Orange trägt nur das Meisterteam – oder: ich bin schon wieder schuld !……
E-Juniorinnen-Kreisklasse: RSV Eintracht 1949 – Turbine Potsdam II 1:4
16.6.2018 von Micha
Geschafft !
….., aber weil ich diesmal Alles richtig gemacht habe ! Da unsere E2 im letzten Heimspiel gegen den BSC Preussen durch eigene Fehler nicht über ein 3:3 hinauskam, wurde die Entscheidung über die Meisterschaft auf das letzte Spiel beim unmittelbaren Kontrahenten RSV Eintracht vertagt. Ein „Endspiel“ also. Die Rechnung war einfach: Der Sieger ist Meister ! Ein Unentschieden sähe unsere Grashüpfer im Vorteil. Spannung war also gegeben. Ich machte mir Sorgen, kannte ich die RSV-Mädels doch als sehr konterstark. Wie würde unser Team also in der Defensive klarkommen ? Da ich sehr abergläubig bin, führte ich mein Ritual zu Hause alsso doppelt gewissenhaft durch – und mir fiel Etwas ein: in der letzten Hallensaison beim Turnier in Dahlewitz agierten unsere Turbinchen so lala. Ich hatte damals ’ne Rolle Kekse für die Mädels mit, die sie nach Turnierende bekommen sollten. Vor’m letzten Spiel fragte mich damals Trainer Jens, ob ich die Kekse nicht jetzt schon verteilen will. Ich tat’s und unsere Mädels drehten plötzlich auf. Damals trug mein Bericht die Überschrift :“ ich bin Schuld“. Heute ging es um die Meisterschaft – also besorgte ich wieder ’ne Rolle Kekse und verteilte sie diesmal aber vor der Erwärmung. Zusätzlich band ich dem Teammaskottchen „Turbinchen“ meinen Fanclubschal um. So „gedopt“ konnte es also mit unseren Mädels losgehen.
„Hallo Fans !“
Die taktische Ausrichtung der Gastgeberinnen war sehr schnell sichtbar und überraschte nicht: aus einer massiven Defensive mit ihren pfeilschnellen Spielerinnen durch Konter zum Erfolg kommen. Der kam leider auch verdammt schnell: die erste RSV-Chance konnte Sophia noch sicher klären. Als in der 3. Minute beim nächsten RSV-Angriff Leni der Ball versprang, als sie ihn kontrollieren wollte, gingen die Gastgeberinnen 1:0 in Führung. Leni’s zur Faust geballtes Gesicht sprach Bände. Aber unsere Turbinchen zeigten sich nicht geschockt, denn schon folgte der Gegenzug, bei dessen Abschluß Nicky nur knapp drüber schoß. Natürlich spielte die Führung dem RSV in die Karten. Aber unsere Abwehr lief zur Hochform auf. Die Trainer Patrick und Jens gaben klare Kommandos, wenn die Mädels mal in der Konzentration etwas nachließen. Aber es war auch eine imense Laufbereitschaft da. Kein Weg war zu weit ! Eine lief für die Andere, wenn es galt, Löcher zu stopfen. Da arbeiteten auch die Offensivspielerinnen mit. So konnten unsere Mädels den gegnerischen Kontern Paroli bieten. Und da war ja noch Keeperin Sophia ! Sie war heute auf den Punkt da, meisterte selbst brenzlichste Situationen und war sehr sicher in der Ballbehandlung. Kein Ball, den sie nicht sicher festhielt.
Sophia sucht ’n Anspielpunkt
Aufbauend auf eine sichere Defensive ging dann auch nach vorn die Post ab. Chancen gab’s für Nina nach Lucie-Zuspiel sowie Nele und Nicky jeweils nach von ihnen gewonnenen Zweikämpfen. Aber die Zeit verging und die Uhr näherte sich immer mehr der Halbzeit. Für den Ausgleich wäre jetzt der richtige Zeitpunkt gewesen. Ich sagte zum neben mir stehenden „Edison“ : „wir bräuchten in der E2 Mädels wie Lucy und Fritzi in der E1, die auch mal aus der zweiten Reihe treffen“. Ich sagte Das drei Minuten vor dem Pausenpfiff (23.) und als ob unsere Turbinchen mich gehört haben, straften sie mich Lügen. Zunächst schickte Lucie unseren kleinen Wirbelwind Nina auf die Reise. Die startete ein Solo, welches sie mit dem umjubelten 1:1-Ausgleich abschloß. Damit hätte man gut in die Pause gehen können. Hätte….., aber unsere Turbinegirls wollten ja schließlich Meister werden ! Als wenn ich Es herbeigeredet hätte, zog Nele eine Minute später aus der Distanz einfach mal ab. Und der saß ! – 2:1 aus Turbinesicht. Aber aller guten Dinge sind bekanntlich Drei. So gab’s in der Schlußminute der ersten Hälfte (25.) nochmal Ecke für unsere Grashüpfer. Lucie brachte den Ball hoch und lang rein. Am langen Pfosten lauerte Nina und die konnte gar nicht anders – 3:1. Drei Tore in drei Minuten – das mussten die RSV-Mädels erst mal verkraften und sicher waren sie froh, daß erst mal Pause war. Für unsere Mädels war es der „psychologisch richtige Zeitpunkt“. So konnten sie erst mal durchatmen und die verdiente Pausebrause genießen.
