Schiet Wetter – aber tolle turbinchen Teil 2

F-Junioren-Kreisklasse Turbine Potsdam – SV Empor Schenkenberg (m) 5:0

23.4.2017 von Micha

DA WAR SELBST ICH ÜBERRASCHT

Auch am Sonntag hieß es für mich dann aus dem Haus zu gehen, wenn Andere noch schlafen. Schließlich wollte ich dieses „herrliche“ Aprilwetter genießen und außerdem dem Spiel unserer U9-Grashüpfer beiwohnen. Diese hatten kürzlich ihren ersten Sieg errungen und so war ich gespannt, ob sie nachlegen können. Es wurde ein Spiel, indem unsere Grashüpfer zeigten, wie sich das Team Stück für Stück entwickelt.
In den ersten Minuten war es ein munteres Spiel, wobei beide Teams gleich die Offensive suchten. So versuchte es Leni mit einem Weitschuß, den der Keeper aber sicher fing. In der 8. Minute ging erneut ein Angriff von Leni aus. Sie schickte Fritzi auf die Reise, die über links ging, nach innen schwenkte und mit einem herrlichen Schlenzer ins lange Eck das 1:0 erzielte. Am Vortag hatte sie es schon mehrfach versucht, heute klappte es endlich, Es ging munter weiter. In der 11. ein toller Spielzug: Lucie schickte Fritzi wieder über links, diese schickte eine Bananenflanke Richtung langer Pfosten – aber leider kam Piri einen Schritt zu spät. Ein geiler Spielzug ! Zwei Minuten später führte Leni einen Einwurf auf Hannah aus. Die tat es Fritzi gleich und schickte eine tolle Flanke ins Zentrum. Aber erneut kam Piri einen Schritt zu spät. Hmmm ! Es heißt ja, wenn Du vorn die Dinger nicht reinmachst….. Die Jungs spielten nämlich gut mit und hatten ihre Möglichkeiten. Aber im gesamten Spiel fiel auf, daß sie in der „Endzone“ oft mit ihrem Latein am Ende waren. Dies lag natürlich auch an der soliden Abwehrarbeit von Lucie, Henni und Leni. So hatte Celine im Turbinetor, außer in der 11. Minute, nicht Allzuviel zu tun. So gings nach 20 Minuten mit 1:0 in die Pause und es lag Spannung über der zweiten Halbzeit…….
…… die so ein bisschen zur „Fritzi-Show“ werden sollte. Offensichtlich hatte sie am Vortag Trainer Mike genau zugehört. Sie setzte sich auf rechts durch, zog los und zog ab. Sollte es eine Flanke werden ? Der Ball knallte an den kurzen Pfosten (21.). Zwei Minuten später eine Kopie der Szene eben: Wieder setzte sich Fritzi auf rechts durch und zog los. Aber diesmal holte sie den Hammer raus ! Der Ball knallte an den langen Innenpfosten – von da an die Lattenunterkante und war drin – 2:0. Was für ein Ding ! Tor des Monats würde ich dazu sagen. Noch in der selben Minute (23.) die nächste starke Szene: Piri überlief die Abwehr. Ihr Schuß wurde vom Keeper abgewehrt, Hannah schaltete blitzschnell und schnappte sich den zweiten Ball, aber setzte ihn knapp drüber. Natürlich versuchten die Jungs gegenzuhalten. Aber wie in Hälfte 1 war an unserer sattelfesten Hintermannschaft kein Vorbeikommen. Und wenn doch, stand da ja Celine. Aber auch in Hälfte 2 hatte sie dank der Abwehr nicht so viel zu tun. Nach 26 Minuten klingelte es erneut: Hannah spielte den Ball toll in den Lauf von Fritzi und die hatte genug Selbstvertrauen, um zum 3:0 zu vollenden. Na ja, das hat dann wohl den Jungs so ein bisschen den Zahn gezogen. Nach 30 Minuten war es die heute überragende Fritzi, die sich auf links erneut prima durchsetzte. Ihre Hereingabe wurde zwar von Fine verpasst, aber dadurch war Piri zentral völlig frei und konnte sich die Ecke aussuchen – 4:0. In der Zwischenzeit versuchten die Jungs, wenigstens den Ehrentreffer zu erzielen. Aber Celine stand ihre Frau und hatte was dagegen. Der 5:0-Endstand fiel in der 34. Minute: Lara startete einen schönen Lauf über links, bediente Piri zentral, die dann erneut traf. Für die Gäste aus Schenkenberg sprach, daß sie bis zum Schluß um’s Ehrentor bemüht waren. So zeigte Lucie in der 37. wie wichtig es ist, wenn man dem Gegner den Ball schon nicht abnehmen kann, ihn dann im entscheidenden Moment zu stören. In der Schlußminute hatten die Jungs auch noch Pech, als der Ball nach einem schönen Spielzug knapp am langen Pfosten vorbeiging. Dann war Schluß und die Mädels strahlten und durften sich den völlig verdienten Beifall abholen.
