ETWAS NEUES, ALTES, GEBRAUCHTES, BLAUES – WAS BRINGT DIE TURBINE-SAISON 2020/2021?

Spielbericht zum FLYERALARM-Frauenbundesliga -Spiel
1. FFC Turbine Potsdam gegen den TSG Hoffenheim

Und was ist seit März 2020 so alles passiert?

Wir Fans haben eine Zeit der Entbehrungen sowohl gesundheitlich, als auch mental so gut es geht hinter uns gebracht, und dank Corona wurden wir alle mal wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgebracht.

Aber nun hat sie doch endlich wieder begonnen, die neue Saison 2020/2021 in der FLYERALARM – Frauenbundesliga.

Neues

Es gibt ein Hygienekonzept für den Spielbetrieb unter Corona-Bedingungen (wir tragen einen Mund-Nasenschutz a la coleur und halten Abstand, im Karli gibt es für die Dauerkartenbesitzer neue Sitzplatz- Nr. mit Aufklebern auf den Plätzen und jeweils 2 freien Plätzen, die Reihen davor und danach sind komplett frei, der Einlass geht für die einzelnen Stadion-Bereiche über getrennte Tore)
Aber Dank der Initiativen unseres Vereins und verschiedener Institutionen können wir Fans, wenn auch von der Fan-Anzahl reduziert, wieder ins heimische Karli
Um das Konzept durchsetzen zu können, braucht der Verein natürlich viele helfende Hände. Vom Fanclub haben sich zahlreiche Fans bereit erklärt, als Ordner vor den Stadioneingängen zu fungieren, um auf das Tragen der Masken im gesamten Karli hinzuweisen.
Diesen Fans sei hiermit ein großes Dankeschön gesagt.

Auch im sportlichen Bereich hat sich viel getan:
Der 1.FFC Turbine Potsdam hat mit Hertha BSC einen Kooperationsvertrag über 3 Jahre abgeschlossen, wir bleiben weiterhin Turbine Potsdam, ein reiner Frauenfussballverein und wirtschaftlich selbstständig.
Für diese Saison wurden 4 Spielerinnen neu verpflichtet:
Selina Cerci, Merle Barth, Lena Uebach und was uns besonders freut, unsere Amerika-Rückkehrerin Melissa Kössler.
Dazu gesellen sich der neue Chef-Trainer Sofian Chahed, der Athletik-Trainer Eric Steinborn und der Torwart-Trainer Kristian Nicht ( er war gestern das erste Mal für die Fans sichtbar im Karli)

Diese Aufzählung ist bestimmt nicht vollständig. Sollte ich Einiges vergessen haben, sei es mir verziehen.

Altes

Der Kader der Mannschaft aus den Spielerinnen, die schon etwas länger, und länger, und länger dabei sind, ist aber vielversprechend. Dies zeigte sich im Trainingslager in Österreich, und auch bei den Testspielen in der Region. Die Neuen wurden gleich integriert, Keine pochte auf ältere Rechte. Aus dem Trainerstab ist Dirk Heinrichs als Co-Trainer immer noch der Fels in der Brandung. Auch im Physio- und dem medizinischen Bereich ist alles beim Alten geblieben.

Gebrauchtes

Wir Fans hatten beim ersten Heimspiel der neuen Saison größtenteils noch unsere Trikots der alten Saison an, da alles noch so unklar war, und die Möglichkeit, Fans ins Stadion zu lassen, auch erst kurz vor Toresschluss kam. Bestimmt haben sich aber viele Fans am Fanshop- Wagen ihre neuen Saison-Trikots bestellt.

Blaues

Da Turbines Vereinsfarben Blau-Weiss sind, ist es schön zu sehen, dass die Heimtrikots der Mädels wieder so (royal)- blau sind, wie sie es in früheren Zeiten waren

Erstes Heimspiel

Etwas komisch war es schon, nach so langer Zeit, wieder ins Karli zu kommen.
Wir Hilfs-Ordner waren schon etwas eher da, um unsere Anweisungen zu bekommen.

Es gab auch wieder einen Verkaufsstand mit FLYERALARM-Beuteln, T-Shirts, Turbine- Teddy für 20,- €. Vom Verkaufserlös gehen 50% als Spende an den Fanclub Turbinefans. Gestern gab es 110,- € für unsere Kasse.
Ein Dankeschön für die Standbetreuung.

Am nächsten Heimspieltag 27.09.2020 werden wir nochmals den Stand aufbauen, also etwas Geld einstecken, um noch die letzten Beutel zu ergattern.

Beim Einlass war die Stimmung der Fans noch verhalten. Alle waren froh, dass Fans wieder zugelassen waren, aber die Umstände rundherum, waren Vielen ungewohnt.
Aber alle hielten sich an die Anweisungen der Ordner, auch wenn sie z.B. mit Stehplatzkarten zum nächsten Tor verwiesen wurden.

Alle 725 Fans waren begierig, das Spiel der Turbinen endlich wieder live zu sehen ( weil es mit der Übertragung oder dem Live-Ticker nicht so klappte, wie vorhergesagt wurde) Es war ja immerhin der erste Höhepunkt der Saison.
Wie in jedem Jahr zum ersten Heimspiel klappte es mit der Namensnennung noch nicht 100%-ig. Für die Trommelunterstützung gab die Familie Koebe alles.

Von den Neuverpflichtungen hatte es nur Merle in die Startelf geschafft. Aber Karo , die zwei Jahre um ihr Comeback kämpfte, stand sogar als Kapitänin von Anfang an auf dem Rasen. Sie und Merle bilden in dieser Saison das Kapitäninnen-Duo.

Die Turbinen traten ganz anders auf, als wir es in der letzten Saison vielmals gesehen hatten. Vielleicht hatten sie auch noch den Sieg gegen Hoffenheim als letztes Spiel der vergangenen Saison vor Augen. Aber sie waren dynamisch, liefen, was das Zeug hielt, nutzten jede Chance, um vors gegnerische Tor zu kommen. Gina hatte mehrere Chancen,
aber so richtig wollte es nicht klappen. Mal war der Winkel zu spitz, dann wieder hielt die Hoffenheimer Torhüterin.

Die Turbinen hatten mehr als Glück, als Hoffenheims Schuss nur an den Pfosten ging.
Aber dann, nach über einer halben Stunde kam dann auch der erlösende Schuss von Karo, auf den sie lange gewartet hatte. Sie schoss die Torfrau an, den Lupfer konnte diese aber nicht mehr verhindern.
Kurz vor der Halbzeitpause gelang Gina doch noch ihr Tor.
Das 2:0 zur Halbzeit war Balsam für unsere Fanherzen.

In der zweiten Halbzeit waren die Turbinen nicht mehr ganz so präsent bei Torabschlüssen. So konnten die Gegnerinnen ihren Anschlusstreffer in der 68. Minute landen, als das Tor doch etwas viel bevölkert war.
Nach einem Handspiel musste Luana Bühler nach einer gelb-roten Karte das Feld verlassen.
Dass diese sich auf die Reservebank setzte, akzeptierte die Schiedsrichterin nicht..

Die Einwechslung von Melissa in der 90. Minute brachte noch einmal frischen Wind ins Spiel. Sie belohnte sich in der Nachspielzeit mit einem Torschuss auf die Keeperin, bei der der Ball abprallte und ins Tor kullerte. Dies war ihr erstes Bundesliga-Tor.

Melissa, nun mach dein Tor – Foto(MAZ)

Die Schiedsrichterin verteilte wie immer sehr „parteiisch“ ihre gelben Karten, Luca, Tory, Marie und natürlich Jojo (sie musste der Schiri sagen, was sie von deren Entscheidung hielt) bekamen diese, wofür war oft nicht nachvollziehbar.

Zum Dankesagen vor den Fans, auf das sie auch so lange verzichten mussten, strahlten alle mit der Sonne (die den ganzen Spielnachmittag über schien) um die Wette. Die „Playerin of the match“ wurde ganz verdient Karo.

Zwei Neuerungen sollen hier noch erwähnt sein.
Der Turbinetrainer sitzt mit seiner Mannschaft wieder, wie früher, auf der linken Spielfeldseite, der Gästetrainer rechts vor den Blöcken C und D (da wo die Trommelfans sitzen).
Durch das Trommeln hatte es Sofian ganz schön schwer, seinen Mädels auf dem Rasen etwas zuzurufen. Er war es in seiner Vorbereitungszeit ja nicht gewöhnt, mit so einer Geräuschkulisse zu agieren.

Als Resümee des vergangenen halben Jahres mit der Pandemie kann ich sagen, dass ich nicht in der Haut der Verantwortlichen beim Verein habe stecken mögen. Selbst ein riesengroßes Dankeschön an den Vorstand, an Stephan Schmidt und die beiden fleißigen „Helferlein Peter und Guido“ (die drei Letztgenannten haben dafür gesorgt, dass die Fans zu ihren Dauerkarten kamen, dass die Organisation rund um Corona reibungslos lief) kann nicht ausreichen, das zu würdigen, was hier geleistet wurde.

EINMAL TURBINE, IMMER TURBINE

Text: Beatrice Martens
Fotos: Beatrice Martens, Ferenc Olah, MAZ




TURBINE-LYRIK 1.0

Gegen Hoffenheim nicht hoffnungslos legte Turbine wieder los

der Start war wieder hoffnungsvoll ja, die Turbinen spielten toll!

Doch leider kam kein Tor bei `rum fast schauten die Turbinen dumm

fliegt der Ball der Gäste doch und das Alu rettet noch

vor dem Rückstand uns zum Glücke! Doch dann findet Smidt die Lücke

und netzt zum 1:0 dann ein und drückt den Ball dem Gegner rein!

Und vor der Pause fiel dann gar durch Gina, ach wie wunderbar,

das 2:0 in diesem Spiel ein Schritt weiter zu dem Ziel

einen Sieg hier einzufahren und das Saisonziel dann zu wahren!

Doch nach der Halbzeit dann fing das große Zittern an,

die Sinsheimerinnen netzten ein so viel Spannung musst‘ net sein!

dies hat Melissa auch gedacht und noch `ne Bude rein gemacht…

So stand es 3-1 am Schluss, des einen Freud‘ – des andren Verdruss!

Wir Fans jedoch sind hocherfreut waren trotz Corona heut‘

im Karli endlich wieder da fast so wie es früher war

ok, mit Maske und mit Abstand ferne doch kommen wir ja gerne

auch zum nächsten Heimspiel her dann ist das Karli auch nicht leer…

Herzlichen Glückwunsch und bis zum nächsten Mal!

gedichtet, geschrieben und in Facebook eingestellt: Kai Jasper ( seit 2019
Mitglied des Fanclubs Turbinefans)




EIN ERFOLGREICHER POKALSONNTAG

AOK-Landespokalfinale der D-Juniorinnen: BSC Preußen 07 Mahlow/Blankenfelde – Turbine Potsdam D1 1:2

23.8.2020 von DJ Edison

AOK-Landespokalfinale der C-Juniorinnen:

FC Energie Cottbus –  Turbine Potsdam II  0:2 n.V.

23.8.2020 von Micha

 

POKALSIEGER UND PIRI’S ABSCHIED

Weiter gehen die Pokalwettbewerbe in Blankenfelde. Diesmal waren unsere D- bzw.C- Mädchen zu Gast bei Preußen 07. Den Anfang machten unsere D-Juniorinnen in Spiel gegen den Veranstalter/Gastgeber Preußen 07 Mahlow/Blankenfelde. Ein Spiel, in dem eine Spielerin ihren Abschied feierte, sowohl als Spielerin bei Turbine Potsdam, als auch als Aktive bei Preußen 07. Die Rede ist von Piroschka Wolff, genannt „Piri“. Sie verläßt uns und zieht nach Magdeburg. Wünschen wir ihr Alles Gute.
Genug der Vorrede,steigen wir erstmal ins Geschehen ein (klingt wie Caro).


