Nach Auswärtssieg und gradegerückter Tabelle wieder Spitzenreiter
Unser Cheftrainer sagte nach dem Spiel, dass man mit keinem anderen Verein so gut zusammenarbeitet wie Bad Neuenahr, weshalb die Partie vom 18. Spieltag problemlos vom 1. auf den 2. Mai verlegt werden konnte. Das bedeutete aber leider, dass die Begegnung nun an einem Mittwoch stattfand, was natürlich den Einsatz eines Fanbusses durch Hartmut unmöglich machte. Da es die momentane Situation dem Berichterstatter erlaubt, entschied er sich als Ersatzvariante, den Zug zu nehmen. Dieser fuhr um 6:49 los und war erstaunlicherweise in Bonn auch noch pünktlich. Insgesamt soll dieser Artikel eine Mischung aus Spiel- und Reisebeschreibung werden.
Die Ankunft in Bad Neuenahr war ebenfalls fahrplangemäss, so dass der komplette Besuch des Spiel im Apollinarisstadion problemlos war. Aus Berlin/Potsdam waren zwei Autos voll, ein Bahnfahrer und ein Flieger vor Ort, so dass mit den aus anderen Regionen Angereisten ca. zwanzig Sympathisanten vor Ort waren. Die Aufstellung barg keine Überraschung, nur Alex mußte passen, wie hinterher zu erfahren war wegen Magen-, Darmproblemen. Auf der Hinfahrt las der Berichterstatter einen Artikel der regionalen Presse, wo darauf verwiesen wurde, dass die Abwehr um Nationaltorhüterin Almuth Schult relativ gut steht, aber in der Offensive nicht viel los sei, wenn man Celia ausschalten kann. So präsentierte sich der SC 07 auch in den gesamten neunzig Minuten. Obwohl die Gastgeberinnen versuchten nach vorn viel Druck zu entfalten, war es für Potsdam doch eher das Problem, die kompakte Abwehr zu knacken. Wenn Alyssa den Elfmeter nicht hält, entsteht ein ganz anderer Spielverlauf. Aber aus Sicht des Berichterstatters, war das der Knackpunkt des Spiel und wer weiss, ob Turbine sich von einem eventuellem Rückstand erholt hätte. Nach längerer Flaute war es dieses Mal Yuki vorbehalten die beiden Treffer zum am Ende dann doch verdienten 2:0 – Auswärtssieg zu erzielen. Dieser Erfolg bedeutete dann, dass alle Mannschaften jetzt neunzehn Spiele absolviert haben , die Tabelle wieder geradegerückt und Turbine an die Tabellenspitze zurückgekehrt ist. Damit hat es unser Team selbst in der Hand, zum vierten Mal hintereinander Deutscher Meister zu werden.
Auf dem Weg nach Rheinland-Pfalz gab es keine Probleme, die Anreise verlief sauber, ordentlich und störungsfrei. Durch das frühe Eintreffen in Bad Neuahr – etwa 150 Minuten vor dem Anstoß – hatte der Berichterstatter noch genügend Zeit zum Mittagessen, wofür er ein kleines gemütliches Hotel in Bahnhofsnähe nutzte.Die gleiche Idee hatte auch der SC 07 Bad Neuenahr, denn als der Berichterstatter das Restaurant betrat, erkannte er neben anderen Spielerinnen Celia Okoyino da Mbabi, Almuth Schult und Peggy Kuznik. Es gab aber keine Gespräche. Das Essen war reichlich und weiter zu empfehlen.
Da der Rückzug erst um 20:34 fuhr, hatte der Berichterstatter keine Hektik und konnte in Ruhe Autogramme sammeln. Als er dies bei Almuth Schult tat, kam von den Stadionarbeitern die Bemerkung: „Die bleibt hier, die kannst du nicht mit mitnehmen.“ Darauf die umgehende Antwort, dass die Torhüterinnen im Moment die einzige Position sind, wo Turbine keine Probleme hat.
Als der Berichterstatter dann das Stadion verließ, waren es immer noch über zwei Stunden bis zur Abfahrt seiner Rhein-Ahr-Bahn nach Bonn. So besuchte er das örtliche Einkaufszentrum und setzte sich dann im Zentrum auf eine Bank, wo er die Zeit mit Warten und Leutebeobachten verbrachte. Interessant war, dass es im klassischen Sinne keine Bürgersteige wie in Berlin und Brandenburg gibt, sondern nur eine Markierung am Boden ist, die die Grenze zu Straße darstellen soll. Bei diesem Zeittotschlagen kam Bad Neuenahrs Nummer 33 – Bianca Rech – vorbei, die den Berichterstatter freundlich grüßte.
Auf dem Weg nach Bonn kam es in Remagen zum Personalwechsel. Die dann den Zug führende Frau, ließ die Tür zu ihrer Fahrerkabine offen, so dass der Berichterstatter genau beobachten konnte, was die Dame so anstellte. Kurz vor Bad Godesberg tauchte sie für längere Zeit in die Weiten ihrer Tasche ab, um nach Essbarem zu suchen, weshalb sie dann keinen Blick auf die Fahrstrecke hatte.
In Bonn hatte der Berichterstatter eine reichliche halbe Stunde Aufenthathalt, den er zu einer Pinkelpause nutzen wollte. Er war aber über den Zustand des Bahnhofs arg erschüttert, denn der sah so erbärmlich aus, als ob seit der Wende nichts mehr dort investiert wurde. Sehr dreckig, voller Graffiti und mit den typischen Toilettengerüchen. Dann ein weiterer Schock: Auf dem Gleis, wo es nach Köln weiter gehen sollte, waren zwei Züge mit 40 bzw. 55 Minuten Verspätung am Fahrtrichtungsanzeiger angeschlagen. Aber – Gott sei Dank – kam der gewünschte ICE pünktlich. Leider war dies aber nicht das Ende des Chaos, denn in der Domstadt sollte es den Berichterstatter erst richtig erwischen, denn der Nachtzug nach Ostbahnhof hatte sich dank eines Schienenbruches in Holland sechzig Minuten Verspätung eingehandelt, die wir bis zum Ende nicht mehr aufgeholt haben.
Wenn der Berichterstatter nicht so müde gewesen wäre, hätte er dass alles besser verkraftet, aber der Auswärtssieg hat doch in gewisser Weise alles erträglicher gemacht.
GESCHRIEBEN: 8. MAI 2012 ca. 10:00