Wenn Turbinen Charakter zeigen
FLB – Hallenlandesmeisterschaft der D – Juniorinnen
22.2.2015 in Wandlitz von Micha
Nachden am Vortag unsere C – Mädchen Vizemeister wurden, fuhr ich auch am Sonntag optimistisch nach Wandlitz, zumal die D eine Woche zuvor ein Turnier in Großziehten auf Platz 2 beendeten. Allerdings bekam mein Optimismus einen kleinen Dämpfer beim Anblick der Gruppeneinteilung: Zwei der Favoriten in unserer Gruppe A ! UFF ! Nunja, unsere Mädels nahmen diese Herausforderung an. Da 9 Teams gemeldet hatten, bestand Gruppe A aus 5 Teams (Spielzeit 1×10 Minuten) und Gruppe B aus 4 Teams (1×12 Minuten).
Der dickste Brocken wartete gleich im ersten Spiel auf unsere Mädels – der Storkower SC. Der SSC hatte mehr vom Spiel und unsere Mädels nahmen den Kampf an. Nachdem Lilli sich 2x auszeichnen konnte, ging der SSC in der 5. und 6. Minute dann doch mit 2:0 in Front. Aber unsere Mädels kämpften und so ergaben sich für Sarah und Isy je zwei Chancen. Aber der Storkower SC is ja auch nicht Irgendwer und brachte das 2:0 clever über die Zeit.
Im zweiten Spiel hieß es für unsere Mädels gegen den Eberswalder SC im Turnier zu bleiben und sie zeigten gleich Flagge: Isy spielte sich frei und traf – 1:0 (1.) Der Gegenangriff zeigte aber auch: in der Halle folgen auf Konzentrationspausen Gegentore – der ESC glich zum 1:1 aus. In der 3. konterten die Turbinen die Gegnerinnen aus: Isy, Johanna und Lilly hießen die Stationen zum 2:1. Eine Minute später eine schöne Kombination, an deren Ende Johanna die Keeperin prüfte. Und wieder schalteten unsere Mädels nicht schnell genug um und kassierten im Gegenangriff das 2:2. Schade, Am Ende sollten diese zwei vermeidbaren Gegentore richtig wehtun. Aber für den Moment waren sie der richtige Weckruf. In der Folgeminute spielten Johanna und Isy mehrere Doppelpässe, die Isy mit dem 3:2 beendete. Diese Führung hielt Lilli fest, indem sie sich ganz lang machte (6.). In der 8. spielte Lucy einem langen Ball auf Johanna, die zum 4:2 vollendete. Beim Kampf um den Ball verletzte sich Johanna, biss die Zähne zusammen und konnte im nächsten Spiel wieder mitmachen. Eine Minute später stand Lilli wieder im Brennpunkt, als sie blitzschnell abtauchte. Den Gegenangriff schloß Isy nach einem Alleingang zum 5:2 ab. Die letzte Chance im Spiel hatte der ESC, aber wieder stand Lilli im Weg und sicherte das 5:2.
Im dritten Spiel wartete mit der SG Sieversdorf der nächste Favorit. Zu diesem Zeitpunkt hatte Storkow 7 Punkte Turbine und die SG je 3. Der Sieger würde also mit 1 1/2 Beinen im Halbfinale stehen. Und beide Teams bewiesen, daß sie sich dessen bewusst waren und zeigten vollen Einsatz. Zunächst war Lilli gefordert und in der 3. Minute hatte Sarah kurz nacheinander drei Versuche, aber kein Glück. Das hatte Lucy eine Minute später, als ein Freistoß von ihr abgefälscht denn Weg ins Tor fand – 1:0. Turbine versuchte nachzulegen, die Gegnerinnen versuchten auszugleichen. Für meinen Geschmack wurde dies das beste Spiel des Turniers. Beide Keeperinnen mußten mehrfach ihr Können zeigen. In der 8. konnte die SG nach einer Ecke zum 1:1 ausgleichen. In der Schlußminute versuchte Sarah nochmal Isy zu bedienen. Isy kam aber nicht richtig ran, somit blieb’s beim 1:1. Damit wurde klar, daß zwischen Sieversdorf und Turbine das Torverhältnis entscheidet.
Gegner im letzten Gruppenspiel war die SpG Borussia Belzig/Stahl Brandenburg. Diese hatten ebenfalls 4 Punkte auf dem Konto und somit selbst noch Chancen aufs Halbfinale. Drei Minuten lang gab’s ein Hin und Her, dann übernahmen die Turbinen das Kommando. Chancen gab’s für Johanna, Emy und Sarah. Aber es dauerte bis zur 7. Minute, als Johanna ein Zuspiel von Isy zum 1:0 nutzte. Unsere Mädels erhöhten den Druck und wollten nachlegen. das gelang in der Schlußminute, als Emy einen Abschlag abfing und einfach draufhielt – 2:0.