Einlauf der Gladiatoren

Zunächst war es von beiden Seiten ein ziemlich nervöser Beginn. Es dauerte bis zur 7.Minute, als Leni das erste Mal vor dem gegnerischen Kasten auftauchte, aber sie traf nur die Torhüterin. Zwei Minuten später versuchte es Alina mit einem Fernschuß, der nicht das Ziel traf. So kamen die Preußen-Mädels zu ihrer ersten Tormöglichkeit und es stand 1:0 aus ihrer Sicht (12.). Die Preußen-Girls wollten sogar noch nachlegen, aber im Sophia im Turbinetor hielt diesen strammen Schuß, der knapp unter dem Querbalken landete. In der 17.Minute versuchte es Henni mal über die rechte Seite, verfehlte das Ziel um Zentimeter. Eine Minute später setzte sich Nicky zentral durch und erzielte den langersehnten Ausgleich zum 1:1. Nun waren unsere Mädels tonangebend. in der 20. versuchte es Fritzi mit einem Gewaltschuß. Zwei Minuten später wären unsere Mädels fast wieder in Rückstand geraten, aber Sophia rettete im 1:1 gegen eine angreifende Spielerin. Bis zur Pause passierte nicht viel und so ging man mit einem 1.1 zum Pausentee.
Nach Wiederanpfiff wurde die Partie ziemlich zerfahren fortgesetzt. Es war ein ständiges Hin und Her mit wenig Chancen auf beiden Seiten. Erst in der 42. Minute der erste Aufreger: Henni kam zentral aus dem Mittelfeld, sah Leni in Position laufen, aber sie scheiterte an der Torhüterin. Bis dato war wenig zu sehen von beiden Mannschaften.


Piri setzt sich durch

 3
Piri beim Eckball

Das setzte sich fort bis zur 54.Minute, als sich Piri ein Herz fasste und abzog. Der Ball landete im Netz und unsere Turbinchen führten 2:1. Es war nicht mehr viel Zeit auf der Uhr, um auszugleichen. Die Preußen-Mädels hatten sich zwar Chancen erarbeitet, nur ein Tor wollte nicht fallen. Ebenso wenig auf Turbineseite. So endete die Partie 2:1 zugunsten unseren Turbinen.
Nun,es war ein knapper Sieg unserer Mädels und somit sind sie zurecht Pokalsieger geworden. Ferner war es auch gleichzeitig der Abschied von Piri, die nach Magdeburg wechselt. Sie war in beiden Vereinen als Spielerin aktiv. Wünschen wir hier auf diesem Wege alles Gute. Trainerin Bettina Stoof hatte folgende Mannschaft aufgestellt:
Sophiia v.Bülow (TW), Leni Niemann, Maxi, Emma Schudek, Nicky Rohloff, Henriette „Henni“ Knabe, Josephine „Phine“ Schmich, Ella v. Bremen, Piroschka „Piri“ Wolff (C), Alina Staake, Nina Thoma, Lara Löcer sowie Tyra Stanischewski.


Die Zweiplatzierten BSC Preussen 07


Die Pokalsieger


Unsere Sieger mit Trophäe und Piri’s Abschiedstorte


Die Siegermedaille

Das war aber noch nicht Alles. Nach dem D-Finale spieten unsere C-Juniorinnen gegen Energie Cottbus. Dieses Spiel gewannen sie mit 2:0 ( s. Beitrag Micha). Auch die B-Mädels trugen ihr Pokalendspiel aus, aber leider ohne Turbinebeteidigung. Es standen sich Energie Cottbus und FSV Falkensee/Finkenkrug gegenüber. Energie Cottbus setzte sich mit 4:1 durch und holte den Pokal. Glückwunsch nach Cottbus.

 

NOCH EIN POTT NACH POT(T)SDAM – ODER: NIX FÜR SCHWACHE NERVEN

An dieser Stelle noch groß über die Duelle mit dem FCE zu philosophieren hieße, die berühmten Eulen nach Athen tragen. Wer ein spannendes Spiel mit ’ner ordentlichen Portion Nervenkitzel sehen möchte, schaue sich solch ein Spiel an. Und das Schöne ist – man respektiert sich als Gegner auf Augenhöhe und pflegt einen vernünftigen Umgang miteinander.
Gut gelaunt machte ich mich heute auf den Weg: Am Vortag waren unsere E1-Grashüpfer in einem packenden Pokalkrimi nach einer tollen Leistung den den Jungs von Babelsberg 03 nur knapp mit 5:7 unterlegen (S. Bericht Edison).
Und meine Laune wurde sogar noch besser, da unsere D1 (bei erträglichem Wetter) im letzten Spiel vom „Piri“ Wolff (sie wechselt an die Sportschule Magdeburg) bereits mit 2:1 den Pott gegen den BSC Preussen 07 geholt hat. Piri trug hier nochmal die Kapitänsbinde und ließ es sich nicht nehmen, kurz vor Schluß das entscheidende 2:1 zu schießen. Das nenne ich mal einen Abschied ! (s. Bericht Edison).


„Richt Euch ! Augen geradeaus !“                

 Doch nun zum Spiel unserer C2-Mädels: einen Tip abzugeben, habe ich mir tunlichts verkniffen. Zum Einen kenne ich zwar die Cottbusser Spielweise, aber deren C-Mädels hatte ich noch nicht spielen gesehen. Und zum Anderen hatten unsere Turbinen im Halbfinale in der Vorwoche auswärts eine 3:0-Führung noch in ein 9er-Schießen „umgewandelt“. Welche Lehren hatten die Mädels daraus gezogen ? Vor’m Spiel ulkte ich mit den Eltern von Milaine „Mille“ Schewitza noch rum: am Vortag hatte die große „Mille“ ja ein herrliches Tor in Schenkenberg erzielt. Ob das ein gutes Omen war und die kleine „Mille“ heute auch trifft ?
Es war für mich auch etwas Wehmut dabei: Keeperin Celine ist mit ihrer Familie in den Ferien nach Hamburg gezogen und konnte so heute nicht dabei sein. Sie spielt nun beim FC Bergedorf. Da ich zu Celine und ihrem Opa ein besonderes Verhältnis habe, bedauerte ich es sehr, sie nicht ein letztes Mal im Turbinetrikot sehen zu können. Auf diesem Wege noch einmal Alles Gute für deine Zukunft, Line !
So hütete heute Jette das Tor. Sie ist ja auf dieser Position auch längst kein heuriger Hase mehr und sie war sofort gefordert: sie tauchte in der 3. Minute rechtzeitig ab, leitete sofort den Gegenangriff ein, bei dem Maxi eine Ecke heraus holte. Das war die Initialzündung: beide Teams drehten auf und es wurde ein Pokalkrimi. der diese Bezeichnung weißgott auch verdiente ! Dabei waren beide Teams stets um Fairniss bemüht. Immer wieder ging es hin und her: Angriff – abgewehrt – Gegenangriff – abgewehrt. Beide Teams gönnten sich keine Atempause und so konnte man seinen Spaß am Zuschauen haben – wenn mann denn neutraler Zusschauer war. Aber in meiner Brust schlägt nun mal ein Turbineherz und so wandelte ich ständig zwischen Nervenkollaps und Herzinfarkt ! Auf Turbineseite notierte ich etliche Chancen für Elli, Aimie und Mille, die oft knapp verzogen oder sogar freistehend scheiterten. Auch die Cottbusser Keeperin erwies sich als Meisterin ihres Fach’s. Auf der Gegenseite galt das aber genauso für Jette ! In den ersten 35 Minuten habe ich sechs tolle Paraden für Jette notiert. Da hat also das gemeinsame Training mit Celine Früchte getragen. Natürlich hatte Jette auch Vorderleute. So habe ich für Jojo bzw. Lucy drei Szenen notiert, wo sie noch rechtzeitig „den Fuß vor“ hatten. Die größte Gelegenheit gab’s für unsere Mädels Sekunden vor dem Pausenpfiff: Maxi ließ einem ihrer zahllosen Flügelsprints eine präzise Flanke vor’s Cottbusser Tor folgen. Aber zwei Turbinen verpassten freistehend. Neiiin ! Es wäre nur ein Schritt mehr gewesen ! Man konnte verzweifeln. So ging’s mit 0:0 in die Pause und ich konnte erstmal „runterfahren“.
Das mulmige Gefühl im Bauch blieb aber. Wusste ich doch aus jahrelanger Erfahrung: wenn Cottbusser Mädels Eines beherrschen, dann eine Führung bis zum Schlusspfiff zu verteidigen ! So galt es für unsere Turbinchen bloß nicht in Rückstand geraten ! Und Eines fiel mir auch auf: in der ersten Hälfte hatten beide Teams soviele Chancen, wie sonst bei den Duellen FCE – Turbine es in ein oder zwei Spielen gibt. Das zeigt: beide Teams spielten mit offenem Visier und beide wollten unbedingt den Sieg ! Daran änderte sich auch bis zum Abpfiff der Verlängerung Nichts !


„Ja Schiri, du hast ja sooo recht“


„Der Ball schwebt, wir schweben hinterher“


Jette: „Na, wer will ihn haben ?“


„Zum Sturm vorwärts“


Da wird’s eng

Das mit dem „Nicht in Rückstand geraten“ sagt sich so einfach. Ich stehe ja nicht auf dem Platz. Aber zunächst hatte ich den Eindruck, daß nach Wiederanpfiff beide Teams bemüht waren, dem Gegner nicht ins offene Messer zu rennen. Aber nach fünf Minuten waren beide wieder auf „Betriebstemperatur“. Mille lief sich frei, bekam den Ball von Merle zugespielt und hämmerte ihn freistehend an die Latte ! Neiiin ! „Was braucht ihr denn noch ?“ Hörte ich mich fluchen. Aber beim obligatorichen Gegenzug machten es die Cottbusser Mädels auch nicht besser (42.). Dann in der 47. und 49. Minute zweimal das Selbe: Maxi von außen auf Aimie und Aimie verpasst. Es war zum Haare raufen !
An dieser Stelle mal ein Wort zu Maxi, sie steht ja sonst nicht so im Focus: wenn sie auf links lossprintet sieht ihr Laufstil ja etwas statisch aus. Aber sie ist erstens unheimlich schnell und zweitens kommen ihre Flanken so gut wie immer dort an, wo sie hin sollen. Was sie macht hat Hand und Fuß. Sie steht vielleicht nicht so im Blickpunkt wie z.B. Mille oder Elli. Aber sie gehört für mich zu der Kategorie Fußballerin, deren Wert man erst erkennt, wenn sie mal nicht dabei ist !
Dann nach 52 Minuten eine Szene, auf die ich schon lang gewartet habe: Fritzi nahm im Mittelfeld Anlauf und schickte einen Hammer los. Indem sich die Keeperin gaaanz lang machte, konnte sie den Ball noch gerade so zur Ecke lenken. UFF ! Müßig zu erwähnen, daß es im Gegenzug wieder auf Jette ankam. Das Spiel wogte hin und her, aber meine Gefühlslage besserte sich keineswegs. Brach doch langsam die Zeit an, wo man sagt: „jetzt hinten ein Fehler könnte einer zuviel sein !“. Und das galt ja für beide Teams. Aber da kein Team diesen Fehler machte, endete die reguläre Spielzeit nach 70 Minuten mit 0:0 und es gab 2×5 Minuten Verlängerung.


Mille marschiert


Jette:“ ich frage nochmal:
wer will ihn haben ?“


„Komm in meine Arme !“


Jetzt mal der FCE


Auf Jette ist Verlaß !!

Normalerweise versuchen die Teams in der Verlängerung jeden Fehler zu vermeiden und sich ins 9er-Schießen zu retten. Auch der Fußballgott schien so zu denken. War er doch heute auf der neutralen Seite und ignorierte jedes Stoßgebet, welches ich während des Spiels gen Himmel schickte. Aber was das 9er-Schießen angeht, hatte er die Rechnung ohne beide Teams gemacht. Beide schalteten auf Angriff und suchten die Entscheidung. Nach drei Minuten (73.) passierte es dann: Fritzi von rechts außen brachte den Ball in die Zentrale, wo Mille stand und den Ball zur 1:0-Turbineführung in den Maschen versenkte. Ausgerechnet Mille ! Da war es also ein gutes und vor allem richtiges Omen ! Und man konnte förmlich die jungen Felsen poltern hören, die dem Turbineclan von den Herzen fielen. Erst recht, als kurze Zeit später Jette 2x die Führung festhalten musste. Durchatmen ! Der FCE wäre ja nicht der FCE, wenn die Mädels einfach so aufgeben würden. So ging’s ans Eingemachte! Die Seiten wurden nochmal gewechselt und ein Mille-Drehschuß rasierte das Lattenkreuz ! Dann kam die 78.Minute: Fritzi holte mal wieder den Hammer raus ! Die Keeperin konnte zwar abwehren, aber nicht festhalten und Elli drückte den Ball zum 2:0 über die Linie. UFF ! Das gab erstmal Luft. Aber auch jetzt gaben sich die Cottbusser Mädels nicht geschlagen. Eine Minute vor Schluß gab’s ein rassiges Laufduell zwischen Käpt’n Jojo und einer Gegnerin. Gott sei Dank war Jojo schneller und lief die Cottbusserin hervorragend ab. Wenn’s hier geklingelt hätte,….. Man kennt ja den Pokal und seine eigenen Gesetze. Und was für Elfmeter oder Abseits gilt, gilt für das Ende eines Pokalspiels erst recht:“ …..ist, wenn der Schiri pfeift !“. Aber unsere Mädels ließen nichts mehr anbrennen und so endete dieser packende Pokalkrimi mit dem 2:0-Sieg n.V. unserer Turbinchen. Was dann folgte, war pur Freude !


