Der pokal – sein fluch und segen !

Endrunde zum D-Juniorinnen Brandenburg-Pokal sowie Endspiel im C-Juniorinnen Brandenburg-Pokal:

Turbine Potsdam C2 – FC Energie Cottbus 2:1

10.6.2017 in Wandlitz von Micha

Wie anfangen ? Schon im Vorfeld gab es kontroverse Diskussionen um das D (U13) – Pokalturnier. Am selben Wochenende fand in Thalheim der NOFV-Länderpokal der U12-Mädchen statt, zudem unsere Turbinen mit Anna-Lena Kulbe und Amy Kroh zwei absolute Leistungsträgerinnen abstellen mussten. Gemein hin sind die Pokalfinals für jeden beteiligten Verein bzw. Spielerinnen ein wichtiger Saisonhöhepunkt. Warum also wird der den Mädels genommen ? Ist wohl besser, ich verkneif mir hierzu jedweden Kommentar. Wer mich kennt, weiß, wie ich über solche „Terminplanung“ denke. Ansonsten zum Länderpokal am Schluß noch ein paar Worte.
Leider offenbarte dieser Pokaltag, daß der Brandenburger Frauen- und Mädchenfußball mit Turbine zwar ein „strahlendes Flaggschiff“ hat, aber in der Breite an der Basis doch ein recht kümmerkiches Dasein fristet. Gerade einmal 6 (in Worten: sechs) Teams hatten für dieses Turnier gemeldet, von denen am Vorabend noch vier übrig blieben und von diesen vier ein Team am Spieltag gar nicht erst anreiste. Zwar betonte Bettina Stoof auf der Mitgliederversammlung, daß Turbine der einzige Verein in Brandenburg ist, der Teams in allen Altersklassen am Start hat. Aber ich sehe dies auch als Offenbarungseid ! Es mag hierfür viele Gründe geben, aber es wird Zeit, daß der Landesverband sich hierzu mal Gedanken macht.
So blieben letztendlich die Gastgeberinnen vom 1. FV Eintracht Wandlitz/Basdorf, unsere Turbinen sowie der SV Glienicke-Nordbahn übrig. Glienicke ist ein Team, welches sich zu Saisonbeginn gründete und in deren Reihen einige Mädels standen, die gerade mal zwei Monate aktiv spielen. Dafür hat dieses Team aber schon ein tolles Niveau auf den Platz gebracht. Die Gastgeberinnen um Trainerin Alice Paarmann hatten sich wieder alle Mühe mit der Vorbereitung gegeben und Gott sei Dank brachten die Teams und ihr Anhang an diesem Tag viel Hunger und Durst mit, so daß das Catering trotz der Absagen seine Abnehmer fand. Bei „Sonne satt“ wurde der Modus geändert zu einer Doppelrunde „Jeder gegen Jeden“, damit sich die Anreise auch lohnte. Und los ging’s bei einer Spielzeit von 1×15 Minuten ……


Tachchen, wer seid ihr denn ?

