Zu viel Futter für den Geißbock

Spielbericht zum BL-Spiel 1. FC Köln gegen Turbine Potsdam am 1.Mai 2016 (Kampf- und Feiertag der Werktätigen/Tag der Arbeit) – von Susi –

16 Fanbusstunden lohnen sich mehr, um drei Gegentore anzuschauen – als eine kurzweilige Reise nach Jena. Warum?

Geduld mit der Antwort – zuerst müssen die Fans erstmal im Stadion ankommen und das Spiel ansehen, bevor darüber geurteilt werden kann. Los geht’s:

Kurz vor Sonnenaufgang startete der Fanbus in Berlin, gute 7 Stunden später erreichte er das Ziel, über eine Brücke mit Panoramablick auf die Altstadt nebst Dom fahrend. An Bord gab es nicht nur neue Mitfahrerinnen, sondern auch nette Unterhaltsamkeiten. So z.B. „Mädchenspieße“ als Proviant (Hörmissverständnis für „Hähnchenspieße“), die von einer Fanparty am Abend zuvor noch auf dem Buffet liegengeblieben waren. Der „Fan des Monats“ ließ es sich nicht nehmen, eine Busrunde auf seine Ehrung hin zu stiften. Weitere Busrunden gab es von anderen Fans, teilweise vom Krankenbett aus initiiert. Außerdem wurde der Bildungshorizont erweitert, indem auf die Frage an einen Fanreisenden, ob dessen Vorname Günt(h)er mit oder ohne h geschrieben werde, die prompte Antwort kam: Vorne mit „v“ und hinten mit „h“ (haha). Als dann das „Holzmichl-Lied“ über die Bus-Musikanlage erschallte, waren sich alle Fans lautstark mitsingend einig, dass die Turbinen noch lebten „Jaaaa, sie leben noch, lebn noch, leben noch…“ lautete die spontane Umdichtung des Liedtextes. Auch das analytische Fußballwissen wurde erweitert: Die Turbinen benötigen durchschnittlich 31 Eckbälle, um daraus ein Tor zu machen. (Nach diesem Spiel sind es übrigens noch 25 Warte-Eckbälle, bis es wieder klingelt.)

Das Kölner Stadion stellte eine nette Adresse dar: Eine gute Nahsicht aufs Spielfeld, sonnenbestrahlte Sitzplätze, Plastikbecher ohne Pfandgebühr, freundliche Stadionsprecherworte, witzige „Fanbetreuer“-Dialoge mit den Sicherheitskräften am Spielfeldrand, eine im Fanblock sitzende und Eis schleckende Inka Wesely und ein „Silberpuschel“-Willkommensgruß: Eine Chearleader-Gruppe zeigte vor Spielbeginn überzeugend ihr Können und bereitete einen silberfädrigen Empfang für die aus dem Spielertunnel einziehenden Mannschaften.

Und warum sollte man sich nun eine 16-stündige Anreise antun, um wiederholt drei Gegentreffer zu beobachten? Weil das Spiel, das sich die „Niederlagen-Groupies“ in Köln (gegen einen Absteiger) anschauten, sehr vielfältig, „farbenfroh“ und spannend war. Eine Vielfalt an Toren: Ein Führungstreffer, eine unmittelbare Antwort auf den Kölschen Ausgleichstreffer, ein Abseitstor und ein überraschender Elfmeter gegen uns. Auch eine Vielfalt an Farben und Zahlen: Die Zuschauer wurden Zeugen einer gelb-roten Karte für Victoria Krug, welche sie sich für die falsche Ausführung eines Einwurfs einhandelte. Eine Schiedsrichterentscheidung, die überzogen wirkte und somit Seltenheitswert erlangte. Und selbst den Kölner Trainer dazu bewog, sich in die Diskussion einzumischen, um die Schiedsrichterentscheidung zu hinterfragen. Ein erfolgloses Unterfangen, denn die Turbinen spielten die letzte halbe Stunde in Unterzahl weiter, was aber nicht zu spüren war. Genau das war neben der Spannung und Unterhaltsamkeit des Spiels diese lange Reise wert: Die Turbinen spielten deutlich besser als in Jena, zeigten Kampfeswille, Einsatzfreude und ab und zu auch ideenreiche Spielzüge und ankommende Pässe und entwickelten einen Drang zum Tor. Und obwohl ein Potsdamer Fan gefühlte 87x brüllte, dass die Turbinen zum Ball hingehen müssten und nicht warten sollte, bis diese runde Etwas auf sich zugerollt käme, bekam man als Turbinefan hier in Köln mal wieder Lust aufs Zuschauen und Mitfiebern.

Erfreulich war das Comeback von Johanna Elsig. Ebenso der Spieleinsatz von Maruschka Waldus und der überraschend schnell genesenen Lidija Kulis, deren Verletzung im Jena-Spiel eine Woche zuvor eigentlich ganz Böses erahnen ließ. Auch Tabea Kemme war wieder am Start und Lisa Schmitz hütete das Tor.

Leider waren die Turbinen an zwei der drei Kölschen Treffer mit fatalen Fehlern beteiligt. Und leider fehlte auch wieder das Glück, Stochertore zu erzeugen. Und leider – nein, zum Glück(!) kamen die Turbinen in den Genuss des Fortuna aus Köln, indem die Kölner Spielerinnen 100%-ige Torchancen nicht zu verwandeln wussten. So endete das Spiel 3:2 für Köln, der zweite Sieg in der gesamten Saison.

Ein undankbares und gnadenloses Ergebnis! Mindestens das Unentschieden wäre gerecht und passend zum Spielverlauf gewesen. Trotz dieser wiederholt unfassbaren Niederlage kamen die Spielerinnen direkt nach dem Abpfiff zu den Fans zum Abklatschen und suchten Trost und Worte.

Eine Mannschaft der Herzen.

Text: Susanne Lepke

Fotos: Susanne Lepke

 

PS: Wer in der Regionalzeitung von einem „blamierenden“ Spiel schreibt, war nicht vor Ort.

 




