Subbotnik für den 5. Turbine-Hallencup

Fans on MBS-Arena-Tour

Bei der Verwandlung der sterilen MBS-Arena in eine grüne Turbine-Hallencup-Arena halfen einen Nachmittag-Abend-Nacht vor der Eröffnung des Turniers auch 16 Fans mit. In-door-Rasen säen, sprengen und beim Wachsen zusehen, Fußballtore und Banden aufbauen – nach ca. 8 Stunden Arbeitseinsatz kann man nun die Fußballmädels aus 7 Nationen willkommen heißen.

Gemeinsam mehr bewegen – ganz im Sinne des AOK-Mottos.

 

Text: Susanne Lepke

Fotos: Peter Tietze

Susi und das Akkuschrauber-Erlebnis

Pausenecke

 




Mondscheinspielchen

Spielbericht zum BL-Spiel Turbine Potsdam gegen Bayer Leverkusen am 14.12.2016

 

Nachholspiel im „Karli“ an einem Mittwochabend, 18.00 Uhr, unter Flutlicht und gefrierender Atemluft. Bayer Leverkusen zu Gast, Tabellenzweiter von unten. Ein Abstiegskandidat, gegen den Potsdam in der vergangenen Saison auswärts 1:0 schmerzlich unterlag. Als „Überflieger“, also per Flugzeug, waren die Spielerinnen aus Leverkusen per Flugzeug angereist.

Diesem Spiel wohnten mehr Zuschauer als beim Spitzenspiel am vergangenen Sonntag in München bei, aber zum Glück hat Herr Hoeneß bis zum Frühling auch noch ein bisschen Zeit, die 15.000 – 20.000 frauenfußballbegeisterten Zuschauer_innen zu mobilisieren.

Mit dem wachsenden Erfolg der Turbinen hat auch der RBB hat das TP-Interesse wiederentdeckt und bot einen online-Stream-Service an.

Die drei lädierten Torbienen Schmidt, Rauch und Kemme, die beim Spiel gegen Bayern „ungelb“ verletzt vom Platz mussten, standen drei Tage später erstaunlicherweise auf dem „Karli“-Rasen. Aber es war insgesamt zu spüren, wie sehr der grandiose Sieg gegen den amtierenden Meister Kräfte gezehrt hatte. Auch einigen Fans war der hohe Einsatz am 11.12.16 noch anzuhören: Manche Fangesänge schwebten im halben Tempo dem Mondlicht entgegen, manche krauchten krächzend über den Rasen.

Die hochgelobte Spritz-Witz-igkeit vom vergangenen Sonntag war wie weggeblasen. Der Biss fehlte, Fehlpässe häuften sich, Angriffe versackten, das Mittelfeld manchmal unbewohnt und Torchancen waren eher Seltenheit. Für Heiterkeit sorgte in der 3. Spielminute der Geburtstagsfisch, der anstelle des Balls im Netz zappelte. Man spürte, dass Tabbi heute ein Geburtstagstor machen sollte und wollte.

Kurz vor Anpfiff war das Geburtstagskind mit einem inbrünstigen, zehn- anstatt einstimmigen „Happy Birthday“-Gesang umjubelt worden. Genau dieser muss Tabbi Kemme vermutlich dann zur Bekanntgabe ihrer Vertragsverlängerung bis 2018 an ihrem Geburtstag inspiriert haben. Also, liebe Fans, am 14.12.2017 bitte einen polyphonen, elfstimmigen Chor entfalten!

Kurz nach dem geschilderten Fischfang erschallte ein gestutzter „Oh, wie war das schön“-Jubel, als den Torbienen ein sehenswertes Abseitstor gelang. Dabei schien der Mond schön helle. Vollmond, klarer Himmel, eiskalte Luft. Lauter kleine Nebelschwaden entwichen kurzpulsierend den Spielerinnenmündern.

Der Leverkusener Trainer Obliers nahm dankend einen „Schreidrops“ aus dem Fanblock entgegen – und Jojo Elsig ihre vierte gelbe Karte. Und die Schiedsrichterleistung konnte mit der bayerischen absolut mithalten.

Da 19 x 2 = 38 ist, schoss die Nr. 19 in der 38. Minute das Siegtor. Danke, Feli, für diese Erlösung in einem zähen Spiel! Da Bayern München seit dem 11.12.16 kein 1:0 mehr können, müssen nun die Berlinerinnen äh Potsdamerinnen dieses 1:0-Amt übernehmen. Dieses Törchen wurde also mehr recht als schlecht oder mehr schlecht als recht 50 Minuten gepflegt. Selbst, als die Leverkusener Spielerinnen in den Nachspielminuten plötzlich zu zwölft auf dem Platz standen, was den Trainer Obliers zu hektischen Gesten zwang – aber nicht die Schiedsrichterin – nutzte auch diese Strategie nichts. Es blieb beim unaufgeregten 1:0.

Nun können sich unsere geliebten Torbienen mitten im kalten Winter einen Spieltag vorzeitig als Herbstmeister betiteln. Kein buntes Blatt mehr am Baum, aber knallbunter Applaus der Fans zu dieser bisherigen Saisonleistung! Da geht selbst bei Vollmond die Sonne auf.

Wir sehen uns am vierten Adventssonntag im Karli – und danach:-)

Text: Susanne Lepke

Fotos: Susanne Lepke

 




Fanschal für Turbine-Hallencup (Januar 2017) erwünscht?

hallencup-2016Liebe Turbinefans

der Turbine-Fanshop fragt an, ob Interesse an einem Fanschal zum Turbine Hallencup 2017 besteht.

Interessenten dafür melden sich bitte bis zum 25. November 2016 per E-Mail: turbinefans@gmx.de unter Nennung ihres Namens und der gewünschten Anzahl.

Eine Produktion ist erst ab einer Stückzahl von ca. 50 Schals preislich sinnvoll.

Sollten weitere Ideen für Fanartikel vorliegen, teilt das bitte ebenso mit. Sie werden dann an den Fanshop weitergeleitet.

 

Susanne Lepke

i.A. des Fanclubs „Turbinefans“

 

Foto: 1.FFC Turbine Potsdam




Tordürre trotz Regen

Spielbericht zum BL-Spiel: Turbine Potsdam – USV Jena am 04.11.2016 – von Susi –

Zu Gast bei Freunden – ein Revival des Mottos der Heim-WM 2006 – nun im „Karli“.

Das obligatorische Ost-Derby stand an – und eine kräftige Revanche, falls man sich an die vergangene Bundesligasaison erinnern möchte: Zwei Begegnungen, zwei Niederlagen für die Torbinen, und in der Abschlusstabelle wurde dem USV auch höflich der Vortritt gelassen.

Nun eine Neuauflage – bei nasskaltem Novemberwetter, mit einsetzendem Dauerregen ab der zweiten Halbzeit. An dieser Stelle schon mal Respekt für die ausharrenden Fans auf den unüberdachten Stehplätzen, die unbeeindruckt mit Hilfe ihrer Regenschirme ausharrten. Und natürlich auch für die pitschnassen Torbinen.

Wenn es keine Verzählerei gibt, war punktgenau eine Fan-ELF aus Jena angereist, mit Unmengen Trommeln, Sticks und Bannern bewaffnet. Eines dieser Banner mit dem Schriftzug „Danke Christian“ nahm Bezug auf die überraschende Trainerabsetzung von Christian Franz-Pohlmann ein paar Tage zuvor. Noch dazu hatte die Ex-Turbine Patti Hanebeck ebenfalls überraschend ihr Karriereende mit vorzeitiger Vertragsauflösung bekanntgegeben. Was ist da bloß los in Jena?!

