Ich bin schuld ! …. denn ich tat’s schon wieder !
Frauen Landesliga: Turbine Potsdam III – SC Eintracht Miersdorf/Zeuthen 6:0
16.10.2016 von Micha
DIE SACHE MIT DEM ABERGLAUBEN
Ich hatte in der Vergangenheit in meinen Berichten ja gelegentlich erwähnt, daß ich sehr abergläubig bin, wenn’s um Turbine geht. Nun weiß ich v om letzten Samstag, daß unsere CIII, die Erste in Bremen und auch unsere BII eine Unzahl an Torchancen ungenutzt ließen. Unsere BII bekam zwar noch die Kurve, aber die anderen Beiden….. Da hatte also mein häusliches Spieltagsritual nicht ausgereicht und ich mußte Was ändern. Aber Was ? Da fiel mir ein, daß es in der Vorsaison mal eine ähnliche Situatiuon gab und ich damals mein altes Essi-Saino-Trikot aus dem Schrank holte. Und das half damals ! Also tat ich’s wieder und siehe da: 4 Spiele – 3 Siege, ein Remis – und 4x zu Null !! Ja, man sollte alte Trikots nie wegwerfen ! Im Derby bei den Kickers siegte die CIII 11:0 (s. Bericht Edison), die Erste besiegte Angstgegner Essen (incl. dem Tor des Monats von KK) mit 2:0. Weil’s am Samstag so schön funktionierte, tat ich’s Sonntag erneut und hatte wieder die richtige Wahl getroffen. Die Zweite holte mit 0:0 in Hohen-Neuendorf einen Punkt. Ja und die Dritte zeigte, wie man drauf ist….
……WENN MAN EINEN LAUF HAT
Zu Gast war heute der SC Eintracht Miersdorf/Zeuthen, in der Vergangenheit immer vorn dabei und als Tabellenzweiter angereist. In der Vorsaison konnten unsere Mädels am 6.3. 2016 auswärts drei Punkte entführen. Warum ich das Datum so genau weiß…… an diesem Tag wurden Mikke und Kim süße
18 Jahre jung. Damit haben sie sich selbst das beste Geschenk gemacht. Unser Trainer Gordon Engelmann erzählt mir vor dem Spiel: er war stolz drauf, daß die Mädels in der Vorwoche in Eberswalde gegen deren Betonabwehr die Nerven behielten und so in der 86. Minute den Siegtreffer erzielten. Außerdem haben sie unter der Woche im Training voll mitgezogen und so hatte Gordon ein gutes Gefühl und war sehr optimistisch. Der Spielverlauf zeigte, daß er damit richtig lag.
Im klassischen 4-4-2-System agierend, mußten die Turbinen zunächst dem Druck der Gegnerinnen stand halten. Aber hier zeigte sich unsere Hintermannschaft mit Aileen, Emma, Maxi und Marie im Verbund mit Keeperin Jeani als standfest. Die richtige Antwort auf diese Druckperiode gaben unsere Turbinen nach
5 Minuten: bei einem Konter über links trieb Mikke in ihrer bekannten Art den Ball nach vorn, drang in den 16er ein und brachte das Leder zur zentral stehenden Ami. Die ließ den Ball durchlaufen zur rechts neben ihr stehenden Stina, die freie Bahn hatte – 1:0. Das fing ja gut an ! Natürlich versuchten die Gegnerinnen dagegenzuhalten. Aber es war sehr schön zu beobachten, wie Mikke und Stina die SC-Abwehr schon bei deren Spielaufbau anliefen und dann die Mittelfeldreihe mit Ami, „Ninja“ (Nina), Melli und „Schnitzel“ (Shanice) heraustrat. Das störte die Gäste empfindlich, so daß sie zwar gelegentlich bis zum 16er kamen, aber dann war bei unserer Abwehr Schluß. Die Turbinen standen auch tief und machten so die Räume eng, so daß der SC mit langen Bällen auf ihre schnelle Spitze keine Wirkung erzielte. Aber natürlich wollten die Turbinen nachlegen. Hierbei erwies sich Ninja als Dreh – und Angelpunkt des Turbinespiels. Die Chance zum 2:0 bot sich nach einer Ecke von Schnitzel. Ninja’s Kopfball verfehlte das Gehäuse nur knapp. In der 21. Minute leitete Schnitzel erneut einen Angriff ein. Mikke nahm den Ball auf und zog los. Bekanntlich ist sie dann nicht mehr zu bremsen. Nach einem strammen Hochschuß zappelte der Ball zum 2:0 im Netz. Man sah unseren Mädels an: sie hatten Lust auf Mehr ! Das war auch eine ganz andere Körpersprache als wie zu Saisonbeginn. Nach 26 Minuten kam Ami über rechts, die Gästeabwehr geriet ins Stolpern, Mikke nahm den Ball auf und ließ sich nicht 2x bitten – 3:0. Man ey, es war zwar tristes „Novemberwetter“, aber unsere Mädels waren es wert, das Haus zu verlassen ! Zumal sie immer wieder gefährlich über die Außen kamen. So drang Stina in der 34. in den 16er ein, gewann dort einen Zweikampf und überwand die Keeperin mit einem Lupfer – 4:0. Wieder so ein geiles „Tor des Monats“ ! Unsere Turbinen machten jetzt nicht den Fehler, sich in einen Rausch zu spielen und die Deckung zu entblößen. Dafür sorgte auch Keeperin Jeani, die ihre Vorderleute dirigierte und als mitspielende Keeperin als zusätzliche Anspielstation fungierte. Kaum zu glauben, daß sie erst süße 16 Jahre jung ist. Aber sie bringt eben auch ’ne Menge Erfahrung aus unseren Leistungsteams mit und hütete in der Vorsaison auch das Tor der U15-Jungs vom FV Turbine 55. So agierte unsere Dritte weiter aus einer sicheren Deckung heraus und hatte in der 43. MInute noch eine Möglichkeit: diesmal leitete Mikke den Angriff ein und schickte Ami über den rechten Flügel. Deren Flanke suchte den Kopf der freistehenden Stina. Aber leider traf Stina den Ball nicht richtig. So ging’s mit 4:0 in die Pause und ich wunderte mich doch sehr, daß von den Gästen offensiv nicht mehr kam. Aber sicher hatte Gordon seine Mädels auch taktisch hervorragend eingestellt.