Mille hat eben getroffen
Formieren zum Anstoß


Die Gegnerinnen kämpfen…..


…..geben und versuchen Alles

Mein Fazit: 1. Ich finde es gut, wenn bei den Endspielen der C- und B-Mädchen ein Schiritrio agiert. In der Liga ist der Schiri ja allein. So kommen auch sehr junge Schiris,wie hier an den Seitenlinien, zu Spielpraxis. Und da beide Teams das Spiel zwar mit offenem Visier angingen, aber nicht mit offener Sohle in die Zweikämpfe, hatte das Trio ein leichtes Amtieren. Sowas hilft den Schiris klare und vor allem richtige Enbtscheidungen zu treffen. So fiel das Trio kaum auf – bekanntlich ja ein großes Kompliment.
2. Der FCE: es war das erwartet schwere Spiel gegen ein erwartet starken Gegner. Aber die Cottbusser Mädels brachten nicht nur die Leistung, die man von einem FCE-Team erwarten kann, sondern sie legten noch eine Schippe drauf. Und wenn ich ehrlich bin, taten sie mir ein bisschen leid. Von ihrer Leistung her hätten sie den Pott genauso verdient. Aber es kann nun mal nur einen Sieger geben. Um so mehr freute ich mich ehrlichen Herzens, daß ihr Trainer Tobias Kroll mit den Cottbusser B-Mädchen das anschließende U-17 Finale mit 4:1 gegen Falkensee gewann. Ihm gönnte ich das besonders. Ist er doch ein angenehmer Zeitgenosse. So war er auch, kaum daß die Teams sich zur Siegerehrung aufstellten, der erste Gratulant unserer Mädels.
3. Für unsere jungen Turbineladies war es das erwartet schwere Spiel. Der FCE verlangte ihnen Alles ab. Solch ein enges Spiel dann in der Verlängerung noch 2:0 zu reißen, zeugt doch schon von einer gewissen Reife. Da hatten die Turbinen also die richtigen Lehren aus dem Halbfinale gezogen. Solch ein Sieg bringt den Mädels in ihrer Entwicklung zehnmal mehr als ein leichts 8:0 in der Liga. Wenn man gegen den FCE siegreich sein will, braucht man ein TEAM ! Und Gott sei Dank hatten wie Eins ! Da sollte man eigentlich keine Spielerin hervorheben, aber ein paar Worte zu Jette möchte ich doch sagen: klar hat Celine große Fußstapfen hinterlassen ! Aber Jette ist genau das Mädel, welches dort hineinwachsen kann. Sie ist ja auch längst keine Anfängerin mehr. Den einen oder anderen kleinen Wackler hatte sie zwar drin, aber das „zu Null“ gegen diesen starken Gegner sagt eine Menge über ihre Leistung aus.
Bei der Siegerehrung wurde es dann nicht nur für mich emotional: Als das Siegerfoto anstand, hielten die Mädels ein Trikot mit der „1“ in die Mitte des Bildes. Das hieß ja nichts Anderes, daß sie den Pott auch mit und erst recht für Celine holten. Diese Geste zeigte auch, was das Wort „Team“ bedeutet und Celine wird immer irgendwie dazugehören.


Respekt dem FCE ! Sie waren ein
Gegner auf Augenhöhe !


…..und ihr Trainer der erste Gratulant
unserer Mädels. Danke Tobias Kroll !


Abmarsch zum Medaillenempfang


Medi zu Fritzi: „Siehst du Fritzi (8),
Ich hab auch Eine !“….. und Maxi (hinten)
grinst sich Eins


„Die Hände zum Himmel“

Den Pott nach Pot(t)sdam holten heute:


h.v.l.: Trainerin Bettina Stoof, Aimie Appel, Luisa „Lu“ v. Bülow
           Henriette „Jette“ Grahlmann (TW), Antonia „Toni“ Kempe,
           Lucy Thiermann, Merle Ortmanns, Trainer Tim Meyer
v.v.l.: Johanna „Jojo“ Thobe (SF), Milaine „Mille“ Schewitza,
           Friederike „Fritzi“ Knabe, Medine „Medi“ Moll, Paulina „Pauli“ Grüne
           Maximiliane „Maxi“ Schudek, Ellena „Elli“ Frieden
           Und im Geiste: Celine Bunde




SAISONBEGINN MIT POKAL

E-Junioren-Kreispokal: Turbine E1 – Babelsberg 03 II 5:7

22.8. 2020 von DJ Edison

Zeit wird’s. Nach fast einem halben Jahr Pause (ihr wisst, warum) rollt endlich der Ball wieder. Ich hatte mich an diesem frühen Morgen in die Waldstadt begeben, um beim Pokalspiel unserer E-Juniorinnen, gecoacht von Trainer Patrick Mackaus, dabei zu sein und ich war gespannt, wie sich unsere Grashüpfer verkaufen.


Gleich geht’s los


Der neue Kreis

Steigen wir ins Geschehen ein. Unsere Mädels hatten von Anfang an die ersten Chancen, die sie aber nicht nutzten. Eine Großchance der Gäste und nach 4 Minuten lagen unsere Mädels 0:1 hinten. Mit der Zeit rappelten sich unsere Mädels auf und kamen ihrerseits zu Tormöglichkeiten. Die erste in der 6.Minute von Emma nach Zuspiel von Lotte. Drei Minuten später stand es urplötzlich 1:1. Der Ball wurde von einem Abwehrspieler ins eigene Netz bugsiert. Es entwickelte sich zu einer ausgeglichen Partie. In der 16. Minute kamen die Jungs zentral uber’s Feld und lochten zu ihrer 2:1-Führung aus ihrer Sicht ein. Es vergingen gerade mal drei Minuten, als Sari über links kam und zum 2:2 ausglich (19.). Eine Minute später hatte Babelsberg eine Ecke erhalten und führte diese aus. Der Ball kam so unglücklich herein, daß eine Turbinespielerin den Ball ins eigene Tor lenkte – 2:3. Nun ja,unsere Mädels gaben nicht kleinbei, sondern versuchten, den Ausgleich wieder herzustellen, was ihnen nicht gelang. So mussten sie in der 24. Minute das 2:4 hinnehmen, was auch gleichzeitig der Halbzeitstand war.
Die zweite Halbzeit hatten unsere Mädels in den ersten Minuten irgendwie verpennt. Die Jungs machten das Tempo und innerhalb von zwei Minuten schraubten sie das Ergebnis auf 6:2 aus ihrer Sicht (28. + 29.) hoch. Nun wachten unsere Turbinchen auf und erspielten sich Torchancen. In der 31.Minute hatte Sari ’ne Chance gehabt, blieb aber am Torwart hängen. Von diesem Zeitpunkt an wurde es eine Sari-Show. In der 34. Minute kam sie über links und wuchtete den Ball in die Maschen – 3:6.

Sari über links

Fünf Minuten später war Sari wieder allein auf der linken Seite und hämmerte den Ball zum 4:6 ins Netz (39.). Dann waren die Jungs wieder an der Reihe und erzielten das 4:7 (40.). Unsere Mädels gaben nicht auf und hatten sich Chancen erspielt. So z.B. in Minute 42, als Lotte freivordem Babelsberg-Kasten auftauchte und das 5:7 erzielte.

Lotte locht ein

Nun hatten unsere Mädels Lunte gerochen,aber ein Tor wollte partout nicht fallen. Eine Chance hatte Pia noch in der 47.Minute, aber es hat nicht gereicht. So endete das Match 5:7 gegen unsere Grashüpfer.
Nun gut, unsere Mädels haben gegen gut aufspielende Jungs das Beste draus gemacht. Obwohl sie die Partie zwar verloren, können sie sich vor anderen nicht verstecken. Trainer Patrick Mackaus und Betreuerin Anika Augsten hatten folgende Spielerinnen aufgestellt: Maaliyah „Malli“ Bartlau (TW), Mia Richter, Sarah Wiegand, Romy Gottschalkson, Leonie Enge, Emma Türpitz, Maleina Hasemann, Pia Kruckenberg, Sara „Sari“ Augsten, Lotte Mießner sowie Amy Westphal.

 

 




Saisonvorbereitung – mit Abstand zum Gewohnten

Am gestrigen Sonnabend stand das vierte Testspiel innerhalb der Saisonvorbereitung von Turbine Potsdam an. Dieses Mal wartete die „männlichen Dorfjugend“ der Brandenburgischen Gemeinde Schenkenberg (nahe Groß Kreutz) auf unsere weiblichen Fußballprofis. Es war kleines Open-Air-Festival für die arg gebeutelten Turbine-Fans, die sich während der anhaltenden Corona-Zeit in sozialer Distanz und fußballerischem Fan-Entzug üben mussten.

Es ist so wunderbar, wenn trotz Corona-Regelungen Möglichkeiten geschaffen werden, vertraute Fan-Gesichter wiedersehen zu können, die Turbine-Mädels zu beäugen und dabei die Namen und Gesichter der Neuzugänge auswendig zu lernen. Noch dazu den Bratwurstduft zu schnuppern und mit einem Bier oder Kaffee anzustoßen. All das haben in den letzten Wochen zwei Dorfvereine ermöglicht, zum einen die SG Saarmund und am gestrigen Tage der Verein Empor Schenkenberg.

Vielen Dank beiden Vereinen, die mit familiärer Atmosphäre, guter Organisation und Hygienekonzept sowie frauenfußballerischem Respekt tolle Gastgeber für diese Testspiele waren!

Testspiel gegen Empor Schenkenberg (5:2)

Sophie Weidauer beim Testspiel gegen Empor Schenkenberg_22.08.2020 (Foto: sas)

Die Stimmung der Turbine-Fans am Rande des fußballerischen Geschehens war bei beiden Testspielen gegen die Männer eher verhalten, also ungewohnt still. Haben die Turbine-Fans das Anfeuern verlernt? Oder lag es am ausbleibenden Erfolg? Das Testspiel gegen die SG Saarmund ging vor zwei Wochen mit einem harten 9:2 verloren. Gestern wurde eine 5:2-Niederlage eingefahren. Nun könnte man meinen, dass unsere Mädels gegen die Natur der Sache, also gegen biologische bevorteilte Männerkräfte nichts ausrichten könnten. Aber langjährige Turbine-Fans können sich durchaus sehr gut an siegreiche Testspiele gegen Männerteams erinnern, bei denen der Goliath mit technischer und taktischer Raffinesse, aber auch mit konditioneller Stärke in der 2. Halbzeit ausgeknockt werden konnte.

Vielleicht resultierte genau aus diesem Misserfolgs-Erleben die Stille der Fans?

Es gab gestern trotz der wiederholten Niederlage einige Hoffnungsschimmer. Unser Neuzugang Merle Barth stand in der zentralen Abwehr verlässlich ihre Frau. Bianca Schmidt war im Zweikampfverhalten die Ruhe in Person und behielt oft den Ball galant unter Kontrolle. Gina Chmielinski tobte insbesondere in der ersten Halbzeit frech über den Acker und allen davon. Auch Maria Plattners fußballerisches Wesen blitzte hier und da mal auf. Mit der Einwechslung von Melissa Kössler hielt etwas mehr Selbstbewusstsein in den Potsdamer Sturm Einzug, nachdem Sophie Weidauer mehrfach in aussichtsreicher Position eher ans Abspielen als ans Abziehen dachte. Die Kapitänin Johanna Elsig gab in der 1. Halbzeit noch viele Anweisungen, was jedoch später der gegnerische Torwart von Schenkenberg in wortreicher Höchstform überbot. Noch dazu war der Schenkenberger Starstürmer mit der Nr.31 unkontrollierbar und erinnerte an das weibliche Pendant mit der Nr.31 aus früheren Zeiten. (Ja, auf Anja Mittag wurde hier angespielt.) Dieser männlichen Nr.31 gab sich gestern nicht mal mit einem Hattrick zufrieden, nein, es musste sogar noch mehr sein… Und da das Schenkenberger Männerteam mehrfach unglücklich an Pfosten und Latte hämmerte, blieb es zum Glück nur beim 5:2.

