der Hexenkessel von Charlottenburg

3F-Championscup 2019 (m) in Berlin-Charlottenburg

10.2.2019 von DJ Edison

Normalerweise bestreiten unsere Waldstadtteams ihre Turniere im Brandenburger Land. Diesmal nicht. Auf Einladung des 1. FC Brandenburg 03 aus Berlin Charlottenburg fuhren unsere E2-Küken und ich zur Carl-Schuhmann-Sporthalle, unweit vom Schloß Charlottenburg. Es war ein Turnier der F-Junioren von Brandenburg 03 mit 6 Teams aus Berlin und einem Team aus Potsdam. Es wurde in zwei Vierergruppen gespielt mit einer Spielzeit von 1×10 Minuten. Unsere Mädels um Trainerin Anika Augsten hatten es in Gruppe A mit dem Gastgeber Brandenburg 03 Rot, SC Siemensstadt und Grün-Weiß Neukölln zu tun. Ich war gespannt, wie sich unsere Mädels schlagen.

Turnierauftakt-

Los ging’s gleich im ersten Spiel gegen die Jungs vom SC Siemensstadt. Dieser Verein hat seinen Sitz in der Nähe des ehem. Bahnhofs Siemensstadt (1980 stillgelegt). Es ging gleich gut los. Nach gerade mal 25 Sekunden Spielzeit der erste Angriff der Jungs und schon klingelte es im Kasten von Malli – 0:1 aus Turbinesicht. Es war wie ein Schock. Unsere Mädels spielten sehr nervös und es ergaben sich weitere Chancen für die Jungs, aber Malli rettete hervorragend. In der 4. Minute drehte sich das Spiel: Lotte sah Emma in Position laufen und diese vollendet zum 1:1-Ausgleich. Nun war der Bann gebrochen und es entwickelte sich eine Partie auf Augenhöhe. Die Jungs versuchten nun die Führung zu erzielen, aber Malli hielt den Kasten sauber. So endete das erste Spiel unserer Turbinchen remis.

Malli hat ihn

Das zweite Spiel unserer Mädels gegen Brandenburg 03 Rot ging zwar torlos über die Bühne, aber unsere Mädels hatten sich viele Tormöglichkeiten erarbeitet. Ich hatte mir einige Szenen notiert. In der 2. Minute mogelte sich Sari nach vorne, zog ab, vorbei. Drei Minuten später kam der Ball zu Lotte, auch sie verzog, In der 6. Minute eine schöne Ballstafette zwischen Emma, Sari und Lotte, die nur den Pfosten traf. So blieb es bis zum Schlußpfiff beim torlosen 0:0.
Im dritten Spiel gegen Grün-Weiß Neukölln ging es darum, das Halbfinale zu erreichen oder vorzeitig die Heimreise anzutreten. Grün-Weiß hatte bis dato keinen Punkt auf ihrem Konto, Turbine 2, Siemensstadt war schon Gruppenerster mit 7 Punkten. Also heißt die Devise: siegen oder fliegen. Das erste traf zu, denn in der 2. Minute erzielte Sari, nach schöner Vorarbeit von Emma, das 1:0 für unsere Turbinchen. Dabei tunnelte sie ganz frech den Keeper. Zwei Minuten später versuchte es Emma mit einem Distanzschuß, den der Keeper hielt. Von nun an hatten unsere Mädels das Spiel unter Kontrolle und erspielten sich mehrere Tormöglichkeiten. In der 5. Minute ein erneuter Versuch von Emma, aber sie schoß eine Fahrkarte. In der 10. Minute wurde es turbulent: Die Neuköllner Jungs kamen gefährlich vor’s Turbinetor, aber Malli hielt die Bombe. Praktisch im Gegenzug kam der Ball zu Sari, sie lief ein paar Schritte und lochte zum 2:0 ein. Das war dann auch gleichzeitig der Endstand und unsere Mädels zogen verdient ins Halbfinale ein.
Nach einer kleinen Pause wurden die beiden Halbfinalbegegnungen ausgespielt. Im ersten Halbfinale setzte sich der SC Siemensstadt knapp mit 1:0 gegen den 1. FC Brandenburg 03 Rot/Weiß durch. Das zweite Halbfinale bestritten unsere Mädels gegen den FV Wannsee. Es war ein ziemlich kampfbetontes Spiel beider Teams. In der 3. Minute gingen unsere Mädels mit 1:0 durch ein Selbsttor urplötzlich in Führung. Eine Minute später kamen die Jungs gefährlich vor’s Turbinegehäuse, zogen ab, Malli lenkte den Ball unglücklich zum 1:1-Ausgleich in’s Netz. Nun ja, unsere Mädels gaben nicht auf und spielten locker ihren Stiefel herunter. In der 8. Minute hatte sich Sari schön freigespielt, kurz vor’m Tor verstolperte sie jedoch die Möglichkeit. So blieb es bis zum Schlußpfiff beim 1:1-Remis und das hieß: 7-Meter-Schießen. Wer hat jetzt die besseren Nerven ? Auflösung folgt. Turbine macht den Anfang: Romy tritt an und hämmert den Ball ins Angel – 2:1, Wannsee verschießt (Pfosten), Emma verschießt (Torwart hält), Wannsee verschießt (Malli hält diese Bombe), Sari verschießt (Torwart), Wannsee trifft – 2:2. Nachdem drei Schützen beider Vereine dran waren, musste jetzt eine Entscheidung her. Turbine machte erneut den Anfang. Lotte ging nur zögerlich zum Punkt. Nachdem sie von Anika in den Arm genommen und so motiviert wurde, hämmerte die Kugel mit dem Mute der Verzweiflung hoch ins Tor – 3:2. Jetzt war Wannsee dran. Wannsee verschoß und das hieß: FINALE !. Nun konnte Lotte wieder lächeln und freute sich mit allen Anderen über den Finaleinzug.