…..für unsere Turbinen gegen die Gastgeberinnen aus Wandlitz. Leider fehlte neben Amy und Keeperin Anna-Lena auch die zweite Keeperin Mathilda „Matti“ Stern aus familiären Gründen. So stellten die Trainer Chris Helwig und Marco Zastrow zunächst Lya zwischen die Pfosten. Hätte ich auch gemacht, da Lya auch diese Position bekleiden kann und in der Lage ist, von dort ein Spiel aufzubauen. Aber sie fehlte dann draußen als Schaltzentrale im Mittelfeld. Zwar waren unsere Mädels klar spielbestimmend, aber Wandlitz agierte sehr defensiv und machte hinten die Räume eng. Trotzdem hatten unsere Mädels ihre Möglichkeiten, u.a. durch Eva, Jona und Nele. Aber sie brachten bei ihren Schußversuchen kaum Druck auf den Ball oder verzettelten sich in sinnloser Fummelei. Da machte sich das Fehlen von Amy und Lya bemerkbar, die sich dann doch auch mal was zutrauen oder einfach mal abziehen. So endete dieses Spiel 0:0. Auch Turbine’s zweites Spiel gegen den SV Glienicke-Nordbahn bot das gleiche Bild: Drückend überlegen, eine Vielzahl von Möglichkeiten – aber im Abschluß zu harmlos, mit fehlendem Glück (Jona ans Lattenkreuz) oder sie scheiterten an der hervorragenden Keeperin. Die Glienickerinnen verteidigten auch sehr geschickt und machten so unseren Mädels das Leben schwer. Trotz vieler guter Aktionen der Turbinen endete auch dieses Spiel 0:0. Kurioserweise endete dann auch das Spiel Glienicke – Wandlitz 0:0, so daß die „Hinrunde“ komplett mit 0:0 abschloß und die „Rückrunde“ genau bei „Null“ begann.
Natürlich sahen die Trainer Chris und Marco, daß Lya draußen fehlte. So schickten sie Kapitänin Nele ins Tor (die ihre Sache sehr gut machte) und Lya nahm ihre angestammte Position ein. Erneut ging es gegen Wandlitz/Basdorf. Wieder bauten unsere Mädels sofort Druck auf und Lya fügte sich gleich gut ein: einen Heber von ihr bekam die Keeperin erst im Nachfassen unter Kontrolle (1.). Eine Minute später konnte sie einen Lya-Schuß nicht festhalten, aber Mary schoß den Nachschuß aus Nahdistanz über’s Tor. Nach fünf Minuten zeigten unsere Mädels einen schönen Angriff: über die Stationen Lya und Mary kam der Ball zu Jona. Aber bei der Keeperin war Endstation. Im Gegenzug leisteten sich unsere Mädels einen völlig unnötigen Ballverlust im Mittelfeld. Während unsere Abwehr kaum im Bilde war und eher „interessiert zuschaute“, konnte Nele dann den ersten Schußversuch noch abwehren. Gegen den zweiten Versuch war sie aber machtlos – 0:1. Leider ein vermeidbares Tor, aber die Turbinen fingen sich wieder. Sie erarbeiteten sich Chance auf Chance. Aber so viele Haare hat kein Mensch, daß man sich so oft raufen kann. Was blieb da wieder Alles liegen !! So blieb’s beim 0:1 und das sollte unseren Mädels noch weh tun.
Noch einmal ging’s gegen Glienicke-Nordbahn. Eine minimale Chance blieb unseren Mädels noch – aber dazu benötigten sie erst einmal einen hohen Sieg. Nun ja, bis hierher hatten sie in drei Spielen nicht getroffen, so hielt sich mein Optimismus in Grenzen. Aber wie ich es in dieser Saison schon öfter erlebte: wenn das Turnier praktisch gelaufen war, zeigten sie plötzlich, was sie können. Sie ließen die Gegnerinnen kaum zur Entfaltung kommen, zumal bei Diesen auch die Kräfte nachließen. Aber sie wehrten sich nach Kräften und hatten eine klasse Keeperin. Die 3. Minute: Fefe zieht ab. Nach einer klasse Parade kommt der Ball zu Mary, deren Schuß die Keeperin zur Ecke lenkte. Lya brachte die Ecke zu Mary – und es stand 1:0. Zwei Minuten später trat Lya erneut eine Ecke. Die kam scharf hinein und dabei unterlief den Gegnerinnen ein Eigentor – 2:0. Unsere Mädels drückten weiter und die Glienicker Keeperin konnte sich mehrfach auszeichnen. In der 11. aber kam der Ball aus der Zentrale quer nach rechts zu Jona, die mit einem strammen Schuß auf 3:0 erhöhte. Den Endstand stellte Lya in der Schlußminute (15.) her. Sie setzte ein Solo an und zog ab – 4:0. Das war erstmal erledigt. Da aber der 1. FV Wandlitz/Basdorf sein Spiel gegen Glienicke mit 3:0 gewann, wurden die Gastgeberinnen Landespokalsieger. Dazu herzlichen Glückwunsch !