Bei Turbine war insofern etwas los, dass es vor dem Spiel eine Verlosungsaktion gab, an der alle Vereinsmitglieder incl. frischgebackener teilnehmen durften. Ein Handy im Wert von 350€ wurde von einem Turbine-Sponsor freundlich zur Verfügung gestellt – und der Losglückliche war Sebastian Böhmer, ein absolut treuer Turbinefan. Also wohlverdient und herzlichen Glückwunsch!

Die Turbinen selbst waren von ihrer „Deutschlandreise“ pünktlich und halbmunter zurückgekehrt. Am vergangenen Wochenende in Freiburg zugegen, Mitte der Woche im grünen Wolfsburg – und nun wieder zu Hause im „Karli“. Dazu hatten sich drei Fernsehkameras eingefunden, stand doch heute mal eine Liveübertragung an.

Gut 1500 Menschen hatten jedoch die Fernsehcouch abgelehnt und mit Klappsitzen aus Plastik (oder nicht mal das) Vorlieb genommen und sich ins „Karli“ zum Live-Gegucke aufgemacht. Und es lohnte sich, denn die Turbinen zeigten sich engagiert, spielfreudig, kampfeswillig und „teamig“. Klar spürte man, dass den Spielerinnen noch das Wob-Spiel in den Knochen steckte, aber man konnte mit Freude dem Spielverlauf zusehen. Das Duell fand fast nur in einer Hälfte statt: In der ersten Halbzeit guckten die Bewohner der Sitztribüne geschlossen nach rechts, in der zweiten Halbzeit wurde die linksseitige Blickrichtung vollzogen. Etliche, mit einem Raunen versehene Torchancen durfte beobachtet werden, noch dazu die unzähligen Heldentaten der Torwartfrau aus Jena, Kathrin Längert.

Die Deutsche Bahn hatte 48 min Verspätung, solange dauerte es, bis endlich die Dampflok durchs „Karli“ schnaufen durfte. Svenja Huth erlöste die Turbinen in der 48. Minute mit ihrem Treffer, der dann auch der einzige blieb. Einen weiteren „Torejubel-Olé-Gesang“ gab es seitens der Fans nach der 59. Minute: Mönchengladbach war es mit einem Traumtor durch Madeline Gier gelungen, im parallelen Bundesligaspiel den Ausgleich zum 1:1 gegen Wolfsburg zu erzielen. Die Freude darüber währte 20 Minuten…

Obwohl das knappe 1:0 noch länger als in Wolfsburg verteidigt werden musste, hatte man als Zuschauer weniger Angst um das Endergebnis als in der Autostadt. Die Turbinen waren fortwährend am Drücker und zeigten sich überlegen. Der einzige Schönheitsfehler war die Tordürre, das 1:0, am Schluss.

Glückwunsch den Mädels – zur andauernden Spitzenreiterschaft.

Nun liegt eine fünfwöchige Durststrecke ohne Bundesliga-Spiel vor uns allen – dank der beiden Spielverlegungen von Wolfsburg und Leverkusen. Erst Mitte Dezember rollt ein Fanbus nach Bayern, zu der Mannschaft, die in dieser Saison auffallend oft 1:0 gespielt hat…

Bis dahin allen eine gute Zeit.

Text und Fotos: Susanne Lepke




Etwas zum Grünärgern

Spielbericht zum BL-Spiel Vfl Wolfsburg gegen Turbine Potsdam am 02.11.2016  – von Susi –

 

In keinem anderen Stadion wird man vom Stadionsprecher so ungastlich empfangen wie in Wolfsburg. Diese Erkenntnis ist nach mehreren Besuchen im Stadion am Elsterweg und im AOK-Stadion gereift. Die Stadionansagen enthalten eine spürbare Ignoranz gegenüber den Gästen, man kümmert sich ausschließlich um sich selbst. Das wirkt unhöflich und auch unsportlich.

Indizien dafür waren bei diesem Mal die fehlende Begrüßung der Gästefans durch den showheiteren Stadionsprecher, dazu die im runterratternden ICE-Tempo getätigte Ansage der Mannschaftsaufstellung, die kein Mitsprechen der Spielernamen zuließ sowie die verzögerte Ansage der Torschützin nach dem 0:1. Hier war die Information über eine unmittelbar nachfolgende Spielerauswechslung erstmal wichtiger.

Immerhin machten sich mitten in der Woche 1.600 Zuschauer ins AOK-Stadion zum Flutlichtspielauf, darunter ca. 100 Turbinefans, die lautstark ihren Fangesang „1000 Turbinefans – schalala“ feierten. Überhaupt passte das Potsdamer Spieltrikot mit der brusteinnehmenden, dunkelgrünen AOK-Werbung wie die Faust aufs Auge zu dieser AOK-Spielstätte. Da kam jetzt etwas zusammen, was einfach zusammengehörte.

Unvergessen der 2:5-Sieg im letzten Jahr oder auch der 4:0-Sieg im „Karli“. Zwei ausgedehnte Heuel-Gründe für die Wölfinnen. Aber deren Fans würden auch gemeinsam mit ihrem Verein untergehen, so ein Wortlaut aus dem vielfältigen Angebot an VFL-Hymnen. Jedenfalls lechzt dieser Rückblick nach einer grundlegenden DFB-Spielregeländerung: Nur noch AOk-Auswärtsspiele in WobJ

Nun stand also die erneute Begegnung an, ein vorgezogenes Pflichtspiel auf Antrag des Wolfsburger Vereins aufgrund von Spielerabstellungen zur U 20-WM. Trotz des Mitten-in-der-Woche-Termin war der Fanbus vollbesetzt. Zwei Jenaer Fans waren auch vor Ort – vielen Dank!

Für 8€ war man platziert dabei, Glühwein gab`s nicht, nur Kinderpunsch. Auf den sauberen Toiletten herrschte subtropisches Klima und die Klobrillen waren bedauerlicher Weise nicht grün. Die Starspielerin Caroline Hansen fehlte verletzt, Tabbi Kemme als Pendant leider auch. Und das Überraschende: Anja Mittag war weder in der Startaufstellung gelistet, noch nahm sie auf der Auswechselbank Platz. Dafür durfte man vielen Ex-Turbinen zuschauen: Kerschowski, Peter, Simic und Ariane Hingst zusehen.

Als der Anpfiff ertönte, entspann sich sofort ein kampfbetontes Spiel. jedoch dauerte es 20 Minuten, bis sich Wolfsburg die erste wahre Torchance erarbeitete. Almuth schwitzte, Lisa fror. Und die Turbinefans spürten. Hier geht heute noch was. Sie brüllten und sangen und trommelten, was das Zeug hielt – und fuhren später heiser nach Hause. Auch die Wolfsburger Fans des benachbarten Blocks zeigten Initiative – im Gegensatz zur gegenüberliegenden Tribüne. Das Gesangsrepertoire hatte sich gegenüber dem letzten Jahr erfreulicher Weise erweitert. Da der weibliche Fan-Anteil jedoch dort bedeutend höher als der in Potsdam ist, wurde das eine oder andere textreiche Etwas im eher hochfrequentierten Bereich dargeboten, was zwar engagiert, aber nicht sehr hörgenüsslich klang.

Zurück zum Spiel. Es bereitete von Anfang an unheimlichen Spaß zuzuschauen. Die Turbinen zeigten eine mannschaftliche Geschlossenheit und ein gesundes Selbstbewusstsein, das ganz und gar nicht an die Niederlage gegen Freiburg drei Tage zuvor erinnerte. Lia Wälti präsentierte sich in alter Form, in ruhig-abgeklärter Köpersprache im Mittelfeld agierend und organisierend. Ein kämpferisches Spiel mit guten Torchancen – auf beiden Seiten. Schade, dass Wältis Torschuss an die Latte ging. Wolfsburg machte überraschenderweise einige sehr sichtbare Fehler und zeigte sich nicht so stark wie befürchtet. Sehr erfreulich war, dass Popp diesmal ohne eine Behandlungspause auskam – und das Schult diesmal keine Schuld traf. Wobei Svenja Huth letztere besonders in der 1.Halbzeit immer wieder kitzelte und umgarnte.

