Ein Titel und ein angenehmer Sonntag – sofern man nicht in Duisburg war
von Micha
Zuerst möchte ich allen Brandenburger U13-Mädels (unter ihnen natürlich auch einige Turbinen) im Namen aller Turbinefans zum Gewinn des NOFV-Länderpokals von ganzem Herzen gratulieren.
Nun, was win Duisburg passierte, mögen die Fans beurteilen, die auch vor Ort waren. Bei dem Ergebnis dachte ich nur, ich habe einen Hörfehler. Aber aus der Waldstadt gibt es Angenehmes zu berichten, nähmlich:
Frauen Landesliga: Turbine Potsdam III – SV Rot Weiss Flatow 0:0
sowie
2. Frauen Bundesliga: Turbine Potsdam II – FFV Leipzig 4:1
Unsere Drittewäre auch in diesem Spiel wieder als „A-Jugend“ durchgegangen: Jasina Schilling ist mit 20 Jahren die „Älteste“. Alle Anderen im Aufgebot sind zwischen 16 und 18 Jahre alt, selbst Kapitänin Maxi Espig ist erst 16 Jahre alt.
Unsere jungen Turbinen gingen mit der Ausbeute von fünf Siegen aus fünf Spielen in dieses Match. Man sah auch warum. In einem kampfbetonten Spiel drückten unsere Mädels diesem zunächst ihren Stempel auf und kamen insbesondere durch Mikke zu guten Chancen. Aber auch die Abwehr stand. So hatte Turbines heute Jüngste (Johanna) in der 14. Minute eine tolle Szene. Zwei Minuten später zeigten die Gäste, daß sie eine tolle Keeperin dabei hatten, als auch Mikke zeigte, warum ich ein absoluter Fan von ihr bin: Tief in der eigenen Hälfte schnappte sich Mikke den Ball und zog los. Durch Nichts und Niemand aufzuhalten zog sie bis zur Grundlinie und flankte scharf nach innen. Dort fackelte Sabrina nicht lange, aber mit einer tollen Reaktion bekam die Keeperin den Fuß noch dran und klärte zur Ecke. Die Ecke kam herein und einen scharfen Schuß der Turbinen konnte die Keeperin wiederum reaktionsschnell mit einer Hand gerade so über die Latte lenken. Eine tolle Szene für beide Teams !! Nachdem Kim mit einem Drehschuß die Keeperin prüfte, kam Flatow besser ins Spiel und hatte auch Chancen. Aber wie gesagt: unsere Abwehr stand.
Dann so nach 33 Minuten ein Szene, die zeigte, daß einige Schiris öfter zum Sehtest müssten (um es mal nett zu sagen). Mikke führte den Ball und eine Flatowerin „rauschte“ heran und hinein. Dabei verletzte sich die Flatowerin böse und musste ausgewechselt werden. Gute Besserung auf diesem Wege! Es war ja keine böse Attacke. Aber der absolute Witz war: Mikke bekam GELB !!! Geht wohl danach, wer am lautesten schreit. So blind kann man doch nicht sein ! Das Spiel der Zweiten anschließend bewies aber, daß es noch blinder geht ! Nun ja, unsere Mädels verloren in der Folge etwas den Faden und Saskia bekam zu tun. Sie bewies in der 39. und 45. Minute, daß sie auch was kann. Zwischendurch hatte Mikke noch eine Chance. Sie überlupfte eine Gegnerin und wäre durch gewesen, aber der Ball sprang zu weit weg.
Die erste Chance in der zweiten Hälfte hatte nach 50 Minuten die Gäste, als eine Bogenlampe das Tor knapp verfehlte. Dann kamen wieder die Turbinen. Aber entweder war die Keeperin im Weg oder es fehlten die berühmten Zentimeter. Das Spiel verflachte ein wenig und beide Abwehrreihen dominierten. Trotzdem boten sich bis zum Abpfiff noch tolle Chancen für Sabrina, Laura, Mikke und Kim. Aber das Runde wollte heute nicht ins Eckige.
Tja, solche Spiele gibt es immer mal. Aber es war nicht langweilig und beide Teams zeigten schöne Spielzüge. An unseren Mädels gefiel mir: Sie bewahrten die Ruhe und versuchten nichts auf Biegen und Brechen. Auch wenn’s vorn heut‘ nicht klappte, so ließen sie doch hinten nicht viel zu und sicherten so das Remis. So blieben sie auch im sechsten Spiel ungeschlagen. Wenn man bedenkt, wie diese Mannschaft in der Vorsaison bei ihrem Neustart zu kämpfen hatte so kann man doch auf die Entwicklung dieses Teams stolz sein.
Um ungeschlagen zu bleiben, boten die Trainer Markus Hautzendorfer und Gordon Engelmann heute folgende Turbinen auf: Saskia Bude, Sabrina Splitt, Maren Brüggemann, Laura Mahnkopf, Josefine Schlichting (70. Maya Müller), Maxi Espig (SF), Miriam Reinicke, Jasina Schilling (66. Hanna Eisenblätter), Kim Lasser, Michelle „Mikke“ Lasser sowie Johanna Bopst.
Wer sich die Mädels mal anschauen möchte, könnte dies am 2.11. um 13 Uhr gegen die SG Sieversdorf oder am 23.11. um 13 Uhr zum Derby gegen Babelsberg 74 jeweils in der Waldstadt tun.
