Turbine im Abseitsfieber
Spielbericht vom 1.Heimspiel der Saison 2015/16: TP – Freiburg
am Regensonntag, dem 06.09.2015
Nach vier Monaten endlich wieder Turbine-Leben im „Karli“ – mit Neu(n)lingen im Team und neuen Menschen im Team hinter dem Team.
Dazu Wind und Regen – tristes Herbstwetter, trotzdem fanden 1.600 frauenfußballbegeisterte Menschen ins Stadion.
Neu war auch die elektronische Anzeigetafel, die ihre Premieren-Aufgeregtheit mit einem konstanten TP-Logo-Flimmern entlarvte. Ab und zu musste sich diese Anzeigetafel auch vom Anzeigen erholen – und fiel immer wieder mal aus. Aber die Torschützinnen-Fotoeinblendungs-Idee – die ist nicht nur neu im „Karli“, sondern auch begeisternd! Insgesamt ein dankenswerter Ersatz gegenüber den übergroßen Zahlen-Papptafeln, die bisher den Spielstand anzeigten.
Es gab an einigen Stellen auch eine neue Bandenwerbung… aber das führt jetzt zu weit und weckt bei fünf Fans nur schmerzhafte Erinnerungen;-)
Gern hätte der Fanclub „Turbinefans“ vor Spielbeginn diesen Neulingen blau-weiße Rosen als persönlichen Willkommensgruß in die Hand gedrückt, aber die „Willkommenskultur“ wurde wegen mangelnder Absprachen jäh ausgebremst. Schade! Jedoch wurde im Zeitalter der digitalen Medienwelt Stunden nach dem Spiel die geplante persönliche Begrüßung mit nett kommentierten „Beweisfotos von Blumen-Mädchen“ in die Internetwelt gesetzt. Ein Balsam für die Fanclub-Seele.
Turbine im Abseitsfieber…
Hätten die Torbienen dieses Spiel auch verloren, hätten sie so etwas von im Abseits der Bundesliga-Tabelle gestanden, dass das Fieber ein Symptom einer unheilbaren Krankheit geworden wäre. Hätte, hätte, Fahrradkette
Und wer von den Zuschauenden hat jemals ein Spiel mit drei abgepfiffenen „Abseitstoren“ gesehen? Einfach mal nach Potsdam kommen, dazu die passende Schiedsrichterin auswählen, dann passt das schon.
5 gefühlte Tore gab es zu sehen, fast alle wurden auch von den Fans gefeiert, aber nur 2 zählten.
Es gibt im neuen Team mindestens eine Spielerin, die ihr Wort hält: Svenja Huth, der die Stadt Potsdam gefällt und sich gut hier eingelebt hat, erlöste die Mannschaft und die Fans in der 67.Minute mit einem Stocher-Tor aus waagerechter Position.
Und es gibt ein 17-jähriges Mädchen, das nach zehn Einwechselminuten entgegen der zittrigen Anzeigetafel das Zittern beendete. Danke, Viktoria Schwalm!
Insgesamt ein kämpferisches und ehrgeiziges Spiel, das in der 1.Halbzeit jedoch kaum Torchancen bot. Na ja, einige der Freiburger Mannschaft waren ja auch viel größer! Ein abgeklärtes Aufbauspiel, das sich in der Erhöhung des Altersdurchschnittes der Mannschaft begründet, war noch nicht zu beobachten. Aber ein sehenswertes Spiel mit gutem Spielerpotenzial – unter widrigen Wetterbedingungen – und mit viel Druck, der nach der Anfangspleite gegen Bayern München auf den Spielerinnen lastete.
Nach diesem Heimsieg stehen unsere Torbienen nicht mehr im Abseits.
Susanne Lepke
Alle Fotos: Marco Junghans