Melissa Kössler beim Testspiel gegen Empor Schenkenberg am 22.08.20 (Foto: sas)

Egal, die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Schauen wir Fans zuversichtlich auf den Start in die Bundesliga-Saison am 6. September, wenn der erste Gegner, wie im letzten Jahr, Hoffenheim sein wird. Mit einem feinen Unterschied: Es wird ein Heimspiel sein – trotz Abstandshygiene werden die Spielerinnen ihre Fans im Rücken spüren! Gestärkt auch durch einen neuen Trainier und neuen Kooperationspartner – neue Wege, neue Ziele!

Fußballdurst wegen Corona

Viele Turbine-Fans habe die Corona-Zeit als Durststrecke und harte Sozialprobe empfunden. Für manche „Hardcore“-Fans stellt der Potsdamer Frauenfußball ein wichtiges Lebenselixier dar. Oft wurden vor Corona die Wochenenden genutzt, um gleich mehreren Turbine-Spielen beizwohnen, ob 1. Bundesliga oder Nachwuchs. Turbine-Fans sind da vielseitig und vor allen Dingen sehr treu unterwegs.

Turbinefans im Trainingslager in Österreich (Foto: sas)

Eine Handvoll Turbinefans hatte zuvor den eigenen Urlaub in das Trainingslager der Turbinen nach Österreich verlagert und somit die Möglichkeit der sozialen Nähe selbst in die Hand genommen. Dabei war es diesen Fans auch möglich, zwei Testspielen gegen österreichische Frauenfußballmannschaften beizuwohnen – und auch mal einen Sieg zu erleben. Einen:-)

Fan-Support bei Testspielen in Österreich (Foto: sas)

Die Fans mit Schein und Sein im Rücken

Das Einzige, was der Mehrheit der Turbine-Fans während der harten Corona-Entzugszeit übrig blieb, war die Möglichkeit, den Verein finanziell zu unterstützen. Viele Fans haben auf die Rückzahlung des Eintrittsgeldes für das DFB-Pokal-Heimspiel gegen die SGS Essen verzichtet. Viele Fans haben sich auch an der Aktion „Virtuelles Heimspiel“ beteiligt, sodass eine ordentliche Spendensumme zusammenkam. Es gab auch einige Turbine-Fans, die sich am Crowdfunding für den Turbine-Nachwuchs finanziell beteiligten, damit am Ende die angestrebte Spendensumme von 4000€ leicht übertroffen werden konnte.

Welche Möglichkeit der Unterstützung des geliebten Vereins gab es während der tristen Corona-Zeit ohne Fußballerlebnisse noch? Manch ein Fan hat in den letzten Monaten immer wieder den Kontakt zur Geschäftsstelle gesucht und organisatorische Unterstützung angeboten. Es gab treue Fanseelen, die bei diversen Wohnungsumzügen der Spielerinnen, bei Wohnungsrenovierungen und Möbelaufbauten anpackten. Vielleicht wird es auch Fans geben, die sich freiwillig als Ordner bereit erklären, um das Hygienekonzept bei den zukünftigen Heimspielen im „Karli“ umzusetzen? Es war wirklich eine zutiefst erfreuliche Nachricht, dass Stadt und Land nun eine Zuschaueranzahl von 1000 Personen bei Sportveranstaltungen gestatten. Geisterspiel (vorerst) adé – und Kaufmotivation für das neue Heimspieltrikot!

Blick nach vorn

Freuen wir uns gemeinsam auf einen gemeinsamen Saisonstart! Bleiben wir optimistisch, auch wenn die Durchführung der Punktspiele auf wackligen Gesundheitsfüßen steht. Bleiben wir mit dem Herzen dabei, egal, wie es organisatorisch oder spielerisch laufen wird.

Und falls es nicht nach Plan laufen sollte, treffen wir uns im Restaurant „Hiemke“ und stoßen gemeinsam an!

Info

Am kommenden Samstag, dem 29.August, gibt es um 13.00 Uhr in der Waldstadt ein weiteres Testspiel gegen einen Hertha-Nachwuchs.

Text: Susanne Lepke                       Fotos: Saskia Nafe (sas)




WIEDER AN ERFAHRUNG GEWONNEN

Landespokal Halbfinale B-Mädchen FC Energie Cottbus – Turbine Potsdam II 2:1

Testspiel Frauen Turbine Potsdam III – Hamburger SV II 2:4

15./16. 8. 2020 von Micha

IMMER WIEDER COTTBUS

So, nun gab’s auch für mich endlich wieder Fußball live. Es zog mich am Samstag nach Cottbus, wo unsere B2 wieder mal (oder besser: wie immer,grins) im Halbfinale auf den FCE traf. Obwohl für11 Uhr angesetzt, war es dann schon so heiß, daß mir bestimmt was Besseres eingefallen wäre, als Fußball zu spielen. Aber beideTeams hatten ja keine Wahl und ich war gespannt, wer besser damit klar kam. Übrigens ist das noch der Pokalwettbewerb aus 2019/20, der dann am 23.8. in Blankenfelde mit den Finalspielen seinen Abschluß findet. Es durften auch nur Spielerinnen aus dem letztjährigen Kader eingesetzt werden. Neuzugänge für die neue Saison waren nicht spielberechtigt.

WIEDER AN ERFAHRUNG GEWONNEN

Schöner grüner Kunstrasen

Für beide Teams war es nach der Coronapause eine Art „Kaltstart“. So war erstmal „Beschnuppern“ angesagt. Dabei sollten natürlich Fehler vermieden werden. Nach sechs Minuten trat dann Keeperin Amy in Erscheinung: als sie blitzschnell die kurze Ecke zumachte. Amy sollte heute noch oft im Mittelpunkt stehen. Mit der Zeit hatte der FCE mehr vom Spiel und unsere Turbinen versuchten ihrerseits ins Spiel zu finden, machten es sich aber durch unnötige Fehler selbst schwer. So hatte der FCE die besseren Möglichkeiten und Justine musste nach einer FCE-Ecke fast auf der Linie retten. Nach 26 Minuten passierte es dann: bei einem Laufduell zog Turbine den Kürzeren und mit einem Schuß ins lange Eck ging der FCE mit 1:0 in Front. Natürlich war das Bemühen unserer Mädels da. Aber durch die bereits angesprochenen Fehler kam das Offensivspiel nicht richtig auf Touren. Vorn fehlten oft die Abnehmer oder die Spitzen waren oft auf sich allein gestellt. So sprang für unsere Mädels in Hälfte 1 außer einem Lya-Freistoß keine weitere nennenswerte Torchance heraus. So musste Amy bis zur Pause mit zwei klasse Paraden unsere Turbinen im Spiel halten.


„Der Ball ist hinter Dir“

Es konnte, ja musste nach der Pause nur noch besser werden. Aber erneut war es gleich mal Amy, die ihr Können unter Beweis stellen musste. In der 44.Minute gab’s mal einen schönen Spielzug zwischen Mary und Marie. Mit schnellem Direktspiel ging also was. Allerdings bedeutete das bei dieser HItze auch mehr laufen. Ich hätte nicht tauschen wollen ! Jedoch wurden die Gastgeberinnen mal wieder ihrem Ruf gerecht, sehr effektiv zu sein. Einen bereits geklärten Ball brachten sie in der 50.Minute zurück für’s Turbinetor und nutzten dies zum 2:0. Was nun ? Eines muss man unseren Mädels lassen:trotz der Hitze und trotz des 0:2 ließen sie sich kein bisschen hängen. Allerdings machte es der FCE auch sehr geschickt: er zog sich bei Turbine’s Ballbesitz fast komplett zurück. So wurden die Räume sehr eng und die ballführende Turbine wurde permanent attackiert. So waren unsere Mädels gezwungen, in die Breite zu spielen, da ein Pass in die Tiefe kaum möglich war. So fasste sich Mary in der 57.Minute ein Herz und setzte zum Solo an. Sie ließ alle Gegnerinnen atehen, zog von außen nach innen und bediente die in Posittion gelaufene Lya. Aber leider bekam der FCE im letzten Moment noch einen Fuß vor. Solche Spielzüge zeigten, wie’s geht. Es gab sie nur zu selten zu sehen. Aber diese Szene gab unseren Mädels Auftrieb: in der 70. MInute ergaben sich im Strafraum des FCE mehrere Einschußmöglichkeiten. Ohne lange zu überlegen, versuchten sie, diese auch direkt zu nutzen. Dann ein Pfiff – der Schiri sah ein Handspiel und es gab Strafstoß für Turbine. Kapitänin Franzi ließ sich diese Chance nicht entgehen und verkürzte auf 1:2. Noch waren 10 Minuten zu spielen und unsere Mädels kämpften. Aber das tat auch der FCE und zog wieder sein Abwehrbollwerk auf. Bei allem Einsatz ergaben sich leider keine nennenswerten Chancen für unsere Mädels. Bei zwei Cottbusser Kontern musste Amy sogar noch 2x reflexartig retten. So endete dieses Spiel mit 2:1 für den FC Energie. Man muß sagen: ein verdienter Sieg und so wünsche ich dem FCE im Finale Alles Gute. Einen Wermutstropfen gab es trotzdem: kurz vor’m Schlußpfiff krachte Eva beim Kampf um den Ball mit einer Cottbusserin zusammen. Es sah nicht gut aus ! Eva erlitt einen Bluterguss im Muskel und fällt wohl 2 -3 Wochen aus.Bei der Cottbusserin lag nach meinen letzten Infos ein Miniskusschaden vor. Beiden Spielerinnen auf diesem Wege gute Besserung ! Ein Wort zum Schiri: Im Herbst schrieb ich über eine Schirileistung ungefähr sinngemäß: „ich dachte, ich hätte das Schlimmste schon gesehen. Ich habe mich aber geirrt !“. Heute erlebte ich das ganze Gegenteil ! Eine gesunde Mischung aus Laufen lassen und Pfeifen. Was er auf der einen Seite pfiff, pfiff er auch auf der anderen Seite. Eine 1A-Leistung, und damit war ich mit dieser Meinung im Turbineclan auch nicht allein. An ihm lag’s also nicht !
Unter der Obhut von Trainer Chris Helwig trugen heute das Turbinetrikot: Amy Linstedt (TW), Eva Wuttich, Stella Hergt, Laura Landweer, Mary Krüger, Lya Bergemann, Franziska „Franzi“ Helmke (SF), Laura Jesse, Marie Sandmann, Kira Siegert, Justine Schuster sowie Selma Barth.


Eva in vorbildlicher Haltung


Franzi marschiert


Mary beim Flanken


Franzi nimmt Maß

SONNTAGS BEI „JUGEND FORSCHT“

Saisonvorbereitung heißt auch Testspiele bestreiten. Die zweite Mannschaft des Hamburger SV verbrachte ein einwöchiges Trainingslager in Berlin/Brandenburg. Den Abschluß bildete für dieses Team der heutige Test gegen unsere 3. Frauenmannschaft. Bekanntermaßen ist unsere Dritte immer ein sehr junges Team. Das traf heute auch auf die Gäste zu. Nach meinem Eindruck waren die Hamburger Deern’s kaum älter als 20, eher jünger. Da fiel mir ein: in den letzten zwei Jahren hatte sich die U17 des HSV vom ewigen Abstiegskandidaten zum Titelanwärter gemausert. Da wächst also was heran, wenn man sie denn läßt !! Da ich nicht wusste, wie viele Einheiten unsere Mädels in den Beinen hatten, war ich also gespannt. Ein Lächeln am Rande: der HSV hatte nur langärmlige Trikots im Gepäck. Aber Turbine konnte wieder einmal helfen und so trat der HSV in Blau und unsere Mädels in Rot an. Es wurde übrigens munter hin und hergewechselt.


