Der schöne Vorsprung…
Eigentlich reicht dieses Mal die Form eines Telegramms. Für die jüngeren Leser der Artikel: Es gab mal eine Zeit, wo noch keiner vor dem PC saß und das Briefeschreiben die Hauptform der Kommunikation war, weil nicht Jeder ein Telefon hatte und die entsprechenden öffentlichen Zellen dauernd zerstört waren. Für einen etwas schnelleren Nachrichtentransport erfand ein kluger Mensch das Telegramm, was in der Regel schon nach einem halben Tag den Empfänger erreichte. Auf diesem Wege hat der Berichterstatter im Jahr 1978 von der Geburt seiner Nichte erfahren.
Nun will er versuchen selbst eines abzufassen:
+++Herliches Sommerwetter+++Berichterstatter dauermüde durch Zeitumstellung+++0:1 nach Grottenkick in Essen+++Der schöne Vosprung ist leider nicht größer geworden+++Rückfall in alte Zeiten (HSV, Leverkusen)+++
Eigentlich gibt ers nicht mehr zu sagen. Aber der Berichterstatter will trotzdem noch etwas dazu schreiben.
Jeder, der dabei gewesen war, hat gesehen, dass die Turbine-Leistung unterirdisch war. Essen hat das für sich Optimale herausgeholt und gar nicht einmal unverdient gewonnen. Wer seine Chancen nicht nutzt, darf sich nicht wundern, wenn er am Ende des Tages mit leeren Händen (null Punkten) nach Hause fährt. Das Erschreckende im Stadion „Am Hallo“ war die Tatsache, dass nach dem Gegentreffer durch Isabelle Wolf in der 23. Minute noch genügend Zeit für eigene Tore war. Aber es war so ein Tag, an dem Turbine noch drei Stunden hätte spielen können, ohne etwas Zählbares zu erreichen. Für den Anspruch, den unser Verein hat, war das viel zu wenig. Auch wenn man den Champions League – Ausflug nach Moskau berücksichtigen muß, darf man sich bei einem Bundesliga-Team der unteren Tabellnhälfte nicht so präsentieren. Die Unsicherheit fing bereits bei Alyssa an, die ein paar Mal bei Flanken ganz schön im Strafraum umher geirrt ist. Dazu gab es wieder seltsame Auswechslungen. Die noch zu den „Besseren“ gehörende Antonia mußte in der 63. Minuten den Platz für Jenny C. verlassen, was übrigens schon mal in diesem Jahr der Fall war. In dieser Situation muß die Offensive verstärkt und nicht geschwächt werden. Dafür hätte Yuki eine Denkpause verdient, die schon seit Wochen außer Form ist. Nicht nur dem Berichterstatter ist aufgefallen, dass unser Cheftrainer relativ reglos auf der Bank saß und alles seinem Co überließ. Auch die später noch reingekommenden Maggi und Isy sorgten für keine Belebung. Maggi hatte so gar noch zwei Großchancen, die sie aber kläglich vergab.
Da es nichts Positives über Turbine mehr zu sagen gibt, kann sich der Berichterstatter dem Gastgeber zuwenden. Neben uns auf der Tribüne saß ein Essen-Fan oder besser gesagt Fannin, die durch seltsame Anfeuerungsrufe auffiel. Zwei Kostproben: „Nummer 9 kämpfen“ oder „Nummer 23 mehr machen“. Großes Pech hatte auf Essener Seite die eingewechselte Carole da Silva Costa, die bereits drei Minuten nach ihrer Einwechslung schwer verletzt mit einer Trage vom Feld mußte. Auch wenn die Wahrscheinlichkeit groß ist, dass sie das hier nicht lesen wird, von dieser Stelle gute Besserung.
GESCHRIEBEN: 27. MÄRZ 2012 gegen 8:00