So(n) ’ne Gemeinheit
Lesedauer 2 MinutenSpielbericht zum letzten Testspiel vor der neuen Saison 2016/17
Turbine gegen USV Jena am 28.082016 in Sangerhausen
Eine Woche vor dem Start der neuen Bundesliga-Saison traf sich die Creme de la Creme der Frauen-Bundesliga in Sangerhausen zum letzten Vorbereitungsspiel. Es galt, eine doppelte Revanche zur Hin- und Rückrunde der letzten Saison zu geben, die von ca. 300 Zuschauern, darunter ca. 10 Jena-Fans und 20 Turbinefans, aufmerksam beäugt wurde.
Übrigens war auch Bernd Schröder zugegen, der sich zu einem Abstecher von seinem nahegelegenen Urlaubsort ins „Friesenstadion“ verführen ließ.
Welche Ursache die Namensgebung „Friesenstadion“ inmitten der Abraumberge des Harz-Ausläufer hat, muss erst gegoogelt werden.
Der Spielbeginn wurde kurzfristig um eine Viertelstunde nach hinten verschoben, weil einige Potsdamer Fans zäh im Stau standen und die Mannschaft darauf selbstverständlich Rücksicht nahm. Quatsch – auch der Mannschaftsbus konnte nichts gegen den Autobahnstau ausrichten;-)
Gleichberechtigung gab es seitens der Sangerhausener Veranstalter nicht, denn die Männer mussten 3 Euro für den Eintritt zahlen, während Frauen (und Kinder) am Kassenhäuschen vorbeihuschen durften.
Es herrschte kein optimales Fußballwetter, denn mit 37 Grad war es einfach zu heiß für den Open-air-Ballsport. Das hatte auch einige Spielunterbrechungen zwecks Trinkpausen zur Folge. Auch sah die Spielqualität beider Mannschaften in der ersten Halbzeit deutlich besser aus als die zweite Halbzeit, als sich Hitzeschäden in Form von konditionellem Federnlassen und Konzentrationsschwächen zeigten. Aber nichts für ungut, die Turbinen präsentierten sich überzeugend. Insbesondere in der ersten Halbzeit, als sich das goldige Flair unserer Olympioniken über den Sangerhausener Rasen bettete und Kemme im Zweikampf einen dreifachen Rittberger – äh – „einfachen Tabbi“ zeigte. Diese spielte übrigens überraschend im Sturm.
Zwar gaben die Turbinen in der 15. Minute den Freundinnen aus Jena den Vortritt, indem Lisa Schmitz den Ball nach Amber Hearns Torschuss zwar griff, aber nicht hielt. Aber na ja. Die Kapitänin Feli Rauch schickte die Antwort genau 15 Minuten später ins gegnerische Tor. Auch das 2:1 durch Svenja Huth fiel noch in der 1. Halbzeit.
In der 2. Halbzeit wurde kräftig hin- und hergewechselt, spielerisch passierte bis auf zwei Torchancen für Turbine nicht mehr, was sicherlich auch der Hitze geschuldet war.
Der Ausflug hat sich trotz allem gelohnt, denn es tut sich etwas in Potsdam. Was, wird man am kommenden Sonntag beim ersten BL-Spiel in Hoffenheim sehen. Das 3-Punkte-Polster aus dem Testspiel wird natürlich in die aktuelle BL-Tabelle eingearbeitet.
Hinterher gab es eine Autogrammstunde für den fußballerischen Nachwuchs der Region und für alle anderen Zuschauer_innen und Fans. Die Turbinen präsentierten ihre neuen Autogrammkarten, teilweise mit Goldprägung (Kemme und Huth). Die Spielerinnen aus Jena mussten dagegen mit den Rückseiten der übrig gebliebenen Eintrittskarten oder einem weißen Bogen aus der 500 Blatt-Koperpapier-Packung vorliebnehmen, da sie noch? nicht? mehr? über Autogrammkarten verfügten. Dafür hatten sie aber neue tiefschwarze Auswärtstrikots an, die an Frankfurts Glanzzeiten erinnerten.
Tschüss Sangerhausen – hallo Bundesliga!
Wir sehen uns in Hoffenheim.
Text und Fotos: Susanne Lepke