von diesmal zwei sonntagsschüssen am samstag und einem blauen auge
E-Junioren-Kreisklasse: Turbine Potsdam E1 – SpG FSV Brück/Borkheider SV I (m) 6:2
sowie B-Juniorinnen-Landesliga: SpG FSV B’berg 74/Potsdamer Kickers – Turbine Potsdam III 0:1
30.9.2017 von Micha
DAS TOR DES JAHRES
Beim Spiel unserer E1 gegen die Jungs aus Brück/Borkheide wollte ich unbedingt dabei sein. C2-Trainer Chris Helwig war auch zugegen. Gemeinsam schwelgten wir in Erinnerungen an jenes 0:29 in Brück (an dieser Stelle schon oft erwähnt) als Chris sein Team damals in der E-Jugend übernahm. Und was hat er draus gemacht ! Aber die E damals und heute sollte man nicht vergleichen, denn damals hatten die Mädels der E kaum Spielpraxis. Die E heute sind längst keine heurigen Hasen mehr, sondern eine eingespielte Truppe mit (heute besonders wichtig) klasse Keeperinnen.
Da Stammkeeperin Celine Bunde fehlte (sie war auf Sichtungslehrgang), hütete heute in Hälfte 1 Jolien das Tor. Das hat sie in der Vergangenheit schon oft getan. Sie hatte auch gleich gut zu tun, da unsere Mädels doch eine Weile brauchten, um ins Spiel zu finden. So musste sie bis zur 10. Minute dreimal mit tollen Paraden retten. Dann bekamen unsere Turbinchen langsam Zugriff auf’s Spiel. Elli setzte in einer Szene mehrfach erfolgreich nach, ihr anschließender Schuß strich am Lattenkreuz vorbei (11.). Auch Jette hatte nach schönem Zusammenspiel mit Elli und Mille in der 16. Minute eine gute Chance. Dann in der 18. führte Johanna den Ball, drang in den Strafraum ein und wurde von hinten von den Beinen geholt. Den Strafstoß verwandelte sie sicher flach ins Eck – 1:0. Aber schon im Gegenzug musste Jolien wieder zweimal ihre Klasse beweisen. Dann in der 19. fuhren die Gäste einen Konter, eine Turbine rutsche weg und die Jungs hatten freie Bahn. Da war auch die gute Jolien machtlos – 1:1. Es entwickelte sich ein intensives Hin und Her, bei dem beide Torleute zu tun hatten. Eine tolle Chance bot sich unseren Turbinchen in der 23. Minute: Johanna’s Schuß wurde abgefälscht und rasierte den Dreiangel. Die anschließende Ecke fand die völiig freistehende Aimie, aber sie erwischte den Ball nicht richtig. Schade ! So ging’s nach 25 Mi,Inuten mit 1:1 in die Pause. Kein Team konnte sich klare Vorteile verschaffen, d.h. bis dahin war’s ein Spiel auf Augenhöhe. So konnte man gespannt auf die zweite Halbzeit sein.
In einigen Situationen fiel mir auf, daß unseren Mädels der entscheidende Zug zum Tor fehlte. Da vermisste ich doch Jolien in der Spitze. Offerbar dachte Trainerin Bettina Stoof genauso, denn Jette und Jolien tauschten die Positionen. Das sollte sich als Glücksgriff erweisen.