Gedanken eines Turbinefans

von Micha

Die Beiträge und Kommentare zum Jenaspiel sprechen mir voll aus dem Herzen. Ich habe vor dem Spiel bewusst Nichts gesagt, um nicht als Schwarzmaler dazustehen. Ich habe dann aber nach dem Spiel so Manschem gesagt, daß ich schon am Samstag nach dem U17-Spiel wußte, wie der Sonntag endet. Außer der Ersten waren 8 weitere Turbinemannschaften im Einsatz. Aus diesen 8 Spielen holten sie 24 Punkte. Jeder kann rechnen und weiß, was das heißt. Und jeder weiß auch, wie glücklich ich über jeden Sieg unserer Nachwuchsmannschaften bin. Aber es ist auch eine unumstößliche Tatsache: jedesmal,wenn ich dank unserer Nachwuchsmannschaften mit extrem guter Laune zu unserer Ersten fahre, reichen 90 Minuten und ich bin aggro drauf. Ich kann da nicht mehr an Zufall glauben. Über zwei Dinge nach dem Jenaspiel möchte ich hier erzählen: Nach dem Spiel wollte ich mir etwas Schönes antun und ging noch ’ne Bratwurst essen. Plötzlich stand Papa Schwalm neben mir und sagte: Laß dein Geld stecken! Ich kenne Torri’s Eltern seit sie bei Turbine ist. Ich hatte den Eindruck, Torri’s Vater war die Leistung der Mannschaft peinlich und er wollte Buße tun. Nun ja, auch wenn ich zu Torri und ihren Eltern ein herzliches Verhältnis habe, an Torri mach ich diese Niederlage nicht fest, sondern an ganz anderen Dingen. Um das zu erläutern, komme ich zu meinem zweiten Erlebnis: als unser Bus wieder Berliner Gebiet erreichte, erreichte mich eine SMS vom U11-Trainer Chris Helwig. Voller Stolz erzählte er mir, daß seine Mädels gegen die JUngs vom Teltower FV 2:0 zurücklagen, drei Minuten brauchten, um auszugleichen, um am Ende 4:2 zu siegen. In diesem Moment kochte in mir ob des in Jena Erlebten die Galle über. Es handelt sich hier nämlich um jene E-Mannschaft, die in ihrem zweiten Saisonspiel bei den Jungs von Fortuna Babelsberg gastierte und in den 2×25 Minuten in der 26. Minute das 1:9 hinnehmen musste. Ich schrieb damals in meinem Bericht: das Wort Aufgeben hat dieses Team nicht im Wortschatz. Sie rauften sich zusammen und brannten ein Feuerwerk ab, das man deutlich sehen konnte: ihre Gegner bekamen langsam Angst. Das Endergebnis lautete 7:12. Nun wißt ihr, was für eine Halbzeit ich erleben durfte. Das ist nur ein Beispiel dafür, aus welchem Holz der Turbinenachwuchs geschnitzt ist. Was hat nun diese E2? Es ist ganz einfach: Charakter und Kampfgeist. Was den Kampfgeist angeht, so hat unsere 1.Mannschaft diesen im Heimspiel gegen Frankfurt bewiesen, auch wenn das Spiel verloren ging. Aber wo war der Kampfgeist in Jena? Man kann doch von den Mädels verlangen, daß sie wenigstens um Ergebniskosmetik kämpfen. In den vorerwähnten Berichten und Kommentaren wurde der Gemütszustand der Fans deutlich beschrieben. Nun steht nicht nur das Spiel in Köln an, sondern das letzte Heimspiel gegen Wolfsburg. Für die geht es ja noch um Alles, deshalb werden sie uns absolut Nichts schenken. Bei der Leistung von Jena kann einen da Angst und Bange werden. Es gab auf der Rückfahrt aus Jena Stimmen, die meinten: warum soll ich mir im eigenen Stadion ein 0:6 antun? Zuerst dachte ich das auch. Aber nun mit zwei Tagen Abstand kommt dann doch wieder der Turbinefan in mir durch. Denn es ist nicht irgend ein Spiel. Es ist das letzte Heimspiel von Bernd Schröder! Und da kommen wir zu dem oben erwähntem Begriff: Charakter. In diesem Spiel kann unsere Mannschaft Charakter zeigen. Und über folgendes sollte sich die Mädels Gedanken machen: Jeder hat seine eigene Meinung über Bernd. Ich für mich habe vor ihm immer noch den höchsten Respekt. Wenn ich ihn im Luftschiffhafen traf, hat er sich immer ein bisschen Zeit zum Smalltalk genommen. Er ist ein Mann mit Ecken und Kanten, aber ich schätze an ihm besonders seine direkte ehrliche Art. Er redet niemand nach dem Mund, sondern meint, was er sagt. Jeder weiß, daß er sich damit weißgott nicht nur Freunde gemacht hat. Nun tritt er nach 45 Jahren ab. Was für eine lange Zeit! 45 Jahre seines Lebens hat er EHRENAMTLICH dem Frauenfußball (ALSO AUCH EUCH MÄDELS !) gewidmet. Er hat sich für den Frauenfußball den Arsch aufgerissen, als eure Eltern noch in die Windeln pupsten. Und gegen was für Widerstände musste er ankämpfen. Männer wie er haben den Frauenfußball zum Laufen gebracht und dafür gesorgt, daß heut‘ alle Welt davon spricht und euer Sport nicht nur eine unbeachtete Randsportart blieb. Liebe Mädels: Daran solltet ihr denken, wenn ihr gegen Wolfsburg den Rasen betretet. Und Folgendes gilt nicht nur für Euch, sondern auch für uns Fans: Man mag über ihn denken, was man will. Er mag Fehler gemacht haben, aber liest man die Liste der Turbineerfolge kann er auch nicht viel falsch gemacht haben. Auch ich wüsste Dinge, mit denen ich nicht einverstanden bin. Aber eines weiß ich ganz genau: Dieser Mann hat einen würdigen Abschied verdient. Das bedeutet ein volles Stadion, Fans, die ihre Mannschaft von der ersten bis zur letzten Minute anfeuern und somit eine tolle Atmosphäre schaffen. Das heißt aber auch, daß die Mannschaft Bernd zuliebe noch einmal Alles abruft, was sie hat. Es heißt ja: der letzte Eindruck bleibt. Und egal, wer am Ende als Sieger vom Platz geht: VERDAMMT NOCHMAL, MÄDELS WIR WOLLEN EUCH KÄMPFEN SEHEN !!! Bernd hat es einfach verdient.




S   P   R   A   C   H   L   O   S

von Lutz Noeske

Wie immer trifft Frau Lepke mit Ihrem Bericht den Nagel auf den Kopf. Ich will nur noch ein paar ergänzende Worte schreiben:

Ich hätte mir nie vorstellen können, dass ich mal sagen würde, dass ich froh bin, wenn die Saison endlich vorbei ist. Das Spiel im Jenaer Ernst-Abbe-Sportfeld hat gezeigt dass es im gesamten Verein hinten und vorne nicht stimmt. Eigentlich müßte man noch ein härteres Wort als „Arbeitsverweigerung“ finden, aber mir fällt nichts anderes ein. Es muß schon eine Menge passiert sein, wenn mir mittlerweile egal ist, ob Turbine als Vierter, Fünfter, Sechster oder noch schlechter platziert am Ende dieser Sch…Spielzeit durch`s Ziel geht. Das heißt natürlich nicht, dass ich mich vom Verein abwende, denn eins ist auch klar, wenn es mit dem Team weiter bergab geht, einen neuen Verein werde ich mir in diesem Leben nicht mehr suchen. Und Berlin gibt ja in Sachen Frauenfußball auch nichts her.

 Ich kann aber Jeden verstehen, wenn er zeitweilig oder endgültig die Schnauze voll hat, so wie Familie Koebe, die noch im Stadion Ihre Teilnahme an der Köln-Fahrt abgesagt hat.

GESCHRIEBEN: 26. APRIL 2016 gegen 10:45




Rostiges Bratwurstessen in Jena

Spielbericht zum BL-Spiel Jena – TP am 24.April 2016 – von Susi –

„Ich wüsste jetzt gar nicht, was ich schreiben sollte“ – äußerten sich einige Fans nach dem „blutleeren Auftritt“ (Zitat: Gunter) mir gegenüber. Enttäuschung, Wut, Verständnislosigkeit – Gefühle, die nicht nur die Fans zeigten, sondern auch der Cheftrainer und die Kapitänin. Letztere sprachen von „mangelnder Kameradschaft“ und „Arbeitsverweigerung“.

Ein prall gefüllter Fanbus hatte sich gegen 8.00 Uhr auf den Weg gemacht, um durch Graupel, Schnee, Regen, Sonnenschein und Regenbogen zum Ost-Derby zu fahren. An Bord saßen fünf neue Mitfahrer/innen, die sich herzlich begrüßt und vermutlich wohlfühlten. Auch das „Radio FF“, das alle zwei Wochen immer dienstags von 18.00-19.00 Uhr über den regionalen Frauenfußball im ALEX-Radio berichtet, hat sein Interesse an einer Mitreise im Fanbus für die Fahrt nach Bremen geäußert.

