zwei teams – eine seele – ein gemeinsames Ziel! Oder was unsere jüngsten Samstags so treiben
Futsal-Kreismeisterschaft der E-Juniorinnen in Lehnin
12.1.2019 von Micha
Puuh, wie und womit fang‘ ich an? Vielleicht damit: Wenn man einst den heiligen Rasen von Wimbledon als „Boris Becker’s Wohnzimmer“ bezeichnete, so gilt das erst Recht für unsere jüngsten Turbinen und die Emsterlandhalle in Lehnin. Die Liste der Turniersiege, Meisterschaften, tollen Platzierungen und Auszeichnungen als „Beste….“ dort ist sehr sehr lang. So sind die Auftritte unserer Grashüpfer in Lehnin ein fester Bestandteil meines Terminkalenders, auch wenn dies bedeutet, am Wochenende um 3.30 Uhr aufzustehen. Aber was tut man nicht alles für die Mädels! Erst letzten Sonntag haben unsere D/C-Mädels hier mit einer starken Leistung ein Turnier gewonnen (S. Bericht DJ Edison).
Heute nun wollten hier die E-Mädchen ihren Kreismeister ermitteln. Das Turnier wurde vom FSV Viktoria Brandenburg ’90 sehr gut organisiert. Sechs Mannschaften nahmen teil. Bei einer Spielzeit von 1×10 Minuten spielte „Jeder gegen Jeden“. Turbine nahm mit zwei Teams teil. Warum? Auch in der Kreisliga sind die E1 unter Patrick Mackaus sowie die E2 unter Anika Augsten gemeinsam am Start. Außerdem ist nach meinem Empfinden das Teilnehmerfeld mit sechs Teams klein genug. Als Ziel hatten Anika und Patrick Platz 1 und 2 ausgegeben. Sehr ehrgeizig! Als Herbstmeister und Pokalfinalist galt die E1 natürlich als Favorit. Aber die jüngeren Mädels der E2? Wieder einmal entlarvten mich unsere Jüngsten als ollen Pessimisten! Nach zuletzt zwei Dritten Plätzen bei Jungsturnieren sollte ich wissen, was sie draufhaben. Aber konnten sie es heute bestätigen? Sie konnten, auch weil beide Teams etwas verband, was Bernd Schröder verdammt stolz gemacht hätte: absoluter Zusammenhalt, sprich: Teamgeist! Aufgrund der Titelgewinne bei den C- und D-Mädchen hatte ich auch die FSG Falkensee auf dem Schirm. Schließlich kommen deren Erfolge ja auch irgendwo her. So war also ein spannendes Turnier garantiert….
….welches nach den ungeschriebenen Regeln der Fairness mit den Spiel „Wir gegen Uns“, also Turbine I gegen Turbine II, gegann. Eins war klar: ein Remis könnte am Ende beiden Teams ein Bein stellen. Also machte die E1 gleich „Nägel mit Köpfen“: Nicky und Nele brachten die E1 bis zur 3. Minute 2:0 in Front. Dann fing sich die E2 und es entwickelte sich ein munteres Hin und Her, bei dem es die Bambinis ihren „großen Schwestern“ alles Andere als einfach machten. Es war auch interessant zu beobachten, mit welcher Leidenschaft Anika und Patrick ihre Mädels durch’s Turnier führten. Da sind zwei Trainer am richtigen Platz! Aber natürlich ließ sich die E1 nicht die Butter vom Brot nehmen. Das hatte zur Folge, daß die E2, angeführt von Käpt’n Sari ihre Kämpferherzen auspackten und z.B. Keeperin Malli wie schon so oft zum „Turm in der Schlacht“ wurde. Da sah man erneut, warum Anika sie nicht hergeben will. Insgesamt 5 Paraden hab‘ ich notiert, davon eine Fußabwehr – so schnell konnt‘ ich gar nicht gucken, wie sie den Fuß draußen hatte. Einfach Klasse! Aber auch, wenn die E1 Einiges liegen ließ, so erhöhten Piri mit einem sauberen Schuß und Alina mit einem schönen Heber das Ergebnis zum Endstand von 4:0. Und eben noch Konkurrentinnen, galt mit der Schlusssirene nur noch Eines: wir sind eine Turbinefamilie!