Kleine Begebenheit am Rande: Während des Spiels trafen die zweiten Teams von Turbine und dem VFL Wolfsburg zu ihrem Zweitligaspiel vor Ort ein. Plötzlich standen zwei „Wölfinnen“ neben mir und schauten interessiert zu. Ich sagte ihnen, daß unsere Mädels 5:0 führten. Als Mädels freuten sie sich ehrlich für unsere kleinen Grashüpfer und sagten: „tolle Mädels – arme Jungs“.
Wie sieht mein Fazit aus ?: Man hat heute deutlich gesehen – wenn unsere Mädels im Jungsspielbetrieb erst einmal ein Erfolgserlebnis haben, dann setzt das Kräfte frei. Natürlich kann oder wird es auch Rückschläge geben. Aber die Mädels sehen, daß sich die Anstrengungen im Training und im Spiel auszahlen. Wenn ich vorhin von der überragenden Fritzi sprach, dann trifft das eigentlich auf das gesamte Team zu. Ein Spiel wie aus einem Guss, welches durch tollen Körpereinsatz, gutes Stellungsspiel und herrliche Spielzüge geprägt war. Und so hatte Celine Bunde zwar nicht viel zu tun, war aber da, wenn sie gebraucht wurde. Lucie Bulir erreichte viel durch ihr Stellungsspiel und hatte oft im richtigen Moment „den Fuß vor“. Henriette „Henni“ Knabe zeigte, daß sie die 14 Gegentore tags zuvor mit den Bambinis gut verkraftet hat und ihre gewohnte Leistung brachte. Na, über unseren „kleinen Pitbull“ Leni Niemann brauche ich an dieser Stelle nicht mehr viele Worte verlieren. Für mich ist sie ein Phänomen. Wo nimmt dieser kleine Zwerg nur die Kraft her? Über Friederike „Fritzi“ Knabe hab‘ ich Alles gesagt. Sie war heute eine echte Leitfigur und mit ihren Toren erinnerte sie mich an Luisa Koch aus der U15, als diese in dem Alter war. Piroschka „Piri“ Wolff war in Hälfte 1 vielleicht gedanklich nicht ganz da, als sie zwei dicke Dinger versiebte. Um so konzentrierter war sie in Hälfte 2 und traf wie beim Premieresieg doppelt. Josephine „Fine“ Schmich und Lara Köcer war heute die Wechselspielerinnen. Wenn sie reinkamen, fügten sie sich nahtlos ins Spiel ein, so daß es keinen Bruch im Spiel gab. So legte Lara ja auch das 5:0 für Piri auf. Fehlt noch Eine: Hannah Heyne ! Für sie freute ich mich heute besonders. Eigentlich Defensivspielerin, wurde sie heute in der Offensive aufgeboten und zeigte eine tolle Leistung. Eine tolle Chance für Piri vorbereitet, das 3:0 für Fritzi aufgelegt und auch sonst viele gute Aktionen. Sie hatte es in der Vergangenheit nie einfach, aber an ihr sieht man, wie sich das Team weiterentwickelt. So ist natürlich ihre Körpersprache auch eine ganz Andere als wie in der Vorsaison. Bettina Stoof und Mike Mrohs waren zurecht stolz auf ihre Rasselbande. Mit Mike war ich einer Meinung, daß nicht nur der Sieg ansich, sondern auch die Art und Weise sowie vor allem auch das „zu Null“ wichtig für’s Selbstvertauen unserer kleinen Turbinchen waren.
Zum Schluß noch eine persönliche Anmerkung von mir am Beispiel von Leni: Wie in Teil 1 berichtet, spielte sie Freitag ein Turnier, gestern mit der U11 in Geltow (6:2-Sieg) und hatte heute ihren dritten Einsatz innerhalb von drei Tagen. Wie mir ihr Papa erzählte, hatte sie dann zu Haus mit den Nebenwirkungen zu kämpfen. Und sie war ja nicht die Einzige im Team mit drei Einsätzen. So konnte ich mir einen ketzerischen Gedanken nicht verkneifen: Was soll das Gejammere der hoch bezahlten Fußballmillionäre, wenn sie mal zwei englische Wochen hintereinander haben ? Das ist verdammt nochmal ihr Job ! Jeder Arbeitnehmer muß täglich seine Leistung bringen, egal wie’s ihm geht. Auch haben unsere Mädels (und in anderen Vereinen ist es ja genauso) keinen Riesenbetreuerstab hinter sich, der sie bei der Regeneration unterstützt. Natürlich haben unsere Mädels einen kindlichen Bewegungsdrang, aber drei Einsätze in drei Tagen sind auch für einen kleinen Wirbelwind eine Belastung. Wer denkt. man kann das Alles nicht miteinander vergleichen, sollte Eines bedenken: bei Spielen gegen Jungs müssen die Mädels stets an ihre Leistungsgrenze gehen, um Erfolg zu haben. Denn die Jungs sind einfach mal körperlich robuster. Ich weiß zwar nicht, wie es Freitag war. Aber Samstag/Sonntag hatte Leni zwei Spiele gegen Jungs (auch da war sie nicht die Einzige). Und in beiden Spielen brachte sie 100% Leistung !! Da darf man vor unseren Mädels durchaus mal den Hut ziehen.