten sich deshalb erst weit nach Anpfiff hinter dem eigenen Tor postieren. Und später mussten sie aus nächster Nähe ansehen, wie sich ihre Torhüterin Justien Odeurs schwer an der Schulter verletzte.
Die Jenaer Fans zeigten sich lautstark und euphorisch wie immer – auch wenn es am Spielende gar nichts mehr zu lachen gab.

Aber auch die Turbinefans hatten in der 1. Halbzeit nicht allzu viel Freude. Ein zähes Spiel, bei dem der Ball mehr holperte als rollte und Jena zu einigen Torchancen verleitet wurde. Das gewonnene Selbstvertrauen und die spielerische Leichtigkeit aus den teilweise sehr sehenswerten Testspielen schien wie weggeblasen. Jedoch gab es da noch eine erfahrene Spielerin namens Bianca Schmidt, die mit ihrem 1:0 in der 45. Minute die Gemüter erdete. Leider wurde sie in der zweiten Halbzeit aufgrund einer erlittenenen Verletzung ausgewechselt.

Die 2. Halbzeit gestaltete sich dagegen im bunten Sonnenlicht. Die eingewechselten Spielerinnen Caro Siems, Anna Gasper und Nina Ehegötz brachten frischen Wind ins Spiel, der zum Rückenwind wurde und die gesamte Mannschaft zum offensiveren Spiel anpustete. Nach gefühlten 30 Sekunden netzte unser „Dampflökchen“ Svenja Huth zum 2:0 ein. Die Antwort erfolgt prompt zwei Minuten später, denn auch der Universitäts-Sportverein verfügt über Spielerinnen, die Tore schießen können (Karoline Heinze).
Je mehr Spielzeit verrann, um so stärker zeigte sich die Fitness der Torbienen. Aber der 80. Minute waren die Potsdamerinnen einfach schneller, ein Einbahnstraßen-Match entspann sich und es hagelte weitere Tore für Turbine Potsdam: Ein 3:1 durch Svenja Huth (86.Minute) und ein 4:1 durch Anna Gasper (88.Minute).

Am Ende großer Jubel und zurücklehnender Genuss über den gelungenen Saisonstart, der trotz schwacher 1. Halbzeit zu keiner Zitterpartie geriet.

Zum Abschluss wurde vom Verein ein neues Fan-Ritual ins Leben gerufen: Eine Jury aus fünf Fan-Stimmen durfte in der 80. Spielminute ein Voting zur Wahl der „besten Spielerin“ abgeben. Die Wahl fiel auf Amanda Ilestedt. Vielleicht gelingt es uns in Zukunft, noch mehr Fans in das Voting einzubinden.

Wir sehen uns (in Gedanken) in Duisburg!

Text: Susanne Lepke
Fotos: Susanne Lepke

*DFB-TV-Deutsch (siehe Kommentator der Liveübertragung bzw. der Highlights der Begegnung)




Fanbusfahrt nach Duisburg am 9. September 2017

Liebe Turbinefans,

natürlich rollt der Fanbus auch in der neuen Saison 2017/18 zu fast jedem Auswärtsspiel unserer „Torbienen“. Das erste Ziel heißt am 9.September 2017 Duisburg.

Anmeldungen werden bitte bis zum 27.08.2017 über Hartmut Feike erbeten.
Die Bezahlung/Überweisung bitte bis zum 30.08.2017 an Hartmut Feike ausführen (Preis bitte individuell bei
ihm unter den bekannten Kontaktdaten erfragen).

Achtung – eine wichtige, kostenbedingte Neuerung! Ab der neuen Saison beginnen die Fanbusfahrten ausschließlich in Potsdam (nicht mehr ab Berlin).

Abfahrtzeiten:
Potsdam: 05.30 Uhr
Michendorf: 05.45 Uhr

i.A. Susanne Lepke




ABHOLUNG DER DAUERKARTEN FÜR DIE SAISON 2017/2018

Liebe Turbinefans,

die Geschäftsstelle des 1. FFC Turbine Potsdam bat uns um Weitergabe folgender Information:

Die Turbinefans, die für die neue Saison 2017/2018 Dauerkarten fürs „Karli“ bestellt haben, können diese im Rahmen des
AOK-Fußballfestes beim 1.FFC Turbine Potsdam am 12.08.2017, ab 10.00 Uhr, im Sportpark Luftschiffhafen persönlich beim Geschäftsstellenleiter Stephan Schmidt abholen.

