Und doch sind wir pokalsieger und haben gegen wolfsburg gewonnen
Dieser kleine Scherz sei mir gestattet, berichte ich doch von folgenden Spielen: Landespokalfinale der C – Mädchen: FSG Falkensee – Turbine Potsdam C1 0:4
und
B – Juniorinnen – Bundesliga: VFL Wolfsburg – Turbine Potsdam 0:2
1./2.5.2015 von Micha
Da Köln für mich nicht machbar war, blieb ich nicht untätig, sondern fuhr mit unseren C – Mädels zum Pokalfinale nach Miersdorf, um dort unser Fanclubmotto „Da wo ihr spielt sind wir“ mit Leben zu erfüllen. Der FLB trug wieder alle Pokalfinals ab D – Jugend aufwärts an einem Tag am selben Ort aus. Dies hat sich bewährt. Im Rahmenprogramm wirkten Thomas Kandler, Sandra Starke und Laura Lindner von unserer 2. Mannschaft mit.
Unser Finalgegner FSG Falkensee war mir bis dato unbekannt. ich wußte nur, daß sie im Halbfinale auswärts einen 0:2 – Pausenrückstand noch umdrehten. Also Vorsicht !
Unsere Mädels taten das auch und arbeiteten sich Stück für Stück nach vorn. In der 5. Minute war Leo frei, die Keeperin klärte per Fuß. Beim Versuch, den Abpraller zu verwerten, blieb Lena P. hängen. 5 Minuten später prüfte Lena P. die Keeperin aus dem Hinterhalt. Bis dahin hatten die Turbinen die Feldhoheit erobert und banden die Gegnerinnen in deren Hälfte fest. Aber beim finalen Pass ließen sie hier und da die Konzentration vermissen. Nach 16 Minuten trat Jeanie einen Freistoß, der von der Linie geholt wurde. Aber nach 21 Minuten war es dann soweit: ein Zuspiel von Josie nahm Lena P. mit in den 16er, wo sie zu Fall kam. Die Schiedsrichterin gab sofort
9 – Meter. Aus meiner Position ein „Kann, aber muss nicht“. Josie war’s egal – 1:0 aus Turbinesicht. Unsere Mädels ließen nicht nach, Leo und Maja scheiterten nur knapp.
In der 27. bekam die FSG – Abwehr den Ball nicht weg. Leo blieb hartnäckig und setzte nach – 2:0. eine Minute später der erste Schußversuch der Gegnerinnen. Mehr ließ unsere Abwehr mit Jeanie, Josie und Lena F. in Hälfte 1 nicht zu. Nach Chancen für Maja und Josie ging es dann mit der 2:0 – Führung in die Pause.
Ein Wort zum Schiritrio Dana Hähnel, Sarah Födisch und Daniela Wunderlich: Selbst in der Frauen – Bundesliga kriegt man selten solch eine überzeugende Leistung zu sehen. Dana Hähnel hatte eine klare Linie, z.B. pfiff sie prinzipiell jedes Handspiel. Das ersparte Diskussionen und die Mädels wußten, woran sie waren. Auch kann ich mich nicht erinnern, eine falsche Abseitsentscheidung gesehen zu haben. Die Assistentin auf der Tribünenseite bewies sogar ein so gutes Auge, daß sie jedesmal erkannte, wenn eine Spielerin aus dem Abseits kommend an den Ball ging. Eine würdige Leistung, die dem Anlaß des Spiels gerecht wurde.
Zu Beginn der zweiten Hälfte gab die FSG zwei Lebenszeichen in Form von zwei Eckbällen von sich. Dann ging aber wieder anders herum. Nachdem Leo zunächst noch mit einem Weitschuß Pech hatte, zielte sie in der 46. besser: zunächst scheiterte sie noch freistehend an der Keeperin, den zweiten Ball setzte sie in die Maschen – 3:0.
Da Angriff die beste Verteidigung ist, drückten die Turbinen weiter. Bei den Falkenseerinnen fiel auf, daß sie bei eigenen Angriffsversuchen permanent ins Abseits liefen. In der 54. eine kuriose Szene: die Turbinen veranstalteten ein munteres Scheibenschießen, aber das Runde wollte einfach nicht ins Eckige. Ach ja, Amy war auch noch mit von der Partie und „durfte“ in der 58. den Ball zur Ecke lenken. Den Endstand stellten dann die eingewechselten Wiebke und Annika her. Nach schönem Doppelpass traf Annika zum 4:0.
So holten unsere C1 – Turbinen einen weiteren Titel für die Turbine-Titelsammlung. Gemessen an den Spielanteilen ging der Sieg auch in dieser Höhe in Ordnung. Offensiv stets unermütlich, bewiesen die Mädels auch Abwehrstärke. Rundum eine tolle Leistung und ein gelungener Tag, an dem wir stolz sein konnten auf:
Amalie „Amy“ Berck, Linda Bergemann (62. Lara Pricelius), Maja Borg (56. Annika Herfert), Jean-Marie „Jeanie“ Ehrke, Lena Fuchs (62. Josephine-Marie Dörre), Josephin „Josie“ Matthees, Lena Pflanz (SF), Leoni „Leo“ Thiem, Freya Uhrlau (56. Wiebke Röhr) sowie die Trainer Heiko Limpach und Bettina Stoof.