Bei der Siegerehrung

Ja, und unsere Mädels wurden Zweite. In ihren Gesichtern konnte man lesen, daß sich ihre Freude in Grenzen hielt. Siicher hätten sie sich mehr gefreut, wenn alle gemeldeten Teams angetreten wären. „Zweiter von Sechs“ fühlt sich auch besser an als „Zweiter von Drei“. Sie wussten selbst am Besten, warum es zu Platz 1 nicht reichte. Aber sie haben ja noch die Möglichkeit, am 25. Juni in Ketzin gegen die FSG Falkensee Kreispokalsieger zu werden. Turbine gegen Falkensee – das waren in der Saison zwei heiße Duelle. Heute waren für unsere U13 am Start: Lya Bergemann, Nele Brüggemann (SF), Laura Jesse, Jona Leske, Felina „Fefe“ Rüchel, Mary Krüger, Eva Wuttich, Alina Schwarz, Panajota „Pana“ Kyprianidis sowie Isabel „Isi“ Wagner.


Unser Team:
h.v.l: Laura, Jona, Fefe, Mary, Eva
v.v.l.: Alina, Pana, Lya, Nele, Isi

Ein paar Worte zum Länderpokal: Auf Einladung von „Turbinefamilie“ Kroh konnte ich am Sonntag zum zweiten Turniertag nach Waldheim fahren. Leider fehlten die Mädels aus Mecklenburg-Vorpommern. Nach dem ersten Turniertag war unsere Brandenburger Auswahl noch Letzter. Aber am zweiten Tag konnten sie sich steigern und auch Dank einer überragenden Leistung von Turbine-Keeperin Anna-Lena Kulbe sich noch auf den zweiten Platz hinter Thüringen vorarbeiten. Auch die zweite Turbine Amy Kroh zeigte eine klasse Leistung, obwohl sie nicht durchgehend auf dem Platz stand. Es war interessant, sich mal solch ein Turnier anzusehen, da dort schon viele Talente zu erspähen waren.

Da das U13-Turnier schneller vorbei war als geplant, blieb bis zum Anstoß des Endspiels der C-Mädchen viel Zeit. Ich nutzte die Zeit zu Einkaufen, sorgte für Umsatz beim schmackhaften Catering und schaute beim Rahmenprogramm zu. Natürlich war ich zur Stelle, als unsere Mädels eintrafen, um sie zu begrüßen. Natürlich begrüßte ich auch die Cottbusser Mädels samt Anhang. Na ja, man kennt sich eben.

Das Landespokalendspiel der U15-Mädels zwischen dem FC Energie Cottbus und unseren Turbinen bot eine kleine Besonderheit: Beide Teams nehmen nicht am Punktspielbetrieb im Land teil. Unsere Turbinen spielen im Kreis, die Cottbusser nur im Pokal. Trotzdem kamen beide ins Finale. Auch eine starke Leistung ! Die jungen Turbineladies sind in ihrem Kreis schon Meister und so hatten sie Hunger auf mehr.


Unsere „Gang“ vor’m Anpfiff

Das Spiel begann und sofort waren beide Teams um Offensive bemüht. Da aber beide Abwehrreihen sicher standen, hatten die Torleute nicht allzuviel zu tun. Nach 13 Minuten leisteten sich unsere Mädels aber einen Blackout in der Abwehr und es stand 0:1. Hmmm ! Die Turbinen steckten Das weg und in der 16. Minute kam Emi über links, bediente die zentral stehende Ronja, die aber nur die Keeperin anschoß. Das Spiel wogte hin und her. Es gab tolle Zweikämpfe zu sehen, wo keine der anderen was schenkte.


„Hier kommst Du nicht vorbei“

So war Vanessa in der 17. Minute Siegerin in einem tollen Laufduell. Nach 25 Minuten startete Ronja einen Angriff über rechts außen. Bei ihrer Hereingabe übersah die FCE-Abwehr die am langen Pfosten lauernde kleine Emi, und diese nutzte die Chance und glich zum 1:1 aus. Jetzt wurde es immer mehr ein würdiges Pokalendspiel, wo vor allem kämpferische Qualitäten gefragt waren. In der 28. gab’s nochmal eine tolle Szene: aus der Drehung schickte Patsche den Ball steil auf Ronja. Aber die FCE-Keeperin hatten den Braten gerochen und war rechtzeitig draußen. So war das 1:1 auch der Pausenstand.


