Ein gelunger Saisonabschluß

Seeburger Hai-Turnier 2017 der E-Junioren in Dallgow

16.7.2017 von DJ Edison

Eigentlich ist ja die Saison 2016/2017 schon ad acta gelegt, aber unsere U11, betreut von Mike Mrohs, wurde zu einem Turnier des Seeburger SV 99 eingeladen. Ich begab also in Richtung Dallgow, um diesem Event beizuwohnen. Ich hatte ja sonst nichts Anderes vor, außer daß ich in der fußballfreien Zeit meinem anderen sportlichen Hobby folge, nämlich Minigolf spielen. Es war ein Turnier mit acht Mannschaften aufgeteilt in zwei Vierergruppen. In Gruppe B bekamen es die Mädels mit den Seeburger Haien 1, Grün-Weiß Brieselang und SSC Teutonia Spandau, eine Mannschaft aus dem Ortsteil Hakenfelde, zu tun. Die Spielzeit betrug 1×15 Minuten. Nach halbstündiger Verspätung wurde das Turnier eröffnet. Der Name Hai-Turnier bezieht sich auf das Maskottchen des Seeburger SV, einem ca. 1.5 m langen Plüschhai.


Die Eröffnung

Das erste Spiel bestritten unsere Grashüpfer gegen Grün-Weiß Brieselang. Von Beginn an zeigten unsere Turbinchen, wer „Frau im Hause“ ist. In der 4. Minute setzte sich Jolien aus halblinker Position durch und erzielte das 1:0 für unsere Mädels. Vier Minuten später wer es erneut Jolien, die nach Vorlage von Elli, mit ihrem linken Fuß die Führung verdoppelte – 2:0. Von nun an bestimmten unsere Mädels über weite Strecken das Geschehen und kamen zu weiteren Chancen. In der 10. Minute versuchte es Lucy aus halblinker Position, doch der Ball landete nur an den Querbalken. Eine Minute später erhöhte Elli, nach schöner Vorlage von Lucy, auf 3:0. Damit war eigentlich das Spiel entschieden. Die Jungs versuchten zwar noch den Ehrentreffer zu erzielen, doch unsere Defensive um Leni und Luisa machte bis dato einen guten Job und ließ hinten Nichts anbrennen. Den Schlußpunkt zum 4:0 in diesem Spiel erzielte Elli aus halbrechter Position. Sie wuchtete die Kugel im Stil von Christiano Ronaldo hoch unter den Giebel (12.). Der war unhaltbar ! Das war dann auch gleichzeitig der Endstand und drei Punkte.

Im zweiten Spiel hatten es die Mädels mit Teutonia zu tun. Unsere Mädels hatten sich innerhalb von 2 Minuten drei Chancen erarbeitet, ließen sie aber liegen. In der 4. Minute erste Rettungstat von Celine, die im Spiel zuvor nicht eingreifen mußte. Aber dann eine Minute später musste sie doch das 0:1 (aus Turbinesicht) kassieren. Eine weitere Minute später setzte Jolien zum Solo über die linke Seite an und schloß mit dem 1:1-Ausgleich ab.


Da schaut der Torwart nur hinterher

In der 7. Minute gerieten unsere Grashüpfer erneut in Rückstand – 1:2. Jetzt wurde es ein offener Schlagabtausch. Die Mädels wollten den Sieg und setzten alles auf eine Karte. In der 10. Minute führte Lucy einen Freistoß aus. Dieser ging an die Latte und im Rebound erzielte Maxi den Ausgleich zum 2:2.


Freistoß von Lucy

Zwei MInuten später gingen unsere Mädels erstmals in Führung. Ein Distanzschuß von Lucy, so etwa auf Höhe der Mittellinie, brachte die 3:2-Führung. Der Ball schlug ins obere Eck ein. Bis zum Schlußpfiff hatten unsere Mädels noch zwei weitere Chancen gehabt, doch sie wurden kläglich vergeben. So endete das Match mit einer knappen 3:2-Führung für unsere Mädels.


Nach „Hammer“ von Lucy fliegt der Ball ins obere Eck

Das dritte Spiel in der Vorrunde bestritten unsere Turbinchen gegen die erste Mannschaft des Gastgebers Seeburger SV 99. Dieses Spiel ging 0:2 verloren. Die Jungs waren einfach zu stark und kamen immer wieder gefährlich vor’s Tor von Celine. Aber auch unsere Turbinchen hatten ihre Chancen gehabt, die sie nicht nutzten. So z.B. in der 10. , als Elli am Torwart scheiterte, oder Jolien in der 13. ebenfalls am gut aufgelegten Torwart hängen blieb.


Schuß von Jolien

Nach drei Spielen in der Vorrunde hatten unsere Mädels 6 Punkte auf ihrem Konto hinter Seeburg 1 mit 7.Punkten. Dahinter folgten der SSC Teutonia mit 3 Punkten sowie Grün-Weiß Brieselang mit nur einem Punkt.

Dann folgte das Viertelfinale im Überkreuzvergleich. 1. Gruppe A gegen 4. Gruppe B, 2. Gruppe A gegen 3. Gruppe B usw. Dort spielten unsere Mädels gegen die FSG Falkensee, auch eine Madchenmannschaft, die in Gruppe A Platz 3 in der Vorrunde belegte. Dieses Spiel ging knapp mit 0:1 verloren. Viel habe ich nicht auf einem Zettel notiert, denn es war eine sehr zerfahrene Partie mit wenig Höhepunkten.

Das nächste Match unserer Turbinchen war gegen den Verlierer des anderen Viertelfinals Seeburg 2 gegen Brieselang. Dort gewann Brieselang knapp mit 1:0 und so hieß die Partie: Turbine gegen Seeburg 2. In diesem Spiel fingen sich die Mädels wieder und erarbeiteten sich Chance um Chance. In der 3. Minute dann die verdiente 1:0-Führung durch Jolien zugunsten unserer Grashüpfer. Eine Minute später verdoppelte Elli die Führung – 2:0 mit einem Schuß ins lange Eck. Unsere Mädels machten weiter Dampf. In der 10. Minute sprintete Elli über rechts Richtung Tor und vollendete zur 3:0-Führung. Aber auch die Jungs hatten ihre Chancen. In der 13. Minute lenkte Celine den Ball nach einem strammen Schuß eines Seeburger Spielers an die Latte. Den Nachschuß konnten die Jungs nicht verwerten und so blieb es bis zum Ende beim 3.0 und das hieß Spiel um Platz 5.
Im Spiel um Platz 5 mussten unsere Mädels gegen die Schönwalder Dragons antreten, die ihr Spiel gegen SC Staaken mit 2:0 gewannen. Es war ein hart umkämpftes Match. Nach 40 Sekunden Spielzeit hatte Elli die erste Chance auf ihrem Fuß gehabt, doch sie scheiterte am Torwart. Es war ein Spiel auf Biegen und Brechen. In der 8. Minute dann doch die 1:0-Führung für unsere Mädels. Aus unmöglichen Winkel zog Lucy einfach mal ab. Ihr Schuß ging ins lange Eck, unerreichbar für den gut aufgelegten Torwart. In der Folgezeit spielten unsere Mädels forsch auf und bekamen dabei noch Unterstützung von den Falkenseer Mädels, die unsere Turbinchen anfeuerten, so wie unsere Mädels die Falkenseer bei deren Sieg um Platz 3 (3:2 gegen Teutonia Spandau) mit unterstützten. Eine freundliche Geste, finde Ich ! Vier Minuten später traf Elli nur noch das Außennetz, nachdem sie sich über die rechte Seite gut durchgesetzt hatte. So blieb es dann bei der knappen 1:0-Führung und am Ende Platz 5. Alle Achtung ! Damit bestätigten unsere Mädels ihre Leistung aus dem Punktspielbetrieb.


Die Urkunde

Sieger in dem Turnier wurde der Seeburger SV 99 1 im Spiel gegen Grün-Weiß Brieselang, die die Vorrunde als letzter in der Tabelle absolvierten. Herzlichen Glückwunsch ! Das Spiel endete 2:0 für die Gastgeber. Den 3. Platz belegten die Mädels von der FSG Falkensee. Sie bezwangen Teutonia 99 knapp mit 3:2. Die rote Laterne ging an den SC Staaken, die gegen Seeburg 2 mit 1:3 den Kürzeren zog.
Nun ja, es war ein spannendes Turnier mit vielen guten Spielen aller Mannschaften. Auch unsere Grashüpfer haben unter Trainer Mike Mrohs ein solides Turnier absolviert. Sie haben zwar gekämpft wie die Löwen, aber ein 5. Platz von 8 ist auch nicht von schlechten Eltern. Trainer Mike Mrohs hatte folgende Spielerinnen im Einsatz: Celine Bunde (TW), Leni Niemann, Maxi Schudek, Luisa v. Bülow, Paulina „Pauli“ Grüne, Ellena „Elli“ Frieden, Friederike „Fritzi“ Knabe, Jolien Franeck sowie Lucy Thiermann (C).


Unsere Grashüpfer

So, das war mein letzter Bericht in der Spielzeit 2016/17. Nun ist erstmal Pause. Ich werde mich in der Zwischenzeit wieder meinen anderen Hobbies widmen und wenn die Saison im September wieder losgeht, mache ich Sonntags von 10 – 18 Uhr wieder mein Museumsdienst. Wer Lust hat kann mich dort besuchen:
3. ; 10. ; und 24.9. von 10 bis 18 Uhr im ehemaligen Reichsbahn-Lokschuppen Monumentenstrasse in Berlin-Kreuzberg.
Tschüss und bis nächste Saison 2017/2018.