Die anderen Endspielergebnisse:
D – Mädchen: Storkower SC – SpG Belzig/Brandenburg 2:3
B – Mädchen: SG Sieversdorf – FSV Babelsberg 74 2:1
sowie Frauen: FSV Babelsberg 74 – SG Eintracht Miersdorf/Zeuthen 3:1
Allen Pokalsiegern und Zweitplatzierten an dieser Stelle unseren herzlichsten Glückwunsch.
Mit dem Pokalsieg im Gepäck fuhr ich am nächsten Morgen gut gelaunt mit unserer U17 zur „Pokalrevanche“ nach Wolfsburg. Dort stand ein wichtiges Bundesligaspiel an und natürlich lag nach dem Frauenfinale am Vorabend eine gewisse Spannung über diesem Spiel. Um es vorwegzunehmen: das Spiel fand in einer angenehmen und fairen Atmosphäre statt. Unsere Mädels waren vor der Abfahrt sehr motiviert, hörte ich doch Sätze wie „Wir müssen da was korrigieren“. Und so ganz nebenbei konnten unsere Mädels aufgrund des tollen Torverhältnisses mit einem Sieg das Halbfinale klarmachen. Erstaunt war ich, daß Vanessa Fischer mit dabei war. Am Vortag stand sie noch in Köln im Kader. Sie meinte “ Vier Stunden Schlaf müssen reichen !“ Prima Einstellung ! Der Spielverlauf zeigte, daß die vier Stunden wirklich reichten. Gespielt wurde auf dem Platz von Borussia Wendschott in gleichnamigem Wolfsburger Ortsteil.
Zwei gepflegte Plätze mit klar erkennbaren Linien und eine lt. Turbinefan Otto sehr zu empfehlende Gaststätte waren vorhanden. Gute Bedingungen also.
Natürlich wollten beide Teams es den Großen nachmachen und so nahm das Spiel sofort Fahrt auf und beide spielten mit vollem Einsatz. Man merkte dem Spiel unserer Mädels an: sie wollten den Sieg und wirkten hochkonzentriert. Nach 13 Minuten schlug die wieder sehr aktive Katja den Ball lang und hoch nach vorn. Die Abwehr verschätzte sich und unser kleiner Wirbelwind Gina (heute wieder sehr auffällig) schnappte sich den Ball und schoß ihn mit links in lange Eck – 1:0 aus Turbinesicht. Die Turbinen blieben weiter am Ball und Charlie, Aline (nach tollem Einsatz von Gina) sowie Mille hatten Chancen. Aber auch die Wölfinnen hielten dagegen und es entwickelte sich ein Kampfspiel, bei dem unsere Mädels optische Vorteile besaßen. Entscheidend war heute die Standfestigkeit unserer Abwehr mit Rosie, Anny, Grace und Denise, die den Laden hinten dicht machten und so Vanessa so nicht all zuviel zu tun hatte. Auch die Einstellung der Mädels stimmte, Eine kämpfte für die Andere. Kurz gesagt: da war ein TEAM am Start, welches top vorbereitet war und wußte, was von dem Spiel abhängt. Ein Kompliment dafür auch ans Trainerteam Sven Weigang, „Joschi“ Schlanke sowie Betreuer Dirk van der Koelen.
Nach der Pause merkte man den Turbinen sofort an: sie wollten nachlegen. In der 45. setzte Aline zum Dribbling an, steckte klug zu Mille durch, die sich freilief und mit einem satten Schuß zum 2:0 traf. Der Turbinemotor lief und lief. Es machte einfach Spaß beim Zusehen. Aber die Wölfinnen wollten sich nicht kampflos geschlagen geben. Aber mehr als eine Ecke sowie ein Schuß, von Rosie noch abgeblockt, ließ unsere Abwehr nicht zu. Der VFL fand einfach keine Mittel, gab sich aber auch erst mit dem Schlußpfiff geschlagen. Da auch die Turbinen bis zum Schluß hochkonzentriert blieben, gewannen sie mit 2:0 und lösten damit das Halbfinalticket. So herrschte ausgelassene Stimmung vor der Heimfahrt.
Wenn nicht Spitzenreiter SV Werder im letzten Spiel gegen den Letzten (HSV) völlig von der Rolle ist, empfangen die Turbinen als Zweiter am 16. Mai zum Hinspiel den FSV Gütersloh. Vorher gibt’s am 9. Mai das letzte Ligaspiel in der Waldstadt gegen den SV Meppen. Eine klasse Rückrunde brachte unseren Mädels noch Platz 2. Daß sie 2015 noch ohne Punktverlust blieben, war heute das Verdienst von: Vanessa Fischer, Anny Hörnke, Grace Lehwald, Aline Reinkober, Anna Frehse (71. Anne Gleisberg), Denise Simon, Gina Chmielinski (65. Marlene Müller), Rosalie „Rosie“ May, Katja Friedl (SF), Charlene „Charlie“ Nowotny (65. Lea „Pitti“ Nitschke) sowie Melissa „Mille“ Kössler.