Mit einem 0:0 ging es in die Halbzeitpause und die Fans spürten weiterhin: Da geht noch was.

+ + + Breaking Halbzeitnews + + +

In der Halbzeitpause gelang es dem Rainer aus Wolfsburg, den Fußball zielsicher auf eine Veltinsfahne zu lenken. Der Steffi gelang das dagegen nicht. Danach wurde vom Rasen aus mit einer Kanone auf die Fans geschossen. Eine mit einer Gasflasche auf dem Rücken bewaffnete Dame umkreiste das Spielfeld, um mittels ihres Kanonenrohrs T-Shirt-Geschenke abzuschießen. Na ja, gibt’s nur hier in Wob zu sehen. Wer’s mag…

Zwei sponsorige Experten durfte anschließend noch ihren Spieltipp übers Stadionmikrofon kundtun. Nach dem Eindruck der ersten Halbzeit revidierten diese vermutlich auf ein zögerliches 1:0 – eine nette Bestätigung für die Turbinefans… Wer weiß, was die beiden noch vor Spielbeginn gedacht hatten.

+ + + Ende der Halbzeitnews + + +

Dann geschah etwas Ungewöhnliches: Die Turbinen erschienen pünktlich auf dem Spielfeld, um kampfesmutig das Duell fortzusetzen. Auch das Schiedsrichterteam stand parat. Nur der Gegner erschien nicht. Nicht nach einer Minute, nicht nach zwei und auch nicht nach drei. Ein komisch wirkendes, ungewöhnliches Bild.

Nachdem sich die Wölfinnen dann doch den aktuellen Herausforderungen stellten, konnte man beobachten, dass die zweite Halbzeit absolut der ersten Halbzeit ähnelte. Der intensive Kampf wurde fortgesetzt, mal mehr, mal weniger gut von den Schiedsrichterinnen moderiert. Aber so hatte man als Fan auch mal die Chance, ein ironisch-anerkennendes „Ohh!“ bei der einen oder anderen Entscheidung zu brüllen. Die Spielspannung knisterte und Wolfsburg stand in der Abwehr dicht und sicher – bis Aigbogun in der 62. Minute zum Feiern einlud. Einfach nur fantastisch – die Turbinen gingen in Führung! Ausgelassene Partystimmung im blauen Bereich. Schade war, dass Ese Minuten später, in kurzer Distanz vorm Tor stehend, dann das Selbstvertrauen fehlte, erneut einzunetzen. Schade auch, dass Jojo den Kopfball zu einem möglichen 0:2 verpasste und auch Svenjas Torschuss umgelenkt werden konnte.

Der Minutenzeiger tickte unermüdlich auf der giftgrünen Leinwand. Ab der 80. Minute war die Spannung kaum noch aushaltbar. Die Wölfinnen begannen heftig die Zähne zu fletschen. Aber auch Bernauers Riesenchance kurz vor dem Spielende nahm kein ausgleichendes Ende.

Nach wiederholten „Abpfeifen“-Rufen seitens der Fans und Schiedsrichterblicken auf die Uhr ertönte die pfeifende Erlösung – ein knapper und verdienter Sieg für die Turbinen. Rasch leerte sich das Innere des AOK-Stadions, nur 100 blaue Menschen blieben – und sangen – und feierten. Von „Spitzenreiter“ über „Auswärtssieg“ und „Sieg!“ und „Wolfsburg ist ein Punktelieferant“ und „Oh, wie ist das schön“ und … eine besagte halbe Stunde lang, während außer der sich auslaufenden Mannschaft und ein paar genervter Ordner niemand zuhörte. Spätestens jetzt war das AOK-Stadion dort, wo es hingehörte – bei den dazugehörigen Spielertrikots. Fest in blauer Hand.

Nach dem halbstündigen Abgefeiere, dem der Potsdamer Trainer verhalten-schüchtern aus der Distanz zuwinkte, aber nicht hinzutrat, war die Toleranzgrenze der Ordner erreicht. Schlüsselbundklappernd verwiesen sie die Turbinefans des Stadions. Dafür boten die gläsernen Neubauten und Betonbrücken rund ums Stadion eine perfekte Akustik. Lautstark fanden die Fans ihren Bus und ihre Autos wieder – eine feuchtfröhliche Heimfahrt war garantiert. Auch die Feierlichkeiten zum 43. Hochzeitstag, den ein Fanpärchen an Bord des Fanbusses beging, konnten mit der Siegesgabe intensiv fortgesetzt werden. X-mal wurde auf die Turbinen angestoßen.

Oh, wie war das schön!!! Danke, Mädels!

Text: Susanne Lepke

Fotos: Beatrice Martens, Susanne Lepke 




100. Fanbusfahrt in einer Sackgasse ausgebremst

Spielbericht zum DFB-Pokalspiel nach Bremen am 8. Oktober 2016

 

Aus dem ACHTen Oktober sollte ein ACHTungszeichen werden.

Für den Zweitligisten Werder Bremen.

Ein Tag zum Hinunterrutschen von der gegenwärtigen Erfolgswelle.

Bremen als Spielort stellte eine relativ kurze Distanz für den Fanbus dar, demzufolge war dieser bis auf den letzten Platz ausgebucht.

Noch dazu stand eine Jubiläumsfahrt an: Zum 100. Mal rollte ein Potsdamer Fanbus zu einem Auswärtsspiel – einmalig in der Fanlandschaft der Frauen-Bundesliga. Eine güldene und ährenumkränzte „100“ prangte gut sichtbar an der Frontscheibe des Fanbusses, blau-weiße Wimpelketten peppten das Businnere auf. Ohne den Fanbuskoordinatoren Hartmut Feike, der sich seit 2007 kontinuierlich um das Zustandekommen der Fanbusfahrten kümmert, wäre dieses Jubiläum nicht möglich. Deshalb wurde ihm zur 100. Fanbusfahrt eine Ehrenmedaille des Fanclubs, begleitet von 100min langem Applaus feierlich verliehen.

Auch die Busfahrer und mitreisenden Fans wurden mit einem kleiner Aufmerksamkeit bedacht, denn säßen diese nicht auf ihren Plätzen, wäre die Mission „Da, wo ihr spielt, sind wir“ ebenfalls nicht möglich.

Nach einer 5-Stunden-Fahrt, vorbei an einer niedersächsischen Schafherde, die leider am rechten Straßenrand weidete („Schafe von rechts, Schlecht’s brächt’s“) wurde nach dem Verlassen des Busses zuerst ein ausgiebiges Fotoshooting veranstaltet – mit kreativ gemaltem Dankes-Banner, das ein Treuer Fan in stundenlanger Nachtarbeit fabriziert hatte.

Anschließend stand ein ausgiebiger Spaziergang zum sogenannten „Platz 12“, ein Fußballplatz mit Dorfcharakter inmitten einer weiträumigen Sportanlage rund um Weser-Stadion an. Der Weg führt vorbei an „Platz 11“, der uns vor einem halben Jahr (im Mai 2016) einen ehrenhaften Bundesliga-Sieg zum Saisonende beschert hatte. Hier nahm auch Bernd Schröder endgültig Abschied von seinem Traineramt.

Aber dieser erfolgsversprechende Rasen war aufgrund einer Karnickelplage nicht bespielbar.