Kommt zum U17-Halbfinal-Rückspiel am 10. Juni nach Potsdam!

 

Ehrung für Melissa Kössler, EM-Torschützin, im Waldstadtforum Potsdam Foto: Peter Czech

Liebe Turbinefans,

unsere U17-Turbine-Mädels stehen derzeit im Halbfinale zum Erreichen des Pokals des Deutschen Meisters 2016/ 2017 der B-Juniorinnen.

Am Samstag , den 10.06.2017 steigt um 11.00 Uhr im Waldstadtforum das Rückspiel gegen den 1.FC Köln.

Kommt so zahlreich, wie möglich.

Gewinnen sie dieses Spiel, steht das Finale am 17.06.2017 höchstwahrscheinlich in München an. 

 

 

Text: Beatrice Martens
Foto: Peter Czech




Ein versöhnlicher Abschluss einer tollen Saison

Spielbericht zum BL-Spiel MSV Duisburg gegen Turbine Potsdam am 21.05.2017

Da unsere Susi L. leider aus privaten Gründen nicht beim allerletzten Spiel der Saison dabei sein konnte und uns nicht mit ihrem Bericht beglücken kann, versuche ich wieder mal mein Glück bei der Schilderung meiner Eindrücke!

Am 21. Mai rollte zum ersten Mal der neue Fanbus. Nicht nur die Mannschaft bekam einen neuen Bus, sondern auch wir Fans. Dieser machte uns leider wenig Freude, zum einen gab es keine Küche an Bord und somit weder Würstchen noch Kaffee, zum anderen war er ziemlich eng, so dass man ziemlich unbequem saß!

Auf der Fahrt selbst floss der Alkohol wieder in Strömen, egal ob Sekt, Pflaumen- oder Kirschlikör und es wurde wieder viel Blödsinn gemacht. Typisch liebenswürdige Kindsköpfe, die Turbinefans! Das beste Beispiel dafür ist eine verlorengegangene Socke, alle Mitfahrer wissen bestimmt sofort, was damit gemeint ist.

Das Wetter meinte es anscheinend gut mit den Fußballfans; denn es gab bestes Fußballwetter.

Bevor das Spiel begann wurde Inka Grings offiziell vom MSV Duisburg verabschiedet. Die Verantwortlichen vom MSV ermöglichten unserer Marina in den Stadiontunnel und auf den heiligen Rasen zu gehen, um Inka im Namen der Turbinefans zu verabschieden. Die Überraschung bei Inka war ersichtlich groß.

Fotocollage für Inka Grings

Marina überreichte auch im Namen der Turbinefans ein selbst gebasteltes Abschiedsgeschenk, eine ihrer berühmten Fotocollagen, unterschrieben von allen Mitfahrern des Fanbusses. Für diese Arbeit gebührt ihr ganz ganz viel Respekt und ein ganz dickes Lob! Marina, du machst einen super Job!!

Die Stimmung beim Spiel war entspannt. Leider gerieten unsere Turbinen in Rückstand, konnten aber noch vor der Halbzeitpause ausgleichen. So war wieder alles offen. Als auch noch der Führungstreffer gelang war die Stimmung am Brodeln, wir waren Zweiter und somit Champions League Teilnehmer. Der Blick fiel immer wieder gebannt auf die Liveticker am Handy. Bleibt es in München beim Unentschieden, das war die alles entscheidende Frage. Die Spannung war fast greifbar Die größte Hoffnung war ja, dass Essen noch ein Tor schießt. Leider wurde sie nicht erfüllt und unser Traum platzte. Ja typisch, die Bayern schaffen es in letzter Minute noch ein Tor – oder sogar zwei – zu schießen.

Nichtsdestotrotz war die Stimmung nach dem Spiel gut, die Mädels kamen fast gleich nach dem Schlusspfiff zu uns Fans und klatschten ganz fleißig ab. Die größte Enttäuschung schien vorüber zu sein. Wenig später traf man sich zum freundlichen entspannten Miteinander vor den Bussen und versammelte sich auch zum gemeinsamen Gruppenfoto.

Große Turbinefamilie

Auf der Rückfahrt war die Stimmung im Bus leider sehr ruhig, dass man das Gefühl hatte, wir hätten 0:5 verloren. Erst kurz vor Werder wurde es wieder lustig mit Mutamba und erfundenen Buschsprachen.

Wir dürfen auch echt zufrieden und stolz auf die Mädels sein. Sie haben eine tolle Saison gespielt!

Vielen Dank dafür!

Wir freuen uns auf die neue Saison!

 

Text: Susi Dornheim

Fotos: Beatrice Martens, Peter Tietze         

            

 




Ernüchterung auf der Zielgeraden – Turbine Potsdam unterliegt Bayern München

Spielbericht der BL-Partie: Turbine Potsdam gegen Bayern München am 14.05.2017

Wie genüsslich waren die Auswärtssiege in Wolfsburg und München in der Hinrunde! Und wie schmerzlich sind die Auswärtssiege für Wolfsburg und München der vergangenen beiden Sonntagsspiele im Heimspielstadion!

Vor einer Woche war noch alles möglich: Meisterschaft und Championsleague-Qualifikation. Und nun die pure Ernüchterung: Alle optionalen Lorbeerkränze sind binnen kurzer Zeit vertrocknet. Da läuft man einen Marathon mit bester Zwischenzeit (Herbstmeister) und bleibt bei Kilometer 40 stehen, die Kraft reicht nicht mehr aus für den Zieleinlauf… Enttäuschend, frustrierend, traurig machend.

Das letzte Heimspiel der Saison 2016/17 endete mit einer fatalen Klatsche, einer Nullzuvier-Niederlage gegen Bayern München, vor einer Zuschauerrekord-Kulisse von 3.400 Menschen.

Das „Vorspiel“ dieser Bundesliga-Begegnung verlief emotional und dreifarbig. Die Einlaufkinder hielten blau-weiße und rot-weiße Helium-Luftballons in den Händen, um sie später in den Karli-Himmel aufsteigen zu lassen. Der Fanclub hatte eine Choreo mit diesen luftigen Ballons, mit blau-weißen Luftschlangen und einem „Herzenssache“-Banner vorbereitet – incl. Aufräumdienst.

Ein weiteres Vorspiel war eine Stadtrundfahrt im Doppelstock-Cabrio durch Potsdam, die der Fanclub vier Stunden vor Spielbeginn seinen Mitgliedern als traditionellen Ausflug am letzten Heimspieltag angeboten hatte. Leider gelang es in diesem Jahr nicht, eine Turbine-Nachwuchsmannschaft mit an Bord zu nehmen – im Gegensatz zu den letzten Jahren. Schade.

Fünf Spielerinnen wurden vom Verein und vom Fanclub mit blau-weißen Rosen, edlem Gebäck und Foto-Collagen verabschiedet: Zwei sehr treue Turbinen, Stefanie „Ulla“ Draws und Inka Wesely, hatten sich für ein Karriere-Ende im zarten Fußballalter von 27 bzw. 26 Jahren entschieden. Auch Victoria Krug, Jolanta Siwinska und Bryane Haeberlin wechseln zum Saisonende den Verein. Ein Wermutstropfen: „Ulla“ Draws versprach, in der kommenden Saison mal gemeinsam mit den Fans zu trommeln, auch Inka Wesely möchte kein Jahr dem „Karli“ fernbleiben.

Das letzte Stadionheft dieser Saison enthielt liebenswerte Details, z. B. den Abdruck von Abschiedsbriefen, die sich die Spielerinnen füreinander geschrieben hatten.

Zum Spiel selbst wird es jetzt nur wenig beschreibende Worte geben. Dieses „pitschklatschige“ Erlebnis möchte man am liebsten verdrängen. Unsere Mädels sind leider noch nicht CL-reif. Wolfsburg wie auch Bayern München präsentierten sich abgeklärter und taktisch klüger. Seit sich das Potsdamer Trainerteam kurz vor Saisonende zu einer klaren Zielformulierung hinreißen ließ, rückte genau diese in weite Ferne. Das zuvor gebetsmühlenartige Von-Spiel-zu-Spiel-Gedenke führte zu mehr Spielerfolg…

Fakt ist: Bayern kann mehr als nur ein 1:0.

Fakt ist: Turbine Potsdam steht derzeit auf Platz 3. Wenn die Enttäuschung und Tränen versiegt sind, wird man relativieren und sich des ungeahnten Saisonerfolgs bewusst werden.

Die „Torbienen“ haben uns Fans in dieser Saison viel Freude und Spielgenuss serviert. Dafür ein dickes Dankeschön!!! Respekt für das jung-dynamische Trainerteam!

Nach dem Schlusspfiff bedankten sich die Spielerinnen (ohne „Danke, Fans!“-Banner) bei den Zuschauerinnen und Zuschauern. Tabbi überreichte eine selbst initiierte Spende für die Potsdamer Initiative „Familien in Not“. Einige Spielerinnen betrieben ausgiebige Rasenpflege, die mit Frustbier begossen wurde.