„Moin Moin“

Eigentlich sollten die Rollen verteilt sein, wenn ein Leistungsteam auf ein Breitensportteam trifft. Aber man kennt das ja schon aus dem Pokal. We zu erwarten hatte der HSV mehr vom Spiel und auch gleich mal ein paar Chancen. Aber unsere Mädels hielten als Team gut dagegen. In der 13. Minute hatten sie allerdings Pech, als eine Turbine beim Abwehrversuch wegrutschte und eine Hamburger Deern allein auf’s Tor zulief – 0:1. Da war die gute Nora im Turbinetor machtlos. Aber gut, unsere Turbinen steckten das weg, auch wenn der HSV die bessere Spielanlage hatte. Es machte durchaus Spaß, den Gästen zuzusehen. Aber genauso hatte ich meine Freude, wie unsere Mädels dagegenhielten und selbst um Offensivaktionen bemüht waren. Das wurde dann nach 20 Minuten belohnt: ein abgewehrter Schuß landete bei Meli und diesen zweiten Ball schickte sie quasi als Bogenlampe aus JWD zum 1:1 in die Maschen. Ein verdientes Tor ! Trotzdem behielt der HSV die Oberhand, fing allerdings an, mit seinen Chancen zu schludern. Auch weil Nora in 1:1-Situationen kaum zu bezwingen war. Nach 40 Minuten war allerdings wieder Pech im Spiel. Ein Schrägschuß der Gäste wurde abgefälscht und da war Nora erneut machtlos – 1:2. Dies war auch der Pausenstand und er ließ noch Einiges erwarten. Klar waren die Gäste spielerisch überlegen, aber unsere Turbineladies nahmen dieses Testspiel sehr Ernst und gaben nich kleinbei. So ging auch ich zufrieden in die Pause.


Annika schaut „wohin ?“


„Lasst sie nicht entkommen !“


Alle auf einem Haufen


Na, kommt Lulu noch ran ?

Nach Wiederanpfiff spielte sich das Geschehen überwiegend im Mittelfeld ab. Der HSV hatte wieder Vorteile, aber Turbine hatte eine Nora mit saustarken Reflexen zwischen den Pfosten. Nach 20 Minuten gab’s dann die zweite Trinkpause und anschließend waren zuerst unsere Mädels von 0 auf 100 ! Nachdem zunächst wieder Nora im Blickpunkt stand, schaltete sie sofort um und leitete den Gegenangriff ein. Der Ball kam zu Lulu, die zum umjubelten 2:2-Ausgleich traf (66.).
Irgendwann im Laufe des Spiels sagte mir Jemand, daß unsere Mädels erst zwei Einheiten nach Corona absolvierten. Nun ja, so langsam sah man es. Nun ließen doch die Kräfte nach. Nachdem Nora sich in der 77. Minute nochmal auszeichnen konnte, konnte der HSV in den Minuten 78 und 85 dann doch auf 2:3 bzw. 2:4 erhöhen und so den Endstand herstellen. Da war dann doch der zu erwartende Unterschied zu sehen. Schade ! Aber unsere Mädels haben keineswegs enttäuscht, sondern ihren Anteil an einem schönen Spiel gehabt. Und da Testergebnisse bekanntlich das Gelbe vom Ei sind, konnte man zufrieden sein. Das war heute von beiden Seiten kein Sommerfußball und zeigte: unsere Dritte ist auf dem richtigen Weg.


Ich dachte, ich hätte schon Alles gesehen.
Aber die Nummer „111“ ?


Einmal hinten herum


Und nun ab nach vorn

Gordon Engelmann und Matthias Storch boten dafür heute auf: Nora Mendel (TW/SF), Annika Hanauer, Johanna „Jojo“ Herholz, Josephin „Josi“ Matthees, Marie Dursteler, Amelie „Ami“ Spliesgart, Josephin Klein, Nele Schrobsdorff, Meline „Meli“ Andermann, Luisa „Lulu“ Jungnickel, Sarah Lindner, Lysianne Meier sowie Simone Lubig.




Daumendrücken von den Geisterfans

(c) Saskia Nafe

Dort, wo ihr spielt, dürfen wir nicht sein…

Viel Erfolg beim Re-Start gegen den SC Freiburg und beim Heimspiel im DFB-Pokal-Viertelfinale gegen die SG Essen wünschen euch, liebe Mädels, eure Turbine-Fans.




Osterbotschaft für unsere Mädels

Anstelle des C-Wortes ein herzlicher Ostergruß an unsere Turbinen. Wir sehen euch nicht, wir hören euch nicht – ihr seid aber in unserem Herzen!

Eure Turbinefans / Ostern 2020

P.S.: Haltet beim Anschauen das Handy quer.




TP-Akion: Virtuelles Heimspiel

Seit dem 24. März läuft eine Unterstützungsaktion für unseren Lieblingsverein, den 1. FFC Turbine Potsdam, die von der Geschäftsstelle ins Leben gerufen wurde. Die Resonanz war nach dem ersten Tag großartig, viele Eintrittskarten und ganz Fanpakete wurden bereits verkauft. Danke!

Liebe Turbinefans, beteiligt euch an dieser Unterstützungsaktion, soweit es für euch in der aktuellen Situation finanziell möglich ist. Zusammenhalt ist das, was wir brauchen und uns stärkt, auch ohne körperliche Umarmungen…

Hier klicken, um direkt zum Eintritt ins das virtuelle Heimspiel (über den Ticketanbieter Reservix) zu gelangen.




WER WILL GEGRÜSST WERDEN VON UNSERER EHEMALIGEN NUMMER 16?

Als nach dem Essen-Sieg am Freitag unser Stadionsprecher eine Einladung in die Waldstadt zum Sonntagsspiel der Zweiten Mannschaft gegen Mönchengladbach ausgesprochen hat, waren meine Pläne für diesen Tag ganz andere. Als aufmerksamer Beobachter des Frauenfußballs wusste ich schon lange, dass RB Leipzig sein erstes Rückrundenspiel in der Regionalliga Nordost am 1. März in Berlin austragen wird. Da allen Experten im Allgemeinen bekannt ist, dass bei RB im Frauenbereich drei Ex-Turbinen mithelfen, damit der Verein recht bald die 1. Bundesliga erreicht, war klar, dass ich da vor Ort sein werde.

Was meine Vorfreude noch etwas steigerte, war der PNN-Artikel am vergangenen Freitag über die RB-Frauen.

Obwohl es ein total milder und trockener Winter bei uns in Berlin war und ist, setzte während meiner Anreise ein rund 15 Minuten andauernder, eekliger Schneeregen ein, den mein „armer“ Regenschirm nicht bändigen konnte – und kalt war es außerdem. Aber so schlimm, wie es sich bisher anhört, war es dann doch nicht. Denn dieser Schauer blieb das einzige „Unglück“ an diesem Tag.

Während Frau Mittag und Frau Sarholz (war mit eigenem Dessauer Auto und der Aufschrift „Fussballschule.sarholz“ da) mit dem Spiel beschäftigt waren, fand sich auf der Tribüne die Chefin vom Ganzen – Viola Odebrecht (die in der Überschrift erwähnte Nummer 16) – ein. Mit ihr führte ich ein wunderbares Gespräch, an deren Ende sie mich beauftragte, alle bei Turbine zu grüßen. Diese Bitte wiederholte sie am Ende noch einmal. Dem komme ich hiermit sehr gerne nach auf diesem Weg. Ich hoffe, es lesen auch eine Menge Leute.

ACH JA, gespielt wurde auch noch.
Wer gestern den DFB-Pokal Schalke-Bayern 0:1 gesehen hat, der weiß, wie diese
Frauen-Partie gelaufen ist. Der Favorit vergab jede Menge und gewann mit 1:0
recht schmeichelhaft. Der Fachterminus dafür lautet: ARBEITSSIEG.

Zum Schluss konnte ich auch noch kurz mit Anja Mittag und „Felix“ (Anna Sarholz) sprechen, so dass es eine rundrum gelungene Veranstaltung war.

Lutz Noeske




Zittersieg mit viel Glück – Turbine besiegt SGS Essen mit 1:0

Spielbericht zur Bundesliga-Partie: 1. FFC Potsdam gegen SGS
Essen am 28.02.2020

Unlive bei Eurosport

Flutlichtspiele im „Karli“ versprechen immer eine besondere Atmosphäre.
Die Partie des 16. Spieltages wurde aufgrund der medialen Werbemaßnahme für den
Frauenfußball auf den Freitagabend vorverlegt, da Eurosport in Übereinkunft mit
dem DFB ein Spiel der Flyeralarm Frauen-Bundesliga immer freitags überträgt.

Demzufolge waren alle Beteiligten gerüstet: Beide Teams machten
sich warm, die Fans hatten ihre privaten Kalender aktualisiert und die Essener
Fans einen Urlaubstag genommen, vermutlich sogar eine Übernachtung in Potsdam
gebucht. Insgesamt gab es im Hintergrund weniger organisatorische Vorbereitungszeit
auf dieses um zwei Tage vorverlegte Spiel. Aber was tut man nicht alles, damit
die Akzeptanz für den Frauenfußball zunimmt.

Warum up (Foto: sas)

Doch einer fehlte am Start: Eurosport. Die Flyeralarm
Frauen-Bundesliga ließ am Freitagnachmittag im hervorragenden Amtsdeutsch folgenden
Wortlaut verkünden: „Aufgrund einer kurzfristigen Programmänderung bedingt
durch externe Faktoren war eine produktionstechnische Umsetzung des Top-Spiels
für Eurosport heute nicht umsetzbar“.
Da fragt man sich, soweit dieser Wortgebrauch
verständlich ist, was sich hinter diesen „externen Faktoren“ verbirgt. Auf
jeden Fall war die wiederholte Ausstrahlung eines Wintersport-Events auf
Eurosport mehr Priorität als die Live-Übertragung eines weiblichen
Fußballspiels. Der Wunsch nach mehr Verlässlichkeit, gelingender Kommunikation
und Professionalität schreit zum Karli-Himmel.

Diejenigen unter den 1035 Zuschauer/innen, die trotz der
winterlich-feuchten Kälte um 3 Grad die Entscheidung gefällt hatten, im „Karli“
live dabei sein zu wollen, hatten das Fußballglück in die eigene Hand genommen.
Die anderen, die es sich aus verschiedenen Gründen auf der Couch gemütlich machen
wollten, gucken in die Leere – oder verfügten über ein Magenta-Sport-Abo.

Arme Frauenfußballwelt. Auch den kommenden Algarve-Cup wird
das gleiche Schicksal ereilen. Der Fußball bleibt männlich – willkommen in
Deutschland!

Abklatschen mit Essen (Foto: sas)

Vor dem Anpfiff

Zurück in die Frauenfußballstadt Potsdam: Hier ist man mit
Herz dabei, hier diskutiert man keine grundsätzlichen und abgedroschenen Dinge.
Hier erfreut man sich an der Qualität und Brisanz der Frauen-Bundesliga – und fiebert
euphorisch mit.

Vor Spielbeginn wurden Adrijana Mori und Sara Agrež
von der Berlin-Brandenburgischen Auslandsgesellschaft ein Zertifikat für gute
bis sehr gute Deutsch-Sprachkenntnisse mit öffentlicher Wertschätzung
überreicht. Auch das macht den Frauenfußball in Potsdam aus.

Sprach-Zertifikat für Adrijana (Foto: sas)

Es wurden weitere Mitglieder in den Turbine-Kidsclub
aufgenommen und auf die Umweltaktion hinsichtlich der neuen Pfandbecher mit
Turbine-Logo verwiesen.

Danach liefen die beiden Teams auf. Die SGS Essen ist ein
schwierig zu kalkulierender Gegner, eine Prognose über Sieg und Niederlage ist alles
andere als gewiss. Vier Nationalspielerinnen kämpfen für das Ruhrpott-Team, das
mit einer Siegesserie nach Potsdam reiste. Potsdam und Essen rangieren in der
Tabelle nebeneinander, Potsdam auf dem 5. Platz, Essen auf Rang 4. Somit war
ein Spiel auf Augenhöhe zu erwarten. Natürlich mit einem Heimvorteil für
Potsdam, denn die lautstarken Turbinefans sind einmalig in der Flyeralarm Frauen-Bundesliga.