Entgegen meiner sonstigen Gewohnheit entschloss ich mich diesmal, auch über unsere Zweite zu berichten. Mit 15 der 18 im Kader stehenden Mädels verbinden mich seit 2009 unvergessene U17-Zeiten, die von Jubel, aber auch von Tränen geprägt waren. So etwas verbindet und ich war es diesen Mädels einfach mal wieder schuldig.
Unter den Augen von Anuschka Bernhardt passierte im Spiel gegen den FFV Leipzig in den ersten zehn Minuten nicht viel. In der 12. jedoch trat Laura L. eine Ecke auf den langen Pfosten zu Lara. Aber anstatt zu köpfen versuchte sie es mit dem Fuß und verfehlte knapp. In der 17. übersah eine Leipzigerin bei beinem Paß die völlig alleingelassene Doro, die sich nicht zweimal bitten ließ – 1:0. Das gab Selbstvertrauen. Und so mußte Leipzigs Keeperin nach einem tollen Feli-Freistoß beide Fäuste zu Hilfe nehmen bzw. nach einem Durchbruch von Doro ihr den Ball von den Füßen spitzeln (saubere Aktion). In der 33. dann bewies Schiedsrichterin Saskia Geweke, daß es zum Begriff „Total Blind“ noch eine Steigerungsform gibt: Wieder einmal wurde Leipzigs Abwehr, diesmal von Torri, überlaufen.
Leipzigs Keeperin Lisa-Maria Weinert kam sofort raus und holte Torri außerhalb des 16ers aber so was von klar von den Beinen. Keinen Vorwurf an die Keeperin. Das war eine Szene, wie es sie schon x-mal gab und geben wird. Torri hätte das leere Tor vor sich gehabt. Aber anstatt die Notbremse mit „ROT“ zu ahnden, zeige Frau Geweke Torri GELB! Häähh ??
Was hat die den gesehen? Zu einer Schwalbe paßte der ganze Bewegungablauf nicht. Nun ja, durch dasSpiel zog sich eine Kette von Fehlentscheidungen und ausbleibenden Pfiffen auf beiden Seiten, das selbst die Schiribeobachterin nur den Kopf schüttelte. So etwas bekommt man selbst in der ersten Liga extrem selten zu sehen, und das will was heißen. Schade, daß dadurch auch die Schiris in Misskredit gebacht werden, die ihr Handwerk verstehen. Aber Torri ist eben eine Spielerin, die so lang ich sie kenne, ständig auf die Knochen bekommt. Aber so lang sie nicht vom Feld getragen werden muß, beißt sie die Zähne zusammen und macht weiter. Nach dieser Aktion gabs ein Riß im Spiel und bis zur Pause tat sich Nichts mehr.
Mit Wiederanpfiff hatten die Turbinen den „Witz“ verdaut und Lara setzt sich am 16er durch. Ihren Paß nahm Torri auf und zwang die Keeperin dazu sich gaaanz lang zu machen. Im Anschluß konnte sich Laura E. im Turbine-Tor zweimal auszeichnen: erst pflückte sie eine Flanke sicher herunter, um wenig später einen scharfen Kopfball aus Nahdistanz mit einer tollen Reaktion noch mit einer Hand an die Latte zu lenken. Eine Tolle Szene für beide Teams! Im weiteren Verlauf häuften sich wieder Die Chancen für unsere Zweite, so verfehlte z.B. Doro das Gehäuse nur um Zentimeter. In der 65. klingelte es dann: ein schöner Spielzug über Torri, Feli und Lara, die per Flanke Doro bedient. Der erste Schußversuch wurde noch abgeblockt, den Zweiten stocherte Doro dann über die Linie – 2:0. Eine Minute später sah ein strammer Schuß von Torri Leipzigs Keeperin auf dem Posten. Im Gegenzug kam der FFV über rechts und nach einer schönen Hereingabe konnten die Gäste auf 1:2 verkürzen.
Die Turbinen suchten nun die Entscheidung. Ein Kopfball von Liesa „strich“ knapp drüber. Dann in der 78. Minute eine Szene, die zeigte, warum sich Torri ein Sonderlob verdiente: Nachdem sie zum x-ten Mal auf die Knochen bekam, brauchte sie eine Behandlungspause. Nur Sekunden wieder auf dem Feld setzte sie rechts ein Spurt an und bekam den Ball von Jacki zentimetergenau in den Lauf gespielt und vollendete überlegt mit einem placierten Flachschuß ins lange Eck – 3:1. Dafür gabs zurecht kräftigen Beifall. Neben mir sagte jemand: „solche Spielzüge müsste die Erste mal zeigen!“. Den Schlusspunkt setzt Feli in der 87., als sie ein schönes Zuspiel placiert zum 4:1 in die Maschen setzte.
Heute hatte ich wieder mein Spaß beim Zuschauen und unsere Zweite und die Dritte machten mir Appetit auf mehr. Auf Seiten unserer Zweiten sorgten dafür: Laura Engler, Victoria Krug, Sandra Wiegand (SF), Lara Junge, Ingrid Wells, Felicitas „Feli“ Rauch, Sophia Stückrad (46. Jaqueline Borucki), Dorothea „Doro“ Greulich, Viktoria „Torri“ Schwalm (80. Theresa Baum), Laura LIndner (87. Cheyenne Ostermann) und Liesa Seifert.
Am kommenden Sonntag, dem 26.10. gehts zum Derby beim FC Lübars um 14 Uhr.
Das nächste Heimspiel findet am 9.11. um 14 Uhr gegen den SV Werder Bremen in der Waldstadt statt.