Auf dem veränderten Spielplatz entpuppten sich die Absteiger der vergangenen Saison nun als „Plage“. Sie eröffneten sehr erfrischend das Spiel, störten den Spielaufbau früh und gingen motiviert in die Zweikämpfe. Die Turbinen brauchten einige Zeit, um überhaupt ins Spiel zu kommen. Nach 20 Minuten geschah dann das unfassbare Desaster: Bremen ging nach Potsdamer Torwart- und Abwehrproblemen in Führung. Doch das tat der gesunden Hoffnung der Fans keinen Abbruch, trotzdem mit einem Sieg nach Hause zu fahren. Schließlich blieb noch genügend Zeit.

Doch die Reaktion der Turbinen war von gefühlten 93 Fehlpässen und einem verzweifelten, teilweise ideenlosen Anrennen gegen die grüne Abwehrwand geprägt. Es mangelte nicht an Engagement und Motivation, aber das Rezept gegen vorrangig verteidigende Spielweisen fehlte. Da halfen auch die 15 Eckbälle nicht, die Potsdam ausführen durfte – im Gegensatz zu ganz 4 für Werder, die noch dazu in der 1. Halbzeit vollzogen wurden.

Die zweite Halbzeit fand ausschließlich auf halbiertem Spielfeld statt. Werder verließ den eigenen Strafraum nicht mehr, verteidigte geschlossen und verfügte außerdem über eine großgewachsene und sichere Torhüterin. Die Kondition und Kraft zum Kontern ließ merklich nach. Potsdam probierte und studierte – und resignierte. Trotz höherer Spielanteile und Ballbesitzquote.

Auch der persönlich engagierte Fanclub des Cheftrainers konnte hierbei nicht mehr helfen. 17 Lehrer_innen des Potsdamer Humboldt-Gymnasiums, die sich unweit von Bremen auf Kollegiumsfahrt befanden, konnten an dem Fakt, dass das Runde nicht ins Eckige wollte, nichts ändern.

Und dann, kurz vor Schluss, fiel doch noch der Ausgleich! Johanna Elsig erlöste alle Potsdam-Mitfiebernden. Ein erleichterndes Gruppengestöhne setzte auf der Fantribüne ein.

Es ging in die Verlängerung… Ohne Spielentscheidung… Am Ende sollte ein Elfmeterschießen über den Einzug ins Achtelfinale entscheiden. Da der zugewiesene Spielacker über kein Flutlicht verfügte, aber die Dämmerung drohte, wurde scherzhaft gemunkelt, ob man nun in das benachbarte Weser-Stadion umziehen würde.

Die Zitterpartie ging weiter:

  • Svenja Huth eröffnet – und verschießt. Werder aber auch.
  • Tabbi Kemme trifft geradeso – Werder reagiert mit einem Fehlschuss!
  • Jojo Elsig als Dritte im Elfer-Bunde – verschießt. Werder nutzt die Chance und gleicht aus.
  • Bianca Schmidt verwandelt mit einem souverän geschossenen Elfmeter. Werder hält mit.
  • Elisa Kellond-Knight trickst die Torhüterin galant aus. Aber auch Werder trifft im Anschluss.
  • Inka Wesely wiederholt den KK-Trick erfolgreich. Und Werder glückt auch der nächste Schuss.
  • Sarah Zadrazil schießt – und verwandelt nicht. Werder antwortet gegenteilig und katapultiert sich damit überraschend in die nächste DFB-Pokalrunde.

„Der Pokal kennt seine eigenen Gesetze.“ 5€ ins Phrasenschwein.

„Nun können wir uns gut auf die Meisterschaft konzentrieren.“ Nochmal 5€.

Nach vier siegreichen Spielen setzt nun die Erdung ein. Es gab mannschaftlich geschlossene Tränen zu beobachten.

Auch beim kommenden BL-Heimspiel gegen Essen (15.Oktober) wird man genötigt, sich an dieses Spiel zu erinnern, wenn Conny Pohlers im „Karli“ in den Lostopf für die nächste DFB-Pokalrunde greift.

Wünschen wir den Mädels beim nächsten Spiel eine gute Verdauung und viel Erfolg!

 

Text:  Susanne Lepke

Fotos: Beatrice Martens, Susanne Lepke

 




So(n) ’ne Gemeinheit

Spielbericht zum letzten Testspiel vor der neuen Saison 2016/17

Turbine gegen USV Jena am 28.082016 in Sangerhausen

Eine Woche vor dem Start der neuen Bundesliga-Saison traf sich die Creme de la Creme der Frauen-Bundesliga in Sangerhausen zum letzten Vorbereitungsspiel. Es galt, eine doppelte Revanche zur Hin- und Rückrunde der letzten Saison zu geben, die von ca. 300 Zuschauern, darunter ca. 10 Jena-Fans und 20 Turbinefans, aufmerksam beäugt wurde.

Übrigens war auch Bernd Schröder zugegen, der sich zu einem Abstecher von seinem nahegelegenen Urlaubsort ins „Friesenstadion“ verführen ließ.

Welche Ursache die Namensgebung „Friesenstadion“ inmitten der Abraumberge des Harz-Ausläufer hat, muss erst gegoogelt werden.

Der Spielbeginn wurde kurzfristig um eine Viertelstunde nach hinten verschoben, weil einige Potsdamer Fans zäh im Stau standen und die Mannschaft darauf selbstverständlich Rücksicht nahm. Quatsch – auch der Mannschaftsbus konnte nichts gegen den Autobahnstau ausrichten;-)

Gleichberechtigung gab es seitens der Sangerhausener Veranstalter nicht, denn die Männer mussten 3 Euro für den Eintritt zahlen, während Frauen (und Kinder) am Kassenhäuschen vorbeihuschen durften.

Es herrschte kein optimales Fußballwetter, denn mit 37 Grad war es einfach zu heiß für den Open-air-Ballsport. Das hatte auch einige Spielunterbrechungen zwecks Trinkpausen zur Folge. Auch sah die Spielqualität beider Mannschaften in der ersten Halbzeit deutlich besser aus als die zweite Halbzeit, als sich Hitzeschäden in Form von konditionellem Federnlassen und Konzentrationsschwächen zeigten. Aber nichts für ungut, die Turbinen präsentierten sich überzeugend. Insbesondere in der ersten Halbzeit, als sich das goldige Flair unserer Olympioniken über den Sangerhausener Rasen bettete und Kemme im Zweikampf einen dreifachen Rittberger – äh – „einfachen Tabbi“ zeigte. Diese spielte übrigens überraschend im Sturm.

Zwar gaben die Turbinen in der 15. Minute den Freundinnen aus Jena den Vortritt, indem Lisa Schmitz den Ball nach Amber Hearns Torschuss zwar griff, aber nicht hielt. Aber na ja. Die Kapitänin Feli Rauch schickte die Antwort genau 15 Minuten später ins gegnerische Tor. Auch das 2:1 durch Svenja Huth fiel noch in der 1. Halbzeit.

In der 2. Halbzeit wurde kräftig hin- und hergewechselt, spielerisch passierte bis auf zwei Torchancen für Turbine nicht mehr, was sicherlich auch der Hitze geschuldet war.

Der Ausflug hat sich trotz allem gelohnt, denn es tut sich etwas in Potsdam. Was, wird man am kommenden Sonntag beim ersten BL-Spiel in Hoffenheim sehen. Das 3-Punkte-Polster aus dem Testspiel wird natürlich in die aktuelle BL-Tabelle eingearbeitet.

