13. Gütersloher Hallenmasters der B- Juniorinnen
von Micha
Alle Jahre wieder trifft sich in Gütersloh die Creme der U 17 Teams, um am 2. Januar Wochenende ihren Hallenmeister zu küren. Diesmal waren mit dem SC Kriens (Schweizer Meister), IK Skovbakken aus Dänemark und Olympic Development Program (ODP) aus den USA auch wieder internationale Gäste vertreten. ODP ist für amerikanische Jugendliche das größte Tool, um an Sportstipendien heranzukommen. Mit ODP „Europe“ trat ein Team an, das hauptsächlich aus Töchtern amerikanischer Militärangehöriger, welche in Europa stationiert sind, bestand. Zur Überraschung aller blieb dieses Team aber völlig chancenlos.
Auch die 13. Auflage des Turniers wurde vom FSV Gütersloh wieder hervorragend organisiert. Vom Catering (das seinesgleichen sucht) bis zum Ablauf der Spiele und verschiedener Infostände. Mit wie viel Herz der FSV dabei ist sieht man daran, dass neben Spieler-Eltern auch zum Beispiel Geschäftsführer Michael Horst Kötter und Nina Claasen aus der ersten Mannschaft Getränkekisten schleppten bzw. die verletzte Tessa Rinkes in der Cafeteria mitarbeitete.
Leider fehlten aus verschiedenen Gründen Teams, die man dort erwartet hätte, wie den amtierenden Meister Hoffenheim. Das gab aber auch wieder kleineren Vereinen die Möglichkeit, dabei zu sein. Für diese Mädels ist es das absolute Highlight dabei zu sein. Und dass sie mehr als nur Lückenfüller sind, sondern den Favoriten auch gern ein Bein stellen, sollte auch dieses Turnier wieder beweisen.
Auch dieses Turnier zeigte, dass der Sieg nur über unsere Turbinemädels geht. Aber der Reihe nach: neben den Tor Mädels Inga Schuldt und Vanessa Fischer traten Felicitas Rauch, Paula Kuhbusch, Luise Ringsing, Anna-Sophie Fliege, Jacqueline Borucki, Lara Junge, Cheyenne Ostermann und als Kapitänin Ina Tran für Turbine an. Gespielt wurde einmal 10 min. Zunächst ging es in der Vorrunde als erstes gegen ODP Europe. Die Ami-Mädels konnten leider nur 5 min Paroli bieten. Sie hatten auch die erste Torchance, die Inga glänzend parierte. Im Gegenzug konnten die Turbine eine schöne Chance heraus spielen und Jacki zum einen zu null vollenden. ODP konnten ihrerseits im Gegenzug ausgleichen. Danach traf Chey mit einem Distanzschuss zum zwei zu eins. Dies alles passierte innerhalb von 2 min. Nachdem Ina auf der Linie vor einer Gegnerin rettete, hatte ODP nichts mehr entgegenzusetzen. Nach 7 min kam der große Auftritt von Anna Sophie. Nach herrlichem Doppelpass zwischen Feli und Lara brauchte sie nur noch den Fuß hinzuhalten – drei zu eins. Auch das vier zu eins und fünf zu eins ging auf ihre Kappe. Ein Hattrick in 2 min. In der Schlussminute besorgte Feli noch das 6 zu 1. Ein Superauftakt, der sich jedoch als Bumerang erweisen sollte.
Nachdem fünf Turnierspiele absolviert waren, fand die offizielle Eröffnung statt. Anschließend zeigte Fußballakrobat Sinan Öztürk aus Delmenhorst sein können. Wahnsinn, was der mit teilweise vier Bällen alles anstellen konnte. Überraschungen blieben am ersten Turniertag aus, wenn man vom vier zu null Sieg des Qualifikanten DJK Schlichthorst gegen Saarbrücken absieht. Aber der DJK hinterließ schon im letzten Jahr einen hervorragenden Eindruck.