Währenddessen verschwand die Sonne, Nieselregen setzte ein – und eine menschliche Warteschlange harrte geduldig am Autogrammstundenplatz aus. Ein trist wirkendes Fanfest – ohne Getränke- und Imbissangebot, ohne Musik (auch ohne „Radio Teddy“-Gedudel) – entspann sich müßig auf dem Platz hinter dem Stadion. Aber der Hüpfburg ging nicht die Luft aus – und die ausharrenden Fans wurden am Ende mit vielen Autogrammen belohnt. Na ja, früher gab’s mehr Lametta.

Wünschen wir uns allen einen seelenheilenden Saisonabschluss in Duisburg!

„Da, wo ihr spielt, sind wir!“

Text: Susanne Lepke

Fotos: Stefan Blumenthal, Beatrice Martens, Susanne Lepke (ungekennzeichnet)




Viel passiert

Das war so nicht geplant. Ein sicherer Sieg war bei den seit Jahren unatraktiven Bayer-Frauen nötig zur Absicherung des CL-Platzes. Aber bis es so weit war, musste der unerschrockene Turbine-Fan, der sich auch vom Mittwochabend-Termin um 20:00 nicht abhalten lassen wollte, eine Menge erdulden. Ich habe keine Zählung durchgeführt, aber geschätzt werden es ~40 Potsdam-Sympathisanten im Ulrich-Haberland-Stadion gewesen sein. Dafür gilt jedem Einzelnen ein uneingeschränker Respekt.

Da unsere Starreporterin Susi nicht vor Ort war, übernehme ich einfach ungefragt die Anfertigung eines Spiel- und Erlebnisberichtes. Habe ich schon lange nicht mehr gemacht, weiß gar nicht, ob ich noch die notwendige Übung habe. Ich bin dann nach der Rückkehr in Berlin zu meinem „Internet-Arbeitsplatz“ gefahren, um meine Eindrücke recht zeitnah zu schildern.

Das Ganze fing damit an, dass irgendwann im April die Meldung nach Potsdam/Berlin und wo sonst noch Turbine-Fans sind, die dieses Auswärtsspiel auch ohne Fanbus wahrnehmen wollten, einer einstündigen Spielverlegung nach hinten von 19 auf 20 Uhr und von Kurtekotten ins Haberland-Stadion drang. Das gab natürlich einen Riesenschreck, weil eventuelle Zugumbuchungern nur mit großem Zeit- und Geldverlust möglich wären. Ein kurzer, aber heftiger E-Mail-Verkehr mit der verantwortlichen Bayer-Dame hatte dann die Info zur Folge, dass der Fußweg zum Bahnhof Leverkusen-Mitte bis zur Abfahrt unseres Zuges um 23:04 problemlos zu bewältigen sei. Das war aber auch das einzig Positive.

Durch die nach-hinten-Verschiebung war ich mit meinem Reisepartner Heinz sooooo rechtzeitig in der Chemie-Stadt, dass noch ein knapp 90-minütiger  Draussen-Besuch eines Straßen-Cafès problemlos möglich war. Der Weg zum Stadion gestaltete sich bei wunderschönem Frühlingswetter sehr angenehm. Dort angekommen, zwang uns die Öffnungszeit der gastlichen Spielstätte um 19:00 ebenfalls noch zu einem weiteren  ca.1,5h-Holzbank-Aufenthalt.

Jeder von den Zurückgebliebenen kennt sicherlich die tolle die sichteinschränkende Stahlkonstruktion auf der Sitzplatz-Tribüne, die jedem gemeinen Fan schon die blanke Freude in die Augen treibt. Dieses Mal war alles noch viel schöner, denn Turbine spielte in der ersten Halbzeit auf das Tor, wo uns noch die recht langsam untergehende Mai-Sonne den Genuss erschwerte. Leider sind in dieser Zeit die beiden Turbine-Tore durch Tabi gefallen. Unsere Mädels hatten alles so weit im Griff, bis auf kleinere Verletzungsunterbrechungen, die zu einer minimalen Nachspielzeit führten.

Als aufmerksamer Beobachter der märkischen Frauen-Fußball-Szene überraschte mich die von Rudi gewählte Anfangsformation nicht wirklich, denn die in letzter Zeit nicht gut spielenden Ese und Sarah fanden sich auf der Bank wieder und wurden auch später nicht eingewechselt. Dafür erhielt KK wieder mal eine Chance, die sie aber nicht unbedingt genutzt hat. Zweite Neue war Jenny, die nach mehreren Kurzeinsätzen seit ihrer fünfzehnmonatigen Zwangspause endlich „reif“ für eine Partie von Anfang an war. Aber egal, war rechts spielt, da unser Spiel sehr linkslastig ist, „verhungern“ alle, die auf der rechten Außenbahn stehen.

Nachdem der Sonnen-Stress vorbei war, gab es ein anderes Problem. Turbine verlor seine Souveränität und ließ die Gastgeber besser aussehen. Ein unübersichtliche Strafraum-Situation und mit einer wie schon gegen Wolfsburg nicht sehr cleveren Lisa führte nach einer runden Stunde zu einem Bayer-Elfmeter, den Merle Barth sicher verwandelte. Da zu kam, dass sich unserem Gegner mit seinen beschränkten Mitteln jeder Zeit noch die Möglichkeit zum Punktgewinn bot. Obwohl Turbine in der letzten halben Stunde, wie man so in der „Fußballsprache“ sagt, optisch übelegen war, sprang nichts Zählbares raus. Im Gegenteil: Inka verschoß in der 87. Minute noch einen Foulelfmeter, den die ehemalige U20-Weltmesisterin (2014) Anna Klink ohne Mühe halten konnte.

Nach Ansicht der Gästefans auf der Tribüne war die gesamte Begnung ein Rückfall in alte Zeiten der letzten Saison und auch mit den Auswechslungen waren die Beobahter nicht zufrieden. Nach einem Foul mt Behandlungspause hätte Tabi viel früher das Feld räumen müssen als in der 88. Minute, um sie für Sonntag zu schonen.

Zum Schluss sind noch von zwei Dinge bemerkenswert: Durch den Abstieg entfällt der Leverkusen-Besuch in der nächsten Saison und ich hatte meine letzten 45-Live-Minuten mit Annike, denn sie hört auf.

Zwar sind wir nach diesem Spieltag mit einem Punkt Vorsprung noch auf CL-Kurs, aber die Leistung macht wenig Mut für das sonntägliche Bayern-Spiel. Wehe, Turbine bekommt Midema nicht in den Griff…

Dafür war die Rückfart stressfrei.

Wer den Autor bis jetzt noch nicht erkannt hat, ich sitze im Fanbus hinter Otto. Eventuelle Rückmeldungen erst am 14. im Karli, da ich bis dahin das Internet nicht mehr aufklappe.




Potsdam unterliegt Wolfsburg – 3082 Dankesgrüsse nach Frankfurt

Spielbericht zur BL-Partie Turbine Potsdam gegen VfL Wolfsburg am 7. Mai 2017

 

„7. Mai – ich bin dabei!“- sagten sich 3082 Zuschauerinnen und Zuschauer, um am vergangenen Sonntag trotz der Liveübertragung im rbb-Fernsehen live im Stadion dabei zu sein. So kam es zu sichtbaren Rudelbildungen vor dem Stadioneingang, lange Schlangen galt es selbst während der 1. Halbzeit noch abzufertigen. Ein fantastischer Zuspruch für das „Rudolphsche Rudel“, das ebenbürtige „Wölfinnen“ zu Gast hatte.

Spitzenspiel im „Karli“, Tabellenzweiter gegen Tabellenerster. Kampf um die Meisterschaft, Kampf für die innere Genugtuung. Denkt man an die vorangegangenen Duelle zurück, wird der Mund in Potsdamer Gesichtern doppelt so breit. In der Hinrunde ein 0:1-Auswärtssieg in Wolfsburg, der an einem Mittwochabend im menschenleeren Wolfsburg zwischen widerhallenden Beton- und Glasfassaden heftig gefeiert wurde. Oder dieser 5:2-Auswärtssieg am Nikolaustag, oder der 4:0-Heimsieg in der letzten Saison – eines der Abschiedsgeschenke für Bernd Schröder. Unvergessen, Stolz machend, Zuversicht ausströmend.

Diese hübschen Erinnerungen an Zeiten, als die Wölfinnen jaulend den Platz verließen, wurden gestern mit einer herrlichen Maisonne verziert. Bestes Fußballwetter, viele bunte Menschen, darunter ca. 150 hellgrüne – und zu wenig Stadionbier. Mit dem Massenandrang war der Caterer maßlos überfordert, deshalb schon mal die Prognose für den kommenden Sonntag, dass beim Spiel um die Championsleague-Qualifikation gegen Bayern München wieder ganz, ganz viele Menschen mit Bier- und anderen Dürsten ins „Karli“ hineinschwemmen werden.

Wer eher auf einen Sonntagsnachmittagskaffeetisch aus war, wurde von der Schulklasse des Herrn Rudolph mit einem Kuchenbasar versorgt.

Der Fanclub „Turbinefans“ initiierte am Stadioneingang eine Spendenaktion für Lisa Görsdorf vom 1.FC Union Berlin Frauen, die in ihrem blutjungen Alter mittlerweile zum zweiten Mal an Krebs erkrankt ist. Insgesamt kamen erstaunliche 1.185,06€ zusammen, selbst der VfL Wolfsburg gab spontan 200 € aus seiner Mannschaftskasse dazu. Diese Geldspende wird am 21. Mai zum Spiel der 2. Bundesliga: Turbine Potsdam II gegen 1.FC Union Berlin (in Potsdam-Waldstadt) übergeben.