Ein Fan hatte sich im Vorfeld beim Fanbusorganisator Hartmut für das Thüringer Rostbratwurstessen in Jena angemeldet, nicht für das Fußallspiel. Und er sollte Recht behalten, denn die Bratwurst war gewohnt lecker. Das Spielgeschehen dagegen unverdaulich.

Seit Jahren existiert eine Fanfreundschaft mit Jena, die sich nicht nur in einem vorabendlichen Treffen von Potsdamer und USV-Fans zeigte, sondern auch in gemeinsamen Stadiongesängen „Potsdam und der USV“. Noch deutlicher offenbarte sich diese Verbundenheit, als die trommelnden und mitfühlenden USV-Fans in der zweiten Halbzeit den Fangesang der frustriert schweigenden Potsdamer Fans übernahmen und wenigstens von ihrer Seite aus unsere Turbinen anfeuerten. Eine Premiere in der Fußballlandschaft!

Der Fanbus war überpünktlich zwei Stunden vor Spielbeginn am Ziel, sodass die Fans nach Stadionöffnung ausgiebig das angekündigte Familienfest genießen konnten. Dieses gestaltete sich in Form einer Allianz-Hüpfburg für Kinder, einem gelben MC-Café-Auto, mit bunten Luftballons geschmückt – ohne Kaffeeausschank – und 1€ Pfand auf labbrige Wegwerf-Plastikbecher am Bierwagen, was aber ungewöhnlich effektiv zur Sauberkeit im Stadion beitrug.

800 Zuschauer/innen wohnten dem Spiel bei, davon ungefähr 100-150 Turbinefans. Letztere erhielten vom Veranstalter einen lukrativen Gruppenpreis von 5,50€ Eintritt (anstelle von 6,50€ ermäßigt bzw. 9€ für Vollzahler). Eine nette Geste des gastgebenden Vereins, jedoch wusste die eine organisatorische Hand nicht, was die andere machte. An der Stadionkasse stellte sich heraus, dass der „aktuelle Tageskurs“ dann weit unter den Freundschaftspreis gefallen war (3,50€ ermäßigt/ 5€ für Vollzahler), sodass sich am Ende viele Fans über die Verbilligung des Eintrittspreises – aufgrund der mangelnden Organisation – aufregten…

Na ja, mehr Geld war das Spiel vor Ort auch nicht wert, denn es war ein unsäglich klägliches Gekicke auf dem Rasen zu beobachten. Die Turbinen brauchten nach Spielanpfiff fünf Minuten lang, um überhaupt erstmals über die Mittellinie hinauszukommen. Jena zeigte dagegen Kampfeswillen und Siegeslust, gestärkt durch die Erfahrung aus der Hinrunde, als ihnen eine 1:0-Auswärtssieg im „Karli“ gelang. Die wollten!

Im gesamten Spiel gab es eine einzige Torchance für Potsdam, obwohl die Torhüterin aus Jena nur 1,61m maß! Auf dem Spielfeld entstand ein Nichts. Jena war grundsätzlich einen Tick schneller, was gewonnene Zweitkämpfe und Abspiele betraf. Eine Passgenauigkeit und Spielfluss kamen auf beiden Seiten eher selten zustande, jedoch gelang es Jena schmerzvolle drei Male, unsere Torhütern Haeberlin zu überwinden.

Dann verletzte sich dann auch noch unsere Nr. 23 so schwer am Fuß, dass mit ihr vermutlich in dieser Saison nicht mehr zu rechnen ist. Gute Besserung, Lidija!

In der zweiten Halbzeit verstummte dadurch der Potsdamer Fanblock, was das Mitleid der feiernden USV-Fans weckte und diese, wie bereits oben beschrieben, die Fanarbeit für Potsdam übernahmen. Manch ein „Edel-Fan“ verließ vorzeitig das Stadion. Eine Doppelniederlage gegen den USV Jena stellt ein Novum in der Vereinsgeschichte dar. Freundschaft hin oder her…

Der Frust und den mitgereisten Fans ist nun sehr groß, denn wer investiert schon gern selbstlos Zeit und Geld, wenn das Gezeigte nichts wert ist? Die Geduld und Gelassenheit der Fans steht mittlerweile auf einem harten Prüfstand. Bis auf ein ausuferndes 5:2 in Wolfsburg gab es in dieser verkorksten Saison kaum einen Grund zu euphorischen Siegesfeiern. Auf der Tagesordnung stand höchstens ein Hoffen und erneutes Hoffen auf das nächste, hoffentlich bessere Spiel. Die Motivation der Fans sinkt, das „Einmal Turbine – immer Turbine“ kommt derzeit nur schwer über die Lippen. Der Frust wird steigen, wenn in der kommenden Woche nach einer aufopfernden 16-stündigen Busfahrt nach Köln wieder eine Niederlage eingefahren werden sollte.

Sarkastisch könnte man am Ende meinen, dieses BL-Spiel hatte „Championsleague-Niveau“. Denn beide Halbfinalspiele, die ebenfalls an diesem Sonntag stattfanden, endeten in einem überraschenden Desaster für Frankfurt (0:4) und Paris St. Germain (0:7).

Liebe Turbinen, ihr habt auch eine Verantwortung gegenüber euren Fans!

 

Text: Susanne Lepke

Fotos: Susanne Lepke

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Bimbo als Trommelträger




Kein Spiel – aber ein Sieg

Spielbericht zur BL-Begegnung: Turbine Potsdam gegen 1899 Hoffenheim am 18.04.2016   – von Susi –

Nach zwei Wochen Bundesliga-Abstinenz war die Turbine-Familie mal wieder vereint im heimischen „Karli“ vereint. Diesmal fanden sich 1460 Zuschauer/innen zum Familientreffen zusammen. Es herrschte bestes Fußballwetter: Die Frühlingssonne erwärmte den Rasen und die Fußballherzen, die Lindenbäume im Hintergrund zeigten ihre Blüten und eine Heimsieg-Knospe begann zu sprießen…

Und das im Gegensatz zum sonnenreichsten Ort Deutschlands, Freiburg genannt. Dort drohte das Stadion wegzuschwimmen, sodass unsere fanfreundschaftlicher USV Jena umsonst 1200 Buskilometer bewältigen musste, da das Spiel eine Stunde vor Anpfiff abgesagt wurde. Unser Beileid werden wir am kommenden Sonntag live vor Ort übermitteln. Und eine Revanche gilt es hierbei nach der schmerzlichen Niederlage in der Hinrunde zu absolvieren.

Doch nun zurück zum Spielgeschehen gegen Hoffenheim. Eigentlich war es kein Spiel, sondern ein hektisches Mit- und Aufeinander. Klar herausgespielte Spielzüge und ankommende Pässe waren selten zu beobachten, Torchancen wurden rar genutzt. Manche Spielsituationen erinnerten an „Jugend trainiert für Olympia“ gemäß dem Motto „Höher, weiter, schneller“. Hoch und weit wurde der Ball geschossen und wirkte in der Ballannahme technisch unkontrolliert, und manchmal waren die Turbinen auch schnell im Abseits. Ein Fan meinte ironisch in Richtung Linienrichterin: Wenn sie so oft die Fahne hebe, fände sie nie einen Freund. Na ja, das am Rande. Auch, dass die knallgelbe Trikotfarbe der Gäste deutlich mehr die passende Kartenfarbe anzog.

Glückselig war die Turbine-Familie, als unser „Dampflökchen“ Svenja Huth bereits in der 16.Minute den Führungstreffer erzielte und damit ihre Anwartschaft auf die Torjägerkanone (gemeinsam mit Islacker) bekräftigte. Auf einmal erschien ein klares Ziel am Frühlingshimmel: souveräner Heimsieg in einer verkorksten Saison.

