ich denke oft an piroschka – oder – der erste sieg !
F-Junioren Kreisklasse: Turbine Potsdam – Potsdamer Kickers II (m) 2:1
24.3.2017 von Micha
Wie in jedem anderen Sportverein auch gibt es bei Turbine Spielerinnen mit ausländischen Wurzeln. Heute waren es in unserem F-Team Mada Ebrahim aus Syrien, die mit ihrer Familie seit ca. 3 Jahren hier ist und akzentfrei deutsch spricht sowie Piroschka Wolff, deren Mutter Ungarin ist. So gehört es vor Piri’s Spielen (bei denen ich zugegen bin) zu meinem Ritual zuhause dazu, eine Omega-CD zu hören. Omega ist in Ungarn Das, was hierzulande die Puhdys sind. Mit 11 Jahren wurde ich einst Omega-Fan (als erst vor 44 Jahren, Haha). Da Piri ein nettes Mädchen ist, schenkte sie ihrem Papa neulich an seinem Geburtstag zwei Tore. Und heute sollte sie zur Matchwinnerin werden.
Aber zunächst hatten die Jungs mehr vom Spiel. Nachdem Sophia in der 2. Minute einen Schuß parierte, gingen die Kickers mit dem zweiten Ball 1:0 in Führung. Es entwickelte sich ein toll anzusehendes Hin und Her, indem unsere Turbineküken stärker wurden und beide Seiten ein bisschen Pech beim Abschluß hatten. Aber das gehört in der U9 dazu. So gab’s in der 8. Minute Gewimmel im Kickers-Strafraum. Schuß – und Abwehraktionen wechselten sich ab, bis der Ball zu Piri kam, die etwas zurückgesetzt stand und mit einem schönen Schlenzer den Ball zum 1:1 neben dem Pfosten in die Maschen setzte. Natürlich gab es auch in diesem Spiel Szenen, wo mir das Herz in die Hose rutschte. Das ist in dieser Altersklasse normal und passierte auch den Gegnern. Aber es machte Spaß zuzusehen, wie beide Teams emsig über’s Feld wuselten. Dabei drehten unsere Turbinchen immer mehr auf und es ergaben sich für Nina zwei gute Chancen. So hatte ich zur Pause nach 20 Minuten das Gefühl, hier passiert so oder so noch Etwas.
In der Halbzeit war ich zugegen, als Bettina ihre Ansprache hielt. Es war interessant zu erleben, wie sie den Mädels die Begriffe „fairer Körpereinsatz“ und „Schüsse aus der zweiten Reihe“ nahe brachte. Und es hat ja auch geholfen, zumal auch Spielerinnen unserer U7 und U11 nach ihrem Training sich unter die Zuschauer gesellten und unsere Mädels lautstark anfeuerten. Richtig so !
Trotzdem begannen die Kickers erneut sehr forsch, aber es dauerte nicht lange und unsere Mädels kamen auf. Es gab ’ne Chance für Mada und Fritzi scheiterte mit einem Schuß aus der zweiten Reihe nur knapp. Unsere Turbinchen wurden in ihren Aktionen immer sicherer. Vorn fiel vor allem Nina auf und hinten merkte man z.B.,daß Fritzi nicht erst seit gestern am Ball ist. Aber für mich überragend war heute wieder unser „kleiner Pitbull“ Leni. Nicht nur, daß sie in der 30. einem einschußbereitem Gegner den Ball vom Fuß spitzelte, an ihr war heute kaum vorbei zu kommen. Das heißt, bei ihr war meist Endstation. Eine wichtige Stütze ihres Teams ! Und so beschich nicht nur mich, sondern bestimmt auch die Mädels der Gedanke: “ hier geht heut‘ Was“ ! So gaben sie nochmal Alles und wurden in der 35. Minute belohnt: Über die Stationen Nina und Lara kam der Ball zu Piri. Die marschierte los, war nicht vom Ball zu trennen und ließ dem Keeper erneut keine Chance, als sie mit einem strammen Schuß den Ball rechts unten zum umjubelten 2:1 in die Maschen setzte. Da hat sie wohl heimlich bei ihrem Landsmann Pal Dardai trainiert. Nun wurde es spannend und man hatte als Zuschauer seine helle Freude. Die Jungs wollten nicht verlieren und unsere Turbinchen den Vorsprung nicht mehr hergeben. So ging es hin und her und Sophie musste in der 38. nochmal kurz „abtauchen“ , um den Vorsprung festzuhalten. Dann war Schluß und natürlich waren unsere Mädels total happy. Piri z.B. war die Anstrengung deutlich ins Gesicht geschrieben, aber sie war sooo glücklich ! Na, und Leni hab ich endlich mal wieder lächeln sehen ! Anschließend traf man sich noch zum 9-Meter-Schießen. Es endete 3:3, wobei ein Fehlschuß der Jungs von Sophia’s Hand an den Pfosten ging, bevor sie ihn zu fassen bekam. Ob der Ball dabei vor, auf oder hinter der Linie war, konnte ich aus meiner Position nicht eindeutig ausmachen. Sei’s drum. Unsere Mädels haben heute ihren ersten Sieg gefeiert und wieder einmal war ich live dabei. Ich liebe solche Momente ! Trainer Mike ( der heute das Training der U11 leitete) war richtig happy. Nach zuletzt guten Spielen haben sich seine Mädels heute endlich selbst belohnt. Das war vor Allem wichtig für den Kopf. Und so gab’s Balsam auf die kleinen Seelen von: Sophia v. Bülow, Leni Niemann, Emma Schudek, Lucie Bulir, Lara Befin, Nina Thoma, Piroschka „Piri““ Wolff sowie Friederike „Fritzi“ Knabe.