Ein gebrauchter tag und eine Wiedergutmachung

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C-Juniorinnen-Landesklasse: Turbine Potsdam II – FSG Falkensee 0:2 1.10.2017
sowie C-Juniorinnen-Landespokal: Turbine Potsdam II – SV Glienicke-Nordbahn 6:0 3.10.2017

von Micha

EINE LEHRSTUNDE IN EFFEKTIVITÄT

Trotz des ekelhaften Novemberwetters im Oktober fieberte ich dem Spiel „meiner Mädels“ von der C2 gegen die FSG Falkensee entgegen. In der Vorsaison waren es in der D-Jugend drei heißumkämpfte Duelle mit drei knappen Siegen für unsere Mädels. Nach dem Pokalfinale versprachen die Gäste für diese Saison einen heißen Kampf nach dem Motto:“man sieht sich immer zweimal im Leben“. Dies war aber positiv gemeint. Während unsere U13 komplett in die AK U15 wechselte und nur duch C-Spielerin Stella ergänzt wurde, sollen es bei den Gästen doch mehrere Spielerinnen mit C-Erfahrung gewesen sein. Aber wenn, war das nur ein Grund für die heutige Niederlage. Wie nach dem letzten Heimspiel gesagt benötigen unsere Mädels noch Zeit, um sich an Feldgröße, Laufwege und Abseits zu gewöhnen. Das zeigte sich auch heute.
Zunächst begann das Spiel mit einer „Macke“ unserer Turbinen, von der ich glaubte, die hätten sie hinter sich: der Schiri pfeift an und unsere Mädels schlafen noch. 2. Minute: Die FSG kontert über links, unsere HIntermannschaft schaut interessiert zu, aber Keine interessiert sich für die Ballführende. Die Folge – 0:1. Nicht nur ich war bedient, aber es war ja noch genug Zeit. Drei Minuten später kamen unsere Mädels: Fefe trieb den Ball, brachte ihn zu Jona (die mir heute gut gefiel), die ihrerseits drei Gegnerinnen stehen ließ. Aber ihren Schuß wehrte die Keeperin mit dem Fuß ab. Diese Aktion weckte die Turbinen. Sie kamen besser ins Spiel, erarbeiteten sich mehr Spielanteile und daraus folgend mehrere gute Chancen. So z.B. durch einen schönen Amy-Schuß (19.), als eine Jona-Ecke die Latte traf (!) und Franzi den zweiten Ball neben das Tor setzte (31.) oder auch, als nach Amy-Ecke jona’s Schuß hängen blieb. Im Gegenzug musste Anna retten. Dies zeigte: die Gäste waren hellwach und nutzten jede Gelegenheit und jeden Fehler, um unsere Mädels in Bedrängnis zu bringen. So geschehen in der 23. , als Nele einen eigenen Fehler noch ausbügeln konnte bzw. in der 29., als ein Stockfehler die FSG in Schußposition brachte und Anna den Ball mit den Fingerspitzen noch zur Ecke lenken konnte. So blieb’s zum Pausentee bei der 1:0-Gästeführung.
Das Pausenfazit: ein offenes Spiel auch Dank der Steigerung unserer Mädels. Aber die eine oder andere Konzentrationspause sollte unterbleiben, die FSG ist ja auch nicht irgend ein Gegner. Na, und der Ball sollte auch mal ins Tor. Aber das sagt sich so einfach ! Dabei fiel mir auf: die Eine oder Andere hatte nicht ihren besten Tag und das Spiel lief an Ihr vorbei. Aber noch war Alles drin, auch in der Vorsaison lagen unsere Mädels in Falkensee 0:1 hinten und gewannen noch 2:1.
Aber leider waren die zweiten 35 Minuten geprägt vom unermüdlichen, aber letzten Endes erfolglosen Anrennen unserer Turbinen. Der Wille und daraus folgende Chancen waren ja da. So wurde Nele nach einer Jona-Ecke von den Gegnerinnen angeschossen, aber der Ball ging drüber (38.). Unsere Mädels wurden immer offensiver, was den Gästen natürlich Räume bot. So kam es für unsere Mädels noch dicker: nach Ballverlust im Mittelfeld fuhr die FSG in der 41. über rechts schulbuchmäßig einen Konter. Sie waren schneller als unsere Abwehrspielerinnen und mit einem Schuß ins lange Eck ließen sie auch Anna keine Chance – 0:2. Aber die Turbinen gaben nicht auf. Mary, Fefe und Jona (mit Hinterhaltsschuß) boten sich Möglichkeiten. Aber jeder kennt das: es gibt Tage, da kannst Du noch zwei Stunden länger spielen und triffst nicht. Das hätten die Gäste in der 63. nochmal schaffen können, aber Anna war zur Stelle. So blieb’s bis zum Ende beim 0:2.
Unsere Mädels bekamen heute gezeigt, was Effektivität ist. Aus wenigen Chancen machten die Gäste zwei Tore und unsere Mädels ….. Ein gebrauchter Tag eben ! Aber ich werde einen Teufel tun, die Mädels deshalb zu verfluchen. Niederlagen gehören dazu. In der Vorsaison noch ohne Punktverlust (!) tat das vielleicht mal gut oder wie Trainer Chris Helwig meinte: „das haben sie vielleicht bebraucht“. Nun gilt es, daraus zu lernen. Zweikampfführung und Konzentration sind zwei Punkte, die mir als Laie auffielen. Ich habe mit ihnen gute Tage erlebt und gefeiert, so werde ich sie jetzt nicht im Stich lassen. Schließlich haben sie nur ein Spiel verloren und nicht die ganze Saison. So waren heute unter der Leitung von Chris Helwig und Marco Zastrow dabei: Anna-Lena „Anna“ Kulbe, Eva Wuttich, Stelle Hergt, Felina „Fefe“ Rüchel, Isabel „Isi“ Wagner, Nele Brüggemann (SF), Panajota „Pani“ Kyprianidis, Amy Kroh, Mary Krüger, Lya Bergemann. Alina Schwarz, Jona Leske sowie Franziska „Franzi“ Helmke.