Hinterher gab es eine Autogrammstunde für den fußballerischen Nachwuchs der Region und für alle anderen Zuschauer_innen und Fans. Die Turbinen präsentierten ihre neuen Autogrammkarten, teilweise mit Goldprägung (Kemme und Huth). Die Spielerinnen aus Jena mussten dagegen mit den Rückseiten der übrig gebliebenen Eintrittskarten oder einem weißen Bogen aus der 500 Blatt-Koperpapier-Packung vorliebnehmen, da sie noch? nicht? mehr? über Autogrammkarten verfügten. Dafür hatten sie aber neue tiefschwarze Auswärtstrikots an, die an Frankfurts Glanzzeiten erinnerten.

Tschüss Sangerhausen – hallo Bundesliga!

Wir sehen uns in Hoffenheim.

Text und Fotos: Susanne Lepke




Fanbusfahrt nach Kühlungsborn – Hoffenheim – Mönchengladbach

Kühlungsborn 20.08.2016  (Anstoß  13.00 Uhr)     

Bus fährt NICHT über Michendorf (“ Michendorfer“  müssen in  Potsdam einsteigen)

Potsdam-Hbf.      :   07.15 Uhr

Berlin-Zoo           :   08.00 Uhr

Überweisung bitte bis zum 13.08.2016 an Hartmut Feike, bitte persönlich (Telefon/E-Mail) Fahrpreis erfragen

44 Fans haben sich fanbusinteressiert gezeigt:-)

 

Anmeldungen für Hoffenheim und Mönchengladbach AB SOFORT möglich

Hoffenheim     04.09.2016     (Anstoß  14.00 Uhr)

Berlin-Zoo           :   04.30 Uhr

Potsdam-Hbf       :   05.15 Uhr

Michendorf          :   05.30 Uhr

Überweisung bitte bis zum  25.08.2016 an Hartmut Feike

 

Mönchengladbach     25.09.2016    (Anstoß    11.00 Uhr)

Berlin-Zoo            :   01.30 Uhr

Potsdam-Hbf        :   02.15 Uhr

Michendorf           :   02.30 Uhr

Überweisung bitte bis zum 15.09.2016  an  Hartmut Feike




Torreicher Abschied von Bernd Schröder

Spielbericht zum BL-Spiel Werder Bremen – Turbine Potsdam am Pfingstmontag, 16. Mai 2016 -von Susi-

 

Pfingstmontagsausflug in den Norden Deutschlands – annehmbare fünf Stunden Busfahrt bis nach Bremen. Leider wird es diese Kurzreise in der nächsten Saison nicht mehr geben, da Bremen bereits vor Spielbeginn als Absteiger feststand.

Eine Busfahrt, die kaum Sitzfleisch erforderte. Und wer doch keines hatte, schloss sich der vielfachen Polonaise durch den Mittelgang des Busses an.

Pauls ReitsangebotFür minderjährige Mitreisende gab es auch ein Kinderbetreuungsangebot an Bord, in Form von Reitkursen auf dem Rücken eines unermüdlichen Fans und zukünftiger FSJ-ler. Die Nachwuchs-Torhüterin der F-Jugend von Turbine Potsdam namens Celine fühlte sich somit im Fanbus pudelwohl.

Ebenso auch die beiden engagierten und ehrenamtlich arbeitenden Radiorepradiofforter_innen von „Radio FF – Frauenfußball zum Hören“ beim Sender ALEX Radio, die die letzte Auswärtsfahrt begleiteten und nun Unmengen an Audiomaterial zur Verfügung haben, sodass dieses vermutlich für alle Radiosendungen bis zum Ende des Jahres ausreichen wird. Alle 14 Tage berichten diese immer dienstags von 18-19 Uhr rund um den regionalen Frauenfußball aus Berlin und Brandenburg. Wer diese Sendung verpasst, dem steht ein Podcast zur Verfügung.

Weser-Stadion

Weser-Stadion

Eintrittspreise

Eintrittspreise

In Bremen erwartete die Potsdamer Fangemeinde ein familiäres, kuscheliges Fußballstadion mit einer rasant ansagenden Stadionsprecherin. Zu aller Fanfreude gab es überraschend Freikarten für das Spiel, was eine Ersparnis von 10€ für Vollzahler bedeutete. Danke, Werder!

643 Zuschauer waren vor Ort, darunter „10.000 Turbinefans – schalalala“. Die durchschnittliche Zuschauerzahl im heimischen „Karli“ lag in dieser Saison bei ca. 1.800 Zuschauern.

Das allerallerallerletzte Spiel der 45-jährigen Ära von Bernd Schröder stand an. Viele Fans nutzten das, um z.B. ihr Bernd-Schröder-T-Shirt noch schnell signieren zu lassen oder in den persönlichen Dialog mit Schröder zu treten. Auch wurde erneut das Schröder-Banner zu Spielbeginn entrollt. Vielleicht wird der Ex-Trainer in der kommenden Saison in dieser stofflichen Form im Stadion präsent sein, auch wenn er persönlich erstmal nicht vorbeischauen möchte.

Das Spiel selbst war insbesondere in der 1. Halbzeit ansehnlich. Bereits in der 6. Spielminute nutzte Tabea Kemme eine wunderbare Vorlage von Feli Rauch, um den Ball im gegnerischen Tor zu versenken. Ein schnelles 1:0, das die Fans und insbesondere den anwesenden „Mädchenchor“ ihres ursprünglichen Fußballvereins begeisterte. Letzterem winkte Tabbi auch spontan zu, was von mindestens einem Kemme-Fan zuerst missdeutet wurde;-)

Mädchenchor

Mädchenchor des Ex-Klubs von Tabbi

Tabbis Ex-Klub

Gruppenfoto mit Tabbi und deren Fußballherkunft

Danach plätscherte das Spiel so vor sich hin und ein Lattenknaller der Werderanerinnen in der 32.Minute rüttelte die Torbienen wieder wach. Besonders munter zeigte sich Laura Lindner, die einen Assist von Huth verwendete, um den „Spielspand“ auf 2:0 zu erhöhen. Wie die Anwesenheit der eigenen Familie und des Ex-Klubs eine Spielerin beflügeln kann, wurde deutlich, als Tabea Kemme mit einem Traumtor (erübrigt sich in der kommenden DFB-Umfrage von selbst, muss gar nicht diskutierend abgestimmt werden;-) zum 3:0 erhöhte – ihr drittes Saisontor.

Den Schlusspunkt der Saison setzte dann die Kapitänin persönlich in der 43.Minute mit ihrem Treffer zum 4:0 und gleichzeitigem Halbzeitstand. Zur 2.Halbzeit müssen hier eigentlich keine Worte verloren werde, der Torhunger der Torbienen war gesättigt, viel passierte nicht mehr. Die Werderanerinnen sorgten in der Nachspielzeit für einen Ehrentreffer, ebenfalls ein guter Schlusspunkt für deren Saison in der 1.Bundesliga.

Das von Spiel zu Spiel stets neu aktualisierte Saisonziel für Turbine Potsdam, jetzt mal die Vermeidung der DFB-Pokal-Vorrunde durch das Erringen des 7.Tabellenplatzes, wurde erreicht. Die „Sieben“ – eine mystische Zahl – und ein unstrapaziöser Ausgangspunkt für die Trainerwende…

Nach dem Schlusspfiff wurde massiv abgeklatscht. Nicht nur die Torbienen streckten den Fans ihre Hände entgegen, auch die Bremer Spielerinnen suchten den Handkontakt zu den Turbinefans – eine nette und eher ungewöhnliche Geste. Auch der Cheftrainer Bernd Schröder gesellte sich am Spielfeldrand hinzu und ließ es sich nicht nehmen, sich mit dem einen oder anderen persönlichen Wort bei den Potsdamer Fans zu bedanken und zu verabschieden.