Aber dann zeigten sich unsere Turbinen wieder von ihrer mega-sozialen Seite. Sie warteten solange auf den Anschlusstreffer der Gäste (Zeller in der 56.Minute), bevor sie dann ihr eigenes Spiel fortsetzten. Die letzten 20 Minuten konnte man sich dann tatsächlich mit zunehmender Begeisterung ansehen. Auch das eingewechselte Nachwuchsgewächs mit der genesenen Feli Rauch sowie Laura Lindner brachte frischen Frühlingswind in die Partie, sodass der ersehnte und beeindruckend erzielte Siegtreffer durch Viktoria Schwalm in der 83.Minute die Mannschaft, Trainierbank und Fangemeinschaft erlöste. Mit diesem Arbeitssieg hatten die Turbinen nun nicht nur die Abstiegskeule abgewehrt, sondern auch den kosmetischen 6.Platz erklettert.

Die Spielweise wirkte uneingespielt, und das war insofern logisch erklärbar, da die Turbinen aufgrund der Länderspielpause in aller Herren Länder kickten, nur nicht im Luftschiffhafen.

Somit gibt es jetzt an dieser Stelle schon den freudvollen Ausblick auf ein überzeugendes begeisterndes Spiel gegen Jena (ohne Garantie…), da bis dahin eine Woche Zeit für ein gemeinsames Eintrainieren blinder Spielzüge ansteht. Es lohnt sich also, nach Thüringen zu reisen. Der Fanbus ist bereits ausgebucht und manch ein Potsdamer Fan begibt sich bereits am Vorabend nach Jena, um auf die Fanfreundschaft mit dem USV ausgiebig anzustoßen.

Abschließend ein Dank in eigener Sache an meine ehrwürdigen Schreiberlings-Vertreter Lutz und Susi D., die während meiner weltreisenden Abwesenheit die Leser/innen mit Spielberichten versorgten.

Text: Susanne Lepke

Fotos: Raschit Sönmez (Vielen Dank!)




Rückfall in alte Zeiten

Dies soll eine kurze Information für alle am Ostersonntag zu Hause Gebliebenen sein, ich denke da besonders an Frau Lepke, Frau Bierbrauer, Frau Struwe , Frau Hartmann und Herrn Feike, die sicherlich gute Gründe hatten, nicht nach Essen zu fahren.Vielleicht haben auch noch mehr gefehlt, aber dies sind diejenigen, die mir auf die Schnelle eingefallen sind.

Das Positive zuerst: Trotz der Sommerzeitumstellung gab es keine nervige Wartezeit auf eventuell zu spät kommende Mitreisende. Das war erstaunlich, weil ich es schon ganz anders erlebt habe. Die Fahrt hatte einen „Ersatzreiseleiter“ mit Gunther, weil Hartmut verhindert war. Da wir Fans ja immer pflegeleicht sind, hatte dieser Wechsel keine Auswirkungen. Die Tour verlief problemlos. Der Regen auf dem Weg nach Essen sollte ein schlechtes Omen sein. Denn genauso trist, trüb und teilweise lustlos war der Auftritt unserer Mannschaft.

Wer Augenzeuge der Partie in Essen war, wird meiner Überschrift zustimmen: Rückfall in alte Zeiten. Obwohl Leverkusen keine Übermannschaft war, hatte ich doch auf Grund der sechs Tore gehofft, dass dieses Spiel für mehr Selbstvertrauen sorgen kann. Es gäbe so viel zu kritisieren, was den Rahmen dieses Artikels sprengen würde. Was mich gewundert hat, dass bereits in Stadion selbst die treuesten der treuen Fans lautstark ihren Unmut und Ärger artikulierten.

Ich weiß mich durch viele Gespräche auf der Rückfahrt mit fast allen Fans einig, dass nur Lidija halbwegs Normalform hatte. Aber sollte man nach dieser Leistung überhaupt eine Spielerin hervorheben?

Auch wenn  Essen zu allen Zeiten unser Angstgegner war, darf man sich dort nicht so präsentieren.

 

GESCHRIEB DIENSTAG – 29. MÄRZ 2016 ca. 9:15




Von Geruchsvorteil, defektem Internetanschluss und falscher Torschützin

Am Beginn meiner Ausführungen geht mein Dank an eine Person, die in den Osterferien  eine private Auslandsreise  macht, anstatt sich sechs Tore gegen Leverkusen anzusehen. Ohne Frau Lepke könnten die Interessierten dies hier nicht lesen. Für eine knappe Woche war der von mir genutzte Internetanschluss außer Gefecht und als er wieder lief, war auch das Passwort für diese Seite verschwunden. Aber komischerweise gab mein Postfach noch eine alte E-Mail von und an Susi her, die ich dann um das gewünschte Passwort anflehen konnte, was auch umgehend bei mir eintraf. Und wie gehört es sich für ein Passwort: ES PASSTE.

So ist dieser Artikel also eine Co-Produktion zwischen Susi und mir.

Das Spiel hatte bereits vor Beginn seinen ersten Höhepunkt, als mein linker Sitznachbar Bernd (für den Nachnamen habe ich mich in einer Mischung aus Faulheit, Desinteresse und fehlendem Ehrgeiz bisher noch nie interssiert), ganz offen publizierte, dass er sich so mit Knoblauch vollgestopft hat, dass auch der letzte und von ihm am weitesten entfernt Sitzende in unserem Block es ohne Schwierigkeiten mitbekommen konnte. Dies führte natürlich umgehend zu etlichen spitzen Bemerkungen und zahlreichen Kalauern. Meiner lautete: Heute spielt Turbine mit Geruchsvorteil.

Am Abend zu Hause verkündete der RBB-Videotext: Tor eins durch Lia. Da dort öfter mal sehr viel Humbug steht, dachte ich, typisch RBB. Von Nichts eine Ahnung und davon sehr viel. Aber der morgendliche Blick in die MAZ und Fußballwoche belehrte mich eines Besseren. Hier schrieb Herr Morgner (sackt also für einen Artikel in zwei Zeitungen doppeltes Geld ein), dass unsere Italienerin nur das zweite Tor erzielt hat. Lia soll nach dem Spiel vehement darauf bestanden haben, dass das 1:0 von ihr war. Nach Ansicht der bewegten Bilder auf dfbtv war Lia auch eindeutig zu identifizieren, Ilaria war nicht mehr am Ball. Da hat unser Stadionsprecher alle Turbine-Sympathisanten „falsch“ jubeln lassen. Aber trotz allem, es war sowohl von der von mir die ganze Saison kritisch gesehenen Ilaria und der gesamten Mannschaft eine Leistungssteigerung. Nach diesen sechs Toren ärgert mich immer noch, dass es im Hinspiel eine völlig unnötige Niederlage gab.

Obwohl  es, wie ich fand, eine geschlossene Mannschaftsleistung war, möchte ich Svenja mit ihren drei Toren noch besonders hervorheben. Falls sie zufällig dies liest, dazu herzlichen Glückwunsch und zum zwischenzeitlichen Platz eins in der Torschützenliste.

Am Ende danke ich noch einmal Susi und Bernd, die am Zustandekommen dieser bescheidenen Zeilen maßgeblich beteiligt waren.

GESCHRIEBEN – DIENSTAG -22. MÄRZ 2016 ca. 9:50




Plaudern mit den Olympia-Stars im Stern-Center

Olympische Spiele: Die Märkische Allgemeine lädt am Montag mit der AOK Nordost zum Olympia-Talk ins Potsdamer Stern-Center ein.

