von einer schwierigen entscheidung, arschkälte und einem wärmenden ergebnis

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C-Juniorinnen-Landesklasse: 1.FV Eintracht Wandlitz – Turbine Potsdam II 0:6

9.12.2017 von Micha

Kennt ihr Das ? Ihr müßt eine Entscheidung „entweder-oder…“ treffen und wisst, daß die Entscheidung, egal wie sie ausfällt, nicht unbedingt richtig ist. Das ist wie, wenn einen die eigene Frau fragt: “ Bin ich zu dick ?….“ . So geht es mir fast jedes Wochenende. Diesmal musste ich mich zwischen den allweihnachtlichem Eltern-Kind-Turnier und Spielen mit Turbinebeteiligung entscheiden. So fuhr ich am Samstag morgen zu den D-Mädels in die Halle, um mich nach 2 1/2 Stunden zum Auswärtsspiel mit der C2 in Wandlitz abholen zu lassen. Dabei nahm ich ganz schweren Herzens in Kauf, nachmittags nicht bei unseren jüngsten Grashüpfern zu sein, wenn diese ihren Eltern das Fussballspielen beibringen. Das fiel mir echt nicht leicht, und so sorgte mein schlechtes Gewissen dafür, daß ich am Sonntag ganztägig in der Halle blieb, bis es an der Zeit war, zur Fanclubweihnachtsfeier aufzubrechen.
Aber was heisst „schlechtes Gewissen“ ? Bei der C2 handelt es sich nicht um irgend ein Team, sondern dort bin ich mit den Turbinen, Eltern und Trainern auch außerhalb des Platzes eng verbunden. So fuhr ich mit Mary’s Papa Mirko Lehmann nach Wandlitz. Er ist BVB-Mitglied und wollte mit mir noch „ein Hühnchen rupfen“, weil ich im letzten C2-Bericht die Borussia etwas durch den Kakao zog. Aber es heißt ja: “ wer den Schaden hat, ….“
Die Fahrt nach Wandlitz erinnerte mich an die Reise nach Bielefeld, nur daß diesmal kein Schneemann gebaut wurde. Außerdem gibt es am Wandlitzer Kunstrasenplatz einen neuen Kabinentrakt incl. einem warmen Vorraum mit Blick auf’s Spielfeld. So musste ich nur während der 2×35 Minuten die A…kälte auf dem Platz ertragen.
Auf Turbineseite fehlten Anna-Lena, Lya, Stella und Isi. Anna wurde im Tor durch Pani vertreten, der doch hier und da die Feldspielerin anzusehen war. Aber das selbe Problem hatten die Gastgeberinnen auch, deren Keeperin sich lt. Trainerin Alice am Vorabend krank meldete. Und da bekanntlich Angriff die beste Verteidigung ist, übernahmen unsere jungen Turbinen sofort das Kommando. Nach 30 Sekunden tauchte Fefe vor’m Tor auf, die Keeperin konnte aber mit dem Fuß klären. Auch eine Chance für Franzi nach Amy-Zuspiel brachte nicht den gewünschten Erfolg (5.). In der 8.hatten die Gastgeberinnen eine Chance. Dabei herrschte in unserer Abwehr doch etwas Chaos. Aber unsere Mädels konnten den Ball erobern und schalteten blitzschnell um. Der Ball kam in die Spitze zu Mary, aber auch sie scheiterte an der Keeperin, wie auch Franzi in der 12. und 13. Minute. Franzi hatte heute echt das Pech am Fuß, aber sie ackerte viel für’s Team und legte für Andere auf. Es blieb also Einiges liegen und Sowas kann sich rächen. So z.B. in der 20., als eine verunglückte Fußabwehr von Pani am Hinterkopf von Alina landete und der zurückspringende Ball das Turbinetor nur um Zentimeter verfehlte. In der Folge änderte unsere Abwehr um Nele, Eva und Alina ihr Spiel und versuchte, den Ball vom eigenen Tor fernzuhalten. Das taten sie recht erfolgreich, denn in der Folge fand sich keine nennenswerte Torchance in meinen Notizen, obwohl sie zwar hinten massiv standen, aber bei Ballbesitz blitzschnell umschalteten. So legte unsere Abwehr den Grundstein für den späteren Sieg. Zunächst aber kamen beim Turbineanhang Sorgen auf: Amy konnte aufgrund einer Verletzung nicht weitermachen und Jona scheiterte mit einem Schuss aus der zweiten Reihe. Unsere Turbinen bestimmten zwar das Spiel, aber solange es 0:0 steht….. Dann aber in der 27. Minute gab’s die Erlösung: in einer schönen Einzelaktion zog Fefe von links nach innen und tunnelte die Keeperin – 1:0 aus Turbinesicht. Das wäre erstmal geschafft und gab Zeit zum Luft holen. Nach einem Franzi-Schlenzer an den Pfosten gab’s dann den bei dieser Kälte sehr wichtigen Pausentee. Die Frage war: können unsere Mädels nach Wiederanpfiff schnell nachlegen, um Ruhe in ihr Spiel zu bringen ?