Jones und Kulig am SpielfeldrandAuch Steffi Jones schaute in Bremen vorbei – als Privatperson, nicht als DFB-Botschafterin.

Illaria Mauro nahm am Rande des Rasens nicht nur ihr vorzeitiges Geburtstagsgeschenk von den Fans entgegen, sondern flüsterte etwas eine Stunde nach dem Abpfiff ein „Ciao“ in die digitale Fußballwelt, da sie ihren Vertrag mit Turbine Potsdam im beiderseitigen Einvernehmen ein Jahr vorzeitig auflöste. Wir wünschen ihr natürlich alles Gute im weiteren (Fußball-)Leben.

Die Rückfahrt im Fanbus gestaltete sich genauso kurzweilig wie die Hinfahrt. Daran erfreuten sich auch die langjährigen Turbinefans Yvonne und Kerstin, die beiden neuen Mitreisenden, deren „Niemals, niemals, niemals war das Abseits!“ – Gesang im Stadion unbedingt in der neuen Saison von den restlichen Fans stimmgewaltig übernommen werden sollte.
Ein weiterer Turbinefan namens Gordon inspirierte auf eine andere Art und Weise, indem er zu einer Geldsammelaktion für die freundlichen und unermüdlichen Busfahrer aufrief und am Ende mit einer überraschend hohen Summe ein Dankesgeschenk der Fans an diese überreichen konnte. An dieser Stelle natürlich auch ein nachträglicher Applaus für Hartmut Feike, unserem getreuen Fanbus-Koordinator.

Nun hält die turbinefreie Zeit Einzug. Entzugserscheinungen können mit dem Schauen der Männer-Fußball-EM oder Olympiagegucke im Frauenfußball gestillt werden. Wer sich damit nicht zufriedengeben möchte, dem sei das Lesen des „Welt“-Interviews mit Bernd Schröder empfohlen.
Bleibt allesamt gesund, genießt den Sommer – auf ein Wiedersehen zu den Testspielen im August.

Text: Susanne Lepke

Fotos: Susanne Lepke, Steffen Lepke, Thomas Mühlenberg




Rostiges Bratwurstessen in Jena

Spielbericht zum BL-Spiel Jena – TP am 24.April 2016 – von Susi –

„Ich wüsste jetzt gar nicht, was ich schreiben sollte“ – äußerten sich einige Fans nach dem „blutleeren Auftritt“ (Zitat: Gunter) mir gegenüber. Enttäuschung, Wut, Verständnislosigkeit – Gefühle, die nicht nur die Fans zeigten, sondern auch der Cheftrainer und die Kapitänin. Letztere sprachen von „mangelnder Kameradschaft“ und „Arbeitsverweigerung“.

Ein prall gefüllter Fanbus hatte sich gegen 8.00 Uhr auf den Weg gemacht, um durch Graupel, Schnee, Regen, Sonnenschein und Regenbogen zum Ost-Derby zu fahren. An Bord saßen fünf neue Mitfahrer/innen, die sich herzlich begrüßt und vermutlich wohlfühlten. Auch das „Radio FF“, das alle zwei Wochen immer dienstags von 18.00-19.00 Uhr über den regionalen Frauenfußball im ALEX-Radio berichtet, hat sein Interesse an einer Mitreise im Fanbus für die Fahrt nach Bremen geäußert.

Ein Fan hatte sich im Vorfeld beim Fanbusorganisator Hartmut für das Thüringer Rostbratwurstessen in Jena angemeldet, nicht für das Fußallspiel. Und er sollte Recht behalten, denn die Bratwurst war gewohnt lecker. Das Spielgeschehen dagegen unverdaulich.

Seit Jahren existiert eine Fanfreundschaft mit Jena, die sich nicht nur in einem vorabendlichen Treffen von Potsdamer und USV-Fans zeigte, sondern auch in gemeinsamen Stadiongesängen „Potsdam und der USV“. Noch deutlicher offenbarte sich diese Verbundenheit, als die trommelnden und mitfühlenden USV-Fans in der zweiten Halbzeit den Fangesang der frustriert schweigenden Potsdamer Fans übernahmen und wenigstens von ihrer Seite aus unsere Turbinen anfeuerten. Eine Premiere in der Fußballlandschaft!

Der Fanbus war überpünktlich zwei Stunden vor Spielbeginn am Ziel, sodass die Fans nach Stadionöffnung ausgiebig das angekündigte Familienfest genießen konnten. Dieses gestaltete sich in Form einer Allianz-Hüpfburg für Kinder, einem gelben MC-Café-Auto, mit bunten Luftballons geschmückt – ohne Kaffeeausschank – und 1€ Pfand auf labbrige Wegwerf-Plastikbecher am Bierwagen, was aber ungewöhnlich effektiv zur Sauberkeit im Stadion beitrug.

800 Zuschauer/innen wohnten dem Spiel bei, davon ungefähr 100-150 Turbinefans. Letztere erhielten vom Veranstalter einen lukrativen Gruppenpreis von 5,50€ Eintritt (anstelle von 6,50€ ermäßigt bzw. 9€ für Vollzahler). Eine nette Geste des gastgebenden Vereins, jedoch wusste die eine organisatorische Hand nicht, was die andere machte. An der Stadionkasse stellte sich heraus, dass der „aktuelle Tageskurs“ dann weit unter den Freundschaftspreis gefallen war (3,50€ ermäßigt/ 5€ für Vollzahler), sodass sich am Ende viele Fans über die Verbilligung des Eintrittspreises – aufgrund der mangelnden Organisation – aufregten…

Na ja, mehr Geld war das Spiel vor Ort auch nicht wert, denn es war ein unsäglich klägliches Gekicke auf dem Rasen zu beobachten. Die Turbinen brauchten nach Spielanpfiff fünf Minuten lang, um überhaupt erstmals über die Mittellinie hinauszukommen. Jena zeigte dagegen Kampfeswillen und Siegeslust, gestärkt durch die Erfahrung aus der Hinrunde, als ihnen eine 1:0-Auswärtssieg im „Karli“ gelang. Die wollten!

Im gesamten Spiel gab es eine einzige Torchance für Potsdam, obwohl die Torhüterin aus Jena nur 1,61m maß! Auf dem Spielfeld entstand ein Nichts. Jena war grundsätzlich einen Tick schneller, was gewonnene Zweitkämpfe und Abspiele betraf. Eine Passgenauigkeit und Spielfluss kamen auf beiden Seiten eher selten zustande, jedoch gelang es Jena schmerzvolle drei Male, unsere Torhütern Haeberlin zu überwinden.

Dann verletzte sich dann auch noch unsere Nr. 23 so schwer am Fuß, dass mit ihr vermutlich in dieser Saison nicht mehr zu rechnen ist. Gute Besserung, Lidija!

In der zweiten Halbzeit verstummte dadurch der Potsdamer Fanblock, was das Mitleid der feiernden USV-Fans weckte und diese, wie bereits oben beschrieben, die Fanarbeit für Potsdam übernahmen. Manch ein „Edel-Fan“ verließ vorzeitig das Stadion. Eine Doppelniederlage gegen den USV Jena stellt ein Novum in der Vereinsgeschichte dar. Freundschaft hin oder her…

Der Frust und den mitgereisten Fans ist nun sehr groß, denn wer investiert schon gern selbstlos Zeit und Geld, wenn das Gezeigte nichts wert ist? Die Geduld und Gelassenheit der Fans steht mittlerweile auf einem harten Prüfstand. Bis auf ein ausuferndes 5:2 in Wolfsburg gab es in dieser verkorksten Saison kaum einen Grund zu euphorischen Siegesfeiern. Auf der Tagesordnung stand höchstens ein Hoffen und erneutes Hoffen auf das nächste, hoffentlich bessere Spiel. Die Motivation der Fans sinkt, das „Einmal Turbine – immer Turbine“ kommt derzeit nur schwer über die Lippen. Der Frust wird steigen, wenn in der kommenden Woche nach einer aufopfernden 16-stündigen Busfahrt nach Köln wieder eine Niederlage eingefahren werden sollte.