Am zweiten Turniertag ging es zunächst mit der Vorrunde weiter. Überraschend hierbei, dass die Qualifikanten SV Meppen und DJK Schlichthorst ihre Gruppen gewannen. In der Hauptrunde konnten sie jedoch keine entscheidende Rolle spielen. Vorjahreshalbfinalist SC Kriens erreichte diesmal nur die B-Hauptrunde. Einen kräftigen Dämpfer erlebten unsere Turbinen gegen den FC Rhade: nachdem Anna-Sophie sich eine gute Chance erspielte, aber nicht nutzen konnte, erzielte Rhade im Nachschuss an eine Parade von Vanessa das 0:1. Nach 5 min passte Feli zu Lara. Diese setzte sich durch und erzielte das eins zu eins. Noch in derselben Minute zeigte Paula, dass sie einen starken linken Fuß hat. Aus dem Hinterhalt haute sie einfach mal drauf. Keeperin konnte den Ball nicht festhalten – zwei zu eins. In der siebenten unterlief Jacki ein Fehlpass. Eine Gegnerin nahm den Ball mit und schoss sofort drauf. Vanessa war zwar noch mit den Fingern dran, konnte aber den Ausgleich nicht verhindern – zwei zu zwei. Eine min später nahm sich die Aktie eine Auszeit und es stand zwei zu drei. In der Schlussminute bot sich Jacki noch eine Chance, aber die Keeperin war auf dem Posten. So ging diese Spiel verloren und man hatte den Eindruck, dass unsere Mädels nach dem hohen Auftaktsieg nicht ganz bei der Sache waren. Die Kabinenansprache von Trainer Sven Weigang dauerte dann dementsprechend. Nach dem Rhade auch sein drittes Spiel gegen ODP mit drei zu null gewann und ohne Punktverlust die Gruppe gewann, durften unsere Mädels das dritte Spiel gegen Lok Leipzig nicht verlieren, um die A-Hauptrunde zu erreichen. Sie begannen forsch und erzielten gleich mit dem ersten Angriff nach schönem Pass auf Feli das eins zu null. Jedoch konnte locker im Gegenzug ausgleichen. Ich hatte den Eindruck, dass unsere Mädels durch die Niederlage gegen Rhade verunsichert waren. So Vorgaben Ina und Lara beste Möglichkeiten und die Mädels konnten sich bei Inga bedanken, dass es beim Remis blieb. So erreichte die U 17 dank des besseren Torverhältnisses vor Lok die A-Hauptrunde. Da hieß es einmal kräftig durchatmen.
In der B -Hauptrunde blieben Saarbrücken und Bad Neuenahr ohne Niederlage. Im direkten Vergleich um den Sieg im B-Turnier siegte Bad Neuenahr mit eins zu null. Als Überraschung entpuppte sich in der A-Runde die mit etlichen U15-Spielerinnen antretende 2. Vertretung des Gastgebers. Sie erreichte das Halbfinale.
Und U 17 hatte es im ersten Spiel mit der ersten Vertretung des FSV zu tun. Hier zeigte sich, was Heimvorteil und mannschaftliche Geschlossenheit bedeuten. FSV zwei feuerte von der Bande an und auch die Halle ging natürlich mit. Unseren Mädels war die Erleichterung über das knappe erreichen des A- Turniers anzumerken und so kam so langsam Kämpferherz und Nervenstärke zum Tragen. In der zweiten zieht Lara ab, den abgewehrten Ball drückt Luise zum eins zu null über die Linie. In der fünften Minute scheitern Chey und Paula nacheinander an der Keeperin, im Gegenzug bewies Vanessa bei einem Schuss aus Nahdistanz ihre Klasse. Überhaupt zeigte sich im Turnierverlauf, dass Vanessa ihren rabenschwarzen Tag beim letzten Bundesligaspiel in Bremen abgehakt hat.
Nachdem Paula mit Körpereinsatz auf der Linie rettete, fiel dann in der achten Minute schön heraus gespielt doch der Ausgleich. Jetzt ging’s um die Wurst und die Halle kochte. Doch unsere Mädels zeigten, was eine Turbine ausmacht und in der Schlussminute erzielte Jacki aus der Distanz das zwei zu eins. Das wäre erstmal geschafft.
Im zweiten Spiel ging es gegen die bis dahin starken Mädels vom Herforder SV. Nach kurzem abtasten überließen sie in der dritten Minute unserer Abwehr und markierten das nur zu eins. Nun gab es ein Hin und her mit einigen tollen Torwartparaden. Dann jedoch dribbelte sich Herford durch und erhöhte auf null zu zwei. Die U 17 gab nicht auf und Lara verkürzte in der achten Minute nach klugem Pass auf 1:2. In der Schlussminute bot sich Jacki nach einem Dribbling die Chance zum Ausgleich, jedoch konnte eine Gegnerin auf der Linie retten. Es sollte wohl nicht sein. Die Herforder gewannen auch ihr letztes Samstagspiel gegen Gütersloh 1 und hinterließen einen starken Eindruck. Jedoch konnten sie am Sonntag nicht mehr an die vorherigen Leistungen anknüpfen. Für unsere Mädels ging es gegen Freiburg schon um was. In der zweiten Minute wuselt sich Feli durch und erzielte die wichtige Führung. In derselben Minute haut Luise mal drauf, jedoch klärt die Keeperin zur Ecke. Zwischen der dritten und fünften Minute kam Freiburg auf und Vanessa bekam mehrfach Gelegenheit, sich auszuzeichnen. In der siebenten Minute konnte Chey jedoch abstauben und das zwei zu null erzielen. Danach bekam Vanessa noch zweimal Gelegenheit, den Vorsprung festzuhalten. Gegen den Anschlusstreffer für Freiburg war sie jedoch machtlos. So endete diese Spiel zwei zu eins. Am Ende dieses Tages ergab sich diese Konstellation: mit einem Sieg gegen DJK Schlichthorst ist die U 17 im Halbfinale. Bei einem Remis hätte der DJK die Chance aufs Halbfinale und die Turbinen könnten dabei nur auf die Hilfe von FSVI hoffen.