Großer Bahnhof am Montag im Potsdamer Stern-Center. Brandenburger Top-Sportlerinnen und Sportler werden ab 18 Uhr auf dem Podium Platz nehmen und das Paddel, die Badekappe oder das Boot mit dem Mikrofon tauschen. Der 1. MAZ-Olympia-Talk wird angepfiffen. Die Gesprächsrunde soll der Auftakt ins olympische Jahr sein. Kanuten, Schwimmer, Ruderer und eine junge Triathletin plaudern über den Stand der Vorbereitung, über die Qualifikation für die Olympischen Sommerspiele im August in Rio de Janeiro und über mögliche Medaillen-Chancen.
Sebastian Brendel: „Auf jeden Fall ist das eine feine Sache“
Allen voran Sebastian Brendel. Der Kanute des Kanu-Clubs Potsdam, der 2012 bei den Olympischen Sommerspielen in London die Goldmedaille im Einer-Canadier gewann, will am Zuckerhut wieder Edelmetall greifen. Er und die Potsdamer Trainingsgruppe um Ronald Rauhe und Franziska Weber, ebenfalls beide schon mit Olympia-Gold dekoriert, haben gerade ein dreiwöchiges Trainingslager in Florida hinter sich. „Wir haben gut trainiert und ordentlich Grundlagen gelegt“, sagt Brendel. „Dort waren auch viele andere Nationen unterwegs. Dort gibt es einen Kanal, auf dem wir trainiert haben.“ Brendel ist einer der Kandidaten, die am Montag auf der Bühne Platz nehmen werden. „Auf jeden Fall ist das eine feine Sache“, sagt der fünffache Weltmeister. „Die Leute werden viel über uns erfahren. Es ist gut, dass die Gäste uns beim Talk besser kennenlernen und nicht bei Olympia das eine Rennen sehen und gar nichts mit uns anzufangen wissen. Ich denke, dass wir eine gute Plattform bekommen werden.“
In der Tat wird am Montag einiges los sein. Neben den Kanuten haben sich die drei Schwimmer Yannick Lebherz, Christian Diener und Torben Schmidtke angekündigt. Dazu kommen Hans Gruhne (Rudern) und Laura Lindemann (Triathlon). „Ja, ich habe den Termin fest eingeplant. Ich werde am Montag da sein“, schrieb am Mittwoch der 27 Jahre alte Hans Gruhne, der ebenfalls ein Trainingslager hinter sich hat.
Plaudern mit den Stars – unter dem Motto soll das Stern-Center Olympia-Flair bekommen. Die Spiele am Zuckerhut werden zwischen dem 5. und 21. August 2016 stattfinden. Auch darüber und über vieles mehr wird der Potsdamer Eurosport-Moderator Dirk Thiele mit den Gästen sprechen – und versuchen, das eine oder andere Geheimnis aus den Sportlern zu kitzeln.
Drei Ehrengäste beim MAZ-Olympia-Talk
Drei Ehrengäste werden am Montag beim MAZ-Olympia-Talk im Stern-Center dabei sein.

Zum einen wird Jürgen Eschert mitdiskutieren. Sein größter Erfolg war Gold im Einer-Canadier bei den Olympischen Sommerspielen 1964 in Tokio. Für die Spiele 1968 wurde er trotz guter Leistungen nicht nominiert. Ebenfalls Gold hatte später Kugelstoßer Udo Beyer geholt. 1976 gewann er bei den Olympischen Spielen in Montreal die Goldmedaille.

Zum anderen wird Bernd Schröder mit auf dem Podium sitzen. Der Trainer des Frauen-Bundesligisten 1. FFC Turbine Potsdam ist seit 45 Jahren im Amt und hört im Sommer auf.
Hier gehts zum Artikel: https://brandenburg.sportbuzzer.de/magazin/plaudern-mit-den-olympia-stars-im-stern-center/35437




Leider reichte es in Sand wieder nicht zu einem Sieg!

Spielbericht vom BL-Spiel Sand – Turbine Potsdam am 28.Februar 2016 – von der Gastreporterin Susi Dornheim

Am 28. Februar sollte es nach einem guten Spiel gegen Frankfurt zu Hause, doch endlich mal wieder mit einem Dreier klappen, habe ich mir gedacht! Leider kam es etwas anders.

Es war ein kalter und windiger Vormittag in Sand, das für einige Fans – gefühlt – am Ende der Welt liegt. Trotz einer Distanz von ca. 800 Kilometern haben ca. sieben Fans aus Potsdam den Weg in das kleine Dorfstadion auf sich genommen, dazu kam noch ein Fan aus dem Badener Land, einer aus Frankfurt / Oder und einer aus dem schönen Frankenland. Es war also ein richtig bunter Haufen, der wieder mal sehr gut zeigte, dass „unsere Turbine“ schon längst aus allen Teilen des Landes treue Fans hat. Ein großes Dankeschön an meinen Chauffeur, der so nett war mich mitzunehmen.

Es kam, wie es kommen musste. Natürlich waren wir Turbinefans total in der Minderheit, auch und vor allem, was die Lautstärke betraf.

Das Spiel begann mit einem leichten gegenseitigen Abtasten. Bis Ilaria Mauro nach einer schönen Hereingabe von Svenja Huth den Ball versenkte und für einen kurzen Jubel seitens der kleinen Gruppe an Auswärtsfans sorgte. Jetzt kam noch mehr Hoffnung auf!

Leider blieb es nicht bei diesem Ergebnis, da der SC Sand noch vor der Pause, nachdem die Turbinen es nicht schafften, den Ball sicher zu klären, ausgleichen konnte! Sehr, sehr schade!
Aber unsere Turbinen gaben nicht auf und kämpften weiter. In der zweiten Halbzeit waren sie auch sichtbar überlegen und hatten viele Torchancen! Leider konnte wieder mal keine davon genutzt werden…

So blieb es leider bei einem, nicht ganz gerechten 1:1.

Jetzt hoffe ich einfach weiter, dass der Knoten irgendwann mal platzt bzw., dass wir endlich mal wieder Erfolg haben!!! Es nützt ja leider nichts, wenn man schön spielt und gute Chancen hat und die aber nicht nutzt. Die Hoffnung stirbt zuletzt.

Also, Mädels Kopf hoch, wir haben in dieser Saison leider nichts mehr zu gewinnen, aber auch nichts zu verlieren!

Durch diese schlechte, oder sagen wir besser, nicht sonderlich erfolgreiche Saison, werdet ihr auf jeden Fall eure Fans nicht verlieren! Wir stehen hinter euch, in guten wie in schlechten Zeiten!

Auf ewig Blau – Weiß!

In diesem Sinne: Bis zum nächsten Spiel!

Fotos: Susanne Dornheim, Ottokar Röllig

 

 




Herzlichen Glückwunsch Turbine Potsdam

45 Jahre 1.FFC Turbine Potsdam!
Da lässt es sich der Fanclub „Turbinefans“ nicht nehmen, zu gratulieren.
Wir schicken sonnige Geburtstagsgrüße von der Algarve in Portugal und freuen uns auf weitere gemeinsame blau-weiße Jahre.

Turbinefans Algarve Portugal




Jammerschade

Spielbericht zum BL-Spiel: Turbine Potsdam – Frankfurt am 21.02.2016

Der Schlusspfiff ertönt, die Fans stehen an ihren Plätzen, die Turbinen auf ihrem Platz – und beide Seiten schauen ins Leere. Enttäuschung, Sprachlosigkeit, Mitgefühl.