Neben Kuchenbasar und Spendenaktion galt es auch noch, im Auftrag des DFB die Altersstruktur der Frauenfußballgucker per Fragebogen zu erfassen. Quizfrage: Wie alt war der älteste Besucher des Spitzenspiels? (Auflösung unter dem Text)

Nun aber zum Spiel an sich: Fiebrige Aufgeregtheit, zeitverzögertes Warten auf den Anpfiff – denn das Fernsehen bestimmt, wann der Anpfiff ertönt, und nicht die Schiedsrichterin … Zeit, um die Ehrengäste zu begrüßen: die DFB-Nationaltrainerin Steffi Jones, den Oberbürgermeister Jann Jakobs, den Bildungsminister Günter Baaske.

Es entspann sich ein schnelles und kampfbetontes, aber unerwartet faires Spiel! Die erste Torchance in der 3. Minute erarbeitete sich Potsdam, als Jojo Elsig nur knapp über das vernetzte Revier von Almuth Schult köpfte. Dann jedoch die totale Ernüchterung, als die Schiedsrichterin bereits in der 6. Spielminute auf den Wob-Elfmeterpunkt zeigte. Caroline Hansen nutzte diese Chance souverän, 1:0 für Wolfsburg, im Heimspielstadion!

Das Erfreuliche war aber, dass vor und nach dem Torelfmeter kein akustischer Unterschied auf den Fanrängen zu hören war. Auch die „Torbienen“ selbst verfielen nicht in Schockstarre, sondern schüttelten sich kurz und rannten weiter. Schlagabtausch im Mittelfeld, Torchancen auf beiden Seiten, Spielspannung pur, Adrenalinausstöße im Millisekundentakt! Die Wolfsburger Stürmerin Ewa Pajor spielte grandios. Aber auch die Torbienen zeigten zum Teil gewitzte Spielzüge und ließen erahnen, selbst unter Druck das Denken nicht zu vernachlässigen. Und dann startete in der 29. Minute Tabbi Kemme im Alleingang durch den Wolfsburger Strafraum und schoss das Ausgleichstor. Verdient, kreischend umjubelt – und ein gerechter Halbzeitstand.

In der 2. Halbzeit folgte eine analoge Wiederholung der Startphase: Wummkrachbumm! Kaum angepfiffen, kommt es in der 48. Minute zu einem „Luller“-Tor – 2:1 für Wolfsburg. Anna Blässe nutzt einen Fehler der Potsdamerinnen gnadenlos aus und steht leider an der richtigen Stelle parat. Ärgerlich, blöd, total doof! Aber Potsdam kämpft weiter, auch wenn dieses Tor einen tieferen Schnitt in die Wunde darstellt.

Und die Partie verläuft weiterhin fair. Bei der „Oscar-Verleihung“ ging Alexandra Popp in diesem Jahr erfreulicher Weise leer aus. Die Wölfinnen hatten das sofortige Aufstehen nach Zweikämpfen irgendwie geübt. Es wurde auch kaum gemeckert, höchstens von der Wolfsburger Trainerbank aus.

Als das dritte Tor durch die Wölfin Tessa Wullaert in der 57. Minute fiel, war man sich auf den Fanrängen optimistisch einig, dass noch viel Zeit sei, denn die „Torbienen“ spielten auf Augenhöhe mit. Doch als das Anschlusstor in den nächsten Minuten nicht fallen wollte, saßen plötzlich 3082 Trainer im Stadion, die als unmittelbare Antwort auf das 1:3 eine frühzeitigere Auswechslung forderten. Rudolph entschied sich jedoch erst in den letzten 10 Spielminuten für diese mannschaftsauffrischende Handlung.

Kurios war hierbei eine Beobachtung, als eine „doppelt-grüne“ Nummer 21 auf der Anzeigetafel der vierten Offiziellen aufleuchtete und daraufhin Tabbi Kemme (Nr.21) angefegt kam, um sich der Auswechslung hinzugeben. Grün heißt EINwechslung und doppelt-grün: Einwechslung für Wolfsburg…

Die Turbinefans feuerten ihre Mannschaft unermüdlich an, auch wenn die VfL-Gesänge spätestens nach dem 1:3 meisterliches Oberwasser bekamen. Jedoch erhoben sich in der 88.Minute viele einheimische Fans von ihren Sitzplätzen, um in das „Steht auf, wenn ihr Turbinen seid“ einzustimmen.

Respekt trotz der Niederlage für unsere Mädels! Und Glückwunsch nach Wolfsburg.

Vor der Partie spielte der Tabellenzweite gegen den Tabellenersten, nach der Partie würde immer noch der Tabellenzweite gegen den Tabellenersten spielen. Ein tausendfacher Dank peitscht an dieser Stelle nach Frankfurt, jetzt auch „Dankfurt“ genannt. Der „andere 1.FFC“ hatte an diesem Spieltag die im Potsdamer Nacken sitzenden Bayern mit einem atemberaubenden 4:2 besiegt, sodass Bayern nicht an Potsdam vorbeiziehen und die Europafahne vorzeitig hissen konnte.

Der „gesetzliche“ Europatag wird in diesem Jahr am 9. Mai gefeiert, im „Karli“ werden jedoch die Feierlichkeiten auf den 14.Mai vertagt, wenn die Bayern in Potsdam zu Gast sind. Mögen sich wieder so viele Menschen auf den Weg machen, um die „Torbienen“ auf dem Weg nach Europa zu stärken!

Vorher geht es am Mittwoch noch nach Leverkusen, bitte die Hausaufgaben erledigen!

Wir sehen uns bei Maisonne, einigen Hopfentropfen und purer Spielspannung am 14.Mai zum Spiel: Turbine Potsdam gegen Bayern München!

Text: Susanne Lepke

Fotos: Susanne Lepke


Auflösung der Quizfrage. Der älteste Zuschauer war 91 Jahre alt.

Diese Diashow benötigt JavaScript.

 

 

 

 

 

 

 




Informationen zur Fanbusfahrt nach Duisburg am 21.05.2017

Zum letzten Mal in dieser Saison rollt der Turbine-Fanbus – zum Auswärtsspiel nach Duisburg.

Abfahrtszeiten:

Berlin – Zoo: 5.00 Uhr

Potsdam – Hbf: 5.30 Uhr

Michendorf: 5.45 Uhr

Stadionanzeige vom Hinspiel am 18.12.2016 in Potsdam

Der Bus ist restlos ausgebucht. Anmeldungen können nur noch für die Nachrücker-Liste aufgenommen werden.

Überweisung der Fahrtkosten bitte bis zum 10. Mai auf das bekannte Konto (evtl. bei Hartmut Feike erfragen).

Da der Reisebus über keine Küche verfügt, muss diesmal auf Kaffee und heiße Würstchen verzichtet werden. Das Angebot an Kalt-Getränken ist dagegen gesichert. Und die Mitnahme von drei Punkten hoffentlich auch;-)

Spielbericht vom Hinspiel gegen Duisburg

i. A. Susanne Lepke

 




„Heimspiel“-Sieg in Jena

Spielbericht zum BL-Spiel USV Jena gegen Turbine Potsdam am 29.04.2017

Endlich mal wieder eine kurze Auswärtsfahrt, bei der man nach dem Frühstück starten und rechtzeitig zum Abendbrot wieder zu Hause ist. Kein Im-Dunkel-Tasten, dafür eine U-Bahn statt Nachtbuslinie für den Nach-Hause-Weg und kein platt gesessenes Hinterteil.

In der Kürze liegt die Würze, deshalb konnten diesmal auch zwei Fanbusse gefüllt werden, denn für eine dreistündige Busfahrt ließen sich mehr Fans als sonst begeistern.

Pünktlich vor Ort empfing der Fanbeauftrage des USV namens Harry den Potsdamer Pulk am Parkplatz. Schlange stehen am Kassenhäuschen, mit 9€ (ermäßigt 6,50€) durfte man dabei sein. Wer mit Glück gesegnet war, fand vorher in einer regionalen Zeitung ein von „MC Doof“ gesponserten Gutschein-Schnipsel „2 für 1“. Damit sind nicht zwei Whopper zum Preis von einem gemeint, sondern zwei Frauenfußballguck-Eintrittskarten zum Preis von einer.

Aufgrund der Pünktlichkeit der beiden Fanbusse gab es vor dem Spiel noch ausreichend Zeit, eine lauwarme Thüringer Rostbratwurst oder Bier aus Plastikbechern mit aufgedrucktes USV-Logo zu inhalieren. Die dünnwandigen Bierbehältnisse bedingten gemäß dem universitär geprüften Müllvermeidungs-Konzept 1€ Pfand. Ökologie pur im „Paradies“ (so die Bezeichnung eines Stadtteils von Jena) – und am Ende ein sauberes Stadion.

Das Stadion, das sogenannte „Ernst-Abbe-Sportfeld“, begeistert mit seinem Bergblick im Hintergrund und dem historischen Holzturm im Vordergrund jedes Mal aufs Neue. Eine ganz besondere Aura für dieses immer wieder gern erlebte Ost-Derby.

Bittere Erinnerungen an den Ausflug nach Jena vor einem Jahr wollten in die friedvolle Bratwurst-Bier-Atmosphäre eindringen. Damals hatte man hier trübsinnig 3:0 verloren, sodass die USV-Fans die Anfeuerungsrufe der sprachlos gewordenen Turbinefans solidarisch übernahmen.