Wenn ich von Spannung sprach, so war sie drei Minuten nach Wiederanpfiff etwas raus. Zunächst bewiesen Jolien und Jette, daß ihr Positionstausch die richtige Maßnahme war, denn es folgte eine Szene, die ich einst von Liesa Seifert beim Hallenfussball bzw. Alex Alves (Gott hab‘ ihn seelig) im Trikot von Hertha BSC sah: vom Anstoß weg schickte Jolien eine Bogenlampe Richtung Tor, die der Keeper nicht erreichen konnte – 2:1. So einen Sonntagsschuß kann man durchaus „Tor des Jahres“ nennen. Das muss ja erst mal Einer nachmachen ! Aber die Jungs gaben sich nicht geschlagen und schon eine Minute später stellte Jette ihre Klasse unter Beweis (27.). Dann gab’s in der 28. Ecke für unsere U11, in deren Folge Lucy den Ball zum 3:1 in die Maschen setzte. Das ging ja mal schnell und wie würden die Jungs reagieren ? Die Antwort kam postwendend (29.) und wurde zur Schlüsselszene des Spiels: die Gäste hatten unsere Abwehr überwunden und ein Geegenspieler lief halblinks allein auf’s Tor zu und zog ab. Und Jette ? ….kam im richtigen Moment raus, machte sich schulbuchmäßig ganz breit und warf sich ohne jede Angst in den Schuß. So etwas bekommt man sehr oft von Gigi Buffon zu sehen ! Wo hat sie Das her ? Sie meinte zu mir: sie hätte noch nie Torwart gespielt und auch noch nie entsprechendes Training absolviert. Chris Helwig meinte:“ wer sich so in den Schuß wirft, der ist wahnsinnig genug – den kannst Du ins Tor stellen“. Eine, bei diesem Spielstand, entscheidende Wahnsinnsparade, die den Jungs so ein bisschen den Nerv zog. Denn damit strahlte Jette auf ihre Vorderleute Sicherheit aus und die drehten auf: In der 33. kam ein Pass aus dem MIttelfeld zu Jolien, die per Bogenlapme auf 4:1 erhöhte. Da hatte ich das Gefühl, jetzt bringen unsere Mädels das Ding nach Hause. Nachdem „Tornado-Elli“ in der 40. Minute nach einem Solo noch am Keeper scheiterte, brachte sie doch in der selben Minute nach einem erneuten Angriff den zweiten Ball zum 5:1 im Tor unter und erzielte damit „Ihr“ Tor. Ja, Elli ist die Wandlung vom Alleinunterhalter zum Teamplayer gut gelungen, das sah man auch heute wieder. In der 43. Minute dann der zweite Sonntagsschuß: Fritzi nahm kurz hinter der MIttellinie Maß und zog ab. Der Keeper versuchte in einer Mischung aus Scherenschlag und Fußabwehr an den Ball zu kommen. Sah lustig aus, aber der Ball lag zum 6:1 in den Maschen. Und die Gäste? Sie waren zwar angeknockt, aber gaben sich nicht auf. Zwei Minuten nach dem 6:1 schlossen sie einen schönen Angriff mit einem tollen Schuß ab (da hatte auch Jette keine Chance) und verkürzten auf 2:6. Nachdem Fritzi in der 48. den Ball von der LInie kratzte und Mille in der Schlußminute zweimal am Keeper scheiterte, war das 6:2 auch der Endstand. Ein tolles Spiel unserer Mädels !
Wenn man bedenkt, daß Stammkeeperin Celine Bunde fehlte, hat Trainerin Bettina nun die Gewissheit, auf dieser Position zwei tolle Alternativen zu haben. Auch wenn es erst der dritte Spieltag war (und die Mädels das anschließende Pokalspiel 3:2 gewannen, s. Bericht Edison), so werden unsere Turbinchen in dieser Saison doch ein ernstes Wort mitreden. Davon überzeugten mich heute: Jolien Franeck, Henriette „Jette“ Grahlmann, Johanna Thobe, Friederike „Fritzi“ Knabe, Paulina „Pauli“ Grüne, Maxi Schudek, Ellena „Elli“ Frieden, Aimie Appel, Milaine „Mille“ Schewitza sowie Lucy Thiermann.
Lucy beim Einwurf
Kommt ’n Eckball geflogen
Wer knuddelt da Elli ?
Der Ball vor’m Tor und der Keeper flüchtet
Unsere beiden Matchwinner Jolien (li.) und Jette
EIN ARBEITSSIEG MIT BLAUEM AUGE
Anschließend hatte ich Bock auf ein Auswärtsspiel. Also trat ich von der Waldstadt eine lange Reise an, die mich quer durch Potsdam zur Kirschallee führen sollte. Dort war unsere B3 zu Gast bei der SpG FSV B’berg 74/Potsdamer Kickers. Da die Gastgeberinnen ein 8er-Team sind, musste auch Trainer Matthias Storch sein Team reduzieren. Begeistert war er nicht, ist sein Kader doch auf ein 11er-Team ausgelegt und er muss die Mädels ja bei Laune halten. Aber er nutzte die Gelegenheit zum Rotieren und brachte mit Emi und Lilli zwei Mädels, die in der Vorwoche fehlten.