Von der Anzahl der Tore her ein Frauenfußballspiel wie in alten Zeiten: sieben Tore! Wer hätte das beim Hineinspazieren ins „Karli“ gedacht? Die Sieben – eigentlich eine magische Zahl. Für die Turbinen ist es wieder einmal eine mit Pech behaftete Zahl, da das 7. Tor in der 88. Minute von Marozsans Sonntagsfuß erzielt und Frankfurt damit auf den 2.Tabellenplatz katapultiert wurde. Die Turbine hatten dagegen die „Scheiße am Fuß“, so ein Zitat Bernd Schröders im Spielbericht, zu lesen auf der Turbine-Homepage.

Wurde bei der Fantalk-Runde ein paar Tage zuvor in der „Kanuscheune“ die Bezeichnung der Partie als „Spitzenspiel“ und Huths Mut (klingt gut;-)) voll sprühender und kampfeslustiger Zuversicht auf dieses „el Classico“ von den Fans noch müde belächelt, gestaltete sich das Miterleben im Stadion als wahre Überraschung. Trotz der Spontanausfälle von Rauch und Kemme stand eine Mannschaft auf dem Platz, die dem „1.FFC Turbine Frankfurt“, so der Stadion(ver)sprecher, ein atemberaubendes Paroli bot. Niemand im Block C war darauf eingestellt, bereits in der 7. Minute nach Huths Treffer die Fanblockfahne zu entrollen.

Hier wurde auf gleicher Augenhöhe gespielt, phasenweise waren die Sitzplatz inhabenden Zuschaueraugen minutenlang einheitlich nach rechts ausgerichtet. Die Turbinen dominierten in der ersten Halbzeit das Spiel und zeigten sich so Gott verdammt „teamfähig“, indem die eine, vor dem Tor freistehende Turbine lieber einer anderen Turbine den Ball abgab, damit diese dann der nächsten Turbine den Torabsch(l)uss gönnen möge. Hier wurden Chancen vertan, die Frankfurt mit zwei Gegentreffern in der ersten Halbzeit bestrafte.

Aber Huth hatte Mut – und Hanebeck auch. Zweimal konnte der Rückstand zum Ausgleich aufgeholt werden, insgesamt zweimal rollte die Dampflok mit dem „Huth-Huth“-Signal über den Karli-Rasen. Erfreulich war hierbei nicht nur das gewonnene Selbstvertrauen zu beobachten, sondern auch das Comeback von Wesely. Sehenswert auch die Leistungen von Wälti, Meister und Kulis. Ein unterhaltsames, spannendes und aktives Hin und Her, bei dem am Ende ein 3:3 absolut in Ordnung gegangen wäre. Aber da die Turbinen in dieser Saison die „Scheiße am Fuß“ zu kleben haben, musste am Ende unbedingt die pechsträhnige Niederlage her.

Hoffentlich zieht diese die Turbinen nicht so unendlich ins Bodenlose! Möge dieses wiederholte Pech Trotz erzeugen, denn zu verlieren haben wir doch in dieser Saison nichts mehr!

Wieder mal weniger erfreulich waren dagegen die Schiedsrichterleistungen, u.a. nach dem Motto: Hebt der Trainer vom Main den Arm, dann entscheide ich Linienrichterin als sein Spiegelbild auf Abseits. Wurde diese Situation in der 1. Halbzeit noch von einem gegenseitigen Lächeln beider Akteure begleitet, erzeugten nachfolgende Schiedsrichterentscheidungen nicht nur bei Huth oder Heaberlin Unverständnis, sondern auch bei den Fans. Jedoch waren die geäußerten verbalen Reaktionen in Richtung Schiedsrichterteam und gegenüber einzelnen Frankfurter Spielerinnen nicht immer angemessen und respektvoll.

Liebe geliebte Turbinen,

den Fans habt ihr ein sehenswertes und „unklatschiges“ Spiel geboten, deshalb war am Ende des Spiels eine mitfühlende Sprachlosigkeit auf den Fanrängen zu beobachten.

fanblock

Text: Susanne Lepke

Fotos: Marco Junghanns

 

 

 

 




HARMLOS – HILFLOS – SINNLOS

von Lutz

Alle  Interessierten warten sicher schon auf meine Sicht der Dinge, die wie immer (wenn überhaupt ) aus den bekannten Gründen erst ca. 48 Stunden nach dem Spiel erscheint. Dann hat sich das Gesehene etwas gesetzt und man schreibt nicht etwas, was einem hinterher leid tut. Ich habe lange überlegt, ob ich es bei diesen drei Worten aus der Überschrift belassen soll. Frau Lepke hatte es so ähnlich auch schon mal gemacht.in dieser Saison. Da war aber der Unterschied, dass es ein Spiel war, dass fast alle Hardcore-Fans gesehen haben. Jetzt in Freiburg waren wie immer wenig Augenzeugen aus Potsdam da, weshalb ich doch etwas mehr berichten  möchte. Wenn auch für den Außenstehenden die Überschrift zu hart erscheinen mag, nehme ich davon nichts zurück. Das, was bei dfbtv zu sehen war, zeigt noch nicht einmal das ganze Ausmaß der schlechten Leistung von Turbine. Jetzt muss auch dem letzten Fan klar geworden sein, dass nicht alles nur auf Pech und schlechte Schiedsrichterinnen zurückzuführen ist. Auch wenn meine Kritiker wie schon sehr oft in dieser Spielzeit sagen werden, ich würde alles nur schlecht reden, aber man darf auch als Fan nicht die Augen vor der Realität verschliessen. Ich kann im Gegensatz dazu die Sprüche auf manchen Auswärtsfahrten nicht mehr hören: Wir haben gut gespielt, hatten viele Chancen, uns hat leider nur ein Tor gefehlt.

Genau das ist das Problem, die wenigen herausgespielten Möglichkeiten werden nicht zu Treffern genutzt. Das ist eine Frage der Qualität, die der aktuelle Turbine-Kader der Saison 2015/6 leider nicht hat. Das wurde  auch in Freiburg wieder ganz deutlich. Denn wer die Spiele in Leverkusen und die Heimpartien gegen Sand, Jena bzw. Bayern noch in schlechter Erinnerung hat, weiss jetzt, was Turbine im Freiburger Mösle-Stadion abgeliefert hat. Auch den Fans einzelner Spielerinnen sei gesagt, dass es ein Komplett-Versagen war. Wenn aus meiner Sicht nur Wibke Meister nach Ihrer Einwechslung ein Lichtblick war, sagt das viel über den Zustand der Mannschaft aus. Dabei ist der Sportclub beileibe auch kein Überflieger-Team, spielt aber solide und clever, nutzt Abwehrschwächen gnadenlos aus.

Leider habe ich keine Hoffnung auf baldige Besserung. Positiv scheint nur zu sein, dass – obwohl man vorsichtig mit Prognosen sein soll – mit Köln und Werder die Absteiger festzustehen scheinen.

Das soll es für dieses Mal gewesen sein.Auf eine umfangreiche und aufwendige Spielanalyse möchte ich verzichten.

GESCHRIEBEN: DIENSTAG – 16.FEBRUAR 2016 ca. 9:30




Bericht zum Turbine-Hallencup 2016

von der Gastkommentatorin Susi Dornhein

 

Es war mein erster internationaler Turbine-Hallencup!

Nachdem mir im Herbst 2015 von allen Seiten davon vorgeschwärmt worden ist, habe ich mich durch die spürbare Begeisterung, überzeugen lassen und beschlossen, ihn mal zu besuchen.
Und ich muss sagen, Leute, ihr hattet ja so recht! Die Stimmung war echt bombastisch, typisch Turbinefans eben. Jedes Team wurde angefeuert. Auch wenn so mancher Spruch oder so manches Lied nicht auf jeden Verein gepasst hat. Hin und wieder war ein Buchstabe zuviel oder eine Silbe zu wenig!