Sarkastisch könnte man am Ende meinen, dieses BL-Spiel hatte „Championsleague-Niveau“. Denn beide Halbfinalspiele, die ebenfalls an diesem Sonntag stattfanden, endeten in einem überraschenden Desaster für Frankfurt (0:4) und Paris St. Germain (0:7).

Liebe Turbinen, ihr habt auch eine Verantwortung gegenüber euren Fans!

 

Text: Susanne Lepke

Fotos: Susanne Lepke

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Bimbo als Trommelträger




Kein Spiel – aber ein Sieg

Spielbericht zur BL-Begegnung: Turbine Potsdam gegen 1899 Hoffenheim am 18.04.2016   – von Susi –

Nach zwei Wochen Bundesliga-Abstinenz war die Turbine-Familie mal wieder vereint im heimischen „Karli“ vereint. Diesmal fanden sich 1460 Zuschauer/innen zum Familientreffen zusammen. Es herrschte bestes Fußballwetter: Die Frühlingssonne erwärmte den Rasen und die Fußballherzen, die Lindenbäume im Hintergrund zeigten ihre Blüten und eine Heimsieg-Knospe begann zu sprießen…

Und das im Gegensatz zum sonnenreichsten Ort Deutschlands, Freiburg genannt. Dort drohte das Stadion wegzuschwimmen, sodass unsere fanfreundschaftlicher USV Jena umsonst 1200 Buskilometer bewältigen musste, da das Spiel eine Stunde vor Anpfiff abgesagt wurde. Unser Beileid werden wir am kommenden Sonntag live vor Ort übermitteln. Und eine Revanche gilt es hierbei nach der schmerzlichen Niederlage in der Hinrunde zu absolvieren.

Doch nun zurück zum Spielgeschehen gegen Hoffenheim. Eigentlich war es kein Spiel, sondern ein hektisches Mit- und Aufeinander. Klar herausgespielte Spielzüge und ankommende Pässe waren selten zu beobachten, Torchancen wurden rar genutzt. Manche Spielsituationen erinnerten an „Jugend trainiert für Olympia“ gemäß dem Motto „Höher, weiter, schneller“. Hoch und weit wurde der Ball geschossen und wirkte in der Ballannahme technisch unkontrolliert, und manchmal waren die Turbinen auch schnell im Abseits. Ein Fan meinte ironisch in Richtung Linienrichterin: Wenn sie so oft die Fahne hebe, fände sie nie einen Freund. Na ja, das am Rande. Auch, dass die knallgelbe Trikotfarbe der Gäste deutlich mehr die passende Kartenfarbe anzog.

Glückselig war die Turbine-Familie, als unser „Dampflökchen“ Svenja Huth bereits in der 16.Minute den Führungstreffer erzielte und damit ihre Anwartschaft auf die Torjägerkanone (gemeinsam mit Islacker) bekräftigte. Auf einmal erschien ein klares Ziel am Frühlingshimmel: souveräner Heimsieg in einer verkorksten Saison.

Aber dann zeigten sich unsere Turbinen wieder von ihrer mega-sozialen Seite. Sie warteten solange auf den Anschlusstreffer der Gäste (Zeller in der 56.Minute), bevor sie dann ihr eigenes Spiel fortsetzten. Die letzten 20 Minuten konnte man sich dann tatsächlich mit zunehmender Begeisterung ansehen. Auch das eingewechselte Nachwuchsgewächs mit der genesenen Feli Rauch sowie Laura Lindner brachte frischen Frühlingswind in die Partie, sodass der ersehnte und beeindruckend erzielte Siegtreffer durch Viktoria Schwalm in der 83.Minute die Mannschaft, Trainierbank und Fangemeinschaft erlöste. Mit diesem Arbeitssieg hatten die Turbinen nun nicht nur die Abstiegskeule abgewehrt, sondern auch den kosmetischen 6.Platz erklettert.

Die Spielweise wirkte uneingespielt, und das war insofern logisch erklärbar, da die Turbinen aufgrund der Länderspielpause in aller Herren Länder kickten, nur nicht im Luftschiffhafen.

Somit gibt es jetzt an dieser Stelle schon den freudvollen Ausblick auf ein überzeugendes begeisterndes Spiel gegen Jena (ohne Garantie…), da bis dahin eine Woche Zeit für ein gemeinsames Eintrainieren blinder Spielzüge ansteht. Es lohnt sich also, nach Thüringen zu reisen. Der Fanbus ist bereits ausgebucht und manch ein Potsdamer Fan begibt sich bereits am Vorabend nach Jena, um auf die Fanfreundschaft mit dem USV ausgiebig anzustoßen.

Abschließend ein Dank in eigener Sache an meine ehrwürdigen Schreiberlings-Vertreter Lutz und Susi D., die während meiner weltreisenden Abwesenheit die Leser/innen mit Spielberichten versorgten.

Text: Susanne Lepke

Fotos: Raschit Sönmez (Vielen Dank!)




Agiles Nachwuchsgewächs im Karli

Spielbericht zum BL-Spiel TP gegen Jena am 15.11.2015 – von Susi

Ein Vorwort in eigener Sache: Ein herzliches Dankeschön an alle, die sich mir gegenüber spitzbübisch-kritisch wegen meines dreimaligen Spielbericht-Schweigens geäußert haben.

Ich schreibe nicht über Siege…

Quatsch! Ich war in den vergangenen Wochen privat und dienstlich verreist und somit nicht am Fußballort live dabei. Aber eure „Lese-Sehnsucht“ bedeutet für mich: Schreibmotivation. Danke!

Flutlicht

Flutlicht um 14.00 Uhr

Flutlichtspiel bei „Fritz-Walther-Wetter“ im Karli. Ost-Derby gegen Jena, die seit geraumer Zeit eigentlich nur ein 1:1 können… Begonnen mit einer authentisch wirkenden Schweigeminute für die Terroropfer von Paris – und mit einer neuen Aufstellung, da die TP-Verletzten-Liste derzeit ungeheuerliche Ausmaße annimmt. Mittlerweile gibt es vier Kreuzbandrisse zu vermelden. Noch dazu Spielerinnen, die sich beim Luftaufpumpen oder im Training verletzen. Stammspielerinnen wie

, Schmidt oder Kellond-Knight fehlten. Dank an dieser Stelle an Patti, die sich trotz Krücken einen Weg zum Fanblock bahnte.

Zu beobachten war, dass sich nur eine einsame Ersatzspielerin am Spielfeldrand erwärmte: Jennifer Cramer. Tröstlich in diesem Zusammenhang war, dass sie nach 3-monatiger Verletzungspause ihr Comeback feierte und tatsächlich nach ihrer Einwechslung etwas Aufwind in die Mannschaft brachte.

Turbine ging also mit einer völlig neuen Aufstellung an den Start. Einem vierfachen Nachwuchs-Eigengewächs wurde eine große Verantwortung übertragen: Rauch, Meister, Schwalm und Krug. Erfreulich und auch begeisternd war, dass trotz der gravierendes Veränderungen und Jungbluts ein gut funktionierendes Zusammenspiel, insbesondere in der 1.Halbzeit, zu beobachten war. Auch auf Wälti war im Mittelfeld Verlass, Draws fand zunehmend zu alter Stärke zurück und Siwinska zeigte läuferischen Einsatz. Auch der Kampf der Mannschaft in der Endphase des Spiels war entzückend. Eine unverdiente Niederlage gegen Jena, denn die Torbienen hat deutlich mehr Ballbesitz und viel mehr Torchancen aufzuweisen. Dass die beiden Hunderprozentigen von Makanza nicht zum Torjubel führten, war ein Grund für die Niederlage.