Das sah dann so aus, daß nicht nur Anika und Patrick „gemeinsame Sache“ machten, sondern unsere geschätzten Gegner es immer mit zwei Turbineteams zu tun hatten: eins auf dem Parkett und ein sehr lautstarkes auf der Bank. Das war auch wichtig, denn zunächst bekam es unsere E2 mit der FSG Falkensee zu tun. Diese hatte ihr erstes Spiel auch mit 4:0 gewonnen und so sollte dieses Spiel zeigen, wohin für unsere Bambinis bzw. die FSG die Reise geht. Zwei Dinge waren für mich völlig normal: unsere Bambinis wollten ihren „großen Schwestern“ die FSG „vom Halse halten“ und die FSG wollte natürlich die Pläne unserer Mädels durchkreuzen und ihrerseits, wie ihre „großen Schwestern“ letzten Samstag den Titel holen. Und so standen ihre Wechselspielerinnen samt Anhang ebenso lautstark hinter ihrem Team. So war es schon von der Phonzahl her ein richtig geiler Budenzauber – beste Vorraussetzung also für ein packendes Spiel. Das wurde es auch: voller Einsatz beiderseits mit der einen oder anderen Chance. Ich gebe zu: mir wurden die Augen feucht, als ich unsere Grashüpfer emsig kämpfen sah. Wichtig in diesem Spiel: Sari war eine Kapitänin, die ihr Team mitzog und auf Malli war wieder jederzeit Verlaß. Aber die Uhr lief und ich dachte an den Fußballgott: bei den letzten beiden Jungsturnieren hatte er unsere Bambinis in sein göttliches Herz geschlossen, stand aber letzten Samstag auf Seiten der FSG. Wo stand er heute? Die letzte Minute sollte es zeigen: unsere Mädels waren im Vorwärtsgang, der Ball kam zu Sari und die fand die entscheidende Lücke – 1:0! Ich hätte vor Freude losheulen können. Erst Recht, als die FSG es nochmal versuchte und Malli den Sieg festhielt. Gott sei Dank ist Malli eine stolze Turbine! Dann war Schluß und man sah richtig, wie die Anspannung von unseren Grashüpfern abfiel. Sie waren jetzt „drin“ im Turnier und hatten ihren „großen Schwestern“ von der E1 eine Steilvorlage gegeben. Als ob es noch eines Beweises für die These „Sturm gewinnt Spiele, Abwehr gewinnt Titel!“ bedurfte, dieses Spiel lieferte die Blaupause dafür! Denn es kam auf ein Mädel besonders an: Tyra! Sie hatte die Aufgabe, die Kreise der FSG-Spielmacherin einzuengen und tat dies ohne Wenn und Aber. Nach dem Schlußgong fiel Alles von ihr ab und sie fiel erschöpft und vor Freude weinend Patrick in die Arme. Eine 1A-Leistung!