Samstag, den 09.01., um 13 Uhr, ging es mit einer kurzen Begrüßung in allen Landessprachen und einer kurzen Vorstellung der teilnehmenden Teams los, sodass eine Stunde später das Turnier starten konnte.

Das Teilnehmerfeld bestand aus zwei Gruppen zu je vier Teams, in denen in der ersten Runde, der Gruppenphase, jeder gegen jeden spielen musste. Jedes Spiel in der Zeit dauerte 12 Minuten und gespielt wurde fünf gegen fünf.

Es ging gleich heftig zur Sache, mit engagierten Zweikämpfen und vielen Toren. Man konnte sehen, dass jeder das Turnier ernstnahm und alles gab. Jede Mannschaft war mit Leidenschaft dabei!

Ja, es hat einfach Spaß gemacht zuzusehen!

Für unsere Turbinen lief es anfangs gut, mit drei Siegen aus drei Spielen! Wobei wir einmal ziemlich zittern mussten, gegen Glasgow City. Zum Glück konnte das Spiel noch fulminant gedreht werden (Ergebnis: 5:4).

Nach dem überwiegenden Teil der Gruppenphase war der erste Tag beendet. Allerdings gab es zum Schluss noch eine super Lasershow, die auch tatsächlich gehalten hat, was sie versprochen hat.

Am nächsten Tag ging es schon früh um 10 Uhr los. Demzufolge sind einige Fans etwas verspätet und noch nicht so ganz wach eingetrudelt.

Unsere Nr. 1 – Stimmungsmacher Pepe und Daggi – waren natürlich auch anwesend und versuchten in drei vergeblichen Versuchen, eine La-ola-Welle durch die Halle zustande zu bringen. Um dieses Ziel zu erreichen, versuchte Daggi ihr -und unser- Glück, indem sie an der Bande entlang ging, um die Zuschauer von Angesicht zu Angesicht zum Wellemachen aufzufordern. Leider gab es da wohl einen Ordner, der sich wichtigmachen musste und den Zugang versperrte. Na ja, da kann man nur mit dem Kopf schütteln.

Nichtsdestotrotz kam dann doch noch eine La-ola-Welle zustande, die drei ganze Runden durch die Halle schwappte, und bei der sogar unsere werten Spielerinnen mitgemachten. Tja, die machen eben auch mal einen Spaß mit!

Des Weiteren zog auch gerne mal die Dampflok mit einem lauten „Huth Huth!“ durch die Halle! Man konnte schon meinen, dass die Fans für bescheuert gehalten würden, aber das war mir egal! Hauptsache, es macht Spaß!

Da das Halbfinale der Turbinen leider gegen Sparta Prag verloren gegeben werde musste, konnten wir nur um den dritten Platz kämpfen, das allerdings gegen Glasgow sehr gut gelang (Ergebnis: 4:2).

Turniersieger wurde St. Pölten aus Österreich und der zweite Platz ging an Sparta Prag.

Erfreulicherweise wurde allerdings Svenja Huth zur besten Spielerin des Turniers gewählt. Darüber konnten sich alle Turbinefans freuen.

Beste Torschützin wurde die Schottin Dennise O´Sullivan und beste Torhüterin Luca Varga vom MTK Hungaria.

Außerdem bot das Turnier, wie mir schon vorausgesagt wurde, viele Gelegenheiten Autogramme oder Fotos zu bekommen.

 

Text: Susanne Dornhein

Fotos: Susanne Lepke




Wieder mal souveräner Dritter

Spielbericht vom Hallenturnier „Weltklasse 2016“ in Jöllenbeck von Susi

Es gibt mindestens zwei Gründe, einmal im Jahr das kleine Örtchen Jöllenbeck bei Bielefeld aufzusuchen:

Der eine Grund ist die Schulsporthalle von Jöllenbeck, in der zum 36. Mal das sogenannte „Frauenturnier Weltklasse“ in familiärer Art und Weise durchgeführt wird. Eine Frauenfußballtradition, die fast so alt und genauso ehrlich, bodenständig und leidenschaftlich wie der Turbine-Verein ist und absolut ehrenamtlich vom TuS Jöllenbeck organisiert wird

Der andere Grund ist die Pizzeria von Mama da Leo, die neben ca. 50 höchstleckeren Pizza-Sorten eine übersprudelnde Herzlichkeit bietet und deshalb nicht nur alljährlich von hungrigen Fans, sondern nach Turnierende auch vom Organisationsteam des Turniers sowie von den dänischen Turniersiegern aufgesucht wird.

Und da sich das Turnier über zwei Tage erstreckt, benötigt man als angereister Fan ein Bett für die Nacht. Empfehlenswert ist hier das Hotel „Weitblick“, ein Hochhaus inmitten eines Gewerbegebietes mit stilvoll eingerichteten Hoteletagen, mit Weit-Blick auf die örtliche Getränkeindustrie und den Teutoburger Wald. Und mit einer Hotelchefin, die aus dem Brandenburgischen stammt.

Für diejenigen Leserinnen und Leser, die den Turbine-Hallencup schon einmal besucht haben, folgende Vergleichswerte:

  • Die Sportschule der Realschule Jöllenbeck fasst ca. ein Drittel an Zuschauerplätzen.
  • Hier nehmen ebenfalls 8 Teams am Turnier teil, aber in einer Mischform: vier deutsche (Essen, Leverkusen, Bremen und Potsdam) und vier europäische Teams (CF Benfica Lissabon, Fortuna Hjørring, RSC Anderlecht (mit Ex-Turbine Heleen Jaques) und der ans Herz gewachsene AC Sparta Prag).
  • TP ist seit 18 Jahren, also seit der „2. Halbzeit“ der Turnier-Historie, in Jöllenbeck Stammgast und konnte bisher 4x den Pokal der Sparkasse Bielefeld gewinnen, zuletzt 2010.
  • Das Spielsystem mit Gruppenphase, Zwischenrunde und Finalrunde ist analog zu Potsdam, die Spielregeln weichen leicht ab, insbesondere beim Anstoß an der Mittellinie.
  • Es gibt dort jede Menge selbstgebackenen Kuchen und Unmengen an Herforder Pils, letzteres im Freiverkauf sowie als Siegprämie für die Mannschaften (im XXL-Bierglas für die Sieger, als Sixpack für die Torschützenkönigin und andere Einzelspieler-Ehrungen und in Kastenform für die feiernden Mannschaften). Übrigens gewann Anja Mittag 2012 dieses lokale Bier in einer Klein-Fass-Form, was sie danach unmittelbar den Fans schenkte.
  • Die Stimmung ist nett, aber nicht so außergewöhnlich wie in der MBS-Arena. Es gab ein paar Vertreter der Essener-Leverkusener-Fanfreundschaft, die sich mit „Pipp-Langstrumpf“-Melodien bestückt bemerkbar machten – und ca. 30 Potsdamer Fans, die ebenfalls stimmlich und „ratschig“ gut drauf waren und auch andere Mannschaften sowie Ex-Turbinen anfeuerten. Aber da diese Sporthalle im Gegensatz zur MBS-Arena nicht ausschließlich mit Turbinefans befüllt war, wurde auch nicht jedes Spiel so stimmungsvoll wie beim Hallencup begleitetJ
  • Es gibt keine Ballmädchen oder sonstige Ballholer, das erledigt in Jöllenbeck oft und meistens im Sitzen das Publikum. Und die Einlaufkinder, die manchmal unter größten Muskelschmerzen die Mannschaftsschilder emporhalten müssen (und mitleidig von Lia Wälti entlastet werden), sind knäblicher Natur.