Henni (5) beim Einwurf
Leni (2) geht auf den zweiten Ball
Daß eine 3:1-Pausenführung in dieser Altersklasse noch Nichts heißen muß, machten Jens und Patrick den Mädels in der Pause sicherlich klar. Und auch die RSV-Trainerin fand offensichtlich die richtigen Worte, so nach dem Motto „wenn die drei Minuten für drei Tore brauchen, schaffen wir das auch !“. So wurde es ein offener Schlagabtausch. Die RSV-Mädels wollten ins Spiel zurückkommen und unsere Turbinchen wollten den „Lucky Punch“ setzen. In den ersten fünf Minuten hatten die Gastgeberinnen die besseren Chancen. Aber Sophia hatte bei drei Gelegenheiten die Ruhe weg und war sehr sicher. Das wirkte sich auf ihre Vorderleute aus, die auch weiterhin viel liefen, um Löcher zu stopfen oder um einfach nur im entscheidenden Moment „den Fuß vor“ zu haben. Man kann sagen, ausgehend von Sophia griff ein Rad ins Andere. Zumal auch Jens und Patrick ein feines Gespür dafür hatten, wenn unsere Mädels Hilfe von außen brauchten. So war es Kampf auf beiden Seiten. Unsere Grashüpfer steigerten sich wieder, zumal der RSV langsam keine MIttel mehr fand gegen unsere fleißige Deckung. Die Entscheidung fiel dann in der 35. Minute durch ein Turbinchen, dem ich es besonders gönnte: Henni ! Gegen den BSC Preussen unterlief ihr ein Eigentor, an dem sie lt. ihrer Mama Dörte (die bei der F1/E2 und E1/D2 als Betreuerin fungiert) mächtig zu knabbern hatte. Und was sagte ich vorhin über Schüsse aus der zweiten Reihe ? ….an der Mittellinie zog Henni ab. Es wurde eine Bogenlampe. Und so sehr sich die RSV-Keeperin auch in die Höhe streckte – der Ball schlug unter dem Querbalken zum 4:1 für unsere Turbinchen ein. Henni’s strahlendem Gesicht zu urteilen, war die Welt für sie wieder völlig in Ordnung. Auch unser „kleiner Pitbull“ Leni hatte sich von seinem Stockfehler zum 0:1 schnell erholt und zeigte den gewohnten Biss in den Zweikämpfen. In der 38. startete sie ein Solo, verzog aber knapp. Mit dem Mute der Verzweiflung versuchten es die RSV-Mädels nochmal und hatten drei gute Chancen, aber Sophia’s Leistung war heute einfach Wahnsinn ! U.a. war da ein Freistoß. Aus meiner Perspektive hat sie den Ball spät gesehen, tauchte aber im richtigen Moment ab, um ihn sicher unter sich zu begraben. Den hab ich, ehrlich gesagt, schon drin gesehen. Jeden zu haltenden Ball hatte sie beim ersten Zupacken. Das war einer der Eckpfeiler des heutigen Sieges (neben meinen Keksen, grins).
Sophia wirft ab
Nina im vollem Speed
„Geheimzeichen“ beim Gegner
Wenn zwei Blaue sich streiten freuen sich
Leni, Emma und Nina (v.l.)
Gewusel vor’m RSV-Tor
Ballhoheit
Alina kriegt ihn noch
„Hinterher und neuer Versuch“
Nicky im Vorwärtsgang
Lucie beim Freistoß
Dann war Schluß und unsere Mädels waren Meister ! Es heißt ja: „Offensive gewinnt Spiele und Abwehr gewinnt Titel !“. Das ist Was dran, es ist aber auch nur die halbe Wahrheit. Auf die Teamleistung kommt es an ! Das war auch heute wieder zu sehen. Wenn ich richtig gerechnet habe, schlossen unsere Mädels die Saison mit 121:24 Toren in 16 Spielen ab. Das zeigt, daß eben nicht nur zwei oder drei Spielerinnen für die Tore zuständig sind, sondern neben Nele, Nicky und Nina die Turbinchen aus allen Mannschaftsteilen heraus torgefährlich sind. Das machte auch heute den Unterschied zu den RSV-Mädels aus. Trotzdem an dieser Stelle den RSV-Mädels Glückwunsch zum zweiten Platz ! Sie hatten ihren Anteil daran, daß dieses „Endspiel“ hielt, was es versprach ! Daß sie nach dem Schlußpfiff untröstlich waren – wer kennt und versteht Das nicht ? Ich selbst erlebte das ja erst vor kurzem mit unserer C2. Aber natürlich freute ich mich und war mächtig stolz auf unsere kleinen Meister-Grashüpfer. Na ja, für Lucie freute es mich besonders, aber diese Geschichte hab ich an dieser Stelle schon oft genug erzählt. So waren im Saisonverlauf bei unserer E2 dabei und dürfen sich „Meister“ nennen: Sophia v. Bülow (TW/Feld), Josephine „Phine“ Schmich (TW/Feld), Emma Schudek, Nicky Rohloff, Henriette „Henni“ Knabe, Melina Murawski, Lucie Bulir, Alina Staake, Nina Thoma, Nele Riesler, Leni „kleiner Pitbull“ Niemann, Lara Köcer, Friederike „Rieke“ Thiemig, Emma Türpitz, Johanna Böning, Piroschka „Piri“ Wolff sowie die Trainer Jens Pichotta und Patrick Mackaus.
So sehen Meister aus ! Heute für die E2 dabei:
h.v.l.: Patrick, Lucie, Henni, Nele, Leni, Jens
v.v.l.: Sophia, Nicky (SF), Lara, Turbinchen, Emma, Nina, Alina