Damit war klar, daß die SG Sieversdorf im letzten Spiel gegen Eberswalde einen Sieg mit drei Toren Differenz braucht. Dies zu wissen, ist nicht immer ein Vorteil. Das zeigte dieses Spiel sehr deutlich. Der ESC wehrte sich nach Kräften und machte es der SG so schwer wie möglich. Trotzdem erarbeitete sich Sieversdorf Chance auf Chance. Was dabei vergeben wurde, ging schon nicht mehr auf die berühmte Kuhhaut. Bis zur Schlußminute führten sie 2:0 und banden 28 Sekunden vor Schluß den Sack zu und zogen mit dem Storkower SC ins Halbfinale ein. Dieses eine sch….Tor ! So blieb unseren Mädels „nur“ das Spiel um Platz 5. In Gruppe B setzte sich der Ludwigsfelder FC vor dem KSC Neutrebbin, der SG Wandlitz/Basdorf und der SG Ladeburg/Blumberg durch. Ohne jemanden zu nahe zu treten, gegen diese Gegner wäre am Ende für unsere Mädels mindestens Platz 3 drin gewesen. Aber that’s life! So setzten sich in Halbfinals Storkow gegen Neutrebbin und Sieversdorf gegen Ludwigsfelde durch. Nachden die SpG Belzig/Brandenburg im Spiel um Platz 7 gegen Ladeburg/Blumberg nach 1:1 das Neunmeterschießen 2:1 gewann, ging es für unsere Mädels anschließend um Platz 5 gegen die SG Wandlitz/Basdorf. Kurzzeitig sah es so aus, als ob die Luft raus wäre. Irgendwie auch verständlich. Aber unsere Mädels bewiesen Charakter und zeigten sehr deutlich, daß sie besser waren als Platz 5 und mehr verdient hätten. In der 3. Minute erzielte Sarah nach Doppelpass mit Isy das 1:0. Zwei MInuten später schickte Lucy eine Bogenlampe von der Mittellinie Richtung Tor und die Keeperin ließ den Ball durch die Hände gleiten – 2:0. In der 7. hatte Turbine Freistoß von links und Sarah schob ein – 3:0. Unsere Turbine – Ladies hatten noch lang nicht genug und wohl auch eine Portion Wut im Bauch. In der 8. Minute kam der Ball lang auf Emy, die sich herrlich freilief – 4:0. Nachdem Lucy aus dem Hinterhalt auf 5:0 erhöhte, gab’s in der 10. eine tolle Szene: Stella behielt an der „Eckfahne“ die Oberhand und beförderte den Ball aus der Drehung zurück zur zentral stehenden Emy – 6:0. Dabei blieb’s und unsere Mädels zeigten nochmal deutlich ihr Können.
Das kleine Finale gewann der KSC Neutrebbin mit 4:0 gegen den Ludwigsfelder FC und in einem umkämpften Finale sicherte sich der Storkower SC den Hallenmeistertitel mit 1:0 gegen die SG Sieversdorf. Auch wenn die meisten Zuschauer um mich herum Sieversdorf die Daumen drückten, so hab ich mich doch für Storkow gefreut. Ich bin den Leuten dort freundschaftlich verbunden und gönne Ihnen den Titel von Herzen. Glückwunsch nach Storkow, Sieversdorf und Neutrebbin.
Natürlich kam bei Turbinen, Eltern und natürlich auch bei mir etwas Traurigkeit auf. Vielleicht war es ja meine Schuld: Ich war Samstag bei den C – Mädels und übernachteter vor Ort bei Freunden. So konnte ich allerdings am Sonntag mein „Spieltagsritual“ nicht durchziehen. Ja, wenns um Turbine geht, bin ich sehr abergläubig. Also ist es meine Schuld, daß sie soviel Pech hatten (grins)! Aber im Ernst: man könnte jetzt sagen „hätten sie hier oder da…. oder man hätte ja dort….“.
Damit würde man den Mädels bitteres Unrecht tun. Diese Mädels haben GEKÄMPFT und auch spielerisch überzeugt. Mit ihrem Kampf- und Teamgeist haben sie sich endgültig einen Platz in meinem Herzen gesichert und bewiesen, daß sie zurecht das Turbinetrikot tragen. Schaut in ihre Gesichter und merkt euch ihre Namen:
(hinten v. links) Lucy Heise, Lilli Raddatz(TW), Sarah Schwaß, Isabel „Isy“ Bühler, Lilly Wenzel, Franziska „Franzi“ Knuth, Cattleya „Catty“ Zimanky, Janina Hergt (Betreuerin), Sirko Goltz (Trainer)
(vorne v. links) Stella Hergt, Emily „Emy“ Ross, Johanna Herholz, Felina Mackaus