Gebt diesen Termin bitte auch an Fans ohne Internetmöglichkeit weiter.

Sommersportliche Grüße

Der Fanclub-Vorstand „Turbinefans“




Ein gelunger Saisonabschluß

Seeburger Hai-Turnier 2017 der E-Junioren in Dallgow

16.7.2017 von DJ Edison

Eigentlich ist ja die Saison 2016/2017 schon ad acta gelegt, aber unsere U11, betreut von Mike Mrohs, wurde zu einem Turnier des Seeburger SV 99 eingeladen. Ich begab also in Richtung Dallgow, um diesem Event beizuwohnen. Ich hatte ja sonst nichts Anderes vor, außer daß ich in der fußballfreien Zeit meinem anderen sportlichen Hobby folge, nämlich Minigolf spielen. Es war ein Turnier mit acht Mannschaften aufgeteilt in zwei Vierergruppen. In Gruppe B bekamen es die Mädels mit den Seeburger Haien 1, Grün-Weiß Brieselang und SSC Teutonia Spandau, eine Mannschaft aus dem Ortsteil Hakenfelde, zu tun. Die Spielzeit betrug 1×15 Minuten. Nach halbstündiger Verspätung wurde das Turnier eröffnet. Der Name Hai-Turnier bezieht sich auf das Maskottchen des Seeburger SV, einem ca. 1.5 m langen Plüschhai.


Die Eröffnung

Das erste Spiel bestritten unsere Grashüpfer gegen Grün-Weiß Brieselang. Von Beginn an zeigten unsere Turbinchen, wer „Frau im Hause“ ist. In der 4. Minute setzte sich Jolien aus halblinker Position durch und erzielte das 1:0 für unsere Mädels. Vier Minuten später wer es erneut Jolien, die nach Vorlage von Elli, mit ihrem linken Fuß die Führung verdoppelte – 2:0. Von nun an bestimmten unsere Mädels über weite Strecken das Geschehen und kamen zu weiteren Chancen. In der 10. Minute versuchte es Lucy aus halblinker Position, doch der Ball landete nur an den Querbalken. Eine Minute später erhöhte Elli, nach schöner Vorlage von Lucy, auf 3:0. Damit war eigentlich das Spiel entschieden. Die Jungs versuchten zwar noch den Ehrentreffer zu erzielen, doch unsere Defensive um Leni und Luisa machte bis dato einen guten Job und ließ hinten Nichts anbrennen. Den Schlußpunkt zum 4:0 in diesem Spiel erzielte Elli aus halbrechter Position. Sie wuchtete die Kugel im Stil von Christiano Ronaldo hoch unter den Giebel (12.). Der war unhaltbar ! Das war dann auch gleichzeitig der Endstand und drei Punkte.

Im zweiten Spiel hatten es die Mädels mit Teutonia zu tun. Unsere Mädels hatten sich innerhalb von 2 Minuten drei Chancen erarbeitet, ließen sie aber liegen. In der 4. Minute erste Rettungstat von Celine, die im Spiel zuvor nicht eingreifen mußte. Aber dann eine Minute später musste sie doch das 0:1 (aus Turbinesicht) kassieren. Eine weitere Minute später setzte Jolien zum Solo über die linke Seite an und schloß mit dem 1:1-Ausgleich ab.


Da schaut der Torwart nur hinterher

In der 7. Minute gerieten unsere Grashüpfer erneut in Rückstand – 1:2. Jetzt wurde es ein offener Schlagabtausch. Die Mädels wollten den Sieg und setzten alles auf eine Karte. In der 10. Minute führte Lucy einen Freistoß aus. Dieser ging an die Latte und im Rebound erzielte Maxi den Ausgleich zum 2:2.


Freistoß von Lucy

Zwei MInuten später gingen unsere Mädels erstmals in Führung. Ein Distanzschuß von Lucy, so etwa auf Höhe der Mittellinie, brachte die 3:2-Führung. Der Ball schlug ins obere Eck ein. Bis zum Schlußpfiff hatten unsere Mädels noch zwei weitere Chancen gehabt, doch sie wurden kläglich vergeben. So endete das Match mit einer knappen 3:2-Führung für unsere Mädels.


