Torre(i)gen

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Spielbericht der Bundesliga-Partie MSV Duisburg gegen Turbine Potsdam am 02.12.2018

Achtfacher Jubel

Nach Duisburg fand der Fanbus den Weg mittlerweile allein, nachdem sich das Reiseziel binnen von zwei Wochen wiederholte. Damals, in der Mitte des Novembers, hatten die Torbienen die Ruhrpöttlerinnen mit einem klaren 3:1 besiegt und dürfen nun geduldig 65 Tage lang auf die Auslosung der Viertelfinalrunde warten…

Nun sollte sich diese Begegnung wiederholen, diesmal im Rahmen der Frauen-Bundesliga. Triefender Regen beperlte den Fanbus, der seit 5.45 Uhr die Autobahn entlangrollte und gegen Mitternacht zurückkehren sollte. Aber die Turbinefans saßen im Trockenen, jedenfalls fast… Feuchtfröhlich wie immer war die Anreise, und mit einem ausgewählten Schuh-Beispiel wurde schon mal für den Nikolaus geübt;-)

Wohlgelaunt entstiegen die Fans am PCC-Stadion ihrem Gefährt. Dann galt es kurz innezuhalten und mitzufiebern, ob der regensatte Rasen als bespielbar erklärt werden sollte oder nicht. Er wurde es.

Um die 350 Zuschauer_innen fanden sich bei diesem nasskalten Fußballwetter im Stadion ein. Wehmütige Erinnerungen an alte Zeiten kamen auf, als zu glorreichen FCR-Zeiten das Stadion aus allen Nähten platzte und Turbine gegen Duisburg heißumkämpfte Champions League – Spiele ausfocht.

 

Glückslosigkeit

Weihnachtsmann mit Licht (Foto: sule)

Bevor es losging, investierten viele Turbinefans in Tombola-Lose, um beim Entrollen x-mal dieselben Worte auf dem roten Zettelchen zu entziffern: „Leider verloren“. Aber es gab auch glückliche Gewinner_innen von weihnachtlichen Papiersternen und kitschigen Weihnachtsmannfiguren – wohlgemerkt mit Licht! Na ja, wenn es dem gastgebenden Verein hilft – sieht man über die enttäuschten Glückpilzgesichter hinweg. Und der Bierpreis war äußerst preiswert, denn mit 2€ konnte man am herben Hopfengebräu nippen und beim sogenannten „Trockenen Kuchen“ zulangen.

 

Glückseligkeit

Dann begann die Wiederholungspartie gegen Duisburg, und zwar analog wie vor zwei Wochen. Ein paar Minuten waren gespielt, dann zeigte die Schiedsrichterin nach einem Handspiel einer Duisburger Spielerin auf den Elfmeterpunkt und Feli Rauch netzte souverän ein. Nach diesem gelungenen Start munkelte schon der eine oder andere Fan, ob sich Jojo Elsigs gelb-rote Karte auch wiederholen würde.

Aber es kam ganz anders: Ein Torfestival wurde eröffnet, was selbst der optimistischste Fan niemals erahnt hätte. Eine ganze Bandbreite an Torschützinnen nahm nacheinander im gegnerischen Strafraum Aufstellung: Rieke Dieckmann erzielte das 2:0, Anna Gasper mit einem sehenswerten Tor das 3:0. Unterbrochen von einem blöden Fehler im Potsdamer Strafraum, den Dörthe Hoppius gnadenlos zum Anschlusstreffer ausnutzte, fand das Schützenfest durch einen Doppelschlag von Lena Petermann seine Fortsetzung. Halbzeitstand: 5:1 aus Potsdamer Sicht – einfach grandios!

Während der Halbzeitpause hatten einige Turbinefans nur Augen für ihre Handydisplays, denn der unmittelbare Konkurrent Bayern München mühte sich gegen Freiburg mit einem konstant bleibenden 1:1 und der Blick auf die aktualisierte Tabelle löste Herzklopfen aus: Tabellenzweiter! Dann die Nachspielzeit von drei Minuten – und ein „Sch…“-Fluch entfleuchte den Turbinekehlen, als sich die bayerischen Damen in der 93.Minute doch noch zum Siegtor entschlossen.

Leicht besudelt (Foto: sas)

Dann setzte der Regen ein und eine Schlammschlacht, insbesondere im Torraum, fand nun auf höherem Niveau seine Fortsetzung. Die weiße Spielkleidung der Duisburgerinnen verfärbte sich dunkel und Melissa Kössler kümmerte sich fürsorglich um das reine Gesicht von Vanessa Fischer.

Die Duisburgerinnen steckten nicht auf und stellten sich auch nicht hinten rein, kamen aber in der zweiten Halbzeit nur zu zwei Torschüssen. Den großen Rest besorgten die Torbienen, die das Spiel absolut dominierten. Ein schöner Kombinationsfußball war zu beobachten, der Freude machte und den Regen fast vergessen machte. Die letzten 30 Minuten wurden dann nochmal zum Toreschießen genutzt. Zuerst von Svenja Huth, die auf das 6:1 erhöhte. Anschließend stand erfreulicher Weise Bianca Schmidt goldrichtig und erzielte das 7:1, bevor die eingewechselte Tory Schwalm auf 8:1 erhöhte, was auch den grandiosen Entstand und Kantersieg bedeutete.

 

Ach du lieber Schreck – 8 zu 1! (Foto: sas)

Hochgradige Beglückung

Die Fans waren hochzufrieden, der Trainer auch. Die Euphorie erschallte selbst zwei Stunden später noch im Fanbus, denn die Fangesänge wollten einfach nicht abebben.

Danke, Mädels – die zweite englische Woche in dieser Spielzeit habt ihr wunderbar eröffnet!

Die kribbelige Vorfreude auf das Spitzenspiel im

Lebkuchen-Kreation aus Dinslaken (Foto: sule)

Karli am kommenden Mittwoch, um 19.00 Uhr, steigt. Das Flutlicht scheint nur für euch. Das Selbstvertrauen ist da – welche Mannschaft kann schon sieben Torschützinnen in einem Team aufweisen!

 

Ein Fanbus aus Wolfsburg soll kommen – und aus Potsdam hundertmal so viele anrollen. Lasst uns das Spiel mit 2000 Zuschauenden rocken!

 

Text: Susanne Lepke

Fotos: Saskia Nafe (sas), Susanne Lepke (sule)

 

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