frühlingssonne und zwei torhungrige u17-teams

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Das war ja mal ein Wochende mit Sonne satt. Und da in beiden Spielen, die ich besuchte, eine Menge Tore fielen, macht es auch Spaß, euch zu berichten von:

B-Juniorinnen-Bundesliga: Turbine Potsdam – Osnabrücker SC 6:1 sowie vom

Brandenburg-Pokal-Viertelfinale: Eberswalder SC – Turbine Potsdam II 1:6
7./8.4.2018 von Micha

DREI WICHTIGE PUNKTE UND ‚NE GUTE NACHRICHT

Als ich am Samstag zum U17-Spiel zuhause aufbrach, sorgte „Clärchen“ bei mir schon für gute Laune. Die steigerte sich noch, als ich in der Waldstadt eintraf. Denn wo einst der „Rote Rasen“ war, ist es jetzt grün. Lt. Jens Bellin von Turbine 55 soll der Kunstrasenplatz in ca. zwei Wochen fertig sein. „Na endlich !“, werden die drei in der Waldstadt beheimateten Vereine sagen.
Im Spiel gegen den Osnabrücker SC zeigte unsere U17 von Anfang an, wer „Frau“ im Hause ist. Nach drei Minuten ergab sich für Sophie die erste Chance nach einer Ecke. Aber hier und da zeigten unsere Mädels auch kleine Unkonzentriertheiten. Zunächst gingen sie jedoch in der 10. Minute mit 1:0 in Führung, als Nathalie schön durch die Abwehr marschierte, auf Coco gab und diese vollendete. Fünf Minuten später hätte es 2:0 stehen können, als Coco schön zu „Helga“ durchließ, deren Schuß aber nur Zentimeter drüber ging. Nach 21 Minuten gab’s dann einen der erwähnten Unaufmerksamkeiten: bei einem OSC-Angriff schaute unsere Abwehr nur zu und prompt schlug es zum 1:1-Ausgleich ein. Diesen Schuß vor dem Bug verstanden unsere Mädels und die Abwehr stand zunehmend sicherer. Es dauerte nur vier Minuten, bis unsere Turbinen die passende Antwort auf den Ausgleich gaben: Coco marschierte auf rechts außen fast bis zur Grundlinie, gab zurück auf die am 11er-Punkt lauernde Sophie, die aus der Drehung die Turbinen wieder mit 2:1 in Front brachte. Anschließend gab’s ’ne Weile Leerlauf, auch weil die Gäste die Passwege besser zustellten. In der Schlußminute der ersten Hälfte (40.) gab’s nochmal Ecke durch Nathalie. Ihr Ball erreichte Helga, die es schaffte, aus 2 – 3 Metern drüberzuschießen. So gab’s beim Stand von 2:1 für unsere Turbinen die Pausebrause.
…..von der es wohl reichlich gab, denn unsere Mädels kamen erst sehr spät aus der Kabine, so daß Schiedsrichterin Katja Kobelt schon sehr ungeduldig wurde. Da hatte Trainer Michael Schubert wohl ’ne Menge zu sagen. Unsere Mädels haben wohl gut zugehört. Sie zogen ein Powerplay auf und gingen gleich in der 43. Minute 3:1 in Führung, als der Ball nach halb rechts zu Sophie kam, die mit einem Heber über die herauseilende Keeperin ins Ziel traf. Die Turbinen ließen nicht locker und erspielten sich weitere gute Chancen. So z.B. in der 52. , als sich Sophie schön am 16er durchsetzte und Nathalie bediente, die auf 4:1 erhöhte. Mit Marie und „Lücke“ kamen frische Kräfte und unsere Mädels zogen nochmal an. Sie hatten das Spiel zwar im Griff und ich hatte in der zweiten Hälfte keine nennenswerte Tormöglichkeit der Gäste notiert, aber es schlichen sich doch wieder kleine Unaufmerksamkeiten ein. Aber in der Schlußphase konzentrierten sich unsere Mädels nochmal. In der 78. Minute trat Nathalie von rechts eine Ecke scharf vor’s OSC-Tor, wo die Keeperin den Ball unter tatkräftiger Mithilfe einer OSC-Spielerin ins eigene Tor beförderte – 5:1. Ich vermute mal, daß im Nachwuchsbereich keine Eigentore erfasst werden, denn bei fussball.de wurde Nathalie dieses Tor als direkt verwandelte Ecke gutgeschrieben. Den Schlußpunkt gab’s in der 2. Minute der Nachspielzeit: eine Flanke von links nutzte Lina zum Schuß. Den konnte die Keeperin nicht festhalten und Sophhie nutzte den zweiten Ball zum 6:1-Endstand.
So fuhren unsere jungen Turbineladies einen wichtigen Sieg ein und sind damit weiterhin oben mittendrin statt nur dabei. Aber an den erwähnten Unkonzentriertheiten sollten sie unter der Woche arbeiten, kommt doch mit dem SV Meppen am kommenden Samstag (14.4.) um 11 Uhr ein ganz anderes Kaliber zum Nachholspiel in die Waldstadt. In diesem 6-Punkte-Spiel geht es um einen der beiden Halbfinalplätze. Unter der Leitung von Michael Schubert schufen dafür heute die Vorraussetzung: Jamie Gerstenberg (TW), Lina Albrecht, Corinna „Coco“ Statz (62. Marie Höbinger), Pauline Lemper, Nathalie Bretschneider, Aaliyah „Helga“ Dalski (53. Louise „Lücke“ Trapp), Sophie Weidauer, Merle Kirschstein, Lia Fiedler, Angelina Barthel (SF) sowie Joan Jesse.