Nun traf man sich auf ein Neues: Nach einem Unentschieden in Essen und einer schmerzvollen Niederlage gegen Freiburg war die Zeit mehr als reif, mal wieder Akzente im Sinne des nicht (öffentlich) genannten Saisonziels zu setzen. Drei Punkte mussten heute her, sonst…

Und auch der USV Jena legte eine abstiegsvorbeugende Motivation an den Tag.

Schaute man kurz vor Anpfiff nochmal schnell ins Stadionheft, blieb der Blick dann doch auf einer Seite haften. Dort, wo die Mannschaft von Turbine Potsdam vorgestellt wurde, prangte in der oberen Seitenecke das dazugehörige Vereinslogo– und zwar das vom FFC Frankfurt. Was sich die Jenaer Heftemacher wohl dabei gedacht haben…. Jedenfalls wurde seitens der Potsdamer Fans flugs ein neuer Fangesang für „Turbine Frankfurt“ kreiert.

Gut 800 Zuschauer hatten sich auf den Weg ins „Paradies“ gemacht, darunter ca. 300 Turbinefans, lautstark und blau gefärbt, eine gefühlte Heimspielatmosphäre. Eine von Harmonie strotzende Fankultur– erst recht, als nach 32 Minuten das erste Tor für Potsdam fiel, erzielt von Feli Rauch. Die „Torbienen“ zeigten sich von Anfang an wieder selbstsicherer und spielfreudiger als in den letzten Spielen. Sie waren die spielbestimmende Mannschaft, auch wenn Jena insbesondere in der 1. Halbzeit gut und offensiv dagegenhielt und Räume zuließ. Besonders Jenas Nr. 11, Vonkova, zeigte sich von einer hervorragenden Seite.

Mannschaftlich geschlossen präsentierten sich die Potsdamerinnen, die Rädchen griffen wieder geschmeidig im preußischen Getriebe ineinander. Auf Lia Wälti war im Mittelfeld war Verlass, ein Angriff folgte dem nächsten. Die Lust, in Zweikämpfe zu gehen, war gut zu beobachten.

10 Minuten später erhöhte unsere Dampflok Svenja Huth, die seit Dezember nicht mehr getroffen hatte, auf ein 2:0. Das hatte sie sich verdient, denn unermüdlich hatte sie bisher gerackert und war den Acker hoch und runter gerannt. Auch Eseosa Aigbogun traute sich tatsächlich mal, direkt auf das Tor zu schießen. Carolin Siems spielte ohne große Überlegungen zum zweiten Mal ihr Spiel, die Potsdamer Abwehrdamen standen gut, Jennifer Cramer zog nach ihrer Einwechslung wie in alten Zeiten hart in Richtung Tor ab und Lisa Schmitz zeigte gute Paraden, wobei diese nur selten erforderlich waren. Und selbst der Co-Trainerin Jenny Zietz gelang eine einmalige Ballannahme, was zu spontanen Lobgesängen im Fanblock führte.

Auch in der zweiten Halbzeit ließen die „Torbienen“ nicht nach, was das Endergebnis leider nicht widerspiegelt. Nach einer gelb-roten Karte für Jenas Spielerin Hausicke durften die Torbienen die letzte halbe Stunde gegen eine Mannschaft in Unterzahl spielen. Eine hundertprozentige Torchance reihte sich an die nächste, doch der Ball wollte einfach nicht im Netz zappeln. Es hätte ein 0:5-Endstand sein können, war’s aber nicht.

So blieb es am Ende bei zwei Toren und drei Punkten.

Gratulation der Mannschaft plus Trainerteam! Und ein vereintes Dauer-Daumendrücken ab sofort für das Spitzenspiel am kommenden Sonntag gegen Wolfsburg. Das wird ganz sicher ein emotionales Spiel – und ein entscheidendes in Richtung Championsleague-Qualifikation.

Und 4000 Zuschauer werden vor Ort sein…


Der Fanclub „Turbinefans“ wird den kommenden Heimspieltag dazu nutzen, eine Spendensammelaktion für die Spielerin Lisa Görsdorf von Union Berlin durchzuführen, die zum zweiten Mal an Krebs erkrankt ist.


Wir sehen uns am 7.Mai um 14.00 Uhr im „Karli“!

Text: Susanne Lepke

Fotos: Felix Adamczik

Diese Diashow benötigt JavaScript.




Sonntagsfrust – Turbine Potsdam unterliegt erneut dem SC Freiburg

Spielbericht zum BL-Spiel Turbine Potsdam gegen SC Freiburg am 23.04.2017

 

Am Anfang schien die Sonne – und am Ende regnete es…

Buh-Rufe.

Ein emotional geprägtes Duell verfolgten gut 1.600 Zuschauer am vergangenen Sonntag im „Karli“. Der SC Freiburg war zu Gast, die einzige Mannschaft, die in dieser bisher erfolgreichen Saison die „Torbienen“ besiegen konnten. Es galt, die Heimspielstärke der Potsdamerinnen zur Sicherung der oberen Tabellenplatzsicherung zu nutzen.

Nach dreiwöchiger Spielpause standen nun die „Torbienen“ wieder auf dem Platz, als fast vollständige Stammmannschaft. Nur Jojo Elsig durfte nicht mitspielen – ihre fünfte gelbe Karte führte zum Absitzen auf der Strafbank.

Gut eröffneten die „Torbienen“ die Revanche und wirbelten mit Feuer über das grüne Etwas. Bianca Schmidt zeigte sich von einer Goldseite, das Duo Kemme/Huth begann zu rotieren, auf Wälti und Wesely war Verlass.

Doch dann fiel aus dem Nichts in der 12. Minute das Gegentor – erster Angriff – und Tor durch Petermann. Schlagartige Ernüchterung und die ungebremste Zuversicht, bei so viel Zeit noch so viel schaffen zu können.

Aber das 0:1 förderte das Selbstvertrauen der Freiburgerinnen – und erzeugte bei den Potsdamerinnen ein Spiel mit angezogener Handbremse. Die Leichtigkeit und Fröhlichkeit der Spielweise verflog im Nu, die Langsamkeit lähmte die Turbine-Beine bei Ballannahmen und Zweikämpfen. Hohe Bälle in den gegnerischen Strafraum erreichten hohe Freiburgerinnen oder die ballauffangende Torwartfrau, die Freiburger Abwehr stand gut. Der Mut zum Schuss versiegte und kehrte erst in den Nachspielminuten zurück. Eine Auswechslung reihte sich an die nächste, früher als in anderen Partien, aber auch Caroline Siems Liga-Debüt-Auftritt konnte keine Wunder bewirken. Freiburg spielte gut und war lange Zeit dem 0:2 näher als Potsdam dem Ausgleich. Bittere Wahrheit.

Hier fehlte eine Jojo Elsig, die in solchen Krisensituationen zum Sturm bläst und die abgewehrten Bälle sofort zum nächsten geplanten Angriff lenkt.

Unmut machte sich im Fanblock breit. Mit unschönen Steigerungen. Als Feli Rauch in der zweiten Halbzeit nach einem ungeahndetem Foul am Boden liegen blieb, erschallten Buh-Rufe in Richtung Schiedsrichterin.

Als der Freiburger Trainer wiederholt seine Coaching-Zone verließ, um ein 4-Augen-Gespräch mit der Linienrichterin zu führen, erzeugte das aufgebrachte Äußerungen.

Die Zeit rann dahin. Der Frust stieg. Und entlud sich geballt auf die Freiburger Spielerin Guilia Gwinn, die in der 88.Minute verletzt am Boden liegenblieb. Ruckzuck und ungebremst wurde ihr „Schauspielerei“ angedichtet. Ein inakzeptabler Fanpöbel, dem es an feinsinniger Beobachtungsgabe mangelte und der nur als respektloses, sportlich unfaires Verhalten gewertet werden kann, peitschte gegen die Gäste-Bank. Peinlich, was sich hier im Block D hinter der Gästebank abspielte. Das Turbine-Image schädigend!

Respektvoll dagegen der Auftritt es Freiburger Trainers Jens Scheuer während der Pressekonferenz, der diese nicht als Bühne für eine öffentliche Kritik am Fanverhalten nutzte, sondern seine Sympathien für den Turbine-Verein öffentlich darlegte und die Haltung der „Torbienen“ im Zweikampfverhalten lobte.

Verfolgt man die Nachbereitung des Spiels im Internet, wird der oder die Leserin derzeit vom Kritik-Tornado hinweggefegt. Ahnungslose Außenstehende könnten vermeinen, Potsdam kämpft gerade gegen den Abstieg. Aber nein, die „Torbienen“ stehen auf Platz 2!

Auf die Mannschaft warten noch drei vermutlich leichtere Auswärtsspiele und zwei Spielspannung versprechende Top-Spiele gegen Wolfsburg und München. Der Saisonerfolg wird also im direkten Duell entschieden.

Und das Missverhalten im Fanblock im direkten Gespräch. Hier stehen alle in der Verantwortung, die im Block D sitzen, und denen ein respektvolles Miteinander noch wichtiger als ein Heimspiel-Sieg ist.

Text: Susanne Lepke

Fotos: Susanne Lepke

 P.S.: Im zweiten Fanbus nach Jena (Spiel am 29.04.2017) sind noch ein paar Plätze frei. Bitte unverzüglich zu Hartmut Feike (Tel.0172-3261922) Kontakt aufnehmen.

Diese Diashow benötigt JavaScript.