Kleine Begebenheit am Rande: Neben mir saß Antje Lasser (Mitglied des Turbine-Verwaltungsrates). Sie „bat“ in der Halbzeit ihre Zwillinge Mikke und Kim das Toreschießen doch den Anderen zu überlassen. Naja, Mikke und Kim werden pro Tor von ihr mit 5 Euro belohnt. Auch eine Motivation ! Aber Mikke und Kim hatten Mitleid mit ihrer Mama und kamen ihrer „Bitte“ nach. Außerdem wur de in der Pause herumgeflachst: „Am 3. Spieltag stand’s auch 5:1 und am Ende 5:4“.
Nun man weiß ja nie, aber die Turbineladies machten heute nicht den Eindruck, als ließen sie noch Etwas anbrennen. Die Gäste machten zwar jetzt mächtig Druck, aber wie in Halbzeit 1 gab’s die passende Antwort: In der 53. Minute startete Stina in der eigenen Hälfte ein Solo, war durch Nichts und Niemand zu bremsen und vollendete zum 5:0. Und weil’s so schön war, wurde sie eine Minute später von Mikke angespielt, lief sich frei und erhöhte auf 6:0. Nun ja, unsere Mädels überließen den Gästen jetzt etwas mehr Spielraum. Aber der SC fand einfach keine Mittel gegen unsere sattelfeste Defensive. So wurde Jeani während der gesamten 90 Minuten kaum ernsthaft geprüft. Gordon brachte dann drei frische Kräfte und es gab weiterhin richtig geile Spielzüge unserer Turbinen zu sehen. Aber leider ließ die Konzentration beim Abschluß etwas nach. So scheiterte z.B. Melli in der Schlußminute 2x freistehend an der Keeperin. Aber sch…. drauf !
Ich bin geneigt zu behaupten, es war vielleicht das beste Spiel, welches ich von dieser Truppe je sah ! Ich weiß, daß Quervergleiche hinken und vielleicht übertreibe ich auch ein wenig. Aber ich sah unsere Dritte ersten Spieltag gegen Sieversdorf bei der 2:5-Heimniederlage in der zweiten Hälfte einbrechen. Und nun diese Steigerung ! Es war der dritte Sieg in Folge und das mit dem dritten „zu Null“ ! Ich mußte da an die Vorsaison denken, als unsere Erste nach der „Vorstellung“ in Jena im letzten Heimspiel gegen Wolfsburg ein Feuerwerk zum Dahinschmelzen abbrannte. Natürlich waren unsere Mädels nach dem Spiel total happy. Und Einem war nach dem Spiel der Stolz ins Gesicht geschrieben: Trainer Gordon Engelmann ! Alles, was im Training erarbeitet wurde, und was sie sich vorgenommen hatten, wurde auch auf den Platz gebracht. Gordon kriegte sich vor Freude kaum noch ein ! Und wer war daran „Schuld“ ? Es waren:
Jean-Marie „Jeani“ Ehrke, Aileen Blech, Emma Niedner, Maxi Espig (SF), Marie Ebelt, Amelie „Ami“ Spliesgart ( 69. Josephine Begar), Nina „Ninja“ Bernhardt, Meline „Melli“ Andermann, Shanice „Schnitzel“ Forderer (77. Vanessa Voigt), Stina Weil (65. Kim Lasser) sowie Michelle „Mikke“ Lasser.
Nach dem Spiel bat mich Antje Lasser doch jetzt immer mein Essi-Trikot anzuziehen, wenn ich zur Dritten gehe. Naja, mal sehen, wie lange es wirkt. Gelegenheit dazu ist schon am kommenden Sonntag, dem 23.10. um 14 Uhr auswärts bei der TSG Rot-Weiß Fredersdorf. Wer Lust hat – Fredersdorf ist von
Berlin-Stadtbahn aus mit der S5 Richtung Strausberg alle 20 Minuten zu erreichen.