Am Fenster
Emma beim 7-Meter-Schießen

Im Finale (jetzt 1×12 Minuten) mussten unsere Mädels, wie in der Vorrunde, erneut gegen den SC Siemensstadt antreten.

Anstoß zum Finale

In der Vorrunde hieß es am Ende 1:1. Nun ist es ein anderes Match. Es war von Beginn an eine packende und mitreißende Partie. Beide Teams wollten den großen Pokal. Die Jungs kamen immer wieder gefährlich vor’s Turbinetor, aber Malli zeigte, was sie drauf hatte. In der 4. Minute gingen die Jungs aus Siemensstadt in Führung. Deren Schuß sah Malli sehr spät und der Ball rutschte ihr förmlich durch die Hosenträger. Aua ha! Nun gut, eine Minute später zog Emma mal einfach aus der 2. Reihe ab und der Ball landete zum 1:1-Ausgleich im Netz. Es war noch reichlich Zeit auf der Uhr und das Spiel entwickelte sich zu einem Thriller. Es wurde gefightet auf Biegen und Brechen. In der 8. Minute kam Sari über links und wurde ziemlich unsanft gebremst. Da kann man mal schon eine Ermahnung aussprechen. Nach kurzer Unterbrechung konnte Sari das Match wieder aufnehmen. Eine Minute später rettete Malli wieder bravorös und verhinderte den Einschlag. Puh, das war knapp. In der 11. Minute traf Sari, nach schönem Zuspiel von Emma, nur den Pfosten. Bis zum Schlußpfiff blieb es, wie in der Vorrunde, beim 1:1 unentschieden. Auch hier, wie zuvor im Halbfinale, musste nun eine Entscheidung per 7-Meter-Schießen herhalten. Turbine machte den Anfang. Sari tritt an und setzte den Ball neben das Tor. Jetzt war Siemensstadt an der Reihe – Tor – Malli hätte fast gehalten, aber der Ball hatte sehr viel Effet und ging doch noch über die Linie – 1:2. Nun war Romy dran. Sie verwandelte – 2:2. Siemenstadt erhöht zum 3:2 aus ihrer Sicht. Dann kam Emma. Auch sie verwandelt – 3:3. Nun waren 3 Schützen/innen am Punkt und Alles war wieder offen. Nun versucht es Lotte. Ihren strammen Schuß konnte der Keeper halten. Jetzt war Siemensstadt nochmal an der Reihe und der Spieler verwandelt zum 4:3 aus ihrer Sicht. Dann war das Match zu Ende und unsere Mädels erreichten nach starkem Kampf im Hexenkessel von Charlottenburg Platz 2. Hier die Endplatzierung:

  1. SC Siemensstadt
  2. Turbine Potsdam
  3. FV Wannsee
  4. 1.FC Brandenburg 03 Rot/Weiß
  5. Oranje Berlin (Ist ein Verein aus Berlin-Charlottenburg)
  6. 1.FC Brandenburg 03 Rot
  7. Grün-Weiß Neukölln
  8. Lichtenrader BC

Nun ja, das war ein spanndendes und manchmal auch lautes Turnier. Alle Mannschaften wurden frenetisch angefeuert. Im Halbfinale und auch später im Finale konnte man sein eigenes Wort nicht mehr verstehen. Die Halle tobte. Anika musste schon richtig brüllen, damit ihre Mädels ihre Kommandos verstanden. Ein zweiter Platz in einem Jungsturnier ist für unsere Bambinis schon eine hervorragende Leistung. Sie haben gekämpft wie die Löwen und 6 weitere spielstarke Jungsmannschaften hinter sich gelassen. Was noch bemerkenswert ist, ist die Tatsache, daß unsere Bambins kein Spiel verloren haben und das ist schon aller Ehren wert. Hut ab. Am 20.1.2018 in Lehnin hatte genau diese Truppe das selbe Kunststück vollbracht: kein Spiel verloren, aber auch kein einziges Gegentor kassiert. Trainerin Anika Augsten kann stolz auf ihre kleine Rasselbande sein auch damit, daß Lilly zur Ihr kam und sagte: „Anika, Du bist die beste Trainerin der Welt.“ Das spricht für sie und ihrer hervorragen Arbeit mit den Mädels. Unter ihrer Obhut waren anwesend: Maaliya „Malli“ Bartlau, Lilly Klein, Lotte Mießner, Romy Gottschalkson, Emma Türpitz, Shakira Lippert, Charlotte Pichotta, Sara „Sari“ Augsten sowie Lena Polonis (C).

Auch über einen 2. Platz kann man sich freuen
Kleiner Trostpreis
Die kleine Rasselbande mitsamt Trainerin Anika (oben Mitte), Andreas (oben links),
Celine (oben rechts), Felix, das Maskottchen und ihrer Trophäe
„Put your hands in the air“