 

 

 

 

 

 




Turbine Potsdam bei youtube

Wiederbelebung erfolgreich abgeschlossen:

Hier der Youtube-Kanal von Turbine Potsdam.

 

 

 




Mit zwei Fanbussen nach Jena am 29.04.2017 – noch 14 Plätze frei

Liebe Turbinefans,

folgende Informationen zur geplanten Fanbusfahrt nach Jena:

Es sind noch 14 Plätze frei – meldet euch bis zum 25.04.2017 bei Hartmut Feike (Kontakt: feike@gmx.de) an!

Überweisung des Fahrpreises bitte bis zum 15.04.2017. Den Fahrpreis und Bankverbindung persönlich bei Hartmut Feike erfragen.

 

Die Busbesatzungen sehen wie folgt aus:

Bus 1

(45 Mitfahrende)
08.15 Uhr     Berlin – Zoo
09.15 Uhr     Potsdam-Hbf
09.30 Uhr     Michendorf

Bus 2

(derzeit 21 Mitfahrende)
09.15 Uhr   Potsdam-Hbf
09.30 Uhr   Michendorf
Feike, Hartmut 1 Schmidt, Gunter 1
Hartmann, Marina 4 Tietze, Peter 1
Noeske, Lutz 1 Sander, Reinhard 1
Schneider, Martin 1 Tüngethal, Günther 1
Lendt, Bernd 1 Rießler, Jürgen 1
Gruner, Mathias 1 Karasch, Reinhard 1
Wimmer, Thomas 1 Peller, Wolfgang 1
Jechow, Renate 1 Bierbrauer, Marion 1
Elsholz, Joachim 1 Jeetze, Andreas 3
Binder, Bernd 1 Steiner, Lutz 1
Wolf, Jürgen 1 Nowark, Gerhard 1
Seifert, Micha 1 Gewohn, Bernd 1
Kobin, Alina 2 Breitkreuz, Volker 1
Hoppe, H.-Joachim 1 Mathiessen, Bernd 1
Lindholz, Bruno 1 Adamczik, Felix 1
Grantzow, Brigitte 1 Malechki, Heinz 2
Koebe, Dagmar und Mario + Gast 3 Wiesner, Armin 1
Koebe, Carolin und Jaden 2 Gruse (jr.), Pasqual 1
Röllig, Ottokar 1
Seyer, Edgar 1
Peltzer, Uwe 1
Lepke, Susanne 1
Kaatz, Jürgen 1
Moppel 1
Schröder, Heinz und Ingrid 2
Nähring, Marlis 1
Hübner, Ingrid 1
Roock, Heinz 1
Mehls, Gordon 1
Dumke, Christine 1
Jethon, Heike und Dietmar 2
Martens, Beatrice und Dieter 2
Ufer, Gisela 1
Dummer, Helmut und Margarete 2

 

i.A. Susanne Lepke

 

 

 

 

 




Ein winziges Pünktchen – trotz Appetit in Essen verhungert

Spielbericht zum BL-Spiel SG Essen gegen Turbine Potsdam am 02.04.2017

Ein prall gefüllter Fanbus machte sich am Tag nach dem Aprilgescherze auf nach Essen. Wenn normale Menschen sich sonntags noch mal im Bett umdrehen, sitzen normale Turbinefans bereits in einem Bus, der still die Autobahn entlang gleitet, mit Kaffee und anderen Getränken ausstaffiert. Eine Buslage reihte sich an die andere – und ein Turbinefan ließ sich sängerisch bestätigen, dass mit 66 Jahren das Leben erst anfange.

Tanz im Rasthof

Die Raststättenhalte unterwegs boten gute Unterhaltung: Eine Lawine getunter Opels schlich sich lichthupend an einer Raststätte entlang, um zu einem Opeltreffen nach Bochum zu fahren. In einer anderen Raststätte gab es tolle Basecup-Angebote in Hellblau und Rosa, mit Glitzersteinchen verziert, die unbedingt ausprobiert werden mussten.

 

 

Sieben Stunden lang währendes

Im Stadion

Sitzfleisch war gefordert, um live im Stadion von Rot-Weiß Essen dabei zu sein. Ein Stadion mit drei Geistertribünen, für ein Frauenfußballspiel überdimensioniert, obwohl knapp 1.400 Zuschauer anwesend waren – eine löbliche Zahl. Darunter natürlich 10.000 Turbinefans – und die nett grüßenden Eltern von Inka Wesely und Anna Gasper.

Im Stadion saßen auch nette Essener – äh Dortmunder Fans, Eltern von Eskorte-Kindern, die somit erstmalig ins Stadion zu einem Frauenfußballgegucke verführt wurden. Egal, ob Potsdamer und Ruhrpott-Fans, jedes der beiden Fanlager brachte seine Stärken ein: Der eine konnte lesen, der andere schreiben – und Biernachschub holen konnten beide. Es entspann sich viel Witz und Fröhlichkeit, Erinnerungsfotos wurden geschossen und Kontaktdaten gespeichert.

Stadionbekanntschaft

Die Gäste aus Potsdam – und deren Fans – wurden vom Stadionsprecher freundlich begrüßt und durften die Spielernamen der Startmannschaft mitbrüllen, die der Ersatzbank dann aber nicht mehr. Absolut lesenswert war auch der Begleittext im Stadionheft, geschrieben von Willi Wißing, der vom herkömmlichen formalen Stil auf unterhaltsame Art abwich.

Essen ist ein Spielort, der Zittersiege und auch einige Niederlagen assoziiert. Einfach war es hier in den vergangenen Jahren selten. Das Hinspiel in Potsdam wurde zwar gewonnen, nachdem kurz nach Spielbeginn aufgrund einer rotes Karte Essen das Duell in Unterzahl fortsetzen musste. Das mit der Unterzahl wird an späterer Stelle noch einmal aufgegriffen.

Turbine Potsdam stand mit einem verletzungsbedingt geschmälerten Kader auf dem Rasen: ohne Wesely, ohne Rauch, ohne Aigbogun, ohne Meister. Dafür präsentierte sich

Kemmes Comeback nach Knie-Aua

erfreulicherweise wieder Tabea Kemme im Aufgebot und auch Svenja Huth durfte sich erstmalig seit ihrem Knie-Aua wieder von Anfang an auf der grünen Flur aufhalten. Auch die Ex-Turbine Sara Doorsoun wurde euphorisch von den Turbinefans begrüßt und verzichtete nach dem Schlusspfiff auf das Auslaufen und Duschen, um einen ausgiebigen Fantalk abzuhalten.

 

 

Nicht nur nach den Fans hielt Sara Doorsoun Ausschau, sondern auch nach Svenja Huth. Als Gegenspielerin verfolgte sie die „Torbiene“ 90 Minuten auf Schritt und Tritt und zeigte dabei manch grandiose Abwehrleistung.

In dem einen Tor stand die eine Lisa, in dem anderen Tor die andere Lisa. Einmal auf „Weiß“ endend, wegen des Rot-Weiß-Essen-Stadions, und einmal auf „Schmitz“ endend, wegen der verschmitzten Fangemeinde.

Blumen für das 150. Mal an Martini

Kurz vor Spielanpfiff wurde die Essener Spielerin Vanessa Martini für ihren 150. Ligaspieleinsatz blumenbukettmäßig geehrt – eine nette Geste.

Und los ging’s!

Essen begann sofort zu wirbeln und ließ alle Potsdamer Fans bereits in der 2.Minute vor Ehrfurcht erzittern, beinahe hätte es das Runde im Eckigen gezappelt. Das Aufatmen war nur von kurzer Dauer, denn die nächste Torchance für Essen folgte. Die „andere Lisa“ war stark gefordert. Die Torbienen benötigten die erste Viertelstunde, um ins Spiel zu kommen, um danach dann aber doch die Regie zu übernehmen. Nun entspann sich ein sehenswertes Offensivspiel, das Spannung versprach. Jojo Elsig gelang dann tatsächlich das erste Tor, Potsdam ging in Führung, und die Fans feierten ausgiebig.

Die treue Essener Trommelcombo klang dagegen in den Fanrängen etwas leiser als sonst, war aber anwesend. Nach dem 0:1-Stand diskutierte man „facebookig“, welcher Mannschaftspsychologe nun der geeignetste wäre. Zu viele Niederlagen hatten sich in den letzten Wochen aneinandergereiht.

Nach der Halbzeitpause und erfolgter „Bieraktualisierung“ und „Pommes-Beschaffungsmaßnahme“ setzte sich das kampfbetonte Spiel fort. Nach einem Zweikampf musste sich Laura Lindner verletzungsbedingt am Spielrand behandeln lassen. Und an dieser Stelle wird das mit der Unterzahl wieder aufgegriffen. Die Zeit der Revanche für ein

Kemme und Hartmann – ähnliche Spielertypen

Spiel in Unterzahl war gekommen, jedenfalls für die hochengagierte Charline Hartmann, die mit einem Distanzschuss aus 18 Metern einnetzte.

1:1 – und noch knapp 40 Spielminuten. Zeit, viel Zeit, um die Tabellenspitze verteidigen zu können. Und die „Torbienen“ kämpften. Sie beherrschten spielerisch überwiegend die zweite Halbzeit, erzeugten eine Torchance nach der anderen. Aber die Verwertung dieser tendierte schmerzhaft gegen Null. Auch Essen ließ sich nicht zu einer übertriebenen Gastfreundschaft ermuntern und fixierte das Fast-Eigentor nur gen Latte.