Das Spiel unsere E1 gegen den RSV Eintracht 1949 fand direkt im Anschluß statt. So konnten unsere Mädels den Schwung dieses wichtigen Sieges gleich mitnehmen und ihrerseits etwas für unsere Bambinis tun. Das war nicht so einfach, denn der RSV stand gut gestaffelt. Aber in der 3. Minute hat dann unser „kleiner Pitbull“ zugebissen: Nicky kam über links, schickte den Ball nach rechts zu Leni, die mit einem strammen Schuß das 1:0 besorgte. Es folgten weitere Chancen und wenn’s kein Durchkommen gab, hielten unsere Turbinchen den Ball klug in den eigenen Reihen. Da sah man dann Patrick’s Handschrift: unnötige Ballverluste vermeiden! Gerade bei dem Tempo in der Halle sind die ja reines Gift. So bewiesen die Mädels mit der Führung im Rücken Geduld und wurden in der 7. Minute dafür belohnt: Nele legte für (die heute sehr treffsichere) Phine auf – 2:0. Nach 9 Minuten gab’s dann doch mal ’ne Schrecksekunde in unserer Hintermannschaft. Schwein gehabt! Aber auch blitzschnelles Umschalten zeichnet unsere E1 aus: sofort leitete Keeperin Sophia den Gegenzug ein, der Ball kam zu Phine und die schnürte ihren Doppelpack zum 3:0-Endstand. Man darf auf das Pokalfinale gespannt sein, denn dort gibt’s ein Wiedersehen zwischen dem RSV und unserer E1. Müßig zu erwähnen, daß unsere Turbineladies lautstark von ihren „kleinen Schwestern“ angefeuert wurden, denn diese wussten ja: jeder Sieg und jedes Tor der E1 nutzt auch Ihnen. Ich meinerseits konnte jetzt 10 Minuten Pause machen und brauchte nach der ganzen Aufregung ’n (hier sehr gut schmeckenden) Kaffee und ’ne Giftnudel.
Als dann musste sich unsere E2 mit dem RSV Eintracht auseinandersetzen. In den Gesichtern unserer Grashüpfer sah man deutlich: der wichtige Sieg gegen Falkensee hat evtl. Blockaden im Kopf gelöst. Das Selbstvertrauen war da und die Parole hieß: „hier geht heute Was!“. Erneut war der RSV ’ne harte Nuss. Aber es ging schon mal gut los: Emma ist so eine typische Spielerin der Sorte: sie steht nicht so im Rampenlicht, aber ohne sie geht gar nichts! In der 2. Minute trat sie eine Ecke scharf nach innen und was jedem Abwehrspieler mindestens einmal im Leben passiert, passierte hier einer RSV-Spielerin: sie erwischte den Ball mit der falschen Beinseite – 1:0 durch ein Eigentor. Unsere Turbinchen blieben weiter tüchtig. Emma freistehend sowie Sari nach tollem Spielzug über Tyra und Lotte konnten die Keeperin aber leider nicht überwinden. Dann gab’s in der 8. Minute Gewimmel vor’m Turbinetor. Die E2 bekam den Ball nicht weg und er landete neben Malli’s Gehäuse. Uff! Da hatten sie verdientermaßen das Glück des Tüchtigen auf ihrer Seite. Oder hat sich der Fußballgott in diesem Moment als ihr größter Fan geoutet? Denn unsere Grashüpfer brachten das 1:0 über die Zeit und waren somit „mittendrin statt nur dabei“, zumal die Konkurrenz unseren Bambinis den Gefallen tat, sich durch zahlreiche Remis gegenseitig die Punkte wegzunehmen. So auch die FSG Falkensee, die gegen den Ludwigsfelder FC nicht über ein 0:0 hinaus kam.