DEN FRUST VON DER SEELE GESCHOSSEN

Unseren Mädels blieben nur zwei Tage Zeit, über die NIederlage gegen Falkensee nachzudenken. War vielleicht ganz gut, denn schon stand das nächste Spiel an. Da Franzi heute verhindert war, rückte für sie Laura Jesse ins Team. Dabei haben die Mädels eine Konsequenz gezogen: sie waren sofort hellwach und auf Betriebstemperatur. ….denn es dauerte nur 35 Sekunden, als Amy, Nele, Eva und Lya die gesamte Breite des Feldes ausnutzten, einen schönen Seitenwechsel von links nach rechts vollzogen und Lya zum 1:0 vollendete. Es folgten weitere hochkarätige Chancen für zweimal Jona bzw. Fefe, womit sie die Keeperin warmschossen. Jedoch ein Pressschlag in der 14. nutzte Eva zu 2:0. Zwei MInuten später prüfte Mary die Keeperin, den zurückprallenden Ball Nutzte Lya zum 3:0. Unsere Turbinen waren drückend überlegen und hatten durch Mary (tolle Vorarbeit Pani) und einem Pfostenschuß von Pani selbst noch gute Möglichkeiten zu erhöhen. Die Gäste hielten ihre Kampfkraft dagegen, wirkten aber oft ein bisschen überfordert. Aber man muß wissen: in Glienicke-Nordbahn gibt es erst seit 2016 Mädchenfußball und der größte Teil der Gäste hat wie unsere Mädels in der Vorsaison noch in der D-Jugend gespielt. Dafür haben sie aber schon ein beachtliches Niveau erreicht. Lt. ihrem Trainer ist ihr Saisonziel „um Platz 6“. Warum sollten sie dies nicht erreichen ? Persönlich drücke ich ihnen dafür die Daumen. So war das 3:0 auch der Pausenstand.
Auch in der zweiten Hälfte waren unsere Turbinen „Frau im Haus“ und Mary erhöhte in der 40. Minute mit einem Schuß ins lange Eck auf 4:0. Aber die Gäste kamen nun ihrerseits auch zu der einen oder anderen Chance, ohne jedoch Anna vor ernsthafte Probleme zu stellen. So pflückte diese in der 41. einen Hochschuß locker runter. Auch in der 45. und 68. Minute zeigten die Gäste schöne Angriffe, aber an Anna war eben kein Vorbeikommen. In der Zwischenzeit zeigte die Gästekeeperin bei mehreren tollen Paraden, daß sie auch Talent hat. In der 57. Minute scheiterten Lya und Pani an der Keeperin, aber mit dem nächsten Versuch erhöhte Lya doch auf 5:0. Nach einem schönen Angriff über links kam der Ball zu Lya, die auf 6:0 erhöhte (60.). Die letzte Chance gab’s in der Schlußminute, als Eva toll von außen Stella bediente, deren Schuß aber vorbei ging. So blieb’s am Ende beim 6:0.
Damit haben unsere Mädels die nächste Pokalrund erreicht und sich ein bisschen den Frust von der Seele geschossen. Nun sieht die Welt doch wieder ganz anders aus. Zudem bin ich gespannt, wie der Weg der Gäste weitergeht. An der Seite von Chris Helwig und Marco Zastrow betrieben heute Wiedergutmachung: Anna, Eva, Stella, Fefe, Isi, Nele (SF), Pani, Amy, Mary, Lya, Alina, Jona sowie Laura.

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