Siem Hussein fungierte als Schiedsrichterin, die Erwähnung
ihres Namens ist für die Schilderung des Spielgeschehens von Bedeutung…

Starke Körpersprache – starkes Spiel (Foto: sas)

Auf geht’s in die 1. Halbzeit

Mit dem Anpfiff begann die SGS Essen Fußball zu spielen,
Potsdam nicht. Essen gewann mit der ersten Sekunde für die nächste halbe Stunde
die Oberhand. Die Fehler im Spielaufbau, die mangelnde Aggressivität im Mittelfeld,
die vielen verlorenen Zweikämpfe – das alles beflügelte die Essenerinnen nur in
eine Richtung. Die Torchancen reihten sich wie hübsche Perlen an einer Kette. Herzflattern
war unter den Fans angesagt. Und Manjou Wilde führte unermüdlich fast alle Eckbälle
und Freistöße für Essen aus. Fischi hatte enorm zu tun und auch die Potsdamer
Abwehr rettete öfter in höchster Not. Hier war Reagieren statt Agieren angesagt
– wohin war die Souveränität und Spielfreude aus den Spielen gegen Jena und
Köln spaziert?

Lara kämpft um jeden Ball (Foto: sas)

Aber Turbine Potsdam sollte an diesem Freitagabend eine
Riesenportion Glück haben. In der 15. Minute foulte Agrež die heranstürmende Turid Knaak
im Strafraum, doch die Elfmeter-Konsequenz durch die Schiedsrichterin blieb
aus. Puh!

Nach der ersten halben Stunde voller Kurzatmigkeit und Gestöhne
der Fans fingen sich die Potsdamerinnen und schalteten ihren Turbinenantrieb
ein. Nun begann endlich das erwartete Spiel auf Augenhöhe. Es gab Torchancen
auf beiden Seiten – und das Tor, das Essen in der 33. Minute nach einer
unübersichtlichen Strafraumszene fabrizierte, zählte einfach mal nicht. Die
Schiedsrichterin zeigte auf den Anstoßpunkt, aber die Linienrichterin forderte den
Dialog. Danach zeigte Riem Hussein nicht mehr auf den Anstoßpunkt. Puh Nr.2!

Mit einem gnädigem 0:0 ging es in die Halbzeitpause, obwohl Essen
die spielbestimmende Mannschaft war.

Traineransage und Start in die zweite Halbzeit

Die Ansage des Trainers Matthias Rudolph muss die Ohren der
blutjungen Potsdamer Truppe erreicht haben, denn deren Spielweise änderte sich.
Noch dazu wurde Tory Schwalm zu Beginn der zweiten Halbzeit für Nina Ehegötz
eingewechselt und brachte tatsächlich frischen Wind mit.

Überfliegerin (Foto: sas)

Nun erarbeiteten sich auch die Turbinen eine Torchance nach
der anderen, durch Schwalm, Höbinger, Prašnikar. Essen hielt mit Senß
und Schüller dagegen. Aber dann trat die 18-jährige Marie Höbinger zum Freistoß
aus halbrechter Position an und wählte den Kopf von Malgorzata Mesjasz aus.
Diese ließ sich nicht zweimal bitten und köpfte den Ball in der 71. Minute hinein.
Der erlösende Torjubel war groß! Potsdam ging in Führung – und begrenzte dann
das Spiel auf eine akurates Spiel nach hinten. Die Potsdamer Abwehr wurde zur
Berliner Mauer. Essen konnte sich in den verbleibenden Minuten keine Torchance
mehr erspielen.

Welcome, Karoline Smidt Nielsen!

Mit großer Euphorie wurde in der 86. Minute die Einwechslung
von Karoline Smidt Nielsen gefeiert, die seit ihrer Verpflichtung vor anderthalb
Jahren nun ihr Debüt für Turbine Potsdam abhielt. Turbine Potsdam hat nun
wieder eine Nummer 10 in ihren Reihen, das ist wichtig für die Zukunft.

Viel Unmut kam von den Zuschauerrängen, was die
Schiedsrichterleistung in Bezug auf Fouls und Behinderungen bei Zweikämpfen
betraf. Ein stärkeres und konsequentes Eingreifen wurde gefordert.  Spätestens, als Fischer nach einem heftigen
Zusammenprall mit Hegering verletzt am Boden liegen blieb – und das Potsdamer Auswechselkontingent
ausgeschöpft war – war der Protest ein lautstarker. Doch Fischer biss die Zähne
zusammen, schließlich sind wir beim Frauenfußball… und Potsdam holte sich die
drei Punkte.

Player oft the match

Die blutjunge Marie Höbinger wurde von den Pressevertreter_innen
zum „Player oft the Match“ gewählt und scheute sich nicht, ein paar
enthusiastische Worte ins Stadionmikro zu brüllen.

Marie Höbinger posaunt ins Stadionmikro (Foto: sas)

Trainerstimmen

Der Essener Trainer zeigte sich in der anschließenden
Pressekonferenz sehr enttäuscht und zollte trotzdem den siegreichen
Potsdamerinnen Respekt. Hier ging es sportlich fair zu. Grundhaltung und
Ausbildungskonzepte beider Vereine ähneln sich, man ist sich sympathisch.

Für den Chefcouch Matthias Rudolph war im Nachgang sehr
schnell klar, dass erst die „halbe Miete“ eingefahren war und verwies auf die „nächste
Schlacht“, die am 22. März, um 15 Uhr, im Karli abgehalten wird. Dann begrüßt
Potsdam wiederholt die SGS Essen, diesmal zum DFB-Pokal-Viertelfinale.

Mancher Turbinefan tat sich im Nachgang schwer mit der
Annahme der Riesenportion an Glück, die zu diesem Zittersieg geführt hatte. Das
Mitgefühl für die SGS Essen und das ehrliche Ansinnen überwogen – so sind die
Turbinefans:-)

Text: Susanne Lepke

Fotos: Saskia Nafe, Beatrice Martens




Torgewaltige Wölfinnen – Potsdam verliert 5:1

Spielbericht zur FBL-Begegnung VfL Wolfsburg gegen 1. FFC
Turbine Potsdam am 21.02.2020

Mit den Wölfen heulen… (Foto: sas)

Grün…

Flutlichtspiel am Freitagabend im grünen AOK Stadion in
Wolfsburg, Eurosport machte es möglich. Das Stadion wird umrahmt von kalt
wirkenden Beton- und Glasbauten. Die VfL-Hymne besingt die „grüne Stadt“ und meint
damit wohl eher die Vereinsfarbe als die Natur. „Mit den Wölfen heulen, mit
ihnen untergehen“
ist eine weitere Stelle aus dem Songtext. Die Wölfinnen haben
(öfter auf dem Rasen liegend) gejault, untergegangen sind jedoch die geliebten
Turbinen, die dem starken Kader kaum etwas entgegenzusetzen hatten.

Aber die Turbinefans sind reisefreudig, treu und
wohlgesonnen. Es war bemerkenswert, wie lautstark und ausdauernd sie bis zum
Abpfiff ihre Mannschaft mit unzähligen „Auf geht‘s, Potsdam, auf geht’s!“
ermutigten.

Die Fanbusreise nach Wolfsburg ist die kürzeste in der Liga. Die Reisezeit reichte aber aus, um leckeren Käse-Geburtstagskuchen zu vertilgen und mit Sekt auf das Geburtstagskind Dieter anzustoßen.

Die Stadionatmosphäre

Für 9€ war man dabei, ein buntes Faltblättchen als Stadionheft-Ersatz gab es gratis dazu. Das Sicherheitspersonal, ganz voran die Rosi, begegneten den Gästefans sehr freundlich, auch der eine oder andere Wob-Fan winkte nett zurück. Der grüne Fanblock sprang ein, als es einen vergessenen Trommelschlegel für einen Turbinefan auszuleihen galt. Der Stadionsprecher begrüßte die Potsdamer Fans und erwähnte auch die glorreichen, vorangegangenen Spielergebnisse von Turbine Potsdam: das 6:1 gegen den USV Jena und das 5:0 gegen den 1. FC Köln. Nur das Sprechtempo der Mannschaftsaufstellung war wiederholt rücksichtslos, sodass die Turbinefans beim Mitbrüllen der Spielernamen keine Chance hatten.

Man fühlte sich trotzdem etwas heimisch hier, denn am Stadionimbiss verkauften das Tresenpersonal, das aus Halberstadt stammte, echte „Bouletten“ (und keine „Frikadellen“), die man entweder mit Bautzner Senf oder Werder Ketchup beträufeln konnte. Aufbau Ost in Niedersachsen…

1825 Zuschauende unternahmen den Ausflug ins AOK-Stadion, das zeugte nicht nur für die Qualität des VfL Wolfsburg, sondern auch vom Respekt für Turbine Potsdam und die damit verbundenen Erwartungen an ein sehenswertes Spiel. Und das war es durchaus, auch wenn der Endstand von 5:1 gnadenlos für die Überflieger der Liga, den bisher ungeschlagenen VfL Wolfsburg, sprach.

Das Feuerwerk in der Halbzeit

Nach einer Schweigeminute gegen Rassismus und Diskriminierung,
die eine Reaktion auf die Hanauer Ereignisse war, spielte Turbine Potsdam mit
Trauerflor-Armbinde auf. Bei kaltem, windigem Wetter mit Nieselregen wurde die
Partie angepfiffen und sofort rauschte eine VfL-Böe durchs Stadion. Bereits in
der 1. Minute ertönte die VfL-Tormusik, nachdem Ewa Pajor den Ball rigoros im
Potsdamer Gehäuse versenkt hatte. Das war ein Anfangsschock, der sämtliche
taktische Pläne über den Haufen zu werfen drohte. Doch die Turbinen schüttelten
sich kurz und nahmen den Kampf auf. Das beeindruckte die derzeitige Torschützenkönigin
der Liga, Penille Harder, jedoch wenig. 10 Minuten später erzielte sie das 2:0 –
die Potsdamer Abwehr schwamm im Nieselregen davon. Oh oh, wohin drohte diese
Kurzreise zu enden?

Hallo Sveni, hallo Feli (Foto: sas)

Der Stadionsprecher hatte vor Spielbeginn alle Zuhörenden darauf hingewiesen, dass es heue Aufgabe sei, Potsdams Torjägerin Lara Prašnikar im Zaum zu halten. Und er behielt recht, denn nach einem Fehlpass von Goeßling fing Prašnikar den Ball ab, umkreiste die Startorhüterin Hedvig Lindahl und lieferte den Anschlusstreffer. 2:1 stand es nun, das klang wieder hoffnungsvoller. Doch die Hoffnung verschwand mit dem Kopfballtreffer von Popp in der 14. Minute – 3:1. Die Hoffnung ist bekanntlich grün, vielleicht deshalb dieser Fortgang? Auweia, welch Schützenfest bahnte sie hier an? Vier Tore innerhalb einer Viertelstunde, das ließ die Herzschlagfrequenz erhöhen und übertraf alle Erwartungen.

Doch dann kehrte erstmal Ruhe ins Spiel ein. Turbine führte
in der der Anzahl der Eckbälle mit 4:0, wurde im weiteren Spielverlauf aber
auch hier von den Wölfinnen überrannt. Turbine Potsdam versuchte in einem
temporeichen Spiel den richtigen Gang zu finden und die Zweikämpfe anzunehmen. Jedoch
wirkte die Spielweise zerfahren und war eher von Reaktion als Aktion geprägt.
Das geradlinige und schnelle Passspiel der Wölfinnen, die oft über den linken
Flügel Vanessa Fischer im Tor besuchen wollten, ließ die Turbinen im Nieselregen
stehen. War Turbine mal im Angriff, dann lähmte ein langer Rückpass der Verteidigung
den verzweifelten Versuch der Potsdamerinnen, in den grünen Strafraum vorzudringen.
Zwar begannen die Wölfinnen nun mit einer Tugend, die ebenso charakteristisch
wie die überlegene Spielweise des Starkaders ist: Sie ließen reihenweise Chancen
liegen, die mit einer theatralischen Körpersprache von Popp&Co inszeniert
wurden.