Nach kurzem Luftholen hieß der nächste Gegner für unsere E1 Storkower SC. Nach den bisherigen Resultaten stände die E1 bei einem Sieg mit einem Bein auf dem obersten Treppchen. Und sie legten los wie die Feuerwehr. Aber wie das dann so ist: das Runde wollte einfach nicht ins Eckige! Selbst als sich Piri nur noch die Ecke aussuchen brauchte, landetete der Ball sonstwo, nur nicht da, wo er hin sollte. Gott sei Dank waren erst drei Minuten um. Nun zeigte sich, daß unsere Turbinchen sich im Jungsspielbetrieb ’ne Portion Abgeklärtheit holten und so auf ihre Chance warten konnten. Und die kam noch in der 3. Minute. Sophia hatte den Ball und brachte ihn lang genau in den Lauf von Nele – 1:0. Völlig zurecht bekam Sophia dafür von Patrick den Daumen hochgezeigt und die Ansage: „Sophia, dein Tor!“ für die 1A-Vorarbeit. Nun war der Bann gebrochen und unsere Mädels wollten nachlegen. Was erneut Nele zwei Minuten später auch tat und zwar nach Sahne-Vorarbeit durch Leni und Piri – 2:0. Noch in der selben Minute (5.) sagte sich Nicky „das kann ich auch“ und legte das 3:0 nach. Leider zog mit der klaren Führung etwas der Schlendrian ein. Ein langer SSC-Ball nach vorn, Sophia kam zwar raus, war dann aber ’n Moment lang unentschlossen und es stand 3:1 (7.). Schade, es hätte sonst ein Turnier ohne Gegentor werden können. Aber eine Minute später machte Sophia beim Herauslaufen Alles richtig und so blieb’s beim 3:1, was der E1 neun Punkte nach drei Spielen brachte und der E2 einen weiteren Gegner „vom Hals“ hielt.
Im Anschluß mussten unsere Bambinis gegen den abwehrstarken Ludwigsfelder FC ran. Blieben unsere Bambinis ohne Niederlage, wäre ihnen das Treppchen nicht mehr zu nehmen. Also hinein in die Schlacht…. in der sich (und das wird langsam zur gern genutzten Phrase) zunächst erneut Malli als Turm in selbiger erwies! Aber damit hinten nichts anbrennt, bauten unsere Grashüpfer immer mehr Druck auf. Der LFC bewies dann, warum er bis dato ohne Gegentor blieb. Mein Puls ging immer schneller. Ein Moment der Unachtsamkeit…. Aber hinten brannte nichts mehr an und vorn hatte Sari Pech, als sie den Ball nicht voll traf. So blieb’s beim 0:0 und das hieß: unsere Bambinis hatten das Treppchen sicher! Anika hatte keine Ahnung von der Tabelle. Als ich es ihr sagte – sie hatte einen Blick drauf, als wenn sie vor Freude losheulen wollte. Aber mit Sicherheit ist sie in diesem Moment um 20 Zentimeter gewachsen. Na und mir ging’s ja auch nicht anders. Dafür häng ich viel zu sehr an unseren Jüngsten. Aber noch hatte die E2 ein Spiel zu absolvieren. Zunächst aber hatte ich 10 Minuten Zeit, um all das zu tun, was man als Zuschauer auf einem Turnier so tut. Denn anschließend sah der Spielplan drei Turbinespiele am Stück vor.
Zunächst fiel eine Entscheidung, denn unsere E1 traf auf die FSG Falkensee. Die Lage: mit einem Sieg hätte die E1 „den Deckel zumachen“ können und für die FSG war es die letzte Chance, unsere Mädels genau daran zu hindern, um selbst noch einekleine Chance auf den Titel zu haben. So nebenbei hätte ein Sieg der E1 auch für unsere Bambinis das Tor zu Platz 2 weit aufgestoßen. Spannung pur also und wieder wurde es laut in der Halle…..
….. aber unsere E1-Mädels wussten, was sie sich selbst und erst Recht ihren „kleinen Schwestern“ schuldig sind. So wurde es ein kampfbetontes Hin und Her und man lauerte auf einen Fehler des jeweils anderen Teams. Dann in der 4. Minute gab’s ein Gewimmel vor’m FSG-Tor. Nele behielt die Übersicht und lochte zum 1:0 ein. Es blieb spannend und u.a. zwang Nicky die FSG-Keeperin zu einer Fußparade. Dann in der 7. Minute biss wieder unser „kleiner Pitbull“ zu, als Leni ein Zuspiel von Nele mit dem 2:0 abschloß. Aber warum heißt Leni „kleiner Pitbull“? Klein und schmächtig, versteht sie als Abwehrspielerin überhaupt keinen Spaß und macht keine Kompromisse. So versteht sie sich durchzusetzen und wurde schon für manche Gegenspieler/in zum Alptraum. Man sieht sie auch sehr selten lächeln. Aber wenn sich die Gelegenheit ergibt, „beisst“ sie gern zu und macht ein Tor. Dann sieht man auch ein kleines Grinsen auf ihrem Gesicht. Ihren Spitznamen bekam sie einst von ihrem Papa und mir bei einem Turnier in der MBS-Arena.
