Da, wo ihr verliert, sind wir (trotzdem)

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Spielbericht zum BL-Spiel gegen Leverkusen am 10.10.2015


Bei unserem Lieblingsverein ist der Wurm drin, ein Lindwurm, ein parasitäres, selbstzerfleischendes Getier.

Nach der sprachlos machenden Heimspiel-Enttäuschung gegen Sand am Wochenende zuvor traf sich trotz allem eine Busbesatzung voller Optimisten, um mit vielen Fünkchen Hoffnung nach Leverkusen aufzubrechen. Am Fanbewährungstest beteiligten sich ca. 40 treue Turbinefans, die aufopferungsvoll 16 Stunden lang ihren Torbienen hinterherreisen.

In der Internetwelt freute sich der Leverkusener Fanclub im Vorfeld auf die „interessant werdende“ Partie. Die Busbesatzung selbst ging auf der Hinfahrt von einer „Wende“ aus, auch wenn einige Mitreisende vorsichtig darauf verwiesen, dass die Wende erst einen Monat später, also am 9.November, stattfinden würde.

Bei der mentalen Spielvorbereitung wurde aus Fanperspektive nichts unversucht gelassen: Es wurden zuversichtliche Spieltipps von 1:4 abgegeben, die neuen Fanclub-Schals begeistert um den Hals geschlungen, am Busparkplatz in Leverkusen ausgestiegen, obwohl an einer Betonsäule ein Graffiti mit schwarzen Worten „Aussteigen > Sterben“ auf die Sachlage hindeutete… (siehe Foto).

Und nach zehn Minuten stand es 1:0 – erster Angriff der „Werkself“, ein Tor, effektiv. Somit verblieben 80 Minuten, um nicht nur die aktuelle Krise, sondern auch den erneuten Schock zu verdauen. Die Zeit erwies sich als zu kurz…

Eine veränderte Mannschaftsaufstellung, ein kämpferischer Energieschub in der 2.Halbzeit, der viel sehenswerter als die 2.Halbzeit gegen Sand anzusehen war – all das half alles nichts, dass die Turbinen das „Kellerduell“ zu ihren Gunsten entscheiden konnten.

Nach Abpfiff kullerten einige Tränen auf und neben den Rasen, während Leverkusen euphorisch den ersten Sieg der Saison feierte. Man hätte am liebsten jede einzelne Torbiene umarmen und trösten wollen, so bodenlos enttäuscht und entmutigt schlurften sie vom Platz. Erfreulich war, dass unsere zutiefst traurigen TP-Mädels dann doch noch aus der Kabine wiederkehrten, um sich bei den mitgereisten Fans zu bedanken und auch, dass sich die Kapitänin Lia Wälti auf ein kurzes Fan-Gespräch am Spielfeldrand einließ.

Wie kann man nun diesen Lindwurm besiegen? Wo findet sich ein Drachentöter namens Siegfried? Liest man in den sozialen Medien einige Kommentare zum Spiel, erscheinen diese fordernd, aber wenig konstruktiv. Der Siegfried (ver-)steckt sich in uns selbst. Die Mädels könnten doch eigentlich völlig befreit aufspielen, denn zu verlieren haben sie nichts mehr. So, wie Jürgen Klopp einst sagte: Nicht die Angst vorm Verlieren, sondern den Spaß am Siegen haben.

In diesem Sinne sollten wir gemeinsam unsere Mädels mental unterstützen und ihr Selbstvertrauen in das eigene Leistungsvermögen wiederentdecken lassen. Die 358 Lösungsvorschläge nützen derzeit wenig, wir können derzeit nur mit Herz und wohlwollender Leidenschaft die Mannschaft stärken und den „schlafenden Riesen“ liebevoll wecken.

Auf geht’s Potsdam, auf geht’s!!

Wir stehen hinter euch – in guten wie in schlechten Zeiten!

Susanne Lepke / 10.10.2015

 

P.S.: Kulinarisch hatte sich die „Seniorenreise“ jedoch gelohnt: Es wurden selbst eingelegte Gewürzgurken eines ahnungslos parkenden Busunternehmens verkostet, Mettbrötchen anstelle von Hackepeter-Schrippen und Frikadellen anstatt Bouletten verzehrt. Nur das Stadionbier, das blieb kölschplürrig.

Fanclubschal - die eine Seite

Fanclubschal – die eine Seite

Fanclubschal - die andere Seite

Fanclubschal – die andere Seite

Aussteigen > Sterben

Aussteigen und Sterben

Eröffnung

Eröffnung

Bayarena

Da, wo ihr spielt, sind wir.

Da, wo ihr seid, sind wir

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Zweiter Motivationskreis nach Halbzeitpause

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Fanbedrückung

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