Und ein letzter Vergleich:

Der Spielerfolgsverlauf von TP erinnert ganz stark an das Potsdamer Hallencup-Geschehen eine Woche zuvor. In dreifach verändertem Mannschaftskader (neu: Krug, Waldus, Kulis für: Kemme, Kellond-Knight und Draws) verlor man als eindeutiger Gruppenerster das wichtige Qualifikationsspiel (gegen Hjørring), um in das Finale einzuziehen. Im kleinen Finale erkämpfte man sich dagegen sehr souverän (mit einem 7:2 gegen Essen) den dritten Platz.

Das kleine Finale gestaltete sich tatsächlich spannender und spielbegeisternder als das eigentliche Finalspiel, denn letzteres war eher durch taktisches Denken und wenig Tordrang geprägt. Am Ende standen sich die beiden Gruppenzweiten, Leverkusen und Hjørring, gegenüber, wobei die Däninnen, die wie bereits erwähnt, später beim Italiener einkehrten, im 9-Meter-Schießen den Titelverteidiger besiegten.

Überraschend war, dass beide Gruppenersten, Essen und Potsdam, nicht das Finale erreichten und dass Sparta Prag nur den 6. Platz erzielte.

 

Hinter der Bande gab es zahlreiche nette Kontakte und Erlebnisse:

  • ein Wiedersehen mit Heleen Jaques, die mittlerweile mit drei verschiedenen Mannschaften (Herford, Potsdam, Anderlecht) an diesem Turnier teilnahm
  • Fotoshootings mit zahlreichen Spielerinnen wie z.B. Sara Doorsoun, Charline Hartmann, Nadja Nadim… und verschiedenen Trainern
  • Fanschal-Tauschaktionen mit der portugiesischen Mannschaft, die u.a. euphorisch zum ersten Mal Schnee berührten, Torwart-Bewunderungsaktionen für Lissabon und von einzelnen Fans bescheiden abgelehnte Abendessen-Einladungen aus Portugal
  • erheiternde Gespräche über „mexikanisches Gulasch“ und andere Dinge mit dem Manager Dusan von Sparta Prag
  • eine Lia Wälti, die sicherlich „nicht gedankenverloren“ am 1. Spieltag eine fremde Hose mit der Nr.21 trug
  • einen TP-Fan, der bei der Mannschaftsvorstellung lautstark beide Vic/ktorias verwechselte und mit deren irritierten Blicken bestraft und zukünftig regelmäßig belobigt wurde
  • einen Gutmenschen, der emsig sein Taxi chauffierte und sein Hotelzimmer zum Umtrunk-Asyl anbot

 

Ein wunderschönes Fußballwochenenderlebnis – das man nur empfehlen kann.

Text: Susanne Lepke

Fotos: Beatrice Martens, Marina Hartmann, Susanne Lepke

 

 

 

 




Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei

Spielbericht zum BL-Spiel TP-Bayern am 4. Adventssonntag zu Potsdam – von Susi

 

Im Karli ging es am 4. Adventssonntag mehrfach um die Wurst.

Zum einen hatten die CL-Anwärter Frankfurt und Wolfsburg überraschend verloren. Demzufolge bot sich für die Turbinen eine Riesenchance, in der Tabelle auf einen unglaublichen 4.Platz vorzurücken und den Abstand zur CL-Qualifikationsplatz auf drei Punkte zu verkürzen.

Das erste Spiel der Hinrunde gegen Bayern wurde im Nachhinein ein Schlüsselspiel betitelt. Dieser misslungene Anfang sollte bereits auf ein miserables Ende der Hinserie hindeuten, wie würde nun der zweite Anfang, also das erste Spiel der Rückrunde verlaufen? Wieder der Anfang vom Ende?

Bevor jedoch der Anpfiff ertönte, kam die Wurst erneut ins Spiel. Ein Sponsor von Turbine Potsdam, die Eberswalder Wurstwaren, die man früher nur unterm Ladentisch oder als Dosenfabrikat im „Deli“ für teures Geld erwerben konnte, hatten sich für die neue Saison etwas extrem Fanfreundliches überlegt: Seit September wird monatlich der „Fan des Monats“ gekürt und mit einer ausschmückenden Reportage in der MAZ, in den social media und im Stadionheft versehen. Nun sollte die absolute Krönung der drei, bereits gekürten Fans folgen: eine Ehrung auf dem Karli-Rasen vor 2.380 Zuschauern. Der Obertrommler Mario „Pepe“ Koebe, die Fanclub-Geschenkemanagerin Marina Hartmann und die Käsekuchenbäckerin Uschi Bauer nahmen einen nett verpackten Wurstpräsentkorb entgegen uns sorgten somit für die Rettung ihres eigenen Weihnachtsfestes;-)

Eine wirklich schöne Geste des Vereins und des Sponsors – Danke!

Ebenso nett war die Geste von Patti Hanebeck, die sich diesmal einen „Versehrten“-Platz im Fanblock D auswählte und ruhig und gesittet den Spielverlauf zur Kenntnis nahm.

Mit dem Anpfiff explodierte die Spielspannung. Ein dynamisches Bayernteam begann zielgerichtet und athletisch, doch Potsdam hielt nach den ersten Schnupperminuten gut dagegen und erarbeitete sich mehrere Torchancen. In der 21. Minute fiel jedoch nach einem kapitalen Abwehrfehler das 0:1 für die Gäste und animierte die weitgereisten Bayernfans aus Berlin zum Fahnenschwingen. Jedoch war das weder für die Potsdamer Spielerinnen noch für die Fans ein Grund innezuhalten. Das Selbstvertrauen war da, den Spielverlauf weiterhin mitbestimmen zu können. Nur das Vertrauen in die Schiedsrichterin und deren Linienrichterin wurde arg geschmälert und versank am Ende im Rasenboden. Die Regelwächterinnen sahen zu oft Rot. Viele pro-bayerische Entscheidungen konnten von der Tribünenbesatzung nicht nachvollzogen werden, sodass die Fans irgendwann sogar sarkastisch einen „Elfmeter“ für Bayern forderten. Ein Foul an Tabbi Kemme durch Nicole Rolser blieb unbestraft. Die Strafe folgte später, für Tabbi, die in der 2.Halbzeit angeschlagen ausgewechselt werden musste.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit und dem Anzünden der vier Flutlichter war den Turbinen anzumerken, dass sie einen Ausgleich anstrebten. Doch nicht ihnen gelang das schnelle Tor in der 48.Minute, sondern den abgeklärt spielenden, bayerischen Madels. Fehlpässe häuften sich, der Dampf der Turbinen entwich in den dunklen Nachmittagshimmel. Auch wenn eine Victoria Krug in ihrem zarten Alter von 17 Jahren wieder göttlich köpfte und rannte, auch wenn Wibke Meister unermüdlich die Seitenlinie auf- und abrannte, Svenja Huth possierlich im Strafraum wirbelte und viele Zwei- und Dreikämpfe gewann – es sollte heute nicht sein.

Wünschen wir den Turbinen eine schöne, energietankende und erdende Weihnachtszeit im Kreise ihrer Familien.

Wünschen wir uns allen, dass dieses Meisterschalenbestätigungs-Spiel der Bayern kein zweiter Anfang vom Ende war.

Freuen wir uns auf ein herzliches, familiäres und stimmungsvolles Hallenpokal-Turnier am 9./10. Januar in der MBS-Arena.

Bis dahin lasst es euch allen gut gehen, bleibt gesund, kommt zur weihnachtlichen Besinnung und gleitet gut ins Neue Jahr hinüber. 2016 wird ein gutes;-)

Text und Fotos: Susanne Lepke