Tja, und dann passierte etwas, was ebenfalls nicht auf dem Potsdamer Tagesplan stand. Für ein leichtes Foul an der perfekt fallenden Penille Harder zeigte die Schiedsrichterin der Innenverteidigerin Johanna Elsig die gelbe Karte. Diese regte sich darüber auf und sah Millisekunden später dafür Rot. Krass! In der 43. Minute verließ sie das grüne Bällebad und ließ ihre Mannschaft im Nieselregen stehen. Währenddessen klatschte die wiederaufersttandene Penille Harder bei ihren Mannschaftskolleginnen ab. Bitter – und unverständlich. Zum Glück gab es erstmal die Halbzeitpause zum Durchatmen und Nachdenken. Wie konnte Potsdam nun in Unterzahl den Wölfinnen entgegenstehen, ohne vom Rudel zerrissen zu werden?

Vom Rudel nicht zerrissen worden

Schwalm versucht gegenzuhalten (Foto: sas)

Die Turbinefans feuerten ihr Team auch in der zweiten
Halbzeit weiterhin an, was auch der Eurosport-Reporter mehrfach lobend erwähnte.
Und die Turbinen verteidigten tatsächlich gut, auch ohne Elsig. Nach einem
Doppelwechsel standen nun Schwalm und Mesjasz im Aufgebot, Chmielinski und
Höbinger ruhten sich nun auf der Bank aus. Neunmal zielten die Wölfinnen aufs
Tor und scheiterten neunmal an der hellwachen Vanessa Fischer, an der Torlatte
oder an der guten Potsdamer Verteidigung. Ab und zu gelang es den Turbinen,
über die Mittellinie hinauszukommen und Hedvig Lindahl zu testen. Ehegötz
zeigte sich in der zweiten Halbzeit in besserer Form und erarbeitete sich zwei
Torchancen. Auch Lara Prašnikar erkämpfte sich eine Torchance. Anna Gerhardt
überzeugte mit einer begeisternden Schnelligkeit auf dem rechten Flügel. Caro
Siems wirbelte und kämpfte, Sara Agrež verteidigte gut und trieb mit ihren
Spieleröffnungen das Spiel nach vorn an. Die Wölfinnen waren jedoch abgebrühter,
was das Erzeugen von Freistößen betraf. Obwohl der Rasen nass und kalt war,
kuschelten sie häufig „mit ihrem Grün“ und erzeugten damit eine Dramatik, was
die gepfiffenen Foulentscheidungen betraf.

Gosia Mesjasz mit Ewa Pajor im Rücken (Foto: sas)

Trotz der Unterzahl hielt Potsdam erstaunlich lange gegen,
was durchaus lobenswert war. Die drohende Schmach, vom Rudel zerrissen zu
werden, wurde durch die kämpferische Spielweise der Turbinen verhindert. Kein
zweistelliges Spielergebnis bahnte sich an, sondern Wolfsburg tat sich schwer,
aus der numerischen Überlegenheit zu punkten. In den letzten zehn Minuten
ließen die Kräfte nach, das Spiel hatte Ressourcen gefordert. Die frisch
eingewechselte Jakabfi schaffte es dann endlich, den Spielstand auf 4:1 zu
erhöhen. Die spät eingewechselte Bianca Schmidt konnte das Blatt auch nicht
mehr wenden. Und Ewa Pajor, die in der 1. Minute den VfL-Torreigen eröffnet
hatte, beendete diesen in der 87. Minute. Endstand 5:1.

Das Fanbanner im Rücken (Foto: sas)

Ausblick

Die Turbinen bedankten sich trotz dieser schmerzhaften
Niederlage bei ihren Fans. Und diese reagierten mit einem Mut machenden Applaus.

Kurz nach Mitternacht trafen die Turbinfans wieder in
Potsdam ein – und freuen sich schon jetzt auf das nächste Flutlichtspiel am
kommenden Freitag gegen die SGS Essen. Und das wird gut – und sehenswert. Also
kommt vorbei und feuert um 19.15 Uhr die Turbinen an!

Text: Susanne Lepke

Fotos: Saskia Nafe (sas), Peter Tietze (peti), Susanne Lepke (sule)




Klares Ding – Turbine besiegt Köln mit 5:0

Spielbericht zum Spiel der Flyeralarm-Bundesliga: 1. FFC
Turbine Potsdam gegen den 1. FC Köln am 16. Februar 2020

Endlich wieder „Karli“-Luft schnuppern! Endlich wieder Frauen-Bundesliga live und in Farbe! Nach der zweimonatigen Winterpause gab es endlich wieder etwas zu sehen und zu fühlen.

Der Gegner 1. FC Köln

Turbine begrüßte im heimischen Stadion den 1. FC Köln. Der
neue Trainer Sascha Glass, der bis Ende des Vorjahres noch den SC Sand
trainierte, war nach dem Jobwechsel nun zum zweiten Mal in dieser Saison zu Gast
in Potsdam.

Abklatschen mit den Gästen (Foto: sas)

Das Hinspiel in Köln war eine flatterige Angelegenheit
gewesen. Nach der regulären Spielzeit schwebte ein Remis über den Köpfen beider
Teams, bevor der Joker Sophie Weidauer in der 92. Minute die drei Punkte nach
Potsdam holte.

Wie würden die Turbinen nach dieser zweimonatigen Pause drauf sein? Der Erfolg beim 8. Internationalen Turbine Hallencup ließ hoffen. Auch die absolvierten Testspiele stärkten diese Hoffnung. Noch dazu standen wiedergenesene Spielerinnen wie Jojo Elsig, Viktoria Schwalm und Caro Siems im Aufgebot. Ein Sieg gegen den 1. FC Köln roch nach einer Pflichtaufgabe auf dem Weg nach größeren sportlichen Saisonzielen.

Volle Konzentration (Foto: sas)

Der Himmel über Babelsberg war grau, doch der Morgensturm hatte sich gelegt, und weder Graupel noch Regentropfen wollten das Grün benetzen. Trotzdem kein schönes Fußballwetter, jedoch fanden 1227 Zuschauer_innen den Eingang zum Stadion. Unter ihnen übrigens auch der slowenische Nationaltrainer Borut Jarc. Und ein paar Kölner Fans, woher die auch tatsächlich herkamen, zeigten Flagge.

Kölner Fans zu Gast (Foto: bema)

Aufmerksamkeit für die Umwelt und Bettina Stoof

Bevor der Anpfiff ertönte, wurde das Umweltbewusstsein der Fußballliebhaber_innen geschärft. Die Umweltaktion „Becherpfand“ sollte heute ihre Premiere haben. Ab sofort werden die Getränke in wiederverwendbare Plastikbecher mit Turbine-Logo eingefüllt. Für diejenigen Durstgelöschten, die ihren Becherpfand dem Verein spenden wollen, stehen nun erkennbar beschriftete Abfalltonnen bereit.

Außerdem galt die Aufmerksamkeit vor dem Spielanpfiff der
langjährigen, engagierten Nachwuchstrainerin Bettina Stoof, die im angemessenen
Rahmen geehrt wurde.

Auf geht’s Mädels!

Und dann ging es los – und zwar richtig. Die Turbinen spielten frisch und frei auf und zeigten gute Kombinationen in Richtung Tor. Man spürte es, sie wollten hier etwas rocken. Und das Warten auf das Ausrollen der Blockfahne dauerte nicht lange. Nach einer tollen Flanke von Ehegötz auf Prašnikar gelang letzter ein schönes 1:0.  Nach zwei Monaten ertönte wieder die vertraute Tormusik im Karli.

Freude über Lara Prasnikars 1:0 (Foto: sas)

Aber das reichte nicht. Potsdam war weiterhin am Drücker, zeigte sich athletisch fit, hatte Spaß am Spiel – und Köln kam nicht aus der eigenen Hälfte heraus. Und dann war die Zeit endlich reif für das erste Bundesliga-Tor von Caro Siems. Ihren Torjubel und den ihres Teams zu beobachten, ging unter die Haut. Die Blockfahne wurde gefühlt entrollt, zur Tormusik mitgetrommelt – heute war ein Fußballfest angesagt.

Erstes Bundesligator_Caro Siems jubelt (Foto: sas)

Nina Ehegötz legte dann eine Schippe drauf, als sie nach einem schönen Pass von Caro Siems den Ball im genüsslichen Tempo ins linke Eck schickte. In dreißig Minuten drei Tore – wow! Partyalarm!

Auflaufen mit Ehegötz (Foto: sas)

Nur Köln feierte nicht mit, quälte sich und kam kaum über
die Mittellinie hinaus. Das schien hier nach einem klaren Ding. Mit dem
Halbzeitstand von 3:0 ging es dann in die wohlverdiente Pause.

Das traditionelle Halbzeitspiel für die Fans wurde
abgehalten, die Pfandbecher neu befüllt.

Frisch und munter in die zweite Halbzeit

Auf zur zweiten Halbzeit – in wohlgelaunter Stimmung! Und
diese hielt Jojo Elsig oben, nachdem Gina Chmielinski einen wunderbaren
Freistoß aus linker Position ca. 20m vorm Tor trat und der Ball punktgenau auf
dem Kopf von Jojo Elsig landete. 4:0 – bombastisch! Nach Caro Siems hatte nun
die nächste Abwehrspielerin ein Tor fabriziert. Erfreulich für Jojo Elsig, die
nicht nur ruhig von ihrer mittleren Abwehrposition das Spiel dirigierte,
sondern nach ihrem Verletzungs-Comeback auch noch ausgelassen ihren Torerfolg
bejubeln durfte.

Da sich weitere Potsdamer Abwehrspielerinnen aufgrund der Spielschwäche der Kölnerinnen langweilten, wurden neue Herausforderungen gesucht. Und so reihte sich die Verteidigerin Sara Agrež per Kopf in die Torschützenliste ein. Nach 66 Minuten stand es ganz fett 5:0. Absolute Sahne!

Torjubel der Abwehrspielerin Sara Agrez (Foto: sas)

Danach wurde kräftig gewechselt: Weidauer kam für
Chmielinski, Dieckmann für Graf, Schwalm für Ehegötz. Die Turbinen wirbelten
weiter, konnten jedoch trotz weiterer Torchancen das Ergebnis nicht erhöhen. Es
blieb beim 5:0.

Als „Player of the match“ wählten die anwesenden Medienvertreter_innen Caro Siems. Glückwunsch!

Player of the match (Foto: sas)

Fazit und Ausblick

Mit großer Zufriedenheit blickten die Mannschaft, das
Trainerteam und die Fans auf diesen Wiedereinstieg in die
Flyeralarm-Frauenbundesliga zurück. Ein schöner Kombinationsfußball mit dem
fokussierten Blick nach vorn war den Zuschauenden geboten worden. Diese
Spielfreude gab Selbstvertrauen in das eigene Leistungsvermögen. Das Fundament
zum „Ärgern“ der Wölfinnen am kommenden Freitag ist gegossen. Schauen wir mal!

Teamjubel für Sara Agrez (Foto: sas)

Text: Susanne Lepke

Fotos: Saskia Nafe (sas), Beatrice Martens (bema),
Susanne Lepke (sule)




Heimspiel in Dortmund abgeholt

DFB-Pokal-Auslosung des Viertelfinales

Endlich war es auch aus frauenfußballerischer Sicht soweit: Die DFB-Pokal-Auslosung der Viertelfinal-Begegnungen wurde am vergangenen Sonntag im Dortmunder Fußballmuseum durchgeführt und live in der „ARD-Sportschau“ übertragen. Das männliche Fußballgeschöpf hatte in der Woche zuvor die letzten DFB-Pokalspiele absolviert, während das weiblich geprägte DFB-Pokal-Achtelfinale mittlerweile fast drei Monate zurücklag. Das riecht nach Optimierungsbedarf in der DFB-Terminplanung! Am 16. November 2019 hatte Wolfsburg die bayerischen Madels aus dem Wettbewerb verabschiedet, und Turbine Potsdam hatte sich auswärts gegen den SC Freiburg mit einem 2:3 fürs Viertelfinale qualifiziert.

DFB-Pokal-Auslosung Februar 2020 (Foto: Stefan Blumenthal)

Da sich der DFB für das gemeinsame, öffentlich-rechtliche
Medieninteresse des Frauen- und Männerfußballs stark machen möchte, wurden am
9. Februar die Vertreter_innen der jeweils acht verbliebenen Vereine weiblicher
und männlicher Art, die sich fürs Viertelfinale qualifiziert hatten, nach
Dortmund zur inszenierten DFB-Pokal-Auslosung eingeladen.