Begrüßung der Gladiatorinnen
Es wurde wie in der Vorwoche ein Festival der vergebenen Chancen. Unkonzentriertheiten beim finalen Pass bzw. beim Abschluß sorgten dafür. Aber natürlich spielten sie sich auch gute Chancen heraus. So attackierte Jojo gleich in der ersten MInute die ballführende Gegnerin, schnappte sich den Ball und zog los. Ihr Schuß ging knapp vorbei. Eine Marie-Ecke in der 4, Minute erreichte Annika dicht vor dem Tor stehend. Sie versuchte einen Kopfballaufsetzer, der aber dann leider drüber ging. Die Gastgeberinnen hielten ihrerseits dagegen und hatten mehrere gute Gelegenheiten, die aber Maya und auch Vanessa auf dem Posten sahen. In der ersten Hälfte entspann sich dabei im Mittelfeld ein heißes Duell zwischen SpG-Spielerin Angelina Beisert und unserer Emi. Beide standen in der E-Jugend gemeinsam für Turbine auf dem Platz, damals wurde Emi noch „Kerberchen“ gerufen. Sie schenkten sich Nichts, trotzdem war es ein faires Duell.
Die beiden Kampfhennen Angie (Nr.16) und Emi (Nr.4)
Nach tollen Gelegenheiten hüben wie drüben trugen unsere Turbinen in der 36. Minute über rechts eine tollen Angriff vor. Der Ball kam zu Celine, die sah Lilli in der Mitte und diese hämmerte den Ball ins Tor zum 1:0 aus Turbinesicht. Die SpG zeigte sich aber nicht geschockt, sondern zog weiter ihr Spiel durch und blieb gefährlich. Turbine’s 1:0-Führung war dann auch der Pausenstand und mann musste feststellen: die Gastgeberinnen erwiesen sich heute stärker als erwartet.
In Hälfte 2 bot sich das gleiche Bild: zu viele unnötige Ballverluste im Vorwärtsgang, aber auch toll herausgespielte, aber vergebene Chancen hinderten unsere Mädels daran, den Sack bei Zeiten zuzubinden. Anstatt draufzuhalten, wurde oft unnötigerweise nochmal quer gespielt. Dabei sah es manchmal aus, als würden unsere Mädels extra auf ihre Gegenspielerin warten. So konnte die SpG immer wieder dazwischen gehen. Davon hatte Vanessa irgendwann genug und brüllte laut über ’n Platz: „Man, nun schießt doch mal endlich !“. Auch Trainer Matthias rang immer wieder um Fassung ich konnte nur mit dem Kopf schütteln. Als bei der SpG die Kräfte nachließen, drehten die Turbinen nochmal auf, aber wie gesagt….. Die letzten Möglichkeiten hatten Ronja mit einem Lupfer, den die Keeperin gerade noch zur Ecke lenkte sowie Annika, die mit einem Freistoß die Lattenoberkante rasierte,
So blie’s am Ende beim 1:0 für unsere Turbinen. Ein Arbeitssieg, bei dem unsere Mädels mit einem blauen Auge davon gekommen sind. Hätten die Gastgeberinnen nur eine oder zwei ihrer Möglichkeiten besser genutzt…. Daß sich unsere Mädels in Zukunft bedeutend mehr konzentrieren, erhoffen sich Trainer Matthias Storch und meine Wenigkeit von: Maya Battke (TW), Annika Hanauer, Franziska „Franzi“ Knuth, Charlotte „Lotte“ Schröder, Celine Haase, Ronja Hirsch, Johanna „Jojo“ Herholz, Mia Kunze, Vanessa Storch, Marie Dursteler (SF) Emily „Emi“ Kerber sowie Lilli Raddatz.