Das Spiel sollte am Sonntag um 8:54 Uhr angepfiffen werden. Würden unsere Mädels ausgeschlafen sein (aufstehen war um 6:00 Uhr) und dem Druck standhalten? Die verzichteten deshalb auf die Players Party und gingen früh zu Bett. Und am nächsten Morgen brachten sie „Babo „mit in die Halle. Das ist ein Teddy, den ich Ihnen als Maskottchen schenkte. Er sollte sich als Glücksbringer erweisen, denn auf dem Feld gaben unsere Mädels eine beeindruckende Antwort. Die DJK-Mädels bewiesen im Turnier, das sie, wie auch im Vorjahr, absolut keine „Gurkentruppe“ sind. Aber unsere Mädels bewiesen, warum sie im neunmal Meister und zweimal Vize sind. Konzentriert legten sie los. Zwar hatte DJK die erste Chance, abeer Inga war auf dem Posten. Nachdem sie in der zweiten Minute nach einem schönen Angriff den Ball verstolperte, machte sie derselben Minute besser. Sie tankte sich durch die Abwehr und vollendete zum 1:0. Eine Minute später setzte sich Jackie durch und im zweiten Versuch machte sie das 2:0. In der vierten Minute erzielte Chey aus dem Gewimmel heraus das 3:0 und im Gegenzug markierte DJK den Anschluss zum 1:3. Nun brachten unsere Mädels das Spiel unter Kontrolle. Die DJK-Mädels hatten auch nichts mehr zu zusetzen. In der Schlussminute ging Anna-Sophie nochmal allein aufs Tor zu, jedoch parierte die Keeperin durch kluges Herauslaufen. Damit war das Halbfinale erreicht und unsere Mädels sollten jetzt zur Hochform auflaufen. Beim DJK war danach die Luft raus und sie gingen im letzten Spiel 1:7 gegen FSVI unter. Am Ende wurden sie Neunter sind im nächsten Jahr automatisch dabei. Für diese Mädels ein schöner Erfolg. Und da sie die Niedersachsen-Liga anführen, sehen wir sie in der nächsten Saison vielleicht in der U 17 Bundesliga wieder.
Für unsere U 17 ergab sich zum Abschluss der Hauptrunde ein Novum. Gemeinsam mit Herford hatten Sie je neun Punkte und 8:5 Tore. So musste eine Neunmeter- Schießen über Platz eins bzw. zwei in der Hauptrunde entscheiden. Während Feli, Jackie, Anna-Sophie und Luise trafen, schoss Herford einmal vorbei und einmal konnte Vanessa parieren. Der Schiri ließ Herford sogar noch einmal schießen, obwohl die Sache schon entschieden war. Er hatte wohl das mitzählen vergessen. Aber es sollte mit diesem Schiri noch schlimmer kommen. Ansonsten überraschte in der Hauptrunde, dass Vorrundensieger FC Rhade völlig den Faden verlor und ohne Punkt am Ende mit Platz 10 zufrieden sein musste. Leider war auch zu sehen, dass der Niedergang des FCR Duisburg sich auch bei den Junioren fortsetzt. In der Bundesliga acht Punkte hinter einem Nichtabstiegsplatz, hatten sie auch hier keine Chance und wurden nur 19. im Jahr 2010 verließen sie den Platz noch als Turniersieger.