EINE TECHNISCHE RARITÄT UND EIN ANGENEHMES DRUM UND DRAN

Bei meinem sonntäglichen Support in Eberswalde ergab sich die Gelegenheit, auf Deutschland’s einzigem O-Bus-Netz (wie Tram, nur ohne Schienen) zum Stadion zu fahren. Es fährt sich irgendwie weicher. Auch zu empfehlen: der Eberswalder Zoo. Klein, aber fein mit einer begehbaren Glaskuppel mitten im Löwengehege. Auge in Auge mit der Mietze….aber ich war ja zum Fußball hier !


Der Motivationskreis unserer Turbinen

Beim Eberswalder SC verfügen die Frauen und Mädchen über ein eigenes kleines Stadion. Die U17 des ESC sah ich mal zu Saisonbeginn bei einem Pokalspiel, als sie ein 0:2 noch drehten. Unsere jungen Turbineladies waren also gewarnt, und ich hatte ja auch noch die Pokalpleite unserer C2 in Wandlitz im Hinterkopf.
Zunächst waren beide Teams sehr aktiv, wobei unsere B2 Vorteile hatte, besonders wenn Darleen über rechts kam.


Gleich kommt Darleen’s Flanke


Darleen ist schneller

Die 1:0-Führung unserer Mädels entstand dann aber in der 5. Minute über links, als Lena P und Lulu ein paar Doppelpässe spielten und Lulu vollendete. Zwei Minuten später war Lulu sehr aufmerksam, als sie einen Fehler der ESC-Abwehr nutzte, aber nur den Pfosten traf. Und wie das so ist: im Gegenzug konnte der Eberswalder SC zum 1:1 ausgleichen (7.). Waren die Gastgeberinnen zu lang beim „sich freuen“ ? Nur eine Minute später spielte Freya einen Pass genau in den Lauf von Darleen. Die ging noch 2 – 3 Schritte und schob flach zum 2:1 für die Turbinen ein. Pokal, was willst du mehr ?! Nach 10 Minuten gab’s Ecke durch Lena P, die den Ball zu Lulu brachte. Wieder „zielte“ Lulu genau auf den Pfosten und zu allem Überfluß tanzte der Ball noch auf der Linie Richtung anderer Pfosten. Ach Mano !!


Lena P. tritt die Ecke, Luna (vorn) und Linda halten sich warm

Aber unsere Mädels waren jetzt spielbestimmend. Trotzdem mussten sie hinten aufpassen, wenn die ESC-Mädels zu ihren Kontern ansetzten, was aber nicht zu oft passierte. Nach einer Kopfballchance für Lulu gab’s dann in der 20. zweimal eine Chance für den ESC. Aber Ami war auch zweimal auf dem Posten.