Es stand also nach 7 Minuten 2:0 für unsere Turbinchen. Nun wollten sie alles klar machen und wer passt gerade in Lehnin besser dazu als Phine? Als Bambini stand sie 2016 beim Jungsturnier noch zwischen den Pfosten und hatte beim Finale beim 7er-Schießen entscheidenden Anteil daran, daß unsere Mädels erstmals das Turnier gewannen, in dem sie alle drei Versuche der Jungs hielt. Inzwischen auch ’ne gute Feldspielerin, war es also für sie mal wieder Zeit für den besonderen Moment. Hier war es ein besonderes Tor: Henni leistete die Vorarbeit und brachte den Ball zu Phine (8.). Die wollte annehmen, rutschte aber weg. Im Fallen stolperte sie den Ball artistisch zum 3:0 ins Tor. Wer weiß, ob sie getroffen hätte, hätte sie den Ball voll erwischt. Aber so war der Drops endgültig gelutscht. Zwar gab die FSG Falkensee nicht auf (Sophia musste sich noch 3x bewähren), aber nach einem Pfostenschuß durch Henni stand das 3:0 als Endresultat fest und unsere E1-Mädels waren trotz eines noch ausstehenden Spieles Meister!
Das Tor zu Platz 2 stand für unsere Bambinis weit offen, sie mussten „nur noch“ hindurch gehen. Aber das sagt sich so einfach, mussten sie doch unbedingt punkten, um die hinter ihnen lauernde FSG Falkensee nicht noch auf der Ziellinie vorbei zu lassen. Gegner war der Storkower SC und das weckte vielleich angenehme Erinnerungen: ihre ersten Saisonpunkte überhaupt holte die E2 in Storkow nach zweimaligem Zwei-Tore-Rückstand mit 6:5! Das setzte damals Kräfte frei, genauso heute der Sieg gegen Falkensee. Die Bambinis hatten also einen Lauf, aber der Respekt vor den Gegnern verbietet es, die Punkte schon vor dem Anpfiff zu verbuchen. Natürlich wurde die E2 nochmal kräftig von ihren „großen Schwestern“ angefeuert. War auch gut so, denn der SSC war nicht gewillt, kleinbei zu geben. So war gleich Feuer drin: Sari führte einen Einstoß zu Lotte aus, die per Bogenlampe das 1:0 erzielte (2.). Aber der SSC antwortete prompt und erzielte im Nachsetzen den 1:1-Ausgleich. Natürlich blieben unsere Grashüpfer am Ball. Und wenn Du einen Lauf hast, steckst Du auch den Ausgleich weg. So lief dann unser Sturmduo Sari/Lotte zur Hochform auf. In der 5. Minute gab’s ’n Doppelschlag: Lotte bediente Sari – 2:1. Sari bedankte sich, in dem sie mit Lotte einen prima Doppelpass spielte und Lotte auf 3:1 erhöhte. Das gab Sicherheit und man konnte sehen, wie befreit unsere Turbinchen aufspielen konnten. In Minute 6 ging’s von der stets effektiven Emma aus. Die bediente Lotte, diese sah Sari – 4:1. Das wiederholte sich eine Minute später, als Sari zum 5:1-Endstand traf. Hui, das war deutlich! Man konnte heute bei der E2 deutlich sehen, daß mit den Erfolgen auch das Selbstvertrauen und die Sicherheit wachsen. So hatten sie also Platz 2 in der Tasche.