Im Halbfinale nach trafen nun Turbine und FSVII sowie der 1. FC Nürnberg und der Herforder SV aufeinander. Der 1. FC Nürnberg siegte mit 2:0. Das Spiel unserer Turbinen wurde von oben genanntem Schiri gepfiffen. Und der bewies gleich seine Regelunkenntnis. In der Halle darf mit der ersten Ballberührung beim Anstoß ein Tor erzielt werden. Luise hielt drauf und traf. Der Schiri erkannte das Tor aber nicht an. Unsere Mädels zogen trotzdem ihr Spiel auf. Lara und Luise hatten gute Chancen und einmal tänzelte der Ball auf der Linie, ging aber nicht rein. Der FSVII gab nicht klein bei und so konnte sich Vanessa auszeichnen. In der achten Minute dann das erlösende 1:0, als Lara staubte. Eine Minute später hätte sie auf 2:0 erhöhen können. Der FSVII versuchte alles. In der Schlussminute wurde unserer Abwehr unaufmerksam. Der FSVII ging dazwischen und passte vors Tor. Vanessa kam heraus, aber die FSV-Spielerin war einen Tick schneller am Ball und spitzelte den Ball ins Tor – 1:1. Jedoch tat sie dies mit voll gestrecktem Bein in Vanessa rein. Ein grobes Foul! Nun ja, der Schiri… so musste ein Neunmeter-Schießen über den Final Einzug entscheiden. Nach dem Feli verschoss, trafen Jackie, Anna-Sophie und Luise. Auch der FSV traf zweimal, jedoch konnte Vanessa auf zweimal parieren. So stand es nach vier Schüssen 3:2 für Turbine. Dann trat Paula an und verschoss. Doch Vanessa konnte auch den dritten Schuss parieren und brachte Turbine so ins Finale.
Dort wartete nun der 1. FC Nürnberg. Ein Team, welches auf konstant hohem Niveau das Turnier absolvierte. So wurde es ein Spiel auf Augenhöhe. Zunächst passte unserer Abwehr bei einem schnell ausgeführten Freistoß nicht auf – 0:1. In der vierten Minute konnte Inga einen Weitschuss parieren. Dann in der fünften Minute das schönste Tor des Turniers, Paula bewies wieder einmal, dass sie einen starken linken Fuß hat, ein bis 2 Meter hinter der Mittellinie nahm sie Maß. Ein Strich in der Landschaft der genau passte – 1:1. Was für ein Hammer! Der 1. FCN zeigte sich als der erwartet starke Gegner. Aber unsere Mädels zeigten Nervenstärke. Nach dem Luise in der sechsten Minute noch an der Keeperin scheiterte, musste Chey in der siebenten Minute in höchster Not retten. Im Gegenzug dachte sich Anna-Sophie: „Mach ich es mal der Paula nach.“ und zog aus der Distanz einfach mal ab. Und auch der Schuss passte – 2:1. Der 1. FCN versuchte nun alles und gab nicht auf. Jedoch ließen unsere Mädels hinten nichts mehr anbrennen und gewannen so dieses packende Finale mit 2:1. Überhaupt muss man sagen, dass das Teilnehmerfeld etwa bis Platz 14 ziemlich ausgeglichen war. Es zeigte sich aber auch, dass bei einigen Teams am dritten Tag die Kräfte nachließen, während unsere Mädels in typischer Turbinemanier hinten heraus noch eine Schippe drauf legen konnten. Also wieder ein gelungenes Wochenende.
Die Platzierungen:
1. Turbine Potsdam
2. 1. FC Nürnberg
3. FSV Gütersloh II
4. Herforder SV
5. FSV Gütersloh I
6. Holstein Kiel
7. SC Freiburg
8. SV Meppen
9. DJK Schlichthorst
10. FC Rhade
B-Turnier:
11. SC 07 Bad Neuenahr
12. 1. FC Saarbrücken
13. Lok Leipzig
14. SC Kriens
15. Bayer 04 Leverkusen
16. FSV Jägersburg
17. IK Skovbakken
18. VfL Sindelfingen
19. FCR Duisburg
20. Olympic Development Program (ODP)
Unserer Turbinen standen das siebente Mal im Finale, davon das vierte Mal in Folge. Zum vierten Mal verließen sie den Platz als Sieger. Vanessa Fischer wurde beste Torhüterin, wohl wegen ihrer Leistung bei den Neunmeter-Schießen. Ansonsten stand ihr Inga in keinster Weise nach, was sich auch darin zeigte, dass sie sich von Spiel zu Spiel im Kasten abwechselten. Beste Spielerin wurde Leonie Vogel vom 1. FC Nürnberg und beste Torschützin Angel Theiß vom FSV Gütersloh.
Wer unsere Mädels in der Bundesliga sehen will, dem bietet sich am Sonntag, dem 3. März die Gelegenheit. Dort geht es in der Waldstadt in einem vorgezogenen Spiel gegen den Tabellendritten SV Meppen. Am selben Tag spielt unsere zweite Mannschaft gegen Lübars.
Nächster großer Höhepunkt für unsere U 17 führt dann die Schul-WM vom 14. – 22. April in Bordeaux sein, wo sie die deutschen Farben vertritt. Dort wollen sie natürlich ihren Titel verteidigen. Also gaaaaanz fest die Daumen drücken!