Ein b-Jugendspiel dauert 2×45 Minuten ! Häää, wie jetzt ?

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B-Juniorinnen-Landesliga: SG Sieversdorf – Turbine Potsdam II 2:5

11.11.2017 von Micha

Es war eine Reise, die sich lohnte. Aber wer weiß, wo Sieversdorf liegt ? Die Reise geht über Neustadt/Dosse und weiter fast bis zur Landesgrenze. Dort empfing der Tabellenzweite (die SG) den Tabellenersten (unsere Turbinen). Ein Topspiel also, auch wenn der Sieversdorfer Trainer vor dem Spiel in Zweckpessimismus machte. Nun ja, das Hinspiel ging 9:0 für unsere Turbinen aus und sowohl damals, als auch heute standen den Gastgeberinnen keine Wechselspielerinnen zur Verfügung. Das machte sein Understatement verständlich.
Aber seine Mädels wollten ihm heute das Gegenteil beweisen ! Gleich in der ersten Minute überliefen sie unsere Abwehr, aber Ami behielt die Ruhe und parierte, Für meinen Geschmack gehörten die ersten 10 Minuten den Gastgeberinnen. Dann fanden unsere Turbinen langsam Zugriff auf’s Spiel. Nach 12 Minuten fingen unsere jungen Ladies in der eigenen Hälfte einen Einwurf der SG ab und bauten über Freya und Darleen einen tollen Angriff auf, der aber noch Nichts einbrachte. Zwei Minuten später lief’s besser: mit einer schönen Flanke wechselte Lena F. (links) die Seite und bediente Lulu (rechts). Die ging ein paar Meter und schob flach ins lange Eck zum 1:0 aus Turbinesicht ein. Laut dem SG-Trainer soll Lena F. hierbei vor der Flanke im Abseits gestanden haben. Da könnte er Recht haben, aber der Schiri gab das Tor. Das gab unseren Mädels Auftrieb und sie kamen immer besser in Schwung und zu Chancen. Auch die Sieversdorferinnen gefielen mit guten Spielzügen, bei denen unsere Mädels Gott sei Dank immer einen „Fuß vor“ bekamen. So gab es etliche Ecken für die Gastgeberinnen. Es war also ’ne Menge los und nach 26 Minuten klingelte es wieder, als Lulu über rechts außen kam und Lena P. in zentraler Position bediente. Ihr Flachschuß brachte unsere Turbinen mit 2:0 in Front. So erarbeiteten sich unsere Mädels immer mehr Vorteile und Chancen. Aber die Gastgeberinnen gaben sich noch lange nicht geschlagen. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte fuhren sie einen Konter und konnten auf 1:2 verkürzen. Hier stand die Torschützin bei der Ballabgabe relativ klar im Abseits. So gleicht sich eben Alles wieder aus. Nun ja, und wenn der Schiri ohne Assistenten oder Videobeweis auskommen muß….. So war Turbine’s 2:1-Führung auch der Pausenstand und es blieb spannend.
Zum Wiederanpfiff wurde bei den Turbinen mal wieder die Torhüterposition getauscht: Ami ging ins Feld und Pauli ging ins Tor. Angesicht des Spielstandes warfen beide Teams nun ihre kämperischen Qualitäten in die Waagschale. So gehörte die erste Chance der zweiten Hälfte der SG, aber Pauli war zur Stelle. Es gab viele Zweikämpfe im Mittelfeld und Luna bzw. Freya zeichneten sich durch tolle Abwehrarbeit aus. In der 56. Minute gab’s ein Gewusel im Strafraum der SG. Darleen gab den Ball zu Linda, die auf 3:1 erhöhte. Aber praktisch im Gegenzug hatten die Gastgeberinnen offenbar eine gesunde Portion „Wut im Bauch“. Sie waren einfach nicht zu halten und konnten mit dem 2:3 den alten Abstand wieder herstellen. Aus ihrer Sicht die passende Antwort. So lebte jetzt das Spiel von der Spannung und es folgte eine Phase, in der de Turbinen manche Schrecksekunden überstehen mussten und die SG dem Ausgleich verdammt nahe kam. Aber nachdem sich Lena P. in der Defensive auszeichnete und Darleen zweimal durch starke Balleroberungen auffiel, wartete Alles nur noch auf den Abpfiff. Aber der Schiri dachte gar nicht dran. So konnten Lulu und Darleen in der Nachspielzeit sich zweimal gegenseitig herrlich in Szene setzen, scheiterten aber jeweils an der Keeperin. Beim dritten Versuch (80.+3) klappte es dann, als Lulu Darleen bediente und diese flach zum 4:2 einschob. Damit war der Drops gelutscht. Aber der Schiri hatte immer noch nicht genug und so konnte Lulu in Minute 80+6 (!) nach Luna-Zuspiel den 5:2-Endstand aus Turbinesicht erzielen.
Ein Spitzenspiel, welches diese Bezeichnung auch verdiente. Beide Teams gingen an ihre Leistungsgenze, wobei dann unsere Turbinen verdient das bessere Ende für sich hatten. Aber was war mit dem Schiri los ? Über die zwei erwähnten Abseitssituationen will ich nicht diskutieren. Vielleicht konnte er’s aus seiner Perspektive nicht richtig erkennen. Aber wusste er denn nicht, daß bei den B-Junioren die Spielzeit 2×40 Minuten beträgt ? Nun ja, es war der 11.11. und das Spiel begann um 13 Uhr (und nicht um 11.11 Uhr). Vielleicht wollte er ja etwas Karnevalsstimmung verbreiten. Nachspielzeit ist ja schön und gut, aber warum er die erste Hälfte um gut fünf Minuten und die zweite Hälfte um sechs Minuten verlängerte, müsste er bei Gelegenheit mal erklären. Aber nichts desto trotz hatten unsere Turbinen einen erfolgreichen „Karnevalsauftakt“ und daran beteiligt waren: Amalie „Ami“ Berck, Paula „Pauli“ Riecke, Freya Uhrlau (SF), Lena Fuchs, Darleen Tänzler, Luna Kadler, Luisa „Lulu“ Jungnickel, Lara Pricelius, Linda Bergemann, Lena Pflanz sowie die beiden Trainer – „M & M’s“ Markus Hautzendorfer und Markus Uhrlau.

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