Marie „schwebt“ über’s Feld: „Das ist Meiner“

Die zweite Hälfte bot zunächst das selbe Bild wie die Erste: Beide waren um Offensive bemüht und warfen auch ihre kämpferischen Qualitäten in die Waagschale. Aber zunächst blieb ein Freistoß des FCE in der 39. MInute, den Maya zur Ecke lenkte, die einzige ernsthafte Torchance. Nachdem Maya in der 48. sehr aufmerksam reagierte, zog das Spiel nochmal an. Bei dieser Hitze hatten sicher beide Teams keine Lust auf eine Verlängerung oder gar auf ein 9-Meter-Schießen. Nachdem Ronja, nach Vanessa-Vorarbeit, nicht richtig an den Ball kam, hatte der FCE zwei dicke Chancen. Aber Maya bzw. auch „himmlischer Beistand“ verhinderten Schlimmeres.


Die Gegner am Ball

Auf der Gegenseite hatte Ronja die Keeperin schon ausgespielt, aber der FCE kratzte den Ball noch von der Linie. In der 60. Minute setzte Patsche ein Solo an. Ihr Schuß ging nur um Zentimeter über’s Tor. Eine Minute später hatten die Trainer Matthias Storch und Patrick Mackaus das berühmte „glückliche Händchen“: Sie brachten Maxi für die heute sehr starke Franzi. Maxi war gerade eine Minute auf dem Platz, da passierte Folgendes: eine Cottbusserin lag verletzt an der Mittellinie. Der FCE war in Ballbesitz und in der Vorwärtsbewegung. Aber anstatt den Ball ins Aus zu schießen, spielten sie weiter. Da deshalb auch ein Schiripfiff ausblieb, schossen diie Cottbusserinnen in der Folge so etwas wie ein klassisches Eigentor: Vanessa ging in den Zweikampf, gewann ihn und leitete aus der Abwehr sofort den Gegenangriff ein. Sie brachte den Ball zu Ronja, diese zog los und servierte den Ball der durchstartenden Maxi genau in den Lauf. Sie ging ein paar Meter, überlief dabei die Abwehr und schoß platziert ins lange Eck – 2:1. Ein geiler Spielzug !! Hätte der FCE den Ball einfach ins Aus gespielt, um eine Behandlungspause zu ermöglichen, wäre nach den ungeschriebenen Gesetzen der Fairness gar nichts passiert. Verständlicherweise schimpfte der Cottbusser Trainer mit seinen Mädels wie ein Rohrspatz. Aber es war nunmal passiert und in den restlichen 8 Minuten plus Nachspielzeit versuchten unsere Mädels, den Ball in den eigenen Reihen zu halten, um so die Zeit von der Uhr zu nehmen. Es klappte und mit dem Schlußpfiff fielen sich unsere Mädels jubelnd um den Hals.


Abpfiff, und jetzt….


….Jubel pur….


…..und Alle auf Eine

Nun hatten sie das Double aus Kreismeisterschaft und Landespokalsieg geschafft. Dazu unseren herzlichsten Glückwunsch, Mädels ! Sie können am 25.6. um 10 Uhr in Jüterbog bei einem Sieg im Kreispokalfinale gegen den BSC Preußen das Triple perfekt machen. Dafür drücken wir ganz fest beide Daumen !


Die verdiente Ehrung für unsere sportlichen Gegner…….


…..und für unsere Pokalheldinnen

Landespokalsieger wurden und heute unter der Leitung von Matthias Storch und Patrick Mackaus:
Maya Battke (TW), Emily „Emi“ Kerber (36. Lilli Raddatz), Charlotte „Lotte“ Schröder, Ronja Hirsch, Marie Dursteler (SF), Sophie „Patsche“ Büttner, Maria Marulli, Vanessa Storch (70. Lucy Heise), Franziska „Franzi“ Knuth (61. Maxine „Maxi“ Schwarz) sowie als Ersatzspielerinnen Annika Hanauer und Johanna „Jojo“ Herholz.


Annika (auch als Turbinchen bekannt) hat ihn „Hoooo…..“


So sehen Sieger aus !
h.v.l.: Patrick, Patsche, Maria, Annika, Franzi, Ronja, Lilli, Lucy, Matthias
v.v.l.: Vanessa, Lotte, Emi, Jojo, Maxi
liegend: Maya mit „Teammaskottchen“ Vivien (Trainer’s Töchterlein)

Merken