Die E2 hatte somit ihr letztes Spiel hinter sich, aber noch eine Aufgabe vor sich: die E1 dabei zu unterstützen, auch ihr letztes Spiel gegen den Ludwigsfelder FC zu gewinnen, um das Turnier verlustpunktfrei abzuschließen. Das war nicht so einfach, brachte es der LFC doch fertig, seine bis dato 4 Spiele mit einem Torverhältnis von 0:0(!) zu beenden, daraus aber auch 4 Punkte mitzunehmen. Eine Rarität, besonders in der Halle! Konnten unsere E1-Turbinchen also dieses Abwehrbollwerk knacken? Sie konnten – und das verdammt schnell: gleich in der 1. Minute legte Piri für Nele auf, die mit einem schönen Schrägschuß das 1:0 erzielte. Ausgerechnet Nele! Es soll ja Leute geben, die glauben, daß das Spiel der E1 von Nele abhängt. Das würde aber der Spielphilosophie von Trainer Patrick widersprechen und der Spielverlauf zeigte auch, daß Dem nicht so ist. Zunächst ließen unsere Mädels Einiges liegen, aber sie sorgten auch für wenig Ballverluste. Der LFC seinerseits zeigte, warum er 4 Spiele ohne Gegentor abschloß. Da haben dann Standards ihre Bedeutung: in der 5. Minute führte Nele einen Freistoß aus. Über Nicky kam der Ball zu Piri, die mit dem 2:0 abschloß. In der Schlußminute setzte Nina mit dem 3:0 noch Einen drauf und stellte so den Endstand her.
Glückwunsch also für unsere siegreichen Mädels, die diesmal das bessere Ende für sich hatten und mit 15 bzw. 10 Punkten ins Ziel kamen. Glückwunsch auch der FSG Falkensee, die sich mit 7 Punkten Platz 3 sicherte und somit auch in dieser Altersklasse auf dem Treppchen stand. Das zeigt, daß auch bei der FSG gute Nachwuchsarbeit gemacht wird. Dahinter holte sich der Ludwigsfelder FC Platz 4 mit 4 Punkten, der RSV Eintracht 1949 Platz 5 sowie der Storkower SC Platz 6 mit jeweils 2 Punkten.
Was bleibt mir noch zu sagen? ‚Ne ganze Menge: zunächst muss ich Abbitte tun und streue mir Asche auf’s Haupt. Daß die E1 hier das Turnier dominiert, konnte man nach ihren Leistungen im Kalenderjahr 2018 noch erwarten. Aber daß unsere Bambinis hier so durch das Turnier marschierten (3 Spiele ohne Gegentor!), überraschte mich. Dabei hätte ich es besser wissen müssen, ich oller Pessimist! Vielleicht spielte ja auch eine Rolle, daß in beiden Teams insgesamt 10 Mädels standen, die hier insgesamt 3x in Folge das Jungsturnier gewannen und heute einfach nur ihr „Wohnzimmer“ verteidigten. Vielleicht lag’s auch daran, daß sich zu Haus mein Ritual gewissenhaft durchführte und die Siegermedaillen von 2016 und 2018 als Talismann unter’m Trikot trug. Aber sicher lag’s auch an Sari’s weiser Entscheidung, wie vor Jahresfrist ihren Teddy „Felix“ als Maskottchen mit in die Halle zu nehmen. Letzten Endes lag’s aber definitiv daran, daß Anika bzw. Patrick ihren Mädels das Nötige mitgaben und unsere Grashüpfer es durch Leistung auf’s Parkett brachten und dabei den Begriff „Turbinefamilie“ mit Leben erfüllten.