Schwere Schulterverletzung bei Irini Ioannidou

Traurig war auch eine schwerwiegendere Verletzung der Spielerin Irini Ioannidou, die einen Transport ins Krankenhaus bedingte. Gute Besserung an dieser Stelle!

In den letzten Spielminuten gaben die Torbienen noch einmal alles und kämpften verbissen gegen das Unentschieden an. Kurz vor Spielende rettete eine Essener Spielerin einen Torschuss auf der Torlinie, analog zum vorangegangenen Spiel in Sand. Es sollte nicht sein!

Gesichter sprechen Bänder

Essen feierte nach dem Schlusspfiff das Remis gegen die Ex-Tabellenführer – und Potsdam trauerte. Enttäuscht waren die Spielerinnen wie auch die Fans. Nun trennt Turbine Potsdam 1cm zum höchsten Tabellentreppchen, denn die heulenden Wölfinnen hatten diese Beute gerochen und parallel Hoffenheim mit 4:0 besiegt. Gleiche Gesamtpunktzahl, gleiche Tordifferenz, aber insgesamt ein Törchen mehr als Potsdam. Ärgerlich – aber nicht das Ende der Fußball-Welt.

Die Saison ist noch nicht zu Ende. Der direkte Vergleich gegen Wolfsburg wird am 7.Mai im „Karli“ erfolgen. Optimismus ist angesagt – und kein Meckern in der Internetwelt.

 

Aus Torchancen müssen Tore werden, dann klappt das mit der CL und vielleicht auch mit der Meisterschaft. Wenn sich das Sturmduo Huth/Kemme erst einmal wieder eingespielt hat, dann…

Bis dahin genussvolle Frühlingsstunden und schöne Ostern. Bis zum 23. April im „Karli“ – gegen Freiburg.

Text: Susanne Lepke

Fotos: Beatrice Martens, Marina Hartmann

 

 




Draws kam, sah und siegte

Spielbericht SC Sand gegen Turbine Potsdam am 26.03.2017

Ungefähr 750 Kilometer liegen zwischen dem „Karli“ und dem „Orsay-Stadion“ des SC Sand, einem Dorf bei Willstätt bei Offenburg im Südbadischen/Baden Württemberg. Hier blühen bereits die Forsythien, Magnolien und ersten Obstbäume. Die Weinberge stehen in den Startlöchern und Störche umkreisen das Stadion. Von der Ferne grüßt der Höhenzug des Schwarzwaldes.

Zu weit für eine Fanbusfahrt, der SC Sand und SC Freiburg fallen hierbei alljährlich durchs Raster. Also musste eine kreative Lösung her. Über einen Hauptbahnhof verfügt das Dörfchen Sand nicht, die Deutsche Bahn schied schon mal aus. Also eine Anreise per Auto, am besten ein größeres, in das 8 Menschen hineinpassen. Und hier kommt das Unglaubliche ins Spiel, denn eine „Fragen-kostet-ja-nichts“-Offerte an die TP-Geschäftsstelle, ob ein Kleinbus für diesen Fanausflug geliehen werden könne, endete prompt mit einem unkomplizierten Schmidtschen „Ja!“

So konnten 8 treue Fans im „kleinen Schwarzen“ (dem Mannschaftsbus der U15) nach Sand reisen. Dank des übergroßen Vereinslogo auf der Karosserie eine Frauenfußballwerbung quer durchs deutsche Land. Am Steuer saß ein souveräner Fahrer namens Peter T., der die ganze Leihauto-Sache eingefädelt hatte. Da 1.500 km an einem Tag zu sportlich sind, startete die Unternehmung bereits am Sonnabend zur Mittagszeit und schloss eine Übernachtung ein.

Nach 7,5 Stunden Fahrt und einer grandiosen Zieleinfahrt, die das Überholen des Mannschaftsbusses auf der Autobahn einschloss, erreichte das „Fanbüs-chen“ inmitten eines romantischen Sonnenuntergangsszenarios das Hotel „Schwanen“ in Nußdorf. Ein Dorf unweit von Sand, das bekannt ist durch seine überdimensionierte Kirche mitsamt viertelstündlichem Glockengeläut in unterschiedlichen Klangvariationen. Deshalb lag auf dem Hotelbett auch ein Gratis-Päckchen „Ohropax“ – kein Witz.

Das „Spätzle“-Abendessen war lecker, das „Ulmer Bier“ noch leckerer. Ein Bier, das nicht aus Ulm stammt, sondern sich vom Namen der regionalen Brauereifamilie ableitet. Und nach ein paar Gesprächen mit den einheimischen Gästen im Lokal „Schwanen“ meinte dann auch der letzte Stammtischler: „Ich hab‘ begreift“, was den Frauenfußball im Allgemeinen und „Turbine Potsdam“ im Besonderen betraf.

Nach den Spätzle gab’s irgendwann ein (kurzes) „Gut’s Nächtle“. Ein Verweis auf die „Gute-Nacht-Geschichte mit der Klobürste“ erübrigt sich, da nur für Insider verständlich.

Am Sonntagmorgen ging die Frühlingssonne eine Stunde später auf (Umstellung auf Sommerzeit) und schien unermüdlich. Bestes Fußballwetter! Jacke aus, Sonnenbrille auf und die Dorfkultur am Spielfeldrand beäugend. Die Sandner Hymne „Ich bin ein Dorfkind und darauf bin ich stolz… und auch aus gutem Holz“ verstärkte das heimelige Wohlgefühl und die Vorfreude auf dieses Bundesliga-Match.

Sarahs Großfamilie Zadrazil mit Eltern, Großeltern und Großtante, die 500 km Fahrweg auf sich genommen hatten, sowie Lia Wältis Eltern gehörten zum Zuschauerkreis und erhöhten die Anzahl der Potsdamer Fangemeinde auf faszinierende 38 Menschen.

Nach einem ausgeprägten Plausch beider Trainer liefen die Mannschaften auf, begleitet von Eskorte-Kindern einer regionalen F-Jugend, eines davon mit Gipsbein und eines mit ADHS-Symptom. Anstoß hatte Svenja Huth, der Ball rollte und knallte mal an den einen, mal an den anderen Torpfosten. Ein genial gedachter Huth-Lupfer kullerte zum gefühlten 0:1 ins gegnerische Tor, um dann doch noch überraschend auf der Torlinie von einer Sandner Spielerin abgewehrt zu werden.

Die erste Halbzeit war auch von Tragik geprägt: Inka Wesely verletzte sich nach wenigen Minuten am Knie, Eseosa Aigbogun fand im Sandner Rasen keinen Freund und musste ebenfalls verletzungsbedingt ausgewechselt werden. Auch bei den Gastgebern gab es eine Spielunterbrechung mit 112-Einsatz, da die künftige Bayern-Spielerin Damnjanovic bewusstlos am Boden liegen blieb. Aber sie konnte erstaunlicher und erfreulicher Weise danach weiterspielen.

Die Halbzeitpause wurde herbeigesehnt, um Luft zum Atmen und Raum zum Denken zu ermöglichen, denn durch die beiden verletzungsbedingten Ausfälle war die preußische Spielordnung etwas ins Wanken gekommen. Mit einem 0:0 ging es zum Pausieren in die Kabinen. Und Steffi Jones, die es sich als Bundestrainerin vorgenommen hatte, mit ihrem dunkelbraunen, schnittigem Mercedes jeden Verein einmal in der Saison zu besuchen, gab sich interviewend die Ehre. Im Mai wird sie bei der Begegnung: Turbine gegen Wolfsburg zu Gast im „Karli“ sein.

Und tatsächlich, mit dem Anpfiff zur zweiten Halbzeit schien die Turbine-Ordnung wiederhergestellt zu sein. Der Spielaufbau gelang besser, der Zug zum Tor war deutlich spürbar, die Torchancen reihten sich aneinander. Aber auch die gegnerische Torwartfrau Carina Schlüter zeigte lobenswerte Aktionen.

Die Mannschaft kämpfte vereint, Jojo Elsig trieb ihre Kolleginnen „e(l)msig“ nach vorn, Svenja Huth fand zu alter Form zurück. Und auch Lisa Schmitz ließ sich nicht von dem sie umkreisenden Storch irritieren.

Die Fans zählten eifrig den Ecken-Countdown herunter, beginnend bei 19 – „Nur noch achtzehn“, „nur noch siebzehn“ usw. – bei „nur noch zehn“ fand das Spiel ein Ende. Aber vorher passierte noch das zweite Unglaubliche an diesem Wochenende: Ulla Draws, für Inka Wesely eingewechselt, erlöste als „Aushilfskraft“ die „Torbienen“ und deren Fans in der 81. Minute. Ein schöner, tabellenrettender Spitzentreffer. Verdient hatten es die Potsdamerinnen allemal, denn in der zweiten Halbzeit waren sie die klar spielbestimmende Mannschaft. Trotzdem Erlösung pur!

In der letzten Saison hätte man ein solches, schicksalsgeprägtes Spiel verloren – jetzt gewinnt die Mannschaft solche als Mannschaft. Deshalb sei die „Drawsche“ Schlagzeile an dieser Stelle verziehen, aber Ehre, wem Ehre gebührt.

Die Torbienen bedankten sich, persönlich abklatschend bei den weitgereisten Fans, und auch Steffi Jones ließ es sich (wiederholt) nicht nehmen, in einen Dialog mit den Turbinefans zu treten. Erörtert wurde diesmal die Reform der eingleisig geplanten Zweiten Bundesliga. Am Ende verabschiedete man sich mit beiderseitig formulierter Wertschätzung. Das zum Thema: Kommunikation.