Wirklich schade.

Zu beobachten war auch eine harte Spielweise des Unisportvereins, die mit zwei gelben Karten reglementiert wurde. In dem Punkt ist es erfreulich, dass Potsdam bis auf eine „Haarspitzenprellung“ (O-Ton Pepe) keine zusätzlichen Verletzungen zu verzeichnen hatte. Die Schiedsrichterleistungen waren wiederholt Gegenstand heftiger Diskussionen im Fanblock sowie auch auf der Trainerbank. Insbesondere in der Situation, als das wiederholte Foul von Jenas Nr.4 nicht mit Gelb-Rot bestraft wurde. Diese Brisanz erfasste das Trainerteam von Jena blitzschnell, indem es diese Spielerin unmittelbar auswechselte.

Ebenso strittig wird in den einzelnen Spielberichten die Darstellung des 0:1 behandelt. War es ein Eigentor – oder tatsächlich ein „Luller“-Tor von Rudelic?

Unterm Strich bleibt das egal, denn das Ergebnis zählt. Und das war wiederholt eine (unerwartete) Niederlage im heimischen Stadion, obwohl die Torbinen eine gute Leistung zeigten. Anlässlich des Volkstrauertages könnte man nun dem nicht vorhandenen Glück beim Spiel nachtrauern…

Vielleicht gibt es (auch) im Verein eine neue „Willkommenskultur“, nämlich Vereine, die niemals mit einem Sieg rechnen würden, auf diese Weise zu empfangen.

Respekt gilt neben der Mannschaftsleistung auch den 57 Fans auf der Stehtribüne (ich habe in der Halbzeitpause mal nachgezählt), die bei diesem ekelhaften Dauerregenwetter zäh durchhielten.

blaues Vereinsfoto

blaue Fanfreundschaft (Foto: Beatrice Martens)

Zwischen Jena und Potsdam besteht seit Jahren eine Fanfreundschaft, die außerhalb des Spiels in gemeinsames Begegnungen und Fotoshootings (Foto-Dank an Beatrice Martens) mündete. Beide Vereine verbindet nicht nur die regionale Herkunft, sondern auch das Blau der Vereinsfarben, beide haben eine Vanessa Fischer im Aufgebot und weisen eine „Nachbarschaft“ im unteren Teil der Tabelle auf. Und die Fans können, genauso wie Potsdam, unabhängig von ihrer präsenten Anzahl im Stadion, euphorisch und lautstark ihre Mannschaft anfeuern.

 

Text und Fotos: Susanne Lepke

Halbzeitblick

Halbzeitblick

Jena_Runde

Jenaer Kreis

Potsdam_kreis

Kurz vor Anpfiff

 




Da, wo ihr verliert, sind wir (trotzdem)

Spielbericht zum BL-Spiel gegen Leverkusen am 10.10.2015


Bei unserem Lieblingsverein ist der Wurm drin, ein Lindwurm, ein parasitäres, selbstzerfleischendes Getier.

Nach der sprachlos machenden Heimspiel-Enttäuschung gegen Sand am Wochenende zuvor traf sich trotz allem eine Busbesatzung voller Optimisten, um mit vielen Fünkchen Hoffnung nach Leverkusen aufzubrechen. Am Fanbewährungstest beteiligten sich ca. 40 treue Turbinefans, die aufopferungsvoll 16 Stunden lang ihren Torbienen hinterherreisen.

In der Internetwelt freute sich der Leverkusener Fanclub im Vorfeld auf die „interessant werdende“ Partie. Die Busbesatzung selbst ging auf der Hinfahrt von einer „Wende“ aus, auch wenn einige Mitreisende vorsichtig darauf verwiesen, dass die Wende erst einen Monat später, also am 9.November, stattfinden würde.

Bei der mentalen Spielvorbereitung wurde aus Fanperspektive nichts unversucht gelassen: Es wurden zuversichtliche Spieltipps von 1:4 abgegeben, die neuen Fanclub-Schals begeistert um den Hals geschlungen, am Busparkplatz in Leverkusen ausgestiegen, obwohl an einer Betonsäule ein Graffiti mit schwarzen Worten „Aussteigen > Sterben“ auf die Sachlage hindeutete… (siehe Foto).

Und nach zehn Minuten stand es 1:0 – erster Angriff der „Werkself“, ein Tor, effektiv. Somit verblieben 80 Minuten, um nicht nur die aktuelle Krise, sondern auch den erneuten Schock zu verdauen. Die Zeit erwies sich als zu kurz…

Eine veränderte Mannschaftsaufstellung, ein kämpferischer Energieschub in der 2.Halbzeit, der viel sehenswerter als die 2.Halbzeit gegen Sand anzusehen war – all das half alles nichts, dass die Turbinen das „Kellerduell“ zu ihren Gunsten entscheiden konnten.

Nach Abpfiff kullerten einige Tränen auf und neben den Rasen, während Leverkusen euphorisch den ersten Sieg der Saison feierte. Man hätte am liebsten jede einzelne Torbiene umarmen und trösten wollen, so bodenlos enttäuscht und entmutigt schlurften sie vom Platz. Erfreulich war, dass unsere zutiefst traurigen TP-Mädels dann doch noch aus der Kabine wiederkehrten, um sich bei den mitgereisten Fans zu bedanken und auch, dass sich die Kapitänin Lia Wälti auf ein kurzes Fan-Gespräch am Spielfeldrand einließ.

Wie kann man nun diesen Lindwurm besiegen? Wo findet sich ein Drachentöter namens Siegfried? Liest man in den sozialen Medien einige Kommentare zum Spiel, erscheinen diese fordernd, aber wenig konstruktiv. Der Siegfried (ver-)steckt sich in uns selbst. Die Mädels könnten doch eigentlich völlig befreit aufspielen, denn zu verlieren haben sie nichts mehr. So, wie Jürgen Klopp einst sagte: Nicht die Angst vorm Verlieren, sondern den Spaß am Siegen haben.

In diesem Sinne sollten wir gemeinsam unsere Mädels mental unterstützen und ihr Selbstvertrauen in das eigene Leistungsvermögen wiederentdecken lassen. Die 358 Lösungsvorschläge nützen derzeit wenig, wir können derzeit nur mit Herz und wohlwollender Leidenschaft die Mannschaft stärken und den „schlafenden Riesen“ liebevoll wecken.

Auf geht’s Potsdam, auf geht’s!!

Wir stehen hinter euch – in guten wie in schlechten Zeiten!

Susanne Lepke / 10.10.2015

 

P.S.: Kulinarisch hatte sich die „Seniorenreise“ jedoch gelohnt: Es wurden selbst eingelegte Gewürzgurken eines ahnungslos parkenden Busunternehmens verkostet, Mettbrötchen anstelle von Hackepeter-Schrippen und Frikadellen anstatt Bouletten verzehrt. Nur das Stadionbier, das blieb kölschplürrig.

Fanclubschal - die eine Seite

Fanclubschal – die eine Seite

Fanclubschal - die andere Seite

Fanclubschal – die andere Seite

Aussteigen > Sterben

Aussteigen und Sterben

Eröffnung

Eröffnung

Bayarena

Da, wo ihr spielt, sind wir.

Da, wo ihr seid, sind wir

Da, wo ihr seid, sind wir

Zweiter Motivationskreis nach Halbzeitpause

Zweiter Motivationskreis nach Halbzeitpause

Fanbedrückung

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