Nach „Hammer“ von Lucy fliegt der Ball ins obere Eck

Das dritte Spiel in der Vorrunde bestritten unsere Turbinchen gegen die erste Mannschaft des Gastgebers Seeburger SV 99. Dieses Spiel ging 0:2 verloren. Die Jungs waren einfach zu stark und kamen immer wieder gefährlich vor’s Tor von Celine. Aber auch unsere Turbinchen hatten ihre Chancen gehabt, die sie nicht nutzten. So z.B. in der 10. , als Elli am Torwart scheiterte, oder Jolien in der 13. ebenfalls am gut aufgelegten Torwart hängen blieb.


Schuß von Jolien

Nach drei Spielen in der Vorrunde hatten unsere Mädels 6 Punkte auf ihrem Konto hinter Seeburg 1 mit 7.Punkten. Dahinter folgten der SSC Teutonia mit 3 Punkten sowie Grün-Weiß Brieselang mit nur einem Punkt.

Dann folgte das Viertelfinale im Überkreuzvergleich. 1. Gruppe A gegen 4. Gruppe B, 2. Gruppe A gegen 3. Gruppe B usw. Dort spielten unsere Mädels gegen die FSG Falkensee, auch eine Madchenmannschaft, die in Gruppe A Platz 3 in der Vorrunde belegte. Dieses Spiel ging knapp mit 0:1 verloren. Viel habe ich nicht auf einem Zettel notiert, denn es war eine sehr zerfahrene Partie mit wenig Höhepunkten.

Das nächste Match unserer Turbinchen war gegen den Verlierer des anderen Viertelfinals Seeburg 2 gegen Brieselang. Dort gewann Brieselang knapp mit 1:0 und so hieß die Partie: Turbine gegen Seeburg 2. In diesem Spiel fingen sich die Mädels wieder und erarbeiteten sich Chance um Chance. In der 3. Minute dann die verdiente 1:0-Führung durch Jolien zugunsten unserer Grashüpfer. Eine Minute später verdoppelte Elli die Führung – 2:0 mit einem Schuß ins lange Eck. Unsere Mädels machten weiter Dampf. In der 10. Minute sprintete Elli über rechts Richtung Tor und vollendete zur 3:0-Führung. Aber auch die Jungs hatten ihre Chancen. In der 13. Minute lenkte Celine den Ball nach einem strammen Schuß eines Seeburger Spielers an die Latte. Den Nachschuß konnten die Jungs nicht verwerten und so blieb es bis zum Ende beim 3.0 und das hieß Spiel um Platz 5.
Im Spiel um Platz 5 mussten unsere Mädels gegen die Schönwalder Dragons antreten, die ihr Spiel gegen SC Staaken mit 2:0 gewannen. Es war ein hart umkämpftes Match. Nach 40 Sekunden Spielzeit hatte Elli die erste Chance auf ihrem Fuß gehabt, doch sie scheiterte am Torwart. Es war ein Spiel auf Biegen und Brechen. In der 8. Minute dann doch die 1:0-Führung für unsere Mädels. Aus unmöglichen Winkel zog Lucy einfach mal ab. Ihr Schuß ging ins lange Eck, unerreichbar für den gut aufgelegten Torwart. In der Folgezeit spielten unsere Mädels forsch auf und bekamen dabei noch Unterstützung von den Falkenseer Mädels, die unsere Turbinchen anfeuerten, so wie unsere Mädels die Falkenseer bei deren Sieg um Platz 3 (3:2 gegen Teutonia Spandau) mit unterstützten. Eine freundliche Geste, finde Ich ! Vier Minuten später traf Elli nur noch das Außennetz, nachdem sie sich über die rechte Seite gut durchgesetzt hatte. So blieb es dann bei der knappen 1:0-Führung und am Ende Platz 5. Alle Achtung ! Damit bestätigten unsere Mädels ihre Leistung aus dem Punktspielbetrieb.