Abschließend versammelte man sich am Mannschaftsbus, den es demnächst nicht mehr geben wird, da ein Verkauf geplant ist. Auch das Pizza-Lieferauto war pünktlich zur Stelle.

Beseelt traten Mannschaft und Fans die lange Rückreise an. Die Musikauswahl von „DJ Felix“ im „kleinen Schwarzen“ war übrigens extrem unterhaltsam und bildungsfern;-) Vom „Urknall im Zillertal“ über „Wir Männer haben einen harten Job – wir fahren Bob. Rechtskurve – Linkskurve – nach hinten – nach vorn – Hoppsa – und tief“ war alles dabei. Selbst, was „GmbH“ bedeutet, wurde umgelernt: „Geh mal Bier holen“. Ein Text aus diesem „Libretto“: „Geh mal Bier holen, du bist so hässlich, aber nach 1 -2 Bier bist du wieder schön“.

Na ja, irgendwie braucht man Strategien, um 1.500 km an einem Wochenende zu meistern. Und meisterlich wird unaufhaltsam der Turbine-Weg zum Ziel beschritten, auch ohne Wibke Meister, die verletzungsbedingt nicht mit nach Sand reisen konnte.

Gute Besserung für Inka Wesely und Eseosa Aigbogun! Und maximale Reha-Erfolge für Tabbi Kemme und Grüße an deren bunte Teebeutel (siehe Facebook-Posting vom 25.03.17).

Ihr seid (nicht nur ihr drei) die Schönsten und Geilsten. Auch ohne den Konsum von 1-2 Bier;-)

Dem SC Sand wünschen wir im DFB-Pokal-Geschehen maximale Erfolge und die Erfüllung des südbadischen Traumes.

 

Vielen Dank an unseren Lieblingsverein, dem 1. FFC Turbine Potsdam, für den fahrbaren Untersatz, der die Exkursion nach Sand ermöglichte.

Text: Susanne Lepke

Fotos: Beatrice Martens, Marina Hartmann, Susanne Lepke, Ronny Rieger

 

 

 

 

 

 

 

 




Herbe Niederlage

Turbine E 1 – ESV Lok Seddin 3:11

19.3.2017 von DJ Edison

So, die Hallensaison ist Geschichte und jetzt geht’s wieder nach draußen. Eigentlich wollte ich keinen Bericht schreiben, aber ich tat es doch. Die E-Juniorinnen um Trainerin Bettina Stoof mussten bei Lok Seddin, aktuell auf Tabellenplatz 2 in der Staffel, eine deftige Niederlage einstecken. Ich möchte nicht behaupten, unsere Mädels haben schlecht gespielt. Die Jungs aus Seddin waren von Beginn an feldüberlegen und nutzten eiskalt ihre Chancen aus und schossen 8 (!) Tore in Halbzeit 1. Aber auch unsere Turbinchen hatten ihre Chancen gehabt und sich Tormöglichkeiten erspielt. In den letzten zwei Minuten der ersten Halbzeit betrieben sie so etwas wie Ergebniskosmetik: in Minute 24 kamen sie mal gefährlich vor’s Tor von Seddin und Jolien traf zum 1:7 aus Turbinesicht. Zwischenzeitlich fiel noch das 1:8, aber kurz vor dem Pausenpfiff erzielte „Jette“ das 2:8.
Der zweite Spielabschnitt war fast identisch wie der erste. Die Jungs machten das Spiel und unsere Turbinchen sahen keine Sonne. In der 27. Minute fiel das 2:9. 8 Minuten später erzielte Elli, nach Vorlage von Johanna, den 3:9-Anschlußtreffer. Von nun an wurde das Spiel etwas ausgeglichener. Bis zum Schlußpfiff musste Celine In Kasten nochmal 2x hinter sich greifen. Endstand: 3:11 (!) aus Turbinesicht.
Nun ja, vom Tabellenstand aus gesehen wußte ich schon im Vorfeld, daß es eine schwere Partie geben wird. Wie gesagt, unsere Mädels sind nicht mit fliegenden Fahnen „baden“ gegangen, sondern haben sich auch Chancen erspielt und diese auch genutzt. Trainerin Bettina Stoof stellte folgende Mannschaft auf: Celine Bunde, Maxi Schudek, Luisa v. Bülow, Ellena „Elli“ Frieden, Frederike „Fritzi“ Knabe, Johanna Thobe, Helena Heymann, Henriette „Jette“ Grahlmann, Jolien Franeck sowie Ditte Heuer.




Das Eckige muss ins Tor

Spielbericht zum BL-Spiel: Turbine Potsdam gegen Borussia Mönchengladbach am 19.03.2017

Im Dauerregen ausharrende Stehplatz-Fans

Am Vortag des Frühlingsanfangs zeigte sich ein dauergrauer Himmel, der seit Stunden unablässig den Rasen des Karl-Liebknecht-Stadions berieselte. Pfützenbildung neben der Seitenlinie, Matschepampe vorm Tor und nur ganz wenige, regenbeschirmte Zuschauer auf den unüberdachten Stehplätzen. Und ausreichend Betätigungsfeld für den Mann vom „Turbine-Polier-Service“, der die gepolsterten Trainersitze der Gästebank immer wieder aufs Neue versuchte trocken zu rubbeln. Der Stadionsprecher verwies bei der Begrüßung auf das typische Siegeswetter für Turbine – eine Unterschätzung des Gegners?

Zu Gast war der Tabellenletzte Borussia Mönchengladbach, der bisher nur drei Pünktchen aufweisen konnte. Recherchiert man in den Weiten des Internets, dann steigen 39,5% aller Aufsteiger gleich wieder ab. Jedenfalls bei den Männern.

17 Spree-Borussen

Die Gäste hatten jedoch wohlwollende Unterstützung von 17 „Spreeborussen“, die sich aus Berlin aufgemacht hatten, um ihre „Vfl?!“- Mädels anzufeuern. Jedenfalls lautete so einer der Schlachtrufe. Ein ehrenwerter Einsatz, gesangslautstark und humorvoll dazu. Die 17 Borussia-Fans sangen und brüllten unermüdlich, begannen beim 0:3-Zwischenstand vom „Auswärtssieg“ zu träumen und meinten irgendwann, dass „ohne Gladbach hier gar nichts los wäre“. Spätestens jetzt wurde es oberlustig. Nette Wechselgesänge und Jubeleien zwischen beiden Fangruppen begleiteten das Spielgeschehen, unterhaltsam war’s – und Respekt für diese 17 „Spree-Borussen“, die sich für ein Frauenfußball-Mat(s)ch interessierten.

 

Insgesamt 1276 Zuschauer_innen verfolgten das Regenspiel, weniger als sonst – nicht jede_r wollte bei diesem Wetter vor die Tür gehen.

Geboten wurde einiges:

Svenja Huth stand wieder in der Startelf – auch wenn die Dampflok nach 70 Minuten zum Stehen kam (ausgewechselt wurde) und vor dem Tor nicht knipsen konnte.

Wibke Meister und Inka Wesely schossen jeweils ihr erstes Tor in dieser Saison. Auch Eseosa Aigbogun und Laura Lindner trafen. Feli Rauch eröffnete den Tor-Reigen mit einem, etwas zittrig verwandelten Elfmeter. Also 5 Tore von 5 verschiedenen Damen – alles andere als däm-lich, sondern teamfähig.

An einer Stelle des Spiels konnte man zwei parallel ausgeführte Einwürfe seitens der Gladbacherinnen beobachten – einfach kurios, dieses sekundenlange Spiel mit zwei Bällen.

Die Bundesliga-Partie verlief in beiden Halbzeiten einseitig. Mönchengladbach verteidigte und ging nur selten in die Zweikämpfe. Potsdam rannte unermüdlich gegen die Gladbacher Mauer an und zeigte dabei ein gelungenes Passspiel sowie etliche 100%ige Torchancen, die unter den Fans ein wiederholtes „Gruppenstöhnen“ auslösten.

Das Beste und Unterhaltsamste an diesem Spiel war aber die Anzahl der Eckbälle: Kam man in der Begegnung zuvor gegen Hoffenheim auf lächerliche 12, erhöhte Potsdam nun auf 19 Ecken! Das begeisterte den Trommel-Fanblock dermaßen, dass nun jeder neue Eckball frenetisch gefeiert und der aktuelle Eckstand im Wechselchor intoniert wurde.

Und genau diese 19. Eckballversuch führte dann zum (5.) Tor. Also: Aller guten Dinge sind jetzt 19.

Vielleicht sollten die Torbienen diese Trainingswoche zum totalen Ecken-Training nutzen. Tipps gibt es u.a. hier: http://www.dfb.de/trainer/a-juniorin/artikel/kreative-standards-ecke-variante-tor-1062/

Kurz und gut: Turbine Potsdam besiegte in einem Spiel, in dem wirklich gar nichts anbrannte, die weiblichen Borussen völlig entspannt und durchnässt mit 5:0 – und bleibt weiterhin Spitzenreiter.

Am kommenden Wochenende geht es auf nach Sand. Ein weiter Weg, den auch manche Fans zum Wochenendausflug mit Übernachtung auf sich nehmen werden. Bis dahin allen eine gute Woche.

Wir sehen und begeistern uns!

Text: Susanne Lepke

Fotos (folgen): Susanne Lepke