Womit wir bei „Mama Anika“ und „Papa Patrick“ wären. Daß Trainer dieser Altersklasse die Rolle der Eltern einnehmen, dürfte Jedem klar sein. Klar bleib es nicht aus, daß mal geschimpft werden muss. Aber im Interesse der Sache ist dann auch gleich wieder gut. Wichtiger ist, daß Anika und Patrick ihre Mädels erreichen. Jedes Mädel bekommt klare Aufgaben und ich habe den Eindruck, die Mädels verstehen auch, was von Ihnen erwartet wird. Man sieht’s ja „auf dem Platz“. Auch erzählte mir Patrick, daß er heute bewusst alle verfügbaren Mädels seines Kaders mitnahm und sie auch einsetzte. Dabei nahm er in Kauf, daß die Eine oder Andere nicht so viel Spielzeit hatte wie sonst (was auch nicht Jeder gefiel). Sein einfaches wie logisches Argument: es sind Meisterschaften! Da will Jede dabei sein und ihren Anteil haben. Wäre auch blöd gewesen, er hätte Eine zu Haus gelassen, die dann über Internet oder WhatsApp erfährt, daß ihr Team Meister wurde. Für Patrick zählt nur das Team und auf seine Mädels ist er unheimlich stolz. Na ja, wir Kerle können unsere Emotionen ja nicht so zeigen, aber man merkt es ihm an. Und ich bin sicher, daß er in einem unbeachteten Moment die eine oder andere Träne verdrückte. Ging mir auch nicht anders.
Da hat es Anika als Frau besser. Die können ihre Emotionen besser zeigen. Und Anika ist vor Freude richtig ausgeflippt, frei nach dem Motto von Major Tom: „Völlig losgelöst“! Möchte nicht wissen, wieviel Tränen sie zu Haus verdrückte, nachdem sie Sari ins Bett brachte. Was ich über Patrick sagte, gilt auch für Anika. Und es ist beim besten Willen nicht zu übersehen, daß sie total vernarrt in ihre kleine Rasselbande ist. Ich denke, das merken die Mädels und wenn die Chemie stimmt, sind Team und Trainer eine Einheit. Im Übrigen erzählte mir Anika, daß es ihr genauso geht wie Edith Gasper. Diese meinte ja sinngemäß: „Viele träumen davon, ihrem Fußballidol zu begegnen. Ich aber habe meins geboren!“ In diesem Spruch steckt sehr viel Stolz!
So erlebte ich heute eine Turbinefamilie, auf die man mächtig stolz sein kann! Unter der Obhut von „Papa“ Patrick Mackaus war dies für die E1: Sophia v. Bülow (TW), Leni „kleiner Pitbull“ Niemann, Emma Schudek, Nicky Rohloff, Henriette „Henni“ Knabe, Josephine „Phine“ Schmich, Piroschka „Piri“ Wolff, Alina Staake, Nina Thoma und Nele Riesler (SF) sowie unter der Obhut von „Mama“ Anika Augsten für die E2: Maaliyah „Malli“ Bartlau (TW), Lilly Klein, Lotte Mießner, Hermine Steffner, Aurelia „Auri“ Grüne, Emma Türpitz, Annemarie Pulina, Sara „Sari“ Augsten (SF) sowie Tyra Stanischewski.
Etwas liegt mir noch sehr am Herzen: Nach dem Turnier fuhr ich mit Celine Bunde’s Opa Andreas Jeetze (Torwarttrainer) noch zu Celine ins Krankenhaus. Was soll ich sagen? Es hilft ihr sehr, regelmäßig Besuch von Klassenkameradinnen oder Mitspielerinnen aus der Waldstadt zu bekommen. Sie ist sehr stark und hat ihren Optimismus nicht verloren. Auch wenn es um meine Gesundheit nicht zum Besten steht, wurde mir doch bewusst, wie gut es mir eigentlich geht. So hat mich nach dem Turnier der Besuch bei Celine doch von Wolke 7 zurück auf die Erde geholt. Und Eines hat mich sehr beeindruckt: unsere jüngste Turbine Sari lernt als Kapitänin der E2 nicht nur Verantwortung zu übernehmen, sondern sie schaut auch über den Spielfeldrand hinaus. So widmete sie bei einem Turnier in der Vorwoche als auch heute ihr erstes Tor der erkrankten Celine! Auch Das ist gelebte Turbinefamilie!