Im DFB-Pokal-Viertelfinale der Frauen stehen: 1899
Hoffenheim, Bayer 04 Leverkusen, SC Sand (vom Veranstaltungsmanager vor Ort
wiederholt als FC Sand bezeichnet…), VfL Wolfsburg, DSC Arminia Bielefeld, FSV
Gütersloh, SGS Essen und 1. FFC Turbine Potsdam.

Für den Lieblingsverein, den 1. FFC Turbine Potsdam, saßen fünf Turbinefans im Publikum, die mit einer Ausnahme dem Fanclub-Vorstand „Turbinefans e.V.“ angehörten. Sie wurden persönlich vom Geschäftsführer Stephan Schmidt im TP-Kleinbus nach Dortmund chauffiert. Diese Einladung galt als Dankeschön für die engagierte und unterstützende Arbeit des Fanclubs. Begleitet wurde der Kleinbus von „Sabine“, dem angekündigten Orkan, der durch ganz Deutschland fegen sollte.

Von den anderen weiblichen Viertelfinalistinnen war nur der
FSV Gütersloh zahlenmäßig stark vertreten. Der Trainer, einige Spielerinnen und
weitere Begleiter_innen nahmen nach dem Pech-Los, gegen die Wölfinnen antreten
zu müssen, die ermutigenden Worte der Turbinefans dankbar und lachend entgegen.

Vertreter_innen der anderen Frauenfußballvereine  bzw. -abteilungen waren kaum oder gar nicht
zu identifizieren. Somit musste z.B. das Vereinsschild des VfL Wolfsburg von
einer fremden toleranten Person hochgehalten werden.

27 Sekunden für den Frauenfußball aus Potsdam – dafür 850 Autoahn-Kilometer investiert

(Ausschnitt aus der ARD-Sportschau vom 09.02.2020)

Der Ex-Nationalspieler Cacau übernahm den Job der Losfee. Die
Bezeichnung „Losfee“ ist übrigens ausschließlich weiblich geprägt, das männliche
Pendant „Losfeenrich“ gibt es nicht. Aber das nur am Rande;-)

Warten auf den platzierenden Einlass (Foto: sule)

Die Turbinefans, die erstmalig bei dieser Veranstaltung beiwohnen durften, gaben alles. Und so gelang nach fünf harten Warte-Jahren das unfassbare Losglück: Turbine Potsdam hatte endlich ein Heimspielrecht im DFB-Pokal-Wettbewerb. Da war die Freude auf dem obersten Publikumsrang groß (denn dort im gefühlten Abseits war die Potsdamer Gefolge (de-)platziert worden). Die Auslosung des Gegners, der SGS Essen, nahm man sportlich auf. Die Generalprobe des DFB-Pokalfinales wird Ende Februar stattfinden, wenn der 1. FFC Turbine Potsdam die rot-weiße Mannschaft aus dem Ruhrpott zum Punktspiel empfangen wird.

Turbine auf dem obersten Rang – und die sympathische Gütersloh-Fraktion davor sitzend (Foto: ARD-Sportschau vom 09.02.20)

Nach fünf Minuten war der weiblich Auslosungsspuk vorbei und
die grüne Tafel mit den Loskugeln verschwand im Nirgendwo. Die restlichen 25
Minuten der Sendezeit erhielten die männlichen Fußballvereine. Ein
diskriminierender Fakt.

Heimspiel für Turbine – yeah!
(Foto: ARD-Sportschau vo 09.02.20)

Noch irritierender wirkte die Radioberichterstattung auf der stürmischen Rückreise. Obwohl das wohlmeinende DFB-Ansinnen erfolgreich in die Realität umgesetzt worden war, nämlich den Frauen- und Männerfußball gemeinsam medial in der „Sportschau“ zu präsentieren, reduzierte sich die anschließende Berichterstattung über die DFB-Pokal-Auslosung auf das Männliche. Die weibliche Nachricht der Viertelfinal-Paarungen, die vorher Millionen Menschen in der „Sportschau“ gesehen hatten, wurde in der medialen Nachbereitung einfach wegreduziert. Das, was die Turbinefans gerade live beobachtet hatten, war in den Radionachrichten einfach verschwunden! Ein unglaublicher Fakt der Diskriminierung!

Im Dortmunder Fußballmuseum, das man und frau vor der Auslosung besuchen konnte, prangte ein Zitat von Hannelore Ratzeburg: „Im Frauenfußball ist Schritt für Schritt etwas Großartiges entstanden.“

Ah ja…

Es gibt noch viel zu tun.

Bitte nicht anfassen! Turbinefans posieren vor dem originalen DFB-Pokal (Foto: bema)

Als sich die Potsdamer Abgesandten auf den weiten
Autobahn-Rückweg begaben, fuhren sie an dem menschenüberfluteten Dortmunder
Hauptbahnhof vorbei. Die Deutsche Bahn hatte soeben den Nah- und Fernverkehr aus
Respekt vor „Sabine“ eingestellt. Aber der Turbine-Kleinbus zeigte ein tapferes
Abwehrverhalten. Die eine oder andere Böe attackierte die nach Hause stürmenden
Turbinefans. Doch weder der am Steuer sitzende Geschäftsführer noch die Fans
des reinen Frauenfußballvereins kamen ins Wanken und Schleudern. Alle kamen
trotz der widrigen Umstände wieder wohlbehalten zu Hause an.

Dankeschön!

Der Vorstand des Fanclubs bedankt sich herzlich für diese
besondere Einladung eines Sonntagsausfluges nach Dortmund. Hinter die Kulissen
einer Fernsehsendung schauen zu dürfen und dabei einen Hauch der DFB-Welt
studieren zu dürfen, war ein Erlebnis wert.

Text: Susanne Lepke

Foto: Beatrice Martens (bema), Bernd Gewohn (bege), Stefan Blumenthal, Susanne Lepke (sule), ARD-Sportschau vom 09.02.2020




Die Goldene Stadt, alte Freundschaften und zwei Spiele

Am letzten Wochenende folgte Turbine Potsdam einer langjährigen Tradition und spielte zur Vorbereitung der anstehenden Rückrunde in Prag, zuerst am Samstag im Strahov-Stadion gegen Sparta Prag, am Sonntag dann gegen Slavia Prag. Gerade zu Sparta Prag besteht eine enge Freundschaft, die aus Zeiten stammt, als beide Städte noch in anderen Ländern lagen.

Die Entfernung Potsdam – Prag, mit ca. 350 km für langstreckenerfahrene Turbinefans eher ein Kurztrip in die Nachbarschaft, erlaubte ein gepflegtes Frühstück am Samstagmorgen, bevor es gegen 08:30 Uhr losging. Peter machte den Chauffeur, drei weitere Turbinefans waren seine Fahrgäste. Die Ankunft in Prag erfolgte nach kurzen drei Stunden, stilgerecht zu den Klängen von Smetanas „Die Moldau“.

Nach dem Check-In im Hotel machten sich die Turbinefans auf zum Mittagessen, einer ersten Erkundung der Goldenen Stadt und dann zum Strahov-Stadion von Sparta.

Eine erste Begegnung mit der Tschechischen Küche (Foto: sas)

Die Atmosphäre im Strahov Stadion

Dort stockte die Fangruppe dann um 25% auf. Dexi stieß zu uns und so waren wir zu fünft. Angesichts dieses Stadions half das nicht, um selbstbewusst aufzutreten. Die erfahrenen Turbinefans wissen es, dieses Stadion wurde für ganz andere Veranstaltungen in einer ganz anderen Zeit gebaut. Ausgelegt für 200.000 bis 240.000 !!! Zuschauer beherbergt es in seinem Inneren nicht weniger als sechs Fußballplätze, mit Nebenplätzen und einem Gebäude mit Restaurant etc. Die einzige mitgebrachte Trommel schwieg, schwer eingeschüchtert, das ganze Spiel über.

Das Spiel gegen Sparta Prag

Das Spiel gegen Sparta begannen die Turbinen druckvoll, Anna Gerhardt über links und Caro Siems über rechts drückten, Nina wirbelte und Lara Prašnikar glänzte. Das 0:1 fiel nach einer Ecke von Nina Ehegötz, aber wer das Tor gemacht hat, ist auch auf dem vorliegenden Video nicht zu erkennen (Peter meinte, dass Lara die Torschützin sei).

Sara Agrez im Zweikampf (Foto: sas)

Auch nach dem Tor drückte Potsdam weiter, als Lara dann aber einen Foulelfmeter verschoss und Sparta quasi im Gegenzug den Ausgleich erzielte, kippte das Spiel.

Elfmeter im Dämmerlicht (Foto: sas)

Dazu nutzten die Champions League-erfahrenen Spielerinnen aus Prag geschickt die großzügige Linie der Schiedsrichterinnen aus, um durch grenzwertig harte Spielweise die Turbinen zu provozieren. So manche Turbine beschäftige sich mehr mit Reklamieren und Diskutieren als mit dem Spiel selbst. So ging der Spielfluss verloren und gleichzeitig begann Sparta zu spielen.

In der zweiten Halbzeit patzte die ansonsten gute Vanessa Fischer bei einem hohen Ball. Sichtbehindert durch das schummerige Flutlicht und den starken Regen verschätzte sie sich und kassierte das 2:1.

Das 3:1 war dann ein Schuss direkt in den linken Giebel, bei dem Fischi chancenlos war. Es wurde auf Turbineseite viel gewechselt, so kamen unter anderen mit Lea Bahnemann und Marlene Müller zwei weitere junge Talente auf den Platz. Am Ende siegte Abgeklärtheit gegen Jugend mit 3:1.

Nass war es! (Foto: sas)

Vom Dauerregen durchnässt machten sich die Turbinefans auf ins Hotel um sich „trocken zu legen“ und dann folgte ein super Abend, mit sehr gutem Essen, sehr gutem Bier und sehr guten Gesprächen aller Art.

Turbinefans on (Kul)Tour

Am nächsten Morgen dann, gestärkt vom Frühstück, machte sich die Gruppe auf, Prag zu erkunden. Es wurde der Wenzelsplatz besucht (1912 nach dem Tschechischem Schutzpatron benannt und von wunderschönen Jugendstilbauten gesäumt), die Altstadt durchstreift und die Karlsbrücke (erbaut 1357 von Karl IV) bewundert.

Turbinefans auf der Karlsbrücke (Foto: ein unbekannter, freundlicher Holländer)

Das Spiel gegen Slavia Prag

Dann ging es zu Slavia, zum nächsten Spiel. Wieder begannen die Turbinen druckvoll und gingen durch einen sehenswerten Kopfball von Nina, nach Flanke von Prašnikar mit 0:1 in Führung.

Auch in diesem Spiel gab es für Lea Bahnemann und Marlene Müller die Gelegenheit sich zu zeigen. Zala brachte im Tor eine gute Leistung, parierte glänzend die eine oder andere Chance und so gelang es Slavia zwar den Spielstand, nicht aber das Spiel auszugleichen. Bemerkenswert war: Als Sarah den Platz verließ, übergab sie die Kaptäninnenbinde an Schmidti, die den Jubel der Fans mit einen typischen Schmidtilächeln quittierte.

Oh captain, my captain (Foto: sas)

Sophie Weidauer erzielte mit einem Hammer aus 20 Metern den Siegtreffer. Zu einem Schockmoment kam es, als Lara Schmidt mit der konsequent zum Ball gehenden Zala Mersnik zusammenprallte. Beide rasselten übelst mit den Köpfen zusammen und blieben ausgeknockt liegen. Da auch eine Jessi Viehweger sich nicht zerreißen kann, kam sogar Rudi als Ersthelfer auf den Platz. Zala konnte nach längerer Behandlung weiterspielen, für Lara war die Partie beendet. An dieser Stelle: Alles Gute für Lara und gute Besserung!

Lara Schmidt – hier noch mit klarem Kopf (Foto: sas)

Am Ende hieß es 1:2 und unsere Mädels haben bewiesen, dass sie auch Champions League Teilnehmer besiegen können.

Zusammenfassend war es
eine lohnenswerte Tour nach Prag und die Fans haben den Traum von einem
Pflichtspiel in Prag noch nicht aufgegeben.

Danke an Peter, der uns sicher hin und zurückgebracht hat und an Manu, die bei der Hotelauswahl ein goldenes Händchen hatte.

NICHT VERGESSEN, SONNTAG 16. FEBRUAR, HEIMSPIEL GEGEN KÖLN.                               

Text: Saskia Nafe und Frank Elvers Fotos: Saskia Nafe (sas)