B-Juniorinnen Bundesliga: 1.FC Union-1.FFC Turbine Potsdam 0:4 am 19.04.2014
Und wieder mußte ich mich entscheiden und begab mich in aller Frühe auf den Weg nach Adlershof, um unsere Mädels getreu unserem Fanclubmotto „Da wo ihr spielt sind wir“ und der Fußballhymne „You’ll never walk alone“ nicht allein im Kampf um wichtige Punkte zu lassen.
Auch wenn es ein gutes Resultat wurde, so war es doch ein Spiel der vergebenen Chancen. Angesichts der knappen Tabellenführung und des Torverhältnisses machte ich mir so meine Gedanken.
Es begann mit einem herrlichen Pass von Jenny in die Spitze auf Aline, die erst die Keeperin umkurvte um dann am völlig leeren Tor vorbei zu schiessen. Da ist ihr wohl das Herz n die Hose gerutscht. Eine Minute später hatte Aline die nächste Chance, aber Union konnte im letzten Moment dazwischen gehen. Unsere jungen Ladys begannen dem Spiel ihren Stempel aufzudrücken. So gab es zum Beispiel mehrmals Gewimmel vor dem Union-Tor, aber das „Runde wollte einfach nicht ins Eckige“.
So etwa zehn Minuten spielte sich das Geschehen hauptsächlich im Mittelfeld ab. Union bekam auch immer wieder einen Fuß dazwischen. Der Höhepunkt zum Haareraufen dann in der 23. Minute: Doro vorm leeren Tor – Latte. Den Nachschuss setzte Aline an die Latten-unterkante des leeren Tores. Von dort sprang der Ball auf den Boden. Die berühmte Frage: War er drin? Mein Gefühl sagte „Ja!“, aber aus meiner Position konnte ich nicht genau erkennen, ob der Ball mit vollem Umfang hinter der Linie war. Die Assistentin zeigte nichts an, also lief das Spiel weiter. Soll man den Mädels jetzt einen Vorwurf machen? Jeder, derselbst gespielt hat, kennt solche Szenen. Selbst hochbezahlten Pofis (z. B. Frank Mill) ist das passiert. Eines war aber nicht zu übersehen: Unsere Ladys waren nicht gewillt, auch nur einen Punkt liegen zu lassen.
Nach 35 Minuten gab’s wieder Geplänkel im Mittelfeld. Doro bekam den Ball und spielte ihn in Richtung Aline, die mit einem Drehschuss das 1:0 erzielte. Endlich hatte sie ihr Tor! In der Nachspielzeit versuchte Annika nachzulegen, aber die Keeperin stand richtig. In einigen Szenen der ersten Halbzeit hätte man denken können, die Mädels dachten schon an ihren Osterurlaub.
Das dem nicht so war, bewies die zweite Halbzeit. Mit der Führung im Rücken bliesen sie zum Sturm und setzten die eisernen Ladys permanent unter Druck, sodass ihnen doch ziemlich dicke Abwehrfehler unterliefen, die auch ihr Trainer lauthals monierte. Der Lohn für unsere Mädels: Der Sekundenzeiger hatte gerade seine erste Runde beendet, als Doro zu einem Flankenlauf auf links ansetzte. Ihre Flanke erreichte die zentral lauernde Aline – 2:0. Bei ihr sah man, welchen Auftrieb sie durch ihre Tore bekam. Dann nur fünf Minuten später: Ein schnell ausgeführter Freistoss landet bei Doro. Die versucht zu lupfen, aber die Keeperin passte auf und bekam eine Hand dran. Den zweiten Ball haute Jenny einfach drauf – Keeperin zur Ecke, in deren Verlauf eine Unionerin auf der Linie die Hand zur Hilfe nehmen musste. Dafür gab’s natürlich Rot und den fälligen Elfmeter verwandelte Jenny sicher zum 3:0. Weitere sechs Minuten später wieder ein Lattentreffer, diesmal durch einen Schuss von Monique von der linken Seite. Aline erwischte den zweiten Ball, umkurvte wieder die Keeperin und dieses Mal traf sie ins Ziel – 4:0. Ihr drittes Tor! Trainer Sven Weigang wechselte durch und brachte frischen Wind. Vanessa im Turbine-Tor musste in der zweiten Hälfte nur einmal aufpassen, als sie bei einem verdeckten Schuss rechtzeitig die Fäuste hoch bekam. Ansonsten hatte sie wenig zu tun.
Die Turbinen erspielten sich weitere Chancen. So scheiterte Katja mit einem satten Schuss an der Keeperin, Doros Schuss nach schönem Zuspiel von Aline rasierte die Lattenoberkante, Aline und Doro versuchten es später noch einmal, aber dieses Mal war bei der Keeperin Endstation. Den Schlusspunkt setzte Isy, die mit einem Drehschuss eine Ecke herausholte, welche aber nichts mehr einbrachte. So verdienten sich unsere Mädels die drei Punkte mit einer deutlichen Steigerung in der zweiten Hälfte, in der sie vor allem spielerisch überzeugten.
Nun können sie am nächsten Samstag, den 26. April um 11:00 Uhr den ärgsten Konkur-renten SV Werder Bremen mit viel Selbstvertrauen in der Waldstadt empfangen.
Dazu brauchen sie aber unsere volle Unterstützung!. Lassen wir sie in diesem schweren Spiel nicht allein!!!
Das wünschen sich von uns die Trainer Sven Weigang, „Joschi“ Schlanke und Betreuer Dirk van der Koelen sowie Vanessa Fischer, Rosalie May (58. Minute Jil Albert), Milena Enge, Annalena Kaplinski (58, Minute Katja Friedl), Monique Gramsch (58. Minute Tina Wintmölle), Victoria Krug, Annika Hofmann (Spielführerin – 67. Minute Anny Hörnke), Jenny Hipp, Isabella Möller, Dorothea Greulich, Aline Reinkober und natürlich auch Inga Schuldt, Elisa Emiri, Viktoria Schwalm, Anna-Sophie Frehse und Charlene Nowotny, die auf der Bank saßen bzw. nicht mitwirken konnten.
Wofür mußte ich mich heute entscheiden? Natürlich war mir von Anfang an klar, dass ich es nicht pünktlich ins „KarLi“ zum CL-Halbfinalspiel schaffe. Wo ich sonst allen Grund habe, auf den ÖPNN zu schimpfen, so ging es dieses Mal zügig und entgegen meiner Erwartungen war ich Mitte der ersten Halbzeit da. Ja, Turbinefan sein bedeutet Stress pur. (Grins!)