Die Urkunde

Sieger in dem Turnier wurde der Seeburger SV 99 1 im Spiel gegen Grün-Weiß Brieselang, die die Vorrunde als letzter in der Tabelle absolvierten. Herzlichen Glückwunsch ! Das Spiel endete 2:0 für die Gastgeber. Den 3. Platz belegten die Mädels von der FSG Falkensee. Sie bezwangen Teutonia 99 knapp mit 3:2. Die rote Laterne ging an den SC Staaken, die gegen Seeburg 2 mit 1:3 den Kürzeren zog.
Nun ja, es war ein spannendes Turnier mit vielen guten Spielen aller Mannschaften. Auch unsere Grashüpfer haben unter Trainer Mike Mrohs ein solides Turnier absolviert. Sie haben zwar gekämpft wie die Löwen, aber ein 5. Platz von 8 ist auch nicht von schlechten Eltern. Trainer Mike Mrohs hatte folgende Spielerinnen im Einsatz: Celine Bunde (TW), Leni Niemann, Maxi Schudek, Luisa v. Bülow, Paulina „Pauli“ Grüne, Ellena „Elli“ Frieden, Friederike „Fritzi“ Knabe, Jolien Franeck sowie Lucy Thiermann (C).


Unsere Grashüpfer

So, das war mein letzter Bericht in der Spielzeit 2016/17. Nun ist erstmal Pause. Ich werde mich in der Zwischenzeit wieder meinen anderen Hobbies widmen und wenn die Saison im September wieder losgeht, mache ich Sonntags von 10 – 18 Uhr wieder mein Museumsdienst. Wer Lust hat kann mich dort besuchen:
3. ; 10. ; und 24.9. von 10 bis 18 Uhr im ehemaligen Reichsbahn-Lokschuppen Monumentenstrasse in Berlin-Kreuzberg.
Tschüss und bis nächste Saison 2017/2018.




Kommt zum U17-Halbfinal-Rückspiel am 10. Juni nach Potsdam!

 

Ehrung für Melissa Kössler, EM-Torschützin, im Waldstadtforum Potsdam Foto: Peter Czech

Liebe Turbinefans,

unsere U17-Turbine-Mädels stehen derzeit im Halbfinale zum Erreichen des Pokals des Deutschen Meisters 2016/ 2017 der B-Juniorinnen.

Am Samstag , den 10.06.2017 steigt um 11.00 Uhr im Waldstadtforum das Rückspiel gegen den 1.FC Köln.

Kommt so zahlreich, wie möglich.

Gewinnen sie dieses Spiel, steht das Finale am 17.06.2017 höchstwahrscheinlich in München an. 

 

 

Text: Beatrice Martens
Foto: Peter Czech




Ein versöhnlicher Abschluss einer tollen Saison

Spielbericht zum BL-Spiel MSV Duisburg gegen Turbine Potsdam am 21.05.2017

Da unsere Susi L. leider aus privaten Gründen nicht beim allerletzten Spiel der Saison dabei sein konnte und uns nicht mit ihrem Bericht beglücken kann, versuche ich wieder mal mein Glück bei der Schilderung meiner Eindrücke!

Am 21. Mai rollte zum ersten Mal der neue Fanbus. Nicht nur die Mannschaft bekam einen neuen Bus, sondern auch wir Fans. Dieser machte uns leider wenig Freude, zum einen gab es keine Küche an Bord und somit weder Würstchen noch Kaffee, zum anderen war er ziemlich eng, so dass man ziemlich unbequem saß!

Auf der Fahrt selbst floss der Alkohol wieder in Strömen, egal ob Sekt, Pflaumen- oder Kirschlikör und es wurde wieder viel Blödsinn gemacht. Typisch liebenswürdige Kindsköpfe, die Turbinefans! Das beste Beispiel dafür ist eine verlorengegangene Socke, alle Mitfahrer wissen bestimmt sofort, was damit gemeint ist.

Das Wetter meinte es anscheinend gut mit den Fußballfans; denn es gab bestes Fußballwetter.

Bevor das Spiel begann wurde Inka Grings offiziell vom MSV Duisburg verabschiedet. Die Verantwortlichen vom MSV ermöglichten unserer Marina in den Stadiontunnel und auf den heiligen Rasen zu gehen, um Inka im Namen der Turbinefans zu verabschieden. Die Überraschung bei Inka war ersichtlich groß.

Fotocollage für Inka Grings

Marina überreichte auch im Namen der Turbinefans ein selbst gebasteltes Abschiedsgeschenk, eine ihrer berühmten Fotocollagen, unterschrieben von allen Mitfahrern des Fanbusses. Für diese Arbeit gebührt ihr ganz ganz viel Respekt und ein ganz dickes Lob! Marina, du machst einen super Job!!