Sie konnten, denn es dauerte nur 4 Minuten (39.): Mary spielt an der Mittellinie die auf gleicher Höhe agierende Maxi an. Diese zog los und mit einem Schuß ins kurze Eck erhöhte sie auf 2:0. Maxi sollte dem weiteren Verlauf der zweiten Halbzeit ihren Stempel aufdrücken, denn nun kam das Turbinespiel auf Touren. In der 43. trat Maxi eine Ecke von rechts. Drei Versuche unserer Turbinen konnten die Gastgeberinnen on der Linie kratzen. Beim 4. Versuch konnte Mary dann den Ball zum 3:0 über die Linie drücken. Und weil’s Toreschießen Spaß macht, zeigte Maxi in der 47. einen tollen Lauf über rechts, dem sie eine ebenso präzise Flanke auf Mary folgen ließ – 4:0. Eine MInute später machte es Maxi wieder selbst, als sie nach einem weiten Abschlag von Pani und mit einem Solo aus dem Mittelfeld das 5:0 folgen ließ. Und der FV Eintracht Wandlitz ? Viel kam nicht mehr. Sie versuchten zwar weiterhin aus einer massiven Deckung durch blitzschnelles Umschalten zum Erfolg zu kommen, aber unsere Abwehr stand sicher und so hatte Pani im Tor kaum noch was zu tun. So konnte sich z.B. Alina in der 51. MInute auszeichnen, als sie hellwach ihre Frau stand. Also ging unsere „Abteilung Attacke“ weiter auf Torejagd. Laura versuchte es mit einem Direktschuß und Franzi setzte ihre Teamgefährtinnen bei zwei tollen Aktionen super in Szene: erst setzte Amy den Ball im Fallen an den Pfosten und später gab’s ein tolles Zusammenspiel zwischen Franzi und Jona, bei dem dann Jona den Ball aus vollem Lauf nur um Zentimeter neben das Tor setzte. Aber einmal sollte es noch klappen: In der 65. Minute schlckte Käpt’n Nele Jona auf die Reise. Diese startete ein Solo und stellte so den 6:0-Endstand her. Tja, und bei diesem 6:0-Auswärtssieg wurde mir dann doch warm ums Herz, zumal ich nach der Heimfahrt wieder ruckzuck in meiner warmen Stube saß.
Man muß sich das mal vorstellen: das Team ging geschlossen aus der D-Jugend eine Altersklasse höher und nur die Zugänge Stella und Maxi hatten bisher C-Jugend-Erfahrung. So sind unsere jungen Turbineladies das jüngste Team in der Landesklasse und die Trainer Chris Helwig und Marco Zastrow hatten diese Saison als „Lehrjahr“ ausgegeben. Und doch sprechen unsere Mädels bei der Titelvergabe mehr als ein gehöriges Wort mit, denn noch dei Teams machen die Sache unter sich aus und so hat die Tabelle aktuell folgendes Aussehen:

1. FSG Falkensee 9 Sp. 44:5 Tore 24 Punkte
2. SG Sieversdorf 8 Sp. 34:5 Tore 22 Punkte
3. Turbine Potsdam II 8 Sp. 38:4 Tore 21 Punkte

Da heißt es, ganz kräftig die Daumen drücken, damit unsere Mädels mit dem selben Schwung aus der Winterpause herauskommen. Denn längst haben sich Team und Trainer höhere Ziele gesetzt. Damit es klappt und diese Saison genauso erfolgreich wird, wie die Letzte (Triplesieger !) fügten heute ein Mosaiksteinchen hinzu: Panajota „Pani“ Kyprianidis (TW), Eva Wuttich, Felina „Fefe“ Rüchel, „Käpt’n Nele“ Brüggemann (SF), Maxine „Maxi“ Schwarz, Amy Kroh, Mary Krüger, Alina Schwarz, Jona Leske, Franziska „Franzi“ Helmke, Laura Jesse sowie die Trainer Chris Helwig und Marco Zastrow.

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