EIN 4-TORES- HATTRICK + 4 WEITERE TORE
Lesedauer 6 MinutenSpielbericht zum DFB-Pokal-Spiel Magdeburger FFC gegen 1. FFC Turbine Potsdam
In der 2. Runde des DFB-Pokals der Saison 2020/2021 war das Losglück den Turbinen mal hold. Als Gegner wurde der Magdeburger FFC ausgelost, für die Potsdamer Spielerinnen fast wie ein Heimspiel.
Die Ankündigung des Magdebuger FFC, zum Pokalspiel Zuschauer zuzulassen, stimmte alle Fans froh. Aber wenn man ringsherum die Meldungen zu höher steigenden Infektionszahlen und Absagen, neuen Schließungen hörte, war der Optimismus schon sehr gedämpft. Alle warteten darauf, doch noch eine Absage zu bekommen.
„Aber die Hoffnung stirbt zuletzt“
Der Fanbus, sonst „knackevoll“, diesmal mit nur 30 Fans besetzt, mit dem vorhandenen Abstand und mit der nun schon obligatorischen Maskenpflicht, machte sich auf den weg in die Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts. Angenehm die kurze Fahrzeit.
Diesmal nicht mit dabei, unser Torbinchen. Sie nutzt die Corona-Zeit für einen „Wellness-Aufenthalt“ im Turbine-Fanshop. Dort wird sie mit einem neuen Trikot ausgestattet.
Aber wir hatten die Hoffnung, dass es einmal auch ohne unser Maskottchen für einen Sieg reichen wird.
Das Heinrich-Germer-Stadion, Überbleibsel aus DDR- Zeiten, war die Spielstätte der Pokalpartie. Die Organisatoren des Magdebuger FFC taten wirklich alles, um unter den verschärften Corona- Bedingungen für alle Fans einen schönen Nachmittag und einen sportlichen Höhepunkt zu gewährleisten.
Ab dem Aufwärmen der Mannschaften war der Stadionsprecher ständig bemüht, diesem Spiel die nötige sportliche Aufmerksamkeit zu widmen.
Er zählte auf, wer von „Presse, Funk, und Fernsehen“ vor Ort war. Dies war immer in DDR-Zeiten der Spruch vor Sportveranstaltungen. Auch die Erfolge beider Mannschaften wurden erwähnt. Man merkte ihm an, wie stolz sein Verein ist, gegen die Turbinen antreten zu dürfen.
Wir haben ja schon oft berichtet, dass wir Fans die Möglichkeit bekommen, die Namen unserer Spielerinnen zu nennen. Dies war gestern aber noch einmal eine Spur besser. Der Stadionsprecher kommentierte nach den Spielerinnen-Namen, noch einmal, ob wir das auch richtig gesagt haben, mit „stimmt“ oder „ja genau“.
Die Aufstellung unserer Turbinen sah etwas anders aus, als sonst. Vielleicht sollte den Einwechselspielerinnen auch mal die Chance gegeben werden, in der Startelf zu stehen. Dass Sofian aber nicht aus dem Vollen schöpfen konnte, erfuhren wir erst heute durch die Meldung im Sportbuzzer. Die slowenischen Spielerinnen kamen infiziert von ihren Länderspielen zurück.
Aber die Turbinen zeigten von Anfang an, wer der Favorit ist. Diesmal unterschätzten sie den Gegner nicht, aber es war auch kein Selbstläufer. Die Magdeburgerinnen hielten ganz gut mit. Die Torchancen wurden natürlich von Seiten der Turbinen besser genutzt. Melissa hatte keine Mühe, in der 14. Minute ihr erstes Tor zu schießen, nachdem sie zuvor nach einem langen Lauf mit Ball, an der gegnerischen Torfrau scheiterte. Zehn Minuten später gelang Nina auch ihr erstes Tor. Der Versuch es kurz darauf noch einmal zu probieren, gelang nicht. Das Tor war leer, der Heber ging aber übers Tor hinweg. Nach Melissas zweitem Tor sang Ingo schon, noch etwas verhalten, „Finale oho …“ Damit auch Karo zu einer Chance kam, ein Tor beizusteuern, netzte sie nach einer Vorlage von Melissa zum 0:4 ein.
Kurz nach der Halbzeitpause war es wieder Melissa, die ihre Chance zu nutzen wusste. Danach plätscherte das Spiel so vor sich hin, viele Abseitsentscheidungen der Linienrichterinnen waren so fragwürdig, dass Fans dazu ihren Kommentar – „Ihr müsst die Masken über die Nase ziehen, nicht über die Augen“ abgaben.
Humor in Corona-Zeiten!
Dann wurde auch ganz stolz verkündet, dass 455 Zuschauer dem Pokalspiel vor Ort zusahen, bestimmt eine Zahl, die sonst wohl nicht erreicht wird.
Die letzten 10 Minuten gab es dann drei Tore für Turbine zu vermelden. Melissa hatte nun nur 4 Tore auf ihrem Konto.
Da ich das 7. Tor nicht selbst sah, ergab meine Nachfrage bei den Fans – „Ehegötz eventuell auch Nina, oder die mit der Nr. 22“. Wir kamen aus dem Lachen nicht mehr heraus (Caro schrieb abends noch in WhattApp, dass sie vom Lachen Muskelkater in den Wangen habe). Es war alles so locker und befreiend, so gut für die Fanseele in diesen, für uns so ungewohnten Zeiten.
Das 0:8 ging auf das Konto von Adriana in der Nachspielzeit.
Die Turbinen bedankten sich bei den mitgereisten Fans. Wenn man nun denkt, dass die Magdeburgerinnen die Köpfe hängen ließen, lag man daneben. Die sangen ihr Lied und tanzten im Kreis, waren wahrscheinlich doch stolz ein gutes Spiel gezeigt zu haben. Und das hatten sie.
Auch kleine Gespräche mit Magdeburg-Fans waren voller Dank, dass sie hier die Gelegenheit hatten, gegen so eine tolle Mannschaft zu spielen.
Auf der kurzen Rückfahrt nach Potsdam wurde Resümee gezogen:
– Dies war die einzigste Fanbusfahrt in diesem Jahr 2020, und wir waren Mitfahrer.
– Es gab ein Wiedersehen mit den beiden Busfahrern Peter und Detlef, die beide auch schon unter Entzugserscheinungen litten.
– Dies war wahrscheinlich das letzte Spiel, dass wir Fans live vor Ort erleben durften.
– Wir wünschten uns alle gegenseitig, schöne Weihnachten und ein besseres Jahr 2021.
Zu den kommenden Spiele gegen Wolfsburg und Frankfurt können wir nicht einmal im Fankreis Public Viewing erleben, sondern nur im stillen Kämmerchen. Eurosport überträgt die beiden Freitagsspiele ab 19.15 Uhr.
Vergessen wir einander nicht, es wird alles schon wieder.
Bleibt vor allen Dingen von Corona verschont.
Falls es an dem Einen oder Anderen vorbeigegangen sein sollte:
Die Mitgliederversammlung des Fanclubs Turbinefans e.V. kann leider am 08.11.2020 nicht stattfinden, da gesundheitliche Einschränkungen vermieden werden sollen. Die Regelungen lassen uns keine Wahl.
Wir verschieben erst einmal in den Januar 2021. Dann müssen wir sehen, was machbar ist.
Text: Beatrice Martens
Foto: Beatrice Martens(bea), Ferenc Olah(fer), MAZ,
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