Die Stimmung beim Spiel war entspannt. Leider gerieten unsere Turbinen in Rückstand, konnten aber noch vor der Halbzeitpause ausgleichen. So war wieder alles offen. Als auch noch der Führungstreffer gelang war die Stimmung am Brodeln, wir waren Zweiter und somit Champions League Teilnehmer. Der Blick fiel immer wieder gebannt auf die Liveticker am Handy. Bleibt es in München beim Unentschieden, das war die alles entscheidende Frage. Die Spannung war fast greifbar Die größte Hoffnung war ja, dass Essen noch ein Tor schießt. Leider wurde sie nicht erfüllt und unser Traum platzte. Ja typisch, die Bayern schaffen es in letzter Minute noch ein Tor – oder sogar zwei – zu schießen.

Nichtsdestotrotz war die Stimmung nach dem Spiel gut, die Mädels kamen fast gleich nach dem Schlusspfiff zu uns Fans und klatschten ganz fleißig ab. Die größte Enttäuschung schien vorüber zu sein. Wenig später traf man sich zum freundlichen entspannten Miteinander vor den Bussen und versammelte sich auch zum gemeinsamen Gruppenfoto.

Große Turbinefamilie

Auf der Rückfahrt war die Stimmung im Bus leider sehr ruhig, dass man das Gefühl hatte, wir hätten 0:5 verloren. Erst kurz vor Werder wurde es wieder lustig mit Mutamba und erfundenen Buschsprachen.

Wir dürfen auch echt zufrieden und stolz auf die Mädels sein. Sie haben eine tolle Saison gespielt!

Vielen Dank dafür!

Wir freuen uns auf die neue Saison!

 

Text: Susi Dornheim

Fotos: Beatrice Martens, Peter Tietze         

            

 




Ernüchterung auf der Zielgeraden – Turbine Potsdam unterliegt Bayern München

Spielbericht der BL-Partie: Turbine Potsdam gegen Bayern München am 14.05.2017

Wie genüsslich waren die Auswärtssiege in Wolfsburg und München in der Hinrunde! Und wie schmerzlich sind die Auswärtssiege für Wolfsburg und München der vergangenen beiden Sonntagsspiele im Heimspielstadion!

Vor einer Woche war noch alles möglich: Meisterschaft und Championsleague-Qualifikation. Und nun die pure Ernüchterung: Alle optionalen Lorbeerkränze sind binnen kurzer Zeit vertrocknet. Da läuft man einen Marathon mit bester Zwischenzeit (Herbstmeister) und bleibt bei Kilometer 40 stehen, die Kraft reicht nicht mehr aus für den Zieleinlauf… Enttäuschend, frustrierend, traurig machend.

Das letzte Heimspiel der Saison 2016/17 endete mit einer fatalen Klatsche, einer Nullzuvier-Niederlage gegen Bayern München, vor einer Zuschauerrekord-Kulisse von 3.400 Menschen.

Das „Vorspiel“ dieser Bundesliga-Begegnung verlief emotional und dreifarbig. Die Einlaufkinder hielten blau-weiße und rot-weiße Helium-Luftballons in den Händen, um sie später in den Karli-Himmel aufsteigen zu lassen. Der Fanclub hatte eine Choreo mit diesen luftigen Ballons, mit blau-weißen Luftschlangen und einem „Herzenssache“-Banner vorbereitet – incl. Aufräumdienst.

Ein weiteres Vorspiel war eine Stadtrundfahrt im Doppelstock-Cabrio durch Potsdam, die der Fanclub vier Stunden vor Spielbeginn seinen Mitgliedern als traditionellen Ausflug am letzten Heimspieltag angeboten hatte. Leider gelang es in diesem Jahr nicht, eine Turbine-Nachwuchsmannschaft mit an Bord zu nehmen – im Gegensatz zu den letzten Jahren. Schade.

Fünf Spielerinnen wurden vom Verein und vom Fanclub mit blau-weißen Rosen, edlem Gebäck und Foto-Collagen verabschiedet: Zwei sehr treue Turbinen, Stefanie „Ulla“ Draws und Inka Wesely, hatten sich für ein Karriere-Ende im zarten Fußballalter von 27 bzw. 26 Jahren entschieden. Auch Victoria Krug, Jolanta Siwinska und Bryane Haeberlin wechseln zum Saisonende den Verein. Ein Wermutstropfen: „Ulla“ Draws versprach, in der kommenden Saison mal gemeinsam mit den Fans zu trommeln, auch Inka Wesely möchte kein Jahr dem „Karli“ fernbleiben.

Das letzte Stadionheft dieser Saison enthielt liebenswerte Details, z. B. den Abdruck von Abschiedsbriefen, die sich die Spielerinnen füreinander geschrieben hatten.

Zum Spiel selbst wird es jetzt nur wenig beschreibende Worte geben. Dieses „pitschklatschige“ Erlebnis möchte man am liebsten verdrängen. Unsere Mädels sind leider noch nicht CL-reif. Wolfsburg wie auch Bayern München präsentierten sich abgeklärter und taktisch klüger. Seit sich das Potsdamer Trainerteam kurz vor Saisonende zu einer klaren Zielformulierung hinreißen ließ, rückte genau diese in weite Ferne. Das zuvor gebetsmühlenartige Von-Spiel-zu-Spiel-Gedenke führte zu mehr Spielerfolg…

Fakt ist: Bayern kann mehr als nur ein 1:0.

Fakt ist: Turbine Potsdam steht derzeit auf Platz 3. Wenn die Enttäuschung und Tränen versiegt sind, wird man relativieren und sich des ungeahnten Saisonerfolgs bewusst werden.

Die „Torbienen“ haben uns Fans in dieser Saison viel Freude und Spielgenuss serviert. Dafür ein dickes Dankeschön!!! Respekt für das jung-dynamische Trainerteam!

Nach dem Schlusspfiff bedankten sich die Spielerinnen (ohne „Danke, Fans!“-Banner) bei den Zuschauerinnen und Zuschauern. Tabbi überreichte eine selbst initiierte Spende für die Potsdamer Initiative „Familien in Not“. Einige Spielerinnen betrieben ausgiebige Rasenpflege, die mit Frustbier begossen wurde.

Währenddessen verschwand die Sonne, Nieselregen setzte ein – und eine menschliche Warteschlange harrte geduldig am Autogrammstundenplatz aus. Ein trist wirkendes Fanfest – ohne Getränke- und Imbissangebot, ohne Musik (auch ohne „Radio Teddy“-Gedudel) – entspann sich müßig auf dem Platz hinter dem Stadion. Aber der Hüpfburg ging nicht die Luft aus – und die ausharrenden Fans wurden am Ende mit vielen Autogrammen belohnt. Na ja, früher gab’s mehr Lametta.

Wünschen wir uns allen einen seelenheilenden Saisonabschluss in Duisburg!

„Da, wo ihr spielt, sind wir!“

Text: Susanne Lepke

Fotos: Stefan Blumenthal, Beatrice Martens, Susanne Lepke (ungekennzeichnet)




Viel passiert

Das war so nicht geplant. Ein sicherer Sieg war bei den seit Jahren unatraktiven Bayer-Frauen nötig zur Absicherung des CL-Platzes. Aber bis es so weit war, musste der unerschrockene Turbine-Fan, der sich auch vom Mittwochabend-Termin um 20:00 nicht abhalten lassen wollte, eine Menge erdulden. Ich habe keine Zählung durchgeführt, aber geschätzt werden es ~40 Potsdam-Sympathisanten im Ulrich-Haberland-Stadion gewesen sein. Dafür gilt jedem Einzelnen ein uneingeschränker Respekt.

Da unsere Starreporterin Susi nicht vor Ort war, übernehme ich einfach ungefragt die Anfertigung eines Spiel- und Erlebnisberichtes. Habe ich schon lange nicht mehr gemacht, weiß gar nicht, ob ich noch die notwendige Übung habe. Ich bin dann nach der Rückkehr in Berlin zu meinem „Internet-Arbeitsplatz“ gefahren, um meine Eindrücke recht zeitnah zu schildern.

Das Ganze fing damit an, dass irgendwann im April die Meldung nach Potsdam/Berlin und wo sonst noch Turbine-Fans sind, die dieses Auswärtsspiel auch ohne Fanbus wahrnehmen wollten, einer einstündigen Spielverlegung nach hinten von 19 auf 20 Uhr und von Kurtekotten ins Haberland-Stadion drang. Das gab natürlich einen Riesenschreck, weil eventuelle Zugumbuchungern nur mit großem Zeit- und Geldverlust möglich wären. Ein kurzer, aber heftiger E-Mail-Verkehr mit der verantwortlichen Bayer-Dame hatte dann die Info zur Folge, dass der Fußweg zum Bahnhof Leverkusen-Mitte bis zur Abfahrt unseres Zuges um 23:04 problemlos zu bewältigen sei. Das war aber auch das einzig Positive.

Durch die nach-hinten-Verschiebung war ich mit meinem Reisepartner Heinz sooooo rechtzeitig in der Chemie-Stadt, dass noch ein knapp 90-minütiger  Draussen-Besuch eines Straßen-Cafès problemlos möglich war. Der Weg zum Stadion gestaltete sich bei wunderschönem Frühlingswetter sehr angenehm. Dort angekommen, zwang uns die Öffnungszeit der gastlichen Spielstätte um 19:00 ebenfalls noch zu einem weiteren  ca.1,5h-Holzbank-Aufenthalt.

Jeder von den Zurückgebliebenen kennt sicherlich die tolle die sichteinschränkende Stahlkonstruktion auf der Sitzplatz-Tribüne, die jedem gemeinen Fan schon die blanke Freude in die Augen treibt. Dieses Mal war alles noch viel schöner, denn Turbine spielte in der ersten Halbzeit auf das Tor, wo uns noch die recht langsam untergehende Mai-Sonne den Genuss erschwerte. Leider sind in dieser Zeit die beiden Turbine-Tore durch Tabi gefallen. Unsere Mädels hatten alles so weit im Griff, bis auf kleinere Verletzungsunterbrechungen, die zu einer minimalen Nachspielzeit führten.

Als aufmerksamer Beobachter der märkischen Frauen-Fußball-Szene überraschte mich die von Rudi gewählte Anfangsformation nicht wirklich, denn die in letzter Zeit nicht gut spielenden Ese und Sarah fanden sich auf der Bank wieder und wurden auch später nicht eingewechselt. Dafür erhielt KK wieder mal eine Chance, die sie aber nicht unbedingt genutzt hat. Zweite Neue war Jenny, die nach mehreren Kurzeinsätzen seit ihrer fünfzehnmonatigen Zwangspause endlich „reif“ für eine Partie von Anfang an war. Aber egal, war rechts spielt, da unser Spiel sehr linkslastig ist, „verhungern“ alle, die auf der rechten Außenbahn stehen.

Nachdem der Sonnen-Stress vorbei war, gab es ein anderes Problem. Turbine verlor seine Souveränität und ließ die Gastgeber besser aussehen. Ein unübersichtliche Strafraum-Situation und mit einer wie schon gegen Wolfsburg nicht sehr cleveren Lisa führte nach einer runden Stunde zu einem Bayer-Elfmeter, den Merle Barth sicher verwandelte. Da zu kam, dass sich unserem Gegner mit seinen beschränkten Mitteln jeder Zeit noch die Möglichkeit zum Punktgewinn bot. Obwohl Turbine in der letzten halben Stunde, wie man so in der „Fußballsprache“ sagt, optisch übelegen war, sprang nichts Zählbares raus. Im Gegenteil: Inka verschoß in der 87. Minute noch einen Foulelfmeter, den die ehemalige U20-Weltmesisterin (2014) Anna Klink ohne Mühe halten konnte.

Nach Ansicht der Gästefans auf der Tribüne war die gesamte Begnung ein Rückfall in alte Zeiten der letzten Saison und auch mit den Auswechslungen waren die Beobahter nicht zufrieden. Nach einem Foul mt Behandlungspause hätte Tabi viel früher das Feld räumen müssen als in der 88. Minute, um sie für Sonntag zu schonen.

Zum Schluss sind noch von zwei Dinge bemerkenswert: Durch den Abstieg entfällt der Leverkusen-Besuch in der nächsten Saison und ich hatte meine letzten 45-Live-Minuten mit Annike, denn sie hört auf.

Zwar sind wir nach diesem Spieltag mit einem Punkt Vorsprung noch auf CL-Kurs, aber die Leistung macht wenig Mut für das sonntägliche Bayern-Spiel. Wehe, Turbine bekommt Midema nicht in den Griff…

Dafür war die Rückfart stressfrei.

Wer den Autor bis jetzt noch nicht erkannt hat, ich sitze im Fanbus hinter Otto. Eventuelle Rückmeldungen erst am 14. im Karli, da ich bis dahin das Internet nicht mehr aufklappe.