„Huch, weggerutscht !“

Wie hebelt man eine dichte Abwehrkette aus ? Durch konsequentes Flügelspiel, notfalls bis zur Grundlinie ! So praktiziert durch Lena P auf rechts in der 22. Minute. Sie legte zurück auf Luna, die die Lücke in der Abwehr erspähte und genau zielte – 3:1. 3:1 – da war doch was ? Richtig ! Da führte einst Dynamo Dresden in Uerdingen zur Pause 3:1, um dann mit 3:7 aus dem Europacup auszuscheiden. Und kürzlich erst führte unsere C2 in Wandlitz zur Pause 3:1, um dann im 9er-Schießen den Kürzeren zu ziehen. Ich stand neben der Trainerbank und sagte zu den „M & M’s“ (die Trainer Markus und Markus): „wir brauchen noch ein Tor, 3:1 zur Pause ist gefrährlich“. Ach, ich oller Pessimist. Unsere B2 hatte das Spiel im Griff und der ESC kam immer seltener vor’s Turbinetor. Sicher auch eine Frage der Kräfte, da die Gastgeberinnen keine Wechselspielerinnen zur Verfügung hatten. In der 35. Minute „erlösten“ mich dann unsere Mädels. Zum wiederholten Mal setzte Luna zum Sprint über rechts an, bediente die zentral stehende Lena P und der 4:1-Pausenstand aus Turbinesicht war erzielt. Die beiden Teams machten ihre verdiente Pause und ich war beruhigt und konnte mir ’n Kaffee und ’ne Bockwurst schmecken lassen.


Lara (vorn) und Darleen schauen aufmerksam zu

Mit Beginn der zweiten 40 Minuten wurde es ein Spiel, welches man so oder so sehen konnte. Zum einen sah es so aus, als wenn unsere Turbinen die Gastgeberinnen in deren Hälfte festnagelten. Aber vielleicht war da auch Absicht des ESC dabei. Sie bauten einen dichten Abwehrriegel auf und machten so unseren Mädels das Leben und das Durchkommen schwer. Trotzdem gab’s für unsere B2 die eine oder andere Chance. In der 50. setzte Linda nach einer Ecke einen Gewaltschuß an und schoß damit eine Gegenspielerin ab, die den Ball voll auf die Brust bekam. Das tat natürlich weh, aber Gott sei Dank konnte sie nach einer Behandlungspause weitermachen.


Groß (Linda 14) gegen Klein

Daß der Pokal seine Eigenheiten hat, zeigte die 70. Minute: Lena P trat ’ne Ecke. Beim Gewimmel im Strafraum kam eine Turbine zu Fall und der Schiri entschied auf Stafstoß. Aber mit 9ern hat es die B2 nicht so. Trainer Markus Hautzendorfer meinte: Lara sollte schießen. Aber die tat gar nicht der gleichen. Letztendlich nahm sich dann Lena P den Ball (weil keine andere Turbine schießen wollte) – und die ESC-Keeperin hielt und leitete sofort den Gegenangriff ein. Hier musste dann Ami sehr aufmerksam sein. Wer weiß, wenn der ESC hier getroffen hätte, wäre es vielleicht nochmal spannend geworden. War ja schließlich Pokal ! Trotzdem wunderte es mich, daß keine Turbine freiwillig schießen wollte, es stand schließlich 4:1 für uns. Was wäre, wenn dieses Pokalspiel ins 9-Meter-Schießen gegangen wäre ?


Die Ecke kommt rein….


…..solch ein Gewimmel möcht‘ ich sehen….


….und das Foul zum Strafstoß

Aber Lena P gab selbst zwei Minuten später die passende Antwort: selbst nicht gerade groß gewachsen, verwandeltre sie eine Freya-Ecke per Kopf zum 5:1. Damit waren auch die letzten Messen gelesen. Den Schlußpunkt setzte in der Nachspielzeit erneut Lena P. Sie nahm ein Zuspiel von Darleen auf, ging durch die Abwehr und stellte den 6:1-Endstand her.
So war es für mich ein schönes Wochende. Das Wetter spielte mit, ich sah unsere Turbinen zweimal 6:1 gewinnen und Alle waren zufrieden. Unter der Leitung von Markus Hautzendorfer und Markus Weiß ließen in Eberswalde die Turbinesonne scheinen: Amalie „Ami“ Berck, Freya Uhrlau, Darleen Tänzler, Luna Kadler, Luisa „Lulu“ Jungnickel, Lena Pflanz, Lara Pricelius, Lena Fuchs, Linda Bergemann (SF) sowie Paula „Pauli“ Riecke.


So sehen Halbfinalisten aus !
v.l.: Lena P, Lulu, Lena F, Darleen, Linda, Ami